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Transkript:

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Bindung des Schweizer Franken an den Euro ist Geschichte: Am Donnerstag hob die eidgenössische Notenbank die Koppelung völlig überraschend auf und löste mit ihrem Schritt starke Bewegungen an den Finanzmärkten aus. Vor allem in der Eurozone kletterten die Aktienkurse, wenngleich unter starken Schwankungen. Im Anleihenbereich gaben die Renditen weiter nach. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Portfoliomanagement Union Investment Privatkunden Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten 16. Januar 2015

Inhaltsverzeichnis Thema der Woche: Inflation Freier Franken SNB hebt Euro-Bindung des Schweizer Franken auf Rückblick: Koppelung zum Schutz der Exportwirtschaft Unklare Gründe, heftige Marktreaktion Folgen für die Eidgenossenschaft Kursveränderungen Marktindikator Stand am 16.01.2015 ca. 17:30 seit 09.01.2015 Wertentwicklung Seit 31.12.2014 Dow Jones 17.363-2,1% -2,6 % EuroStoxx 50 3.202 5,2% 1,8% Dax 30 10.168 5,4% 3,7% Aktien: Deutliche Kursgewinne in Europa Alcoa eröffnet die Berichtssaison Intel enttäuscht mit schwachem Ausblick Renten: EuGH: EZB-Staatsanleihekaufprogramm rechtens Spannung vor dem Treffen der Notenbanker Renditeschwund setzt sich fort Ausblick: Marktteilnehmer blicken nach Frankfurt Einkaufsmanagerindizes stehen zur Veröffentlichung an Berichtssaison geht in heiße Phase Nikkei 225 16.864-1,9% -3,4% MSCI Emerging Markets 48.493-0,2% 0,3% Euro-Leitzins 0,05 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger Bundesanleihen 0,45-3 BP -9 BP IBoxx Euro Sovereign 224,34 0,9 % 1,2% Spread EMU-Unternehmenszu EMU-Staatsanleihen 75 4 BP 2 BP US-Leitzins 0,25 0 BP 0 BP Rendite 10-jähriger US-Treasury-Bonds 1,81-16 BP -36 BP Euro-Wechselkurs in USD 1,1521-7,4% -5,3% Ölpreis (WTI) in USD/Barrel 47,70-1,3% -10,8% InvestmentTicker 16. Januar 2015 Seite 2

