Millikan-Versuch E 19

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Millikan-Versuch 19 1 Aufgabenstellung 1.1 Die Variationsbreite der Tröpfchenradien und Ladungen ist zu untersuchen. 1.2 Die elektrische Ladung von mindestens 0 geeigneten Öltröpfchen ist zu bestimmen. Aus den rgebnissen ist die lementarladung zu ermitteln. 2 Physikalische Grundlagen Die Größe der lementarladung e wurde 1910 erstmals präzise von ROBRT ANDRWS MILLIKAN mit der nach ihm benannten Öltröpfchenmethode bestimmt. Unter anderem für diese Arbeit erhielt MILLIKAN 192 den Nobelpreis. 2.1 Befindet sich ein geladenes Öltröpfchen (Radius r, Masse m, Ladung q) zwischen den Platten eines Kondensators in einem vertikal gerichteten elektrischen Feld, so wirken folgende Kräfte: die Schwerkraft und die Auftriebskraft (die zusammengefasst werden können), die Reibungskraft und die elektrische Kraft. k Der inheitsvektor zeige nach oben in Richtung der vertikalen Koordinatenachse. Dann ist die vektorielle Summe aus Schwerkraft und Auftrieb F G F A r Öl L g k. (1) Dabei ist g die Fallbeschleunigung, ρ und ρ L sind die Dichten von Öl und Luft. Die Reibungskraft ist nach Stokes gleich F 6 r v, (2) R wobei im Versuch η die Viskosität der Luft ist und v die Geschwindigkeit des Öltröpf- chens. Abhängig von der elektrischen Kraft kann v nach oben oder nach unten gerichtet sein. Die durch das elektrische Feld Ladung q ausgeübte Kraft ist F q, auf die () wobei die Ladung q positiv oder negativ sein kann. Die Sink- bzw. Steig-Geschwindigkeit eines geladenen Öltröpfchens im Kondensator ergibt sich aus der Bedingung F F F F 0. () G A R Da neben der Ladung q auch der Tröpfchenradius r unbekannt ist, sind für die rmittlung der Ladung zwei unabhängige Messungen an einem Tröpfchen nötig. Im Folgenden bedeuten v = v und q = F die (positiven) Beträge der Vektoren. 2.2 Bei der Sink-Steig-Methode ergeben sich Radius und Ladung eines ausgewählten Tröpfchens aus zwei gemessenen konstanten Geschwindigkeiten dieses Tröpfchens: einer Sinkgeschwindigkeit v 1 ohne elektrisches Feld und einer Steiggeschwindigkeit v 2 bei nach oben gerichteter elektrischer Kraft. Abb. 1: Feldkraft (gestrichelt), Reibungskraft (punktiert) und um den Auftrieb verminderte Schwerkraft für ein sinkendes und steigendes Öltröpfchen im Plattenkondensator. ntsprechend der Abb.1 gilt für das Kräftegleichgewicht beim vertikalen Sinken und Steigen des Tröpfchens: 1

r ( Öl L) g 6 rv1 0 (5) ( ) 6 0 (6) q r Öl L g rv2 Aus (5) ergibt sich für den Tröpfchenradius r 9 v1 2 Öl L Aus (5) und (6) folgt für die elektrische Ladung 6 r v1 v2 q, (8) wobei das elektrische Feld gemäß = U / d aus der Spannung U und dem Plattenabstand d berechnet wird. Zwei alternative Methoden zur Bestimmung von r und q verwenden (i) die Messung einer Sink- und einer Steiggeschwindigkeit bei gleichgroßen elektrischen Feldern entgegengesetzter Polarität und (ii) die Messung der Sinkgeschwindigkeit ohne Feld und die Messung der Feldstärke bzw. Spannung, bei der die Geschwindigkeit Null wird (Schwebemethode). 2. CUNNINGHAM-Korrektur: In der 1911 in The Physical Review erschienen Originalarbeit (Kopie im Praktikum) hat MILLIKAN bereits berücksichtigt, dass die Viskosität im STOKS schen Reibungsgesetz nur dann vom Tröpfchenradius unabhängig ist, wenn dieser sehr groß ist verglichen mit der mittleren freien Weglänge λ der Gasmoleküle: r λ. Diese Bedingung ist jedoch bei den auftretenden Tröpfchenradien in der Größenordnung von 1 µm nicht ausreichend gut erfüllt. Nach einer von CUNNINGHAM 1910 angegebenen Beziehung ist näherungsweise ine genaue Berechnung des Tröpfchenradius g 0 ( r).. (7) (9) 1 0,86 r mit Gleichung (7) ist bei Radien in der Größenordnung von λ nicht möglich, da die Viskosität selbst von dem zu bestimmenden Radius abhängt. Speziell für die Bewegung von Öltröpfchen in Luft ist λ zwar klein, aber nicht sehr klein im Vergleich zu den Tröpfchenradien. Näherungsweise kann r dann mit η 0 (für r λ) bestimmt werden. Dann wird η nach (9) ermittelt und die Berechnung des Tröpfchenradius mit (7) wird mit der korrigierten Viskosität wiederholt. 2. Im Versuch wird die Vertikalbewegung der Tröpfchen durch deren zufällige Brownsche Bewegung (siehe Abb.2) überlagert. Nach INSTIN nimmt der mittlere vertikale Abstand σ z eines Tröpfchens vom Anfangsort entsprechend 2Dt (10) z mit der Quadratwurzel der Zeit zu. Hierbei ist D k T 6 r (11) der Diffusionskoeffizient der Tröpfchen, k ist die Boltzmann-Konstante und T die Temperatur in Kelvin. Abb. 2: Brownsche Bewegung eines Tröpfchens in der Zeit t, beginnend bei z = 0. Die Messung der Sink- und Steiggeschwindigkeit ist wegen der Brownschen Bewegung (und weiterer Fehlerquellen) nur mit einer deutlichen statistischen Unsicherheit u(v) möglich. Wird v aus der für eine vorgegebene Strecke z benötigte Zeit t ermittelt, so ist u( v) z. (12) v z Die Unsicherheit von v 1 bzw. (v 1 +v 2 ) in (7) und (8) bewirkt eine relativ große Streuung der berechneten Ladungen. ine genaue Bestimmung der lementarladung ist nur 2

