1. a) Definieren Sie den Begriff Abteilungspflegesatz (7 Punkte): Mit dem Abteilungspflegesatz werden die Kosten pro Abteilung gesondert ermittelt. Hierdurch wird die Transparenz des Leistungsgeschehens erhöht. Mit dem Abteilungspflegesatz werden Kosten, die sich auf Diagnostik, Therapie und Pflege des Patienten beziehen abgerechnet, während die Kosten der Versorgung, Verwaltung und Unterbringung, die abteilungsübergreifend in vergleichbarer Höhe anfallen, in Form des Basispflegesatzes, abgerechnet werden. b) Nennen Sie fünf Kostenarten, die dem Abteilungspflegesatz zuzuordnen sind: 1. ärzlicher Dienst. 2. Pflegedienst. 3. medizinisch-technischer Dienst. 4. Funktionsdienst. 5. Medizinischer Bedarf. 2. a) Definieren Sie den Begriff Kostenstelle (7 Punkte): Unter einer Kostenstelle wird die kleinste Einheit (Abteilung) eines Unternehmens verstanden. Kostenstellen müsssen nach ganz bestimmten Kriterien gebildet werden: 1. Grundsatz der Eindeutigkeit. 2. Grundsatz der Wirtschaftlich- und Verantwortlichkeit. 3. Grundsatz der Identität und Verantwortungsbereiche. 4. Grundsatz der eindeutigen Bezugsgrößenfindung. b) Nennen Sie fünf verschiedene Kostenstellen im Krankenhaus oder in der Einrichtung, in der Sie tätig sind: Wäscheversorgung. Speisenversorgung. innerbetriebliche Transporte. Funktionsdiagnostik. Verwaltung. Kreißsaal 3. a) Definieren Sie die Begriffe Einzel- und Gemeinkosten (10 Punkte): Einzelkosten: Die Kosten können dem Produkt unmittelbar zugeordnet werden. Gemeinkosten: Die Kosten werden nicht unmittelbar durch ein betriebliches Produkt verursacht und können daher nur indirekt dem Produkt zugeordnet werden. b) Nennen Sie je drei Kostenarten, die Einzelkosten und Gemeinkosten der Kostenstelle Station sind: Einzelkosten: Arzneimittel, Blutkonserven, Implantate, Laborbedarf, Krankentransporte. Gemeinkosten: Zinsen und Kredite, Reparaturen, Wartung, Gebäude, Gehälter, Miete. - 1 -
4. Ein Pflegeheim ist in folgendem Verhältnis belegt: (22 Punkte): 30 % der Bewohner sind in Pflegestufe I 50 % der Bewohner sind in Pflegestufe II und 20 % der Bewohner sind in Pflegestufe III Der Arbeitsaufwand wird über die Äquivalenzziffern im Verhältnis 0,5 (Pflegestufe I); 1,0 (Pflegestufe II) und 3,0 (Pflegestufe III) bewertet. Insgesamt fallen in dem Pflegeheim jährlich 10.000 Arbeitsstunden im Bereich Pflege an. Die Gesamtkosten des Pflegepersonals betragen 200.000. a) Berechnen Sie den Stundensatz für eine Pflegestunde ohne Einbeziehung der Äquivalenzziffern (4 Punkte): b) Berechnen Sie die mit Äquivalenzziffern gewichteten Stunden jeder einzelnen Pflegestufen und die gewichtetetn Gesamtstunden) (8 Punkte). c) Berechnen Sie den mit Äquivalenzziffern gewichteten Stundensatz der drei Pflegestufen (6 Punkte). d) Bei welcher betriebswirtschaftlichen Gegebenheit setzt man Äquivalenzziffern ein und welchen Zweck verfolgt die Anwendung des Äquivalenzziffernverfahrens (4 Punkte)? a) 200.000 = 20 /h 10.000 h b) Pflegestufe I 3.000 h x 0,5 = 1.500 Teilchen Pflegestufe II 5.000 h x 1,0 = 5.000 Teilchen Pflegestufe III 2.000 h x 3,0 = 6.000 Teilchen Teilchen c) 200.000 = 16 /h x 0,5 Pflegestufe I = 8 /h 200.000 = 16 /h x 1,0 Pflegestufe II = 16 /h 200.000 = 16 /h x 3,0 Pflegestufe III = 48 /h d) Die Äquivalenzziffernkalkulation kommt bei relativ ähnlichen Produkten oder Dienstleistungen zur Anwendung. Das Produkt oder Dienstleistung mit der höchsten Herstellmenge erhält in der Regel die Äquivalenzziffer 1,0. Die anderen Produkte oder Dienstleistungen erhalten entsprechend ihrem Kostenverhältnis geeignete Äquivalenzziffern. Durch Äquivalenzziffern können Verhältnisse etwa zwischen Kostenwerten, Preisen, Mengen oder ähnlichen Daten dargestellt werden. Beispiel bei Dienstleistungen: Die Lufthansa erfaßt die Abfertigungskosten unterschiedlicher Flugzeugtypen mittels Äquivalenzziffern, aus denen ersichtlich ist, daß die Abfertigung einer Boeing 747 aufwendiger ist als die einer Boeing 737. - 2 -
