LVR-Dezernat Jugend LVR-Landesjugendamt Rheinland LVR-Fachbereich Jugend

Ähnliche Dokumente
LVR-Dezernat Jugend LVR-Landesjugendamt Rheinland LVR-Fachbereich Jugend

LVR-Dezernat Jugend LVR-Landesjugendamt Rheinland LVR-Fachbereich Jugend

16. Shell Jugendstudie Jugend Dr. Gudrun Quenzel Universität Bielefeld

Shell Jugendstudie 2015

Die Smarten und Pragmatischen

Shell Jugendstudie 2015

Arbeit mit Eltern von benachteiligten Jugendlichen

Arbeit mit Eltern von benachteiligten Jugendlichen

Vortrag Shell Jugendstudie April 2016 Kreishaus

EINE PRAGMATISCHE GENERATION IM AUFBRUCH. Das Ergebnis der Shell Jugendstudie // IMPULSE // Leitartikel

Indikatoren und Hintergründe des Suchtverhaltens Jugendlicher

Shell Jugendstudie Business Breakfast,

15. Shell Jugendstudie Jugend 2006

17. SHELL JUGENDSTUDIE JUGEND Prof. Dr. Mathias Albert Prof. Dr. Klaus Hurrelmann Prof. Dr. Gudrun Quenzel TNS Infratest Sozialforschung

Jugend in Deutschland Ausgewählte Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2010

Projekt Übergangsstudie Mainz. Bildungschancen und Lernbedingungen an Mainzer Grundschulen am Übergang zur Sekundarstufe I

Shell Jugendstudie: eine Generation im Aufbruch 1

Jugend in Deutschland Ausgewählte Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2010

Ist Reden über Religion religiös?

Aufwachsen in Deutschland 1. World Vision Kinderstudie 2007 (8-11 Jahre) 15. Shell Jugendstudie 2006 (12-25 Jahre)

Die DIVSI Internet-Milieus und die digitale Spaltung der Gesellschaft Dataport Hausmesse

Das eigene Wohlbefinden: nicht alle Kinder in Deutschland sind gleich zufrieden mit ihrem Leben

Aufstieg statt Ausstieg: Jugendliche gestalten ihre Zukunft pragmatisch und zielorientiert

Determinanten der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit

Rahel El-Maawi. Gender Heute! Wege zur Verbreitung geschlechtergerechter Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Atelier Nr. 5

Pubertät und Adoleszenz (das Jugendalter) Wie aus Kindern Erwachsene werden

Gerechtigkeit alles eine Frage der Wahrnehmung

Die Sicht der Kinder: Wohlbefinden nach Lebensbereichen Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren in Deutschland (Angaben in %)

Sabine Andresen. Was Kinder brauchen. Befunde aus der Kindheitsforschung

16. Shell Jugendstudie: Jugend trotzt der Finanz- und Wirtschaftskrise

Dornbirner Jugendstudie Überblick über die Ergebnisse Präsentation im Stadtjugendbeirat. Prof. (FH) PD Dr. Wolfgang Walter 15.

Über die Media Literacy der Generation Z und ihre Abenteuer in den Paralleluniversen der Sozialen Medien. Vortrag + Diskussion.

Kindergesundheit 2030

Kindheit braucht Familie

Die Sinus-Milieus für ein verändertes Österreich. Statistiktage 2016 der Österreichischen Statistischen Gesellschaft

Schlaglicht: Erziehung in den sozialen Schichten

15. Shell Jugendstudie

Der Versuch eines Dialogs

Jugendliche in der (digitalen) Medienwelt

JUGENDARMUT. Ursachen, Folgen, Konsequenzen. Gliederung. Armutsdefinitionen. Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Gliederung

Jugend in Deutschland

Shell Studie zur Jugend

Was ist für mich im Alter wichtig?

Deutsche Shell (Hrsg.) Jugend Konzeption &Koordination: Klaus Hurrelmann Mathias Albert in Arbeitsgemeinschaft mit Infratest Sozialforschung

Mediennutzung heute wie gehen Kinder mit Konvergenz um?