möglich mittels statistischer Auswertung der Messdaten von vielen Tröpfchen. Dabei müssen für die Messung möglichst solche Tröpfchen ausgewählt werden, die nur wenige lementarladungen e tragen. Bei zu großen Tröpfchenladungen wird die statistische Unsicherheit der Ladung u s (q) > e und es ist nicht mehr möglich, einem Tröpfchen eine bestimmte Ladungszahl zuzuordnen. Aus (10-12) ist außerdem ersichtlich, dass die Streuung der Messwerte durch die Brownsche Bewegung geringer wird mit größerer Messstrecke z (σ z ~ t 1/2, z ~ t) und mit größerem Tröpfchenradius (σ z ~ r 1/2, v 1 ~ r 2 ).. Versuchsaufbau.0 Geräte: - Millikan-Gerät mit Plattenkondensator, Messmikroskop und Zerstäuber - Millikan-Betriebsgerät - Sensor-Cassy, 2 Timer-Boxen, Cassy- Display - Polwender - Verbindungsleitungen.1 Das Objektiv des Messmikroskops vergrößert 2-fach, die Okularmessplatte besitzt ein quadratisches Raster mit der Rastereinheit 0,5 mm. ine Strecke von 1 mm entspricht daher Rastereinheiten (Genauigkeit 0,5%). Der Abstand zwischen den Kondensatorplatten beträgt (6 ± 0,05) mm. Mit Hilfe der am Versuchsplatz ausliegenden Gebrauchsanleitung werden Plattenkondensator und Beleuchtungseinrichtung an das Millikan-Betriebsgerät angeschlossen. Zwischen Kondensator und Betriebsgerät wird der Polwender geschaltet. Mit den beiden Kanälen des Cassys werden die Zeiten bei eingeschalteter und bei ausgeschalteter Spannung U gemessen. Hierzu ist der Zeitmessausgang 1 des Betriebsgerätes mit ingang und der Timer-Box auf Input B des Sensor-Cassys zu verbinden. Der Zeitmessausgang 2 wird ebenso mit der Timer-Box auf Input A verbunden. An den beiden Anzeigen des Cassy-Displays ist die Messgröße s Δ (Zeitdifferenz in s an Timer ) einzustellen. Der Ölzerstäuber soll so weit gefüllt sein, dass das gebogene Kapillarrohr ca. 2 mm im Öl steht. Die Aussprühöffnung des Zerstäubers muss sich vor den beiden Bohrungen in der Kunstglasabdeckung des Kondensators befinden. Unter diesen Umständen genügen pro Messung wenige Pumpvorgänge, um Öltröpfchen in den Kondensator zu stäuben. Beim Zerstäuben wird ein Teil der Öltröpfchen elektrisch aufgeladen.. Versuchsdurchführung inzelne Öltröpfchen werden beobachtet. Durch in- und Ausschalten oder Variieren des elektrischen Feldes (eventuell umpolen!) lassen sich die Tröpfchen so dirigieren, dass sie im Gesichtsfeld bleiben. Dabei ist zu beachten, dass die scheinbare Bewegungsrichtung durch das Mikroskop umgekehrt wird..1 Um ein Gefühl für die Auswahl geeigneter Tröpfchen zu bekommen, soll zunächst die Variationsbreite ihrer Größe und ihrer Ladung untersucht werden. Dafür wählt man eine kleinere Messstrecke von z.b. z = 1 mm. Radius und Ladung der Tröpfchen sind in einem vorbereiteten Arbeitsblatt in Origin, xcel oder Calc oder in CassyLab sofort nach jeder Messung zu berechnen (siehe 5.). Ohne elektrisches Feld werden je ein bis zwei besonderes langsame (d.h. kleine) und besonders schnelle (d.h. große) Tröpfchen ausgewählt. Deren Fallzeit t 1 ohne Feld und Steigzeit t 2 mit elektrischem Feld ist zu messen. Die Spannung wird dabei so eingestellt, dass sich leicht messbare Zeiten (10 s t 2 0 s) ergeben. Anschließend sucht man unter ähnlich großen Tröpfchen je ein bis zwei solche aus, die sich im elektrischen Feld besonders langsam (schwach geladen) und besonders schnell (stark geladen) bewegen und misst ebenfalls t 1 und t 2.

