Auslandsfamulatur Orthopädie Ho-Chi-Minh City Vietnam 03.August 21. August 2015 Andrzej Hecker Bewerbung und Reisevorbereitung Ein neuer Sommer stand demnächst vor der Tür und somit musste eine neue Auslandsfamulatur her. Das ASEA-Uninet-Programm hat einige interessante Länder wie zum Beispiel Vietnam zur Auswahl. So bewarb ich mich für einen Auslandsaufenthalt in Vietnam. Ich musste nicht lange warten und bekam kurz darauf eine Antwort von Frau Mag. Petra Papst, dass ich die Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Studienerfolgsnachweis, Passfoto) im Büro für internationale Beziehungen abgeben sollte. Ende Februar bekamen alle Teilnehmer dann die Zusage für den gewünschten Platz. In einem Nominierungsschreiben wurde mir also mitgeteilt, dass ich im August 4 Wochen an der 'University of Medicine and Pharmacy at HCMC' famulieren dürfte. Ca. 4 Wochen vor Praktikumsbeginn buchte ich den Flug über die Website www.skyscanner.com und bekam für ca. 670 Euro einen Hin- und Rückflug der Airline Emirates von München Dubai - Ho-Chi- Minh-City. Vor Abflug musste ich mir ein Visum organisieren. Die günstigste Möglichkeit dafür ist wohl über Online-Agenturen( z.b. http://www.visumvietnam.de ) ein sogenanntes 'Visa on arrival' zu beantragen. Für ein 3 Monate gültiges single-entry Visum habe ich 28 Euro gezahlt. Zusätzlich musste ich aber am Flughafen in Ho-Chi-Minh-City noch 45$ zahlen. Vor Ort konnte man aber ohne Probleme mit Euro bezahlen. Ebenso sollte man sich vor dem Auslandspraktikum um eine ausreichende Impfung kümmern. Die Standardimpfungen, gerade für Mediziner (Hepatitis, Tetanus etc., evtl. auch Typhus), sollten aktuell sein. Ebenso wurde eine Malaria-Prophylaxe empfohlen. Ich persönlich hatte nur eine Packung Malarone als Stand-By Prophylaxe dabei. Ankunft in Ho-Chi-Minh-City Kaum angekommen: Kulturschock! Überall auf den Straßen Motorräder, einige wenige Autos und etliche Taxi-Fahrer die einen gerade als Neuankömmling in HCMC gerne etwas mehr für die Taxifahrten berechnen. Die Straßen waren teilweise so überfüllt mit Verkehrsmittel, so dass es für einfache Fußgänger wie mich unmöglich erschien die Straßen zu überqueren. Aber man lernt relativ schnell, dass man einfach mutig sein muss und die Straße blind überqueren muss, denn als Fußgänger wird man von den agilen Mopeds geschickt umfahren. Ich habe in der Zeit des Praktikums in einem preiswerten Hostel dem Vietnam Inn Saigon gewohnt.