Erwachsen werden Bedingungen des Aufwachsens Jugendlicher in Deutschland

Stelle stellen. Steuerungsfragen gelten für alle Themenblock 1: Eigene. Blöcke Erziehung/ Leben in der

Jugend im 21. Jahrhundert keine unbekannte Spezies

Die Jugendphase. Merkmale der Jugendphase 1

Herzlich Willkommen! Jugend ihre Bedürfnisse, Anregungen und Erwartungen Lösungsansätze für ein erfolgreiches Miteinander

COMPUTER INTERNET FERNSEHEN. Wie wichtig sind diese Bereiche in deinem Leben?


Medienutzung im Spannungsfeld zwischen Bereicherung und Abhängigkeit. Gruselwelt oder Paradies

Fachveranstaltung der Kreisjugendförderung Groß-Gerau und der Jugendförderung der Stadt Rüsselsheim am Main. Jugend im Aufbruch

Alles, was wir dazu derzeit wissen

Das ist uns wichtig. Leitbild in Leichter Sprache. 1. Kapitel Menschen sind das Wichtigste

Kinderrechte und Glück

DER UMGANG MIT MEDIEN

Wie ticken Jugendliche?

Lebenslage von Kids und jungen Menschen

Jugendliche: Forever young and always fun?

Elternarbeit im Setting Kita unter besonderer Berücksichtigung kultureller Differenzen

Überhaupt schon einmal Schulden gehabt. Anlass der Schulden

Germany ISSP 2003 National Identity II Questionnaire

Lifestyle, Kultur und Leben Das ist die NACHTUMSCHAU. Das bist Du!

Vorwort von Gerhard Roth Einleitung: Was wollen w ir?... 15

Mediennutzung in Familien

Sinus-Milieus: Das Mediennutzungsverhalten der «Modernen Performer»

10. Salzburger Medientag

Perlen für Gott Ein interreligiöses Projekt der kath. Kindertagesstätte Heilig Kreuz in Osnabrück. Kath. Kindertagesstätte Heilig Kreuz

Kinder in der Postmoderne? Befunde der World Vision Kinderstudie 2010

1. Wen oder was kann man alles lieben? Sammelt in dem Schaubild, was oder wen man lieben kann?

A l l e s G e n d e r? Lebenslagen von Mädchen und Jungen. Anfang des 21. Jahrhunderts. Fachtagung 2./

1. Herr Wüest, warum haben die Deutschen im weltweiten Vergleich so wenig Scheu, im Internet zu lügen?

Anne Sophie und Christoph Wöhrle. Digitales Verderben. Wie pornografie uns und unsere Kinder Verändert

LWL Veringsmühle. Projektleitung: Prof. Dr. Boecker, Herr Wirth. Jessica Struschka, Antje Boedecker, Paul Rottschäfer, Sebastian Schütte

Soziale Medien in der Ich-Gesellschaft?

Lebenssituation und Einstellungen von Jugendlichen Kurzfassung

Das Freizeitverhalten österreichischer Jugendlicher

Die folgenden Leitfragen sollen Ihnen bei Ihrer Spurensuche dabei helfen:

Oberstufen-Religionsprojekte 2014/2015

Erst-Medien bei Breaking News. Trendstudie 2008 / 2013

FEUERWEHRJUGEND DABEI SEIN IST IN. Eine Studie im Bundesland Vorarlberg

Mediennutzung und Wirtschaftsbildung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Marktanteile Montag bis Freitag Uhr 2012 Bevölkerung ab 14 Jahre in RTL-Fensterhaushalten in %

JIM-STUDIE Zusammenfassung

Chrischona Dübendorf

VORLESUNG SOZIOLOGISCHE GRUNDBEGRIFFE SoSe Veranstaltung / s.t Uhr / GD Hs8 NORMEN UND WERTE

Funkanalyse Bayern Fernsehen. TNS Infratest MediaResearch

Evaluierungsprojekt Verbraucherbildungsmaterialien

JUGENDLICHE ALKOHOLSZENEN. KONSUMKONTEXTE, TRINKMOTIVE, PRÄVENTION. Judith Haberhauer-Stidl, Gabriele Schmied

an Kontakt. Manche von euch sind im Inneren richtig verkümmert. Selbst wenn dir Materielles genommen wird, kannst du nur gewinnen.

