Überblick über die einzelnen Klassen der Zusatzstoffe



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Transkript:

Verwendung und Wirkung von Zusatzstoffen Zusatzstoffe sollen die Eigenschaften von Lebensmitteln verbessern, ihren Geschmack beeinflussen, das Aussehen, die Haltbarkeit verbessern oder die technologische Verarbeitung erleichtern. EU-weit sind rund 320 Zusatzstoffe zugelassen. Zusatzstoffe sind beispielsweise Emulgatoren, die Margarine streichfähiger machen, oder Verdickungsmittel, mit denen ein Pudding steifer wird. Viele Zusatzstoffe werden auch zum Färben oder zum Verstärken des Geschmacks verwendet oder um die Handhabung des Lebensmittels zu erleichtern. Typische Beispiele sind hier die Treibgase in Sprühsahne, Backtriebmittel in Backteige oder Schaummittel in Sahne oder Creme. Welche Stoffe werden als Zusatzstoffe definiert? Zusatzstoffe sind Stoffe, die dem Lebensmittel aus technologischen Gründen zugesetzt werden. Den Zusatzstoffen werden weitere Stoffe gleichgestellt. Im Zulassungsverfahren werden diese Stoffe wie Zusatzstoffe behandelt. Dazu gehören: 1. Mineralstoffe und Spurenelemente sowie deren Verbindungen außer Kochsalz, 2. Aminosäuren und deren Derivate, 3. Vitamine A und D sowie deren Derivate, 4. Stoffe, die einem Lebensmittel aus anderen als technologischen Gründen zugesetzt werden (ausgenommen natürliche Stoff mit Nähr-, Geruchs- oder Geschmackswert) Nicht als Zusatzstoffe sieht der Gesetzgeber Verarbeitungshilfsstoffe, natürliche Aromen und Pflanzenschutzmittel an. Überblick über die einzelnen Klassen der Zusatzstoffe Die Zusatzstoffe werden nach ihrem Verwendungszweck verschiedenen Klassen zugeordnet. Konservierungsstoffe Schützen Lebensmittel vor mikrobiellem Verderb und verhindern dadurch mögliche Lebensmittelvergiftungen. Die Lebensmittel werden länger haltbar.

Antioxidationsmittel Verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, indem sie das Ranzigwerden von Fett, Farbveränderungen sowie die Zerstörung luftempfindlicher Vitamine und Aromastoffe verhindern. Trägerstoffe und Trägerlösungsmittel Lösen, verdünnen, dispergieren oder modifizieren auf eine andere Weise physikalisch einen Lebensmittelzusatzstoff, ohne dessen technologische Funktion zu verändern (und ohne selbst eine technologische Wirkung auszuüben), um dessen Handhabung, Einsatz oder Verwendung zu erleichtern. Säuerungsmittel Erhöhen den Säuregrad eines Lebensmittels und/oder verleihen diesem einen sauren Geschmack. Säureregulatoren Verändern bzw. steuern den Säuregrad oder die Alkalität eines Lebensmittels. Trennmittel Setzen die Tendenz, dass Partikel aneinander haften bleiben, herab. Schaumverhüter Verhindern oder verringern die Schaumbildung. Füllstoffe Bilden einen Teil des Volumens eines Lebensmittels, ohne nennenswert zu dessen Gehalt an verwertbarer Energie beizutragen. Emulgatoren Ermöglichen die Bildung einer gleichmäßigen und stabilen Dispersion von Flüssigkeiten, die sich normalerweise nicht mischen lassen, beispielsweise Wasser und Öl. Schmelzsalze Überführen die in Käse enthaltene Proteine in eine dispergierte Form und führen hierdurch eine homogene Verteilung von Fett und anderen Bestandteilen herbei.

Festigungsmittel Erhalten bzw. verleihen Obst und Gemüse Festigkeit und Frische und verhindern dadurch, dass Lebensmittel breiig werden und bewahren ein appetitliches Aussehen. Zusammen mit Geliermitteln erzeugen sie oder verfestigen Gele. Geschmacksverstärker Verstärken den Geschmack und/oder Geruch eines Lebensmittels, ohne jedoch selbst über keinen oder nur sehr wenig Eigengeschmack verfügen. Schaummittel Ermöglichen die Bildung einer einheitlichen Dispersion einer gasförmigen Phase in einem flüssigen oder festen Lebensmittel. Geliermittel Geben Lebensmitteln durch Gel-Bildung eine verfestigte Form (beispielsweise Desserts, Füllungen und Cremes). Überzugsmittel (einschließlich Gleitmittel) Verleihen der Außenoberfläche eines Lebensmittels ein glänzendes Aussehen oder bilden einen Schutzüberzug. Feuchthaltemittel Verhindern das Austrocknen von Lebensmitteln oder fördern die Auflösung eines Pulvers in einem wässrigen Medium. Sie werden unter anderem bei Süß- und Backwaren eingesetzt. Modifizierte Stärken Sind durch ein- oder mehrmalige chemische Behandlung aus essbaren Stärken gewonnene Stoffe. Sie werden ähnlich wie Mehl zum Andicken von Suppen und Soßen eingesetzt. Packgase Sind Gase außer Luft, die mit dem Lebensmittel abgefüllt werden. Sie stabilisieren die äußere Form einer Packung und schützen ihren Inhalt vor wertmindernden Veränderungen, die auf den Einfluss der sie umgebenden Atmosphäre zurückzuführen sind. Treibgase Sind Gase, die ein Lebensmittel aus seinem Behältnis herauspressen. Sie werden zum Aufschäumen von Lebensmitteln verwendet, wie beispielsweise aufgeschäumte Schlagsahne aus der Sprühdose.

Backtriebmittel Vergrößern das Volumen eines Teiges. Komplexbildner Bilden mit Metallionen chemische Komplexe und machen diese unwirksam. Stabilisatoren Ermöglichen den physikalischen-chemischen Zustand eines Lebensmittels aufrechtzuerhalten. Stabilisatoren verhindern einerseits das Entmischen oder Absetzen von Stoffen oder stabilisieren, bewahren oder intensivieren die vorhandene Farbe eines Lebensmittels. Verdickungsmittel Erhöhen die Viskosität eines Lebensmittels. Kaumasse Eine zum Kauen bestimmte, nicht verdauliche Zubereitung, die für die Herstellung von Kaugummi und nicht zum Verschlucken bestimmt ist. Mehlbehandlungsmittel (außer Emulgatoren) Werden dem Mehl oder dem Teig zugefügt, um deren Backfähigkeit zu verbessern. Süßungsmittel Dienen dazu einem Lebensmittel einen süßen Geschmack zu verleihen. Zu den Süßungsmitteln gehören die Süßstoffe und die Zuckeraustauschstoffe. Farbstoffe Dienen zum Färben von Lebensmitteln oder zum Erzielen von Farbeffekten bei Lebensmitteln. Die zugelassenen Farbstoffe sind zum Teil natürlichen Ursprungs, synthetische oder anorganische Farbstoffe

Kennzeichnung von Zusatzstoffen Statt der vielfach komplizierten chemischen Bezeichnungen werden Zusatzstoffe mit E-Nummern gekennzeichnet. "E" steht dabei für EG bzw. EU und bedeutet, dass der Zusatzstoff für den Verbrauch in der Europäischen Union zugelassen ist. Da Verbraucher aus der reinen E-Nummer nicht auf die Art und die Verwendung eines Zusatzstoffes schließen können, muss zusätzlich der Klassenname angegeben werden. Das gilt auch für unverpackte Ware.