Impressionen Auftaktveranstaltung der Dialogreihe zum Hotspot-Projekt Alpenflusslandschaften Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze
Dialogreihe Alpenflüsse Gestern. Heute. Morgen? Impressionen von der Auftaktveranstaltung am 22.Oktober 2015 Die Dialogreihe findet im Projektzeitraum 2015-2019 jedes Jahr im Oktober im Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern e.v. (ZUK) statt und greift das Thema Alpenflüsse Gestern. Heute. Morgen? auf. Die Dialogreihe wird vom Bezirk Oberbayern in Kooperation mit dem ZUK und gemeinsam mit den Verbundpartnern des Gesamtprojektes durchgeführt. Bei der Auftaktveranstaltung am 22.Oktober 2015 konnten sich Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Tourismus sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger von der Schönheit und Bedeutung der (letzten) Wildflusslandschaften überzeugen, und es wurde eine gemeinsame Basis geschaffen, damit im Projektverlauf und im Dialog gemeinsam getragene Lösungen gefunden werden können. Das Thema Wildflüsse wurde aus ökologischer, wasserwirtschaftlicher, touristischer und ethischer Sicht sowie aus Sicht der Landwirtschaft beleuchtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten erkennen, welchen Reichtum sie mit den Alpenflüssen in ihrer Region haben und wurden mit der Frage konfrontiert, welche Flüsse sie in der Zukunft haben wollen. Nach einem Einführungsreferat rund um die Thematik Alpenflüsse wurden auf dem Podium Perspektiven und Impulse aus den unterschiedlichen Blickwinkeln erörtert und diskutiert. Der nächste Dialog wird am 20.10.2016 stattfinden. Dokumentation der Auftaktveranstaltung unter www.bezirk-oberbayern.de Weitere Informationen zum Gesamtprojekt unter www.alpenflusslandschaften.de Die Dialogreihe wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie mit Mitteln des Bayerischen Naturschutzfonds. Alle Fotos: Copyright Manfred Neubauer
Die Dialogreihe findet im Projektzeitraum 2015 bis 2019 jedes Jahr im Oktober statt. Sie wird vom Bezirk Oberbayern in Kooperation mit dem Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern e. V. (ZUK) und in Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern des Hotspot-Projekts durchgeführt. Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der Auftaktveranstaltung teil. Das Plenum von links: Hans Foldenauer, Milchbauer und Sprecher im Bundesvorstand und Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter; Pater Karl Geißinger, Rektor des Zentrums für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern; BR-Moderatorin Angela Braun; Dr. Martin Spantig, Geschäftsführer Bayern Tourismus Marketing GmbH; Christan Wanger vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und Prof. Dr. Michael Reich vom Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover. Michael Asam, Stellvertretender Bezirkstagspräsident von Oberbayern: Es ist unsere Verpflichtung und Verantwortung, unser Möglichstes zu tun, um die letzten Wildflussabschnitte zu erhalten und wo möglich wieder mehr Naturnähe zu schaffen. Pater Karl Geißinger, Rektor des Zentrums für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern: Die Loisach begleitet unser Kloster durch das Loisach-Kochelsee-Moor und es wäre ein Traum, die alten Schleifen statt des begradigten Flusses zu haben. Das Kloster würde dafür Flächen zur Verfügung stellen, aber es müssen auch andere mitmachen.
Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler: Die Alpen mit ihren erhabenen Bergen und einsamen Tälern, mit den rauschenden Flüssen und kristallklaren Seen, mit Seeforelle und Alpen-Knorpellattich sind Anziehungspunkte für Menschen, die auf der Suche nach Ruhe und Erholung sind, die ihren Körper durch sportliche Aktivität stärken und ihre Seele von dieser einzigartigen Natur ansprechen lassen wollen. Dr. Eberhard Pfeuffer, Forscher, Autor und Lechexperte: Alpenflüsse von Natur aus Wildflüsse sind einzigartige Lebens- und Erlebnisräume. Über Jahrtausende haben sie eine charakteristische Landschaft mit einer ungemein artenreichen Pflanzen- und Tierwelt geschaffen. Eine Renaturierung der Alpenflüsse ist nur dann erfolgversprechend, wenn wir unseren Flüssen wieder etwas von ihrer Dynamik, das heißt, ihrer ursprünglichen Wildheit, zurückgeben. Christan Wanger vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Hauptprobleme an der Isar sind Wasserableitungen, Geschiebemangel und Einengung durch Schutzverbauungen. Beides führt zur anhaltenden Vertiefung der Isar, zum Verlust von Natur und zur Verarmung des Landschaftsbildes. Die Bedingungen sind an jedem Fluss anders. Deshalb sind nur maßgeschneiderte Konzepte sinnvoll.
Prof. Dr. Michael Reich vom Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover: Auch die bayerischen Alpenflüsse werden vom Klimawandel stark betroffen sein. Manche Arten werden verschwinden, andere neue auftreten. Trotzdem werden Flüsse und Auen auch künftig Hotspots der Biodiversität darstellen, wenn es gelingt, die zentralen Rahmenbedingungen für eine naturnahe Auendynamik zu erhalten. Hans Foldenauer, Milchbauer und Sprecher im Bundesvorstand und Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter: Der Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter steht für eine in Generationen denkende und auf Kreislaufgedanken basierende Landwirtschaft. Dazu gehören die Pflege und der Erhalt der uns umgebenden Naturlandschaft mit ihrer Vielfältigkeit. Dr. Martin Spantig, Geschäftsführer Bayern Tourismus Marketing GmbH: Mit einem neuen Bereich im Themenmarketing wollen wir dem Wunsch nach Stille, Ruhe und innerer Einkehr verstärkt gerecht werden. In diesem Themenfeld bündeln sich unterschiedlichste Urlaubsangebote, die alle mit dem Naturraum eine gemeinsame Basis haben: Abseits vom Alltag Ruhe und Stille finden. Die alpinen Flusslandschaften werden hierbei in der Zukunft einen für unsere Gäste neuen Wert gewinnen.