Sexuelle Gewalt. Informationen Adressen Telefonnummern in Leichter Sprache

Funkanalyse Bayern Fernsehen. TNS Infratest MediaResearch

Sozialer Aufstieg in Deutschland. Eine Umfrage im Auftrag von Report Mainz

Was interessiert Mädchen und junge Frauen an Serien und Soaps? Dr. Maya GötzG Internationales Zentralinstitut für r das Jugend- und Bildungsfernsehen

Chat für Jugendliche Unter uns Jungs offener Chat nur für Jungen

Pferdeflüstern für Kinder. Susanne Kreuer. Pferdeflüstern FÜR KINDER. So werden Pferde zu deinen besten Freunden

Freundschaft. Wie Freunde zu unserem persönlichen Glück beitragen

Bettina Arnoldt / Ludwig Stecher: Ganztagsschule aus der Sicht von. Schülerinnen und Schülern

Transkript:

LVR-Dezernat Jugend

Zusammenstellung und Gestaltung Dieter Göbel und Siegmar Lehmann

Die Lebensphase Jugend und ihre vier Entwicklungsaufgaben Bindung und Ablösung Qualifikation Identität und Geschlechterrolle Grenzen überschreiten und erfahren

Unterscheidung in fünf Schichten Oberschicht 14 % Obere Mittelschicht 22 % Mittelschicht 30 % Untere Mittelschicht 24 % Unterschicht 10 % Die Zugehörigkeit zu einer Schicht entscheidet maßgeblich über den Zugang zu Ressourcen!

Schwellenwert der Armutsgefährdung 11.151 929 pro Kopf Junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren sind in höherem Maße armutsgefährdet als alle anderen Altersgruppen Folie 5

Der nationale Bildungsbericht geht davon aus, dass jeder dritte Jugendliche bzw. jedes dritte Kind unter 18 Jahren mit einem Mangel an Geld, Bildung oder Arbeit aufseiten der Eltern konfrontiert ist. (Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2010)

Verhältnis zu den Eltern 2010 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren (Angaben in %) Kommen bestens miteinander aus 35 Kommen klar, gelegentliche Meinungs- 56 verschiedenheiten Verstehen sich oft nicht, häufige Meinungsverschiedenheiten 7 Schlechtes ht Verhältnis, ständige Meinungsverschiedenheiten 1 Quelle: 16. Shell Jugendstudie 2010 TNS Infratest Sozialforschung

Bestens mit den Eltern auskommen, nach sozialer Schichtzugehörigkeit 2010 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren (Angaben in %) Unterschicht 14 Untere Mittelschicht 33 Mittelschicht 39 Obere Mittelschicht 39 Oberschicht 39 Quelle: 16. Shell Jugendstudie 2010 TNS Infratest Sozialforschung

Die Kinder so erziehen, wie selbst s erzogen? Vergleich mit den Shell Jugendstudien 1985, 2000, 2002 und 2006 Westdeutsche Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren % Angaben 1985 2000 2002 2006 2010 Genauso 12 12 13 15 16 Ungefähr so 41 60 57 56 57 Anders 37 20 22 20 19 Ganz anders 11 8 7 7 7 Quelle: 16. Shell Jugendstudie 2010 TNS Infratest Sozialforschung

Erziehung der eigenen Kindern nach relevanten sozialen und persönlichen Merkmalen Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren (Angaben in %) Jugendliche, die ihre eigenen Kinder genauso oder ungefähr so erziehen wollen, wie sie selbst erzogen wurden Gesamt 73 Soziale Herkunft Unterschicht 40 Oberschicht 81 Quelle: 16. Shell Jugendstudie 2010 TNS Infratest Sozialforschung

Erziehungsziele 1965 Gehorsam Nr. 1 2011 Selbstverwirklichung Nr. 1 Letzter Platz Gehorsam Werte und Wertewandel Weg von Selbstkontrolle und beherrschung hin zu Selbstentfaltung und - verwirklichung Folie 12

Wertorientierung: Pragmatisch, aber nicht angepasst Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren (Angaben in %) Gute Freunde haben Gutes Familienleben führen Eigenverantwortlich leben und handeln Phantasie und Kreativität entwickeln Fleißig und ehrgeizig sein 76 79 83 85 90 85 83 92 97 95 Das Leben in vollen Zügen genießen Hohen Lebensstandard haben 72 63 69 78 Eigene Bedürfnisse haben Sozial benachteiligten helfen An Gott glauben Das tun, was die anderen 14 auch tun 16 37 55 59 58 55 2010 38 2002 Quelle: 16. Shell Jugendstudie, Stand: 2010