Thema der Woche Freier Franken SNB hebt Euro-Bindung des Schweizer Franken auf Noch vor wenigen Wochen klangen die Aussagen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) fast nach Rütli-Schwur: Die Deflationsrisiken haben in den letzten Monaten nochmals zugenommen und der Franken bleibt nach wie vor hoch bewertet. Wir werden den Mindestkurs deshalb weiterhin mit aller Konsequenz durchsetzen. Mit diesen Worten begründete SNB- Präsident Thomas Jordan noch am 11. Dezember 2014 die feste Bindung des Schweizer Franken an den Euro. Alles Geschichte seit vergangenem Donnerstag. An diesem Tag hob die Notenbank die Koppelung völlig überraschend auf und löste mit ihrem Schritt starke Bewegungen an den Finanzmärkten aus. Rückblick: Koppelung zum Schutz der Exportwirtschaft Auf dem Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise 2010/2011 hatte der Franken eine klassische Fluchtwährung stark aufgewertet. Die SNB sah sich veranlasst, temporär einen Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro festzulegen um die (Export-)Wirtschaft vor Schäden zu bewahren. De facto gab sie damit ihre geldpolitische Unabhängigkeit auf und richtete sich an den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. In der Folge musste die SNB, um den Mindestkurs zu verteidigen, am Devisenmarkt intervenieren und Franken verkaufen. In der Folge vervierfachte sich ihre Bilanzsumme auf 522 Milliarden Franken knapp 87 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Schweiz. Unklare Gründe, heftige Marktreaktion Über die Gründe der SNB-Entscheidung darf spekuliert werden, jedenfalls brachte die Pressekonferenz der eidgenössischen Währungshüter nur bedingt Licht ins Dunkel: So wurde die jüngste Schwäche des Euros (und damit des daran gekoppelten Franken) gegenüber dem US-Dollar ins Felde geführt. Die SNB betonte aber auch, dass sich die Unterschiede in der geldpolitischen Ausrichtung der bedeutenden Währungsräume in letzter Zeit markant verstärkt hätten und sich noch weiter akzentuieren dürften. Dies wurde von vielen Beobachtern so interpretiert, dass die SNB die Ankündigung von Anleiheankäufen auf der nächsten Sitzung der EZB am 22. Januar erwartet. Im unmittelbaren Anschluss an die Entscheidung wurden die Marktteilnehmer vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt. Der Versuch der SNB, den Anstieg des Franken durch eine gleichzeitige Leitzinssenkung auf -0,75 Prozent in Grenzen zu halten, misslang kurzfristig völlig. In einer Erstreaktion gewann der Franken 30 Prozent gegenüber dem Euro und pendelte im weiteren Handelsverlauf um die Parität. Der Schweizer Aktienmarkt rauschte in den Keller und gab rund 15 Prozent ab. Unter anderem die großen Banken Credit Suisse und UBS waren stark betroffen. Bei beiden Instituten hat die Aufwandsseite einen größeren Anteil im Franken als die Ertragsseite, sodass dessen Aufwertung die Gewinne belastet. Die Risikoaufschläge von Anleihen der Geldhäuser weiteten sich ebenfalls aus, wenn auch angesichts der Kapitalstärke nur moderat. Folgen für die Eidgenossen Durch die Frankenaufwertung haben sich die Geschäftsaussichten für die insgesamt stark exportorientierten Schweizer Unternehmen massiv verschlechtert, ebenso wie für den Tourismus. Wir erwarten einen Effekt von -0,7 bis -1,0 Prozent auf das Wachstum der eidgenössischen Volkswirtschaft. Auch der Arbeitsmarkt könnte davon belastet werden. Durch die sinkenden Importpreise verschärfen sich gleichzeitig die Deflationsgefahren in der Schweiz. Der gestrige Verlust auf die von der SNB gehaltenen Anlagen dürfte zwischen 60 bis 70 Mrd. Franken liegen. Bezüglich der Entwicklung des Frankens gehen wir für die kommenden Wochen von einer Bodenbildung aus. InvestmentTicker 16. Januar 2015 Seite 3

