Arbeitsmarkt Deutsch lehren Schlüsselqualifikationen Fremdsprachen und Interkulturelle Kompetenz 26.05.2010 Birgit Kraus 1
Gliederung Was sind Schlüsselqualifikationen? Warum sind Schlüsselqualifikationen notwendig? Warum sind Fremdsprachen und interkulturelle Kompetenz wichtig für künftige Deutschlehrer/innen? Wie können diese Schlüsselqualifikationen erworben werden? 26.05.2010 Birgit Kraus 2
Was sind Schlüsselqualifikationen? Mertens (1974): übergreifende Qualifikationen, u.u. ohne Bezug zur Fachkompetenz befähigen für eine große Zahl von Positionen und Funktionen als alternative Optionen befähigen für die Bewältigung einer Sequenz von (meist unvorhersehbaren) Änderungen von Anforderungen im Laufe des Lebens 26.05.2010 Birgit Kraus 3
Warum sind Schlüsselqualifikationen notwendig? Relativ hohe Anzahl an qualifizierten Bewerber/innen mit Fakultas in Deutsch Stellensituation unbefriedigend an Schulen Personalauswahl in Händen der Schulleitung Hohe Ansprüche an Bewerber/innen im Hochschulbereich, im Inland wie im Ausland Fachkompetenz allein reicht nicht aus! 26.05.2010 Birgit Kraus 4
Welche Schlüsselqualifikationen? Fremdsprachenkompetenz: die Fähigkeit, sich in einer fremden Sprache flüssig und präzise mündlich auszudrücken bzw. sich in einer fremden Sprache differenziert und präzise schriftlich auszudrücken. Interkulturelle Kompetenz die Fähigkeit, kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren in Wahrnehmen, Urteilen, Empfinden und Handeln bei sich selbst und bei anderen Personen zu erfassen, zu respektieren, zu würdigen und produktiv zu nutzen.
Studie zum schulischen Arbeitsmarkt Analyse der gesetzlichen Rahmenbedingungen Analyse der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Dokumentenanalyse zu Auslandsaktivitäten von 98 Schulen in Südhessen Experteninterviews zur Rolle von Auslandsaufenthalten bei der Personalauswahl an vier Schulen 26.05.2010 Birgit Kraus 6
Gesetzliche Rahmenbedingungen Ausbildungsstandards der KMK für Lehrer/innen Kennen der sozialen und kulturellen Lebensbedingungen der Schülerinnen und Schüler Kennen von interkulturellen Dimensionen in der Gestaltung von Bildungs- und Erziehungsprozessen Vermittlung von interkultureller Kompetenz als Aufgabe der Schule 26.05.2010 Birgit Kraus 7
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen Steigender Anteil von Personen mit Migrationshintergrund, vor allem in Ballungszentren Integrationsprobleme von Personen mit Migrationshintergrund aufgrund von unzureichender Bildung Teufelskreis der Perspektivlosigkeit aufgrund von Sprach- und Wissensdefiziten Lehrkräfte sind auf diese Situation unzureichend vorbereitet und wissen zu wenig um das Erlernen von Deutsch als Zweitsprache
Arbeitsmarkt Schule Auslandskontakte (Austausch, COMENIUS) Längere Auslandsaufenthalte von Schüler/innen und Lehrkräften Bilingualer Unterricht Hohe Nachfrage in allen Sachfächern Zu wenig kompetente Lehrkräfte für MINT/Englisch In allen Schulformen steigender Anteil von Schüler/innen mit Migrationshintergrund 26.05.2010 Birgit Kraus 9
Austausch und COMENIUS Austausch Verbesserung der sprachlichen Fertigkeiten, Förderung interkultureller Kompetenz, internationale Verständigung, Friedenserziehung COMENIUS-Programm der EU Förderung von zeitlich begrenzten bilateralen oder multilateralen Schulpartnerschaften in verschiedenen Ländern Arbeit an einem gemeinsamen Projekt zumeist in Sachfächern Begegnungen zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen Fremdsprachenassistentenprogramm
Art der Auslandskontakte südhessischer Schulen 80 70 60 71 50 40 30 20 10 0 32 Austausch Comenius Begegnung 4 26.05.2010 Birgit Kraus 11
Beteiligte Partnerländer 70 60 62 50 40 30 33 29 27 25 24 20 18 10 11 10 9 7 7 6 5 4 3 3 3 0 F USA GB Sonst. IL PL E CZ S H AUS P TR FIN ROM GR IS SLO
Was ist Bilingualer Unterricht? Lehren und Lernen von Inhalten in einem schulischen Sachfach, wobei neben der Muttersprache auch eine Fremdsprache verwendet wird Fächer: Erdkunde, Geschichte, Politik/Sozialkunde, aber auch Biologie und Chemie i.d.r. erste Fremdsprache = Arbeitssprache
1975/76 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/2000 2000/2001 2001/2002 2002/2003 2003/04 2004/05 Bilingualer Unterricht in Hessen 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 deutsch-englisch deutsch-französisch 26.05.2010 Birgit Kraus 14
Gründe für bilingualen Unterricht konkrete Inhalte der realen Lebenswirklichkeit im Unterricht; im Fremdsprachenunterricht oft künstliche Inhalte Basis für Mehrsprachigkeit Insbesondere fachbezogene Sprachkenntnisse nehmen im Berufsleben einen immer höheren Stellenwert ein normales Schulenglisch bzw. Schulfranzösisch reicht hier nicht aus!
Bilingualer Unterricht an 21 südhessischen Schulen (Englisch) 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1 Kunst 17 14 1 11 Erdkunde Geschichte ev. Religion Politik und Wirtschaft 2 6 1 Mathematik Biologie Chemie Physik Sport Holztechnik 4 3 1 26.05.2010 Birgit Kraus 16
Exkurs: Arbeitsmarkt Lektor/in im Ausland In der Regel befristete Tätigkeit als Deutsch- Lehrer/in an einer ausländischen Hochschule Programme des DAAD und der Bosch-Stiftung Lehre in Germanistik, Kulturarbeit, Repräsentanz der Organisation, ggf. Entwicklungsprojekte Auswahlkriterien: Fachliche Kompetenz Soziale Kompetenz i.d.r. Fremdsprachen und interkulturelle Kompetenz
Möglichkeiten zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen Auslandsaufenthalte (!) Erlernen von Fremdsprachen Erwerb von Kompetenzen für bilingualen Unterricht Pflege des Kontakts zu ausländischen Studierenden Ehrenamt im multikulturellen Bereich Teilnahme an interkulturellen Trainings 26.05.2010 Birgit Kraus 18
Programme auch und insbesondere für Lehramtsstudierende ERASMUS (Studium, Schulpraktika) Sonstige bilateralen Programme der Hochschule DAAD-Stipendien Fremdsprachenassistenz Programm des PAD Völkerverständigung macht Schule COMENIUS-Sprachassistenz Fremdsprachenassistentenprogramm der TUD Freiwilligendienst an deutschen Auslandsschulen 26.05.2010 Birgit Kraus 19
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit! Haben Sie Fragen? 26.05.2010 Birgit Kraus 20