Folie 14

Zugang zum Internet: Jugend 2010 ist online Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren (Angaben in %) Zugang zum Internet haben: 2010 16. Shell Jugendstudie 2006 15. Shell Jugendstudie 2002 14. Shell Jugendstudie 68 64 83 80 97 95 Männlich Weiblich

Häufigste Freizeitbeschäftigung im Laufe einer Woche Die Jugend ist online. Im Internet surfen (in %) 59 38 26 2002 2006 2010

Inhalte der Internetnutzung bei Jugendlichen Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren (Angaben in %) Lokalisten, Facebook, Schüler- oder Studi-VZ nutzen Mehrmals täglich 24 % So gut wie täglich 26 % Regelmäßig in der Woche 22 % Eher unregelmäßig 15 % Nie 13 %

Warum Facebook unser Leben ist Das Online-Netzwerk hat den Alltag junger Leute verändert: Es schützt uns vor unliebsamen Überraschungen, peinlichem Schweigen und Unerreichbarkeit. Facebook ist unersetzlich. Denn das Internet- Netzwerk erfüllt unseren Wunsch, alles zu wissen und alles kontrollieren zu können. Wir wollen wissen, wer wo ist, was er tut und mit wem er es tut. Diese belanglosen Dinge versetzen uns in einen Zustand der inneren Ruhe, ohne Angst vor Überraschungen und plötzlichen Schocks. Schon bevor wir abends feiern gehen, wissen wir, wen wir treffen werden. Wir wissen, wer sich von wem getrennt hat. Und wer sich die neue Jacke bei H&M kaufen wollte.

Wer den Überblick darüber behält, wer zu den echten Freunden gehört und wer nur Facebook-Freund ist, kann mit Hilfe des Portals seine maßlose Neugier befriedigen. Ohne dabei Spuren zu hinterlassen. Klammheimlich kann man alles durchforsten, ohne dabei entdeckt zu werden. Auch der Wunsch der Erreichbarkeit ist ins Unendliche gestiegen. Früher gehörte es zum täglichen Ritual, nach der Schule den Computer anzuschalten und die vergangenen Statusmeldungen seiner Freunde zu durchstöbern. Selbst auf dem ist Facebook nicht mehr wegzudenken. In der Bahn, im Bett, beim Feiern, überall wird sich schnell mal eingeloggt, jeder schnell mal auf den neuesten Stand gebracht.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Reiz, sich selbst neu zu erschaffen. Man kann ein Bild seiner selbst erstellen, ohne dabei seine wahre Identität preiszugeben. Man veröffentlicht Partybilder, witzige Sprüche und gibt zum Besten, ständig in andere Städte zu reisen: Schon ist man das humorvolle Jetset- Partygirl, obwohl man samstagabends eigentlich viel lieber zu Hause sitzt, fernsieht und alle seine Witze nur geklaut hat. Facebook ist eben der perfekte Spielplatz zur Selbstdarstellung. Noch Fragen? Die Autorin (Clara Devlin) (19) gehört zum Junge Zeiten -Team der Redaktion Köln. Die Mitarbeiter gestalten in ihrer Freizeit it die Jugendseite des Kölner Stadt-Anzeiger, die jeden Donnerstag erscheint.

Liebstes Fernsehprogramm* 2010 ProSieben RTL MTV Nick SAT.1 RTL 2 Viva Super RTL Das Erste/ARD ZDF Kabel 1 1 1 2 5 6 4 5 6 3 4 3 4 2 3 1 2 4 5 8 23 39 48 Mädchen Jungen 0 10 20 30 40 50 60 Programme ab 2 % Nennungen Quelle: JIM 2010, Angaben in Prozent

Fazit der Shell-Studie Studie 2010 Kennzeichnend für die heutige Generation ist ihre auffällig pragmatische Umgehensweise mit gesellschaftlichen Problemen und Konflikten. Leistungsorientierung und das Suchen nach individuellen Aufstiegsmöglichkeiten im Verbund mit einem ausgeprägten Sinn für soziale Beziehungen im persönlichen Nahbereich prägen diese Generation. Sie grenzt sich damit ab von einem Protest- und Rebellionsg image, das in der Öffentlichkeit nach wie vor mit der Jugendphase assoziiert wird.