Aktien Deutliche Kursgewinne in Europa Die globalen Aktienmärkte haben in der zweiten Handelswoche des Jahres ein gemischtes Bild gezeichnet. Teils deutlichen Kursgewinnen in Europa standen Abschläge in Japan und den USA gegenüber. Unter dem Strich fiel der MSCI World Index in lokaler Währung bis Donnerstagabend um 1,5 Prozent. Neben der Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die Kopplung des Franken an den Euro aufzuheben (siehe Thema der Woche) sorgte auch das erwartete Anleiheankaufprogramm der Europäischen Zentralbank für Bewegung an den Märkten. Vor allem an den Börsen des alten Kontinents ging es dabei rauf und runter: Am Donnerstag markierte der deutsche Leitindex DAX einen Tagestiefstand von 9.637 Punkten, um den Handelstag mit 10.033 Zählern zu beschließen. Alcoa eröffnet die Berichtssaison In Europa, vor allem aber in den USA richtet sich derzeit das Augenmerk der Anleger auf die Unternehmenszahlen, denn am Montag der abgelaufenen Handelswoche eröffnete der US- Aluminiumkonzern Alcoa die Berichtssaison zum vierten Quartal und überraschte die Märkte mit Zahlen, die deutlich über den Erwartungen der Analysten lagen. Der Konzern profitierte unter anderem von den niedrigen Energiekosten und konnte unter dem Strich ein Ergebnis von 159 Millionen US-Dollar im Schlussquartal vorweisen. Vor einem Jahr war noch ein Verlust von mehr als zwei Milliarden US-Dollar aufgelaufen. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 6,4 Milliarden US-Dollar. Die Aktionäre honorierten die Zahlen, der Titel stieg im nachbörslichen Handel um gut ein Prozent. Weniger rosig lief das vierte Quartal für die großen Banken in den USA. So wurde der Gewinn von JP Morgan durch eine Milliardenstrafe im Zusammenhang mit Manipulationen auf dem Devisenmarkt geschmälert. Das Ergebnis fiel um 6,6 Prozent auf knapp fünf Milliarden US-Dollar. Auch operativ lief es für die Bank nicht rund. Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren einer sehr wichtigen Erlösquelle - fielen die Einnahmen um fast ein Viertel. Ähnliches mussten auch die Bank of America und die Citigroup berichten. Bei letzterer brach das Ergebnis sogar um 87 Prozent ein, die Aktie verlor nach Veröffentlichung der Zahlen schnell mehr als zwei Prozent. Intel enttäuscht mit schwachem Ausblick Wenig überzeugend für die Anleger war auch das Datenwerk des Chipherstellers Intel. Das vierte Quartal brachte nicht die erhofften Zuwächse durch das Weihnachtsgeschäft. Zwar stiegen die Umsätze im Jahresvergleich um drei Prozent, lagen aber verglichen mit dem dritten Quartal 2014 um drei Prozent niedriger. Schwerer noch wog der Ausblick des Unternehmens. Bis März rechnet die Gesellschaft mit einem sinkenden Umsatz und einer niedrigeren Marge. Die Aktie von Intel fiel nach Bekanntgabe der Zahlen im nachbörslichen Handel um drei Prozent. Positives hingegen wurde aus dem deutschen DAX berichtet. So konnte der Hamburger Kosmetik-Konzern Beiersdorf den Umsatz im vergangenen Jahr um fast fünf Prozent steigern, wie das vor allem durch die Nivea-Creme bekannte Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen berichtete. Zudem berichtete die Walldorfer Software-Schmiede SAP ein um drei Prozent auf 5,6 Milliarden Euro gestiegenes Betriebsergebnis und erreichte damit das untere Ende der selbst gesetzten Gewinnspanne. Die Börse reagierte erleichtert und das Papier von SAP stieg um fast fünf Prozent. InvestmentTicker 16. Januar 2015 Seite 4

Renten EuGH: EZB-Staatsanleihekaufprogramm rechtens Grünes Licht für die EZB! Die Europäische Zentralbank hat Zustimmung aus Luxemburg für ihr umstrittenes Staatsanleihenkaufprogramm (Quantitativ Easing, QE) erhalten. Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) sieht in seinem am Mittwoch veröffentlichten Plädoyer das sogenannte OMT-Programm (Outright Monetary Transactions) der EZB mit den europäischen Verträgen vereinbar. Die vom deutschen Bundesverfassungsgericht geäußerten rechtlichen Bedenken wurden damit weitgehend zerstreut. Allerdings wird die EZB im Rahmen ihres Ankaufprogramms einige als weich einzuordnende Bedingungen einhalten müssen. Diese zielen auf die Verhältnismäßigkeit und eine gute Begründung ihres Eingreifens ab. Zudem wird die Präsenz der EZB innerhalb der Troika (EU-Kommission, IWF und EZB) in Frage gestellt. Das endgültige Urteil der zuständigen Richter wird in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Es ist dabei davon auszugehen, dass das Gericht der Empfehlung des EuGH-Generalanwalts folgen wird. Spannung vor dem Treffen der Notenbanker Der Markt erwartet nun mit großer Spannung das für den 22. Januar anberaumte erste Zusammentreffen der EZB im neuen Jahr. Das Signal der Notenbank, dass die technischen Vorbereitungen für groß angelegte Staatsanleiheankäufe nunmehr abgeschlossen sind, lässt die Markteilnehmer über einen unmittelbar bevorstehenden Start der Ankäufe und über Details zu deren Ausgestaltung spekulieren. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob es Ratingbeschränkungen bei den anzukaufenden Papieren geben wird. Darüber hinaus steht auch weiterhin der Erwerb von Unternehmensanleihen im Raum. Im Blickpunkt des Marktes dürften nun aber in erster Linie die Staatsanleihemärkte stehen. Renditeschwund setzt sich unvermindert fort Die Aussicht auf breit angelegte Staatsanleihekäufe der EZB und die von den Aktivitäten der Schweizer Nationalbank ausgehenden Unsicherheit (s.thema der Woche) ließen die Anleihenotierungen weiter anziehen. Auf Indexebene (iboxx Euro Sovereign) gewann der Gesamtmarkt in der Berichtswoche fast ein ganzes Prozent hinzu. In Deutschland näherten sich zehnjährige Bundesanleihen der 0,4 Prozent Renditemarke. Sowohl in Frankreich als auch den Niederlanden fiel die Verzinsung um jeweils 15 Basispunkte auf 0,63 bzw. 0,46 Prozent (Stand Freitagmittag). An den Anleihemärkten Spaniens und Italiens, die vom EZB- Programm am meisten profitieren dürften, waren Renditerückgänge im Bereich von 20 Basispunkten zu beobachten. Beide Länder konnten im Wochenverlauf im Rahmen mehrerer Auktionen auch sehr erfolgreich neue Papiere mit unterschiedlichen Fälligkeiten bei den Investoren platzieren. Mangels Rendite in den kurzen und mittleren Laufzeitbereichen herrschte beispielsweise reges Interesse an einem 6,5 Milliarden Euro schweren 30jährigen italienischen Bond, der doppelt überzeichnet war. Insgesamt war beobachten, dass in allen Rentensegmenten das Primärgeschäft wieder sehr gut läuft. Neben zahlreichen Covered Bonds konnten auch einige neue Emerging Markets- Anleihen erfolgreich platziert werden. Auch am US- Rentenmarkt waren sichere Schatzanweisungen deutlich nachgefragt. US-Treasuries mit zehn Jahren Laufzeit rentierten zuletzt mit 1,7 Prozent und damit gut 25 Basispunkte tiefer als noch in der Vorwoche. InvestmentTicker 16. Januar 2015 Seite 5