Eine Nacht kostete 5$ mit inkludierten Frühstück und 2 Freibieren. Das Hostel befand sich im District 1 wo es geradezu von Backpacker aus aller Welt wimmelte. Dementsprechend konnte es in dieser Gegend und gerade in dem Hostel abends laut zu gehen. Was natürlich nichts für jeden ist der morgens um 6 Uhr aufstehen muss. Famulatur Der Erste Tag der Famulatur stand vor der Tür und ich musste mch am ersten Tag im internationalen Büro der medizinischen Universität in Ho-Chi-Minh City einfinden. Dort wurden die ganzen Studenten (allesamt aus Österreich) begrüßt und erhielten Informationen. wo wir am nächsten Morgen hinkommen und an wen wir uns wenden sollten. Zusätzlich mussten wir 50$ Gebühr zahlen. Somit war der erste Tag der Famulatur nach kurzer Zeit geschafft. Am 2. Tag ging es sozusagen direkt los. Wir trafen uns gegen 7 Uhr mit den Ärzten zum Frühstück. In aller Ruhe wurden warme Speisen wie zum Beispiel Pho-Suppe zur Stärkung für den kommenden Arbeitstag zu sich genommen. Gestärkt und bereit für die Arbeit ging es mit den Ärzten in den OP. Von unserem Tutor den wir am Tag davor zugewiesen bekommen haben, fehlte jede Spur. Die Begegnung mit dem Chefarzt war eher unfreiwillig komisch als professionell. Er wusste nicht wirklich was von uns Studenten und hat uns seither dann eher ignoriert. Meistens haben wir Studenten morgens zwischen 8 und 12 Uhr im OP verbracht und von der Seite aus die Operationsvorgänge beobachtet. Viel konnte man meistens nicht sehen, es sei denn es gab eine Arthroskopie. Assistieren war auch auf Anfrage nicht erlaubt. Danach ging es mit den Ärzten zur Mittagspause. Meistens haben wir irgendwo außerhalb des Krankenhauses gegessen und wurden auch relativ häufig von Ärzten eingeladen. Meistens durften wir gegen 13 Uhr nach Hause gehen und den Nachmittag in der Stadt genießen. Ebenso konnten wir uns an den Arthroskopien-Übungsgeräten der Medizinischen Universität unser Können unter Beweis stellen und verbrachten dort manch Nachmittage um fleißig zu üben. Der Kontakt zu den Ärzten war bis auf die eine Ausnahme mit dem Chef-Arzt unglaublich freundlich und entgegenkommend. Jeder war wirklich bemüht uns Sachen zu zeigen oder uns einfach die vietnamesische Kultur nahe zu bringen. Was ich gelernt habe Im Grunde habe ich so einiges auf meiner Vietnam-Reise gelernt. Der Medizinische Teil hielt sich eher in Grenzen. Ich bekam einen Einblick in die Versorgung der typischen Orthopädischen Krankheitsbilder wie zum Beispiel die Versorgung und Reparatur zerrissener Kniebänder oder etliche Arthroskopien und wurde diesbezüglich von den Ärzten vor Ort auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gebracht. Alternativen sowie der genaue Vorgang der Operationen wurden uns nahe gebracht. Viel eher habe ich über die Menschen in Vietnam, deren Kultur sowie Lebensweise gelernt. Oft wurde ich direkt ins Leben der Vietnamesen integriert und konnte es somit Hautnah miterleben was es bedeutet in Vietnam zu leben. Alleine die Zubereitung von vietnamesischen Essen hat mich schon fasziniert sowie der unglaubliche freundliche Umgang mit Fremden wie mir. Unglaubliche Erfahrungen durfte ich in den 2 Monaten auf meiner Reise machen.
Reise in Vietnam Vor und nach unserer Famulatur habe ich mit einer weiteren Studentin aus Graz die Gelegenheit genutzt, um Vietnam 5 Wochen lang von Süden nach Norden zu bereisen. Dabei waren wir auf der wunderschönen Insel Phu Quok, haben eine mehrtägige Tour ins Mekong Delta unternommen, waren Canyoning in Da Lat, auf einem Bootsausflug in Nha Trang, in der Stadt der Lampions und Schneider:Hoi An, in antemberaubenden Höhlen im Nationalpark Phong Nha Ke Bang, in der trokenen Ha Long Bay bei Ninh Binh, auf einer mehrtägigen Bootstour in der Halong Bay, Wandern in Sapa und schlussendlich in Hanoi. Gereist sind wir hauptsächlich mit Schlafbussen, die man kurzfristig von Hostels und Tourismusbüros aus buchen konnte. Übernachtet haben wir großteils in Hostels, allerdings kann ich auch Homestays sehr empfehlen, bei denen man mehr Kontakt zu seinen Gastgebern hat und dadurch kulturell eventuell auch mehr mitnehmen kann. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass es eine unbeschreibliche 2-Monatige Reise war. Ich habe atemberaubende Landschaften genossen, bin Stundenlang mit dem Motorrad durch einsame Landschaften gefahren, habe Schlangen gegessen und und und. Ich kann jedem empfehlen dieses Land zu bereisen, da es zu einem überaus viel zu bieten hat und zu dem noch gerade für uns Studenten ein recht günstiges Reiseziel ist.
Sapa