5. Die Abteilung, in der Sie arbeiten, hat jährliche Fixkosten in Höhe von 600.000. Die variablen Kosten betragen 50 je Berechnungstag. Der Erlös beträgt 350 je Berechnungstag (10 Punkte). a) Berechnen Sie den Break-even-point der Abteilung (die Kosten werden durch die Erlöse genau abgedeckt). b) Wie hoch ist der Gewinn bei 4.000 Berechnungstagen? a) Kosten = Erlöse bep = Fixkosten gesamt (600.000,00 ) = 2.000 Tage Deckungsbeitrag / Tag (300 ) (DB: Erlös je Berechnungstag minus variable Kosten je Berechnungstag = 300 ) Kosten / Erlöse Erlöskurve bep Gewinnzone 600.000 Verlustzone Effektivkostenkurve Menge 0 500 1.000 1.500 2.000 b) 4.000 Berechnungstage x 300 Erlöse je Berechnungstag = 1.200.000 Gesamterlös 1.200.000 Gesamterlös minus 600.000 jährliche Fixkosten = 600.000 Gewinn - 3 -
6. Für die Mitarbeiterin einer ambulanten Pflegeeinrichtung werden die Kosten für den Dienstwagen wie folgt angegeben (20 Punkte): Fixe Kosten: - die Anschaffungskosten von 16.000, die über 5 Jahre linear abgeschrieben werden. - die Kosten für Steuern und Versicherung von 1.500 jährlich und - die Kosten für die jährlich durchzuführende Inspektion von 1.000. Variable Kosten: - der Wagen verbraucht 10 l auf 100 km, der Liter Benzin kostet 1. - für den Verschleiß des Autos werden pro 100 km 5 angenommen. a) wie hoch sind die jährlichen Fixkosten (4 Punkte)? b) wie hoch sind die variablen Kosten je Kilometer (4 Punkte)? c) wie hoch sind die Gesamtkosten im Jahr, bei einer Fahrleistung von 20.000 bzw. bei 30.000 km (4 Punkte)? d) wie hoch sind die Kosten je gefahrene Kilometer bei einer Fahrleistung von 20.000 bzw. bei 30.000 km (4 Punkte)? e) wie entstehen die unterschiedlichen Kosten je km bei den unterschiedlichen jährlichen Fahrleistungen (4 Punkte)? Die Fixkosten bleiben immer gleich bessere Auslastung des Fahrzeugs bei 30.000 km. Lösung: - 4 -
7. Voll- und Teilkostenrechnung im Vergleich (24 Punkte). Eine orthopädische Abteilung führte im Jahre 2001 die Fallpauschalen A. B und C durch. FP A wird 100-mal durchgeführt und erbringt einen Erlös von 3.500 bei Vollkosten von 3.000 und variablen Kosten von 1.000 je einzeln durchgeführter Fallpauschale. FP B wird 80-mal durchgeführt und erbringt einen Erlös von 4.000 bei Vollkosten von 4.500 und variablen Kosten von 2.000 je einzeln durchgeführter Fallpauschale. FP C wird 50-mal durchgeführt und erbringt einen Erlös von 5.000 bei Vollkosten von 4.000 und variablen Kosten von 3.000 je einzeln durchgeführter Fallpauschale. Die gesamten Fixkosten betragen 450.000. a) Berechnen Sie den Gewinn (Verlust) der Fallpauschalen (A, B und C) und den Gesamtgewinn. b) Berechnen Sie den Deckungsbeitrag der drei Fallpauschalen und den Gesamtdeckungsbeitrag. c) Ziehen Sie von den Deckungsbeiträgen der Fallpauschalen (A, B und C) die Fixkosten ab. Was passiert, wenn Fallpauschale B, die auf Vollkostenbasis einen Verlust aufweist, nicht mehr durchgeführt wird und durch keine andere Leistung zu ersetzen ist? Nehmen Sie zu dem Ergebnis Stellung! Weil die Fixkosten immer gleich bleiben, würden wir insgesamt 100.000,00 Verlust machen. Lösung: - 5 -