Ausblick Der Blick der Marktteilnehmer ist in der neuen Woche klar nach Frankfurt gerichtet. In der Mainmetropole tagt am Donnerstag der geldpolitische Rat der Europäischen Zentralbank (EZB). Beobachter erhoffen sich die Ankündigung von Staatsanleihekäufen durch die Notenbank, für die unlängst der Europäische Gerichtshof grundsätzlich ein erstes grünes Licht signalisiert hat. Aber auch abseits der Geldpolitik stehen einige wichtige Ereignisse an, So werden in China die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal bekannt gegeben, und am Freitag stehen in verschiedenen Ländern der Eurozone ebenso wie in China und den USA die Einkaufsmanagerindizes zur Veröffentlichung an. Etwas Aufschluss über die Stimmung in der hiesigen Wirtschaft sollten darüber hinaus bereits am Dienstag die vom Mannheimer ZEW ermittelten Konjunkturerwartungen geben. In den USA beginnt unterdessen die heiße Phase der Berichtssaison, Zahlreiche Schwergewichte wie etwa IBM, General Electric und McDonalds werden in den kommenden Tagen ihre Daten veröffentlichen. Termine Montag, 19.01.2015 Dienstag, 20.01.2015 Mittwoch, 21.01.2015 Donnerstag, 22.01.2015 Freitag, 23.01.2015 EWU: Bauproduktion (Nov.) GB: Hauspreise (Jan.) J: Industrieproduktion, Kapazitätsauslastung (Nov.) D: Produzentenpreise (Dez.), ZEW-Umfrage CHN: Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion (Dez.), BIP (Q4) Unternehmenszahlen: AMD, IBM, Morgan Stanley, Rio Tinto, Unilever GB: Arbeitslosenquote (Nov) USA: Hypothekenanträge (Jan.), Baubeginne (Dez.) J: Maschinenaufträge Unternehmenszahlen: American Express, BHP Billiton, Ebay, US Bankcorp EWU: Verbrauchervertrauen (Jan) USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Verbrauchervertrauen, Hauspreisindex Unternehmenszahlen: Starbucks, Verizon Sitzung des geldpolitischen Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) D, F EWU: Einkaufsmanagerindex Composite USA: Einkaufsmanagerindex Industrie CHN: HSBC-Einkaufsmanagerindex Unternehmenszahlen: BNY Mellon, General Electric, McDonalds InvestmentTicker 16. Januar 2015 Seite 6

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