.2 Führen Sie die Messungen wie in.1 beschrieben an etwa 0 Öltröpfchen durch. Je mehr Messungen ausgewertet werden können, desto genauer wird das rgebnis! Wählen Sie für die Messungen nur Tröpfchen aus, bei denen Sie eine kleine Ladung vermuten. Für eine hohe Messgenauigkeit sollte die Messstrecke z = 1,5...2 mm betragen. Die Sinkund die Steigzeit, die Messstrecke und die Kondensatorspannung ist zu protokollieren. 5. Auswertung Die Berechnung der Tröpfchenradien und -Ladungen muss sofort während der Messung erfolgen. Um mehr Zeit für Messungen zu haben, bereiten Sie schon zu Hause in Origin, xcel oder Calc ein Arbeitsblatt für diese Rechnung vor! Für die Berechnungen sind folgende bei 25 Celsius gültigen Werte zu verwenden: ρ Öl = 0,871 g cm - ρ L = 1,2*10 - g cm - η 0 = 1,8*10-5 Pa s λ = 0,068 µm Die Sink- und Steiggeschwindigkeiten v 1 = z /t 1 und v 2 = z /t 2 werden berechnet. Mit (7) und den angegebenen Daten werden Näherungswerte r 0 der Tröpfchenradien ermittelt. Für jeden Tröpfchenradius wird gemäß (9) die Viskosität η in erster Näherung berechnet (die Verwendung von η 0 stellt die nullte Näherung dar). In erster Näherung werden dann mit (7) und (8) die Radien r und die elektrischen Ladungen q der Öltröpfchen berechnet. 5.1 Die maximalen und minimalen beobachteten Tröpfchenradien und -ladungen sind anzugeben. Die Verhältnisse σ z /z sind m.h. von (10) zu berechnen und zu diskutieren. 5.2 Die rgebnisse werden in einem Histogramm dargestellt, das die Anzahl der Tröpfchen pro Ladungsintervall angibt. Die Klassenbreite ist so zu wählen, dass eine Häufung in der Nähe von Vielfachen der lementarladung sichtbar wird (siehe auch Versuch M17, Statistische Auswertung). Ordnen Sie, soweit möglich, mit Hilfe des Histogramms jedem Tröpfchen eine ganze Anzahl n von (vermuteten) lementarladungen zu und bestimmen Sie die Größe der lementarladung als Mittelwert aller Quotienten q/n. Fakultativ: Versuchsdurchführung und Auswertung mit CassyLab Alternativ zur Verfahrensweise in dieser Versuchsanleitung können alle Messungen zu.2 auch mit der Software CassyLab2 durchgeführt werden. Die Messwerterfassung und Auswertung geschieht dann weitgehend automatisch in CassyLab2, was erheblich Zeit spart. Dies wird im Praktikum nur bei entsprechender Vorbereitung gestattet. Zur Vorbereitung installieren Sie das Programm (download von www.ld-didactic.de) auf dem eigenen Computer und studieren das Versuchsbeispiel Millikan-Versuch in der Online-Hilfe. Bereiten Sie Ihr Protokoll entsprechend der Versuchsanleitung in der CassyLab-Hilfe vor. Beachten Sie den Unterschied der dort angegebenen Cunningham- Korrektur zu Gleichung (9). Verändern oder ergänzen Sie die vorgefertigte Auswerteprozedur so, dass aus Ihren Messwerten ein eigenes rgebnis für die lementarladung berechnet wird. 6. Literatur Bergmann, Schaefer: Lehrbuch der xperimentalphysik, Bd. 2, Verlag Walter de Gruyter, Berlin 200 Hänsel, Neumann: Physik (lektrizität, Optik, Raum und Zeit), Spektrum Verlag, Heidelberg 199 W. Schenk, F. Kremer: Physikalisches Praktikum. Springer 201 Die Originalarbeiten von instein, Cunning-

ham und Millikan stehen in Stud.IP bereit. 7 Kontrollfragen 7.1 Wie lauten die Beziehungen für r und q bei Anwendung der Schwebemethode? 7.2 Wie ist die Viskosität definiert und wie hängt sie bei Gasen und Flüssigkeiten qualitativ von der Temperatur ab? 7. In einem modifiziertem Millikan- xperiment wurde 1977 an der Stanford Universität von Fairbank und Mitarbeitern versucht, positive und negative e/- und 2e/- Ladungen nachzuweisen. Wie ist der Versuch ausgegangen, und was war das Motiv für diesen Versuch? 5