Diagramme in Excel Mag. Dietmar Knitel Diagramme visualisieren Werte in Abhängigkeit von bestimmten Randbedingungen. stellen grafisch Beziehungen zwischen verschiedenen Daten dar. stellen Abhängigkeiten zwischen Daten in kompakter und übersichtlicher Form dar. veranschaulichen Zusammenhänge zwischen zwei oder mehr abhängigen Werten. stellen Daten aus Tabellen in 2D- oder 3D- Diagrammen dar. 1
Planung Welche Aussage soll mit dem Diagramm getroffen werden? Welche Beziehungen zwischen den Daten soll visualisiert werden? Welche Daten sollen wie dargestellt werden? In welchen Medien wird das Diagramm dargestellt? Hinweise zur Skalierung und den Achsen y-achse: Zahlen etc. werden in einer linearen Reihenfolge aufgetragen x-achse: Name des Merkmals wird aufgetragen oder ein zeitlicher Ablauf abgebildet gewählte Skalierung sollte nicht zu einer Verzerrung der Daten führen Achse werden mit ihren Einheiten / Intervallen beschriftet im Achsentitel werden Maße, Gewichte etc. angegeben. 2
Hinweise zur farblichen Gestaltung für Schwarz-Weiß-Ausdruck: nur die Farben Schwarz, Weiß und Grautöne verwenden - Darstellung mit Hilfe von Grautönen lenkt nicht von der Gesamtdarstellung ab für digitale Präsentationen: Farben nutzten - aber nur wenige Farbtöne (die auf einem Grundton basieren) verwenden Keine Muster nutzten - führen meist zu einer Verzerrung oder heben ein Wert besonders hervor Schlechte Diagramme 3
Möglichkeiten für ein besseres Verständnis Überschrift: erläutert die Funktion des Diagramms - Jedes Diagramm sollte eine Überschrift besitzen. Legende: bietet eine Erläuterung für jede dargestellte Datenreihe - dargestellte Daten werden mit Hilfe der Legende in Bezug gesetzt Quelldaten: nicht an das Diagramm hängen, aber mit dem Diagramm liefern 3D-Diagramme und 3D-Effekte 3D-Diagramme... haben 3 Achsen. stellen zum Beispiel die Höhe, Breite und Länge eines Objekts dar. sind selten in Excel zu finden. 3D-Effekte stellen ein 2D-Diagramm räumlich dar. bieten einen bestimmten Blickwinkel für den Betrachter an. verzerren häufig die Darstellung. sollten nicht genutzt werden. 4
Diagramme in Excel basieren immer auf Daten in einem Arbeitsblatt. sind eigenständige Objekte in einem Arbeitsblatt. werden automatisch bei Datenänderungen in der Quelle angepasst. stellen häufig die Beziehung zwischen zwei Werten dar. Zum Beispiel: Sitzenbleiber pro Klasse für das Jahr... Anzahl Schlüsselkinder an der Schülerzahl Diagrammarten Säulen- und Balkendiagramme, Liniendiagramme, Kreisdiagramme und so weiter. 5
Diagrammarten 6
Diagrammtyp Einsatzbereich Säule vergleicht Daten im vertikalen Format Balken vergleicht Daten im horizontalen Format Linie stellt Datentendenzen in regelmäßigen Intervallen dar Kreis stellt die Größe von Elementen in Relation zur Gesamtsumme dar Punkt (X,Y) vergleicht Datenpaare im Punktformat Bereich vergleicht den Trend von Werten entweder anhand der Zeit oder der Kategorie Ring vergleicht mehrere Datenreihen im Prozentformat Netz stellt Veränderungen in Werten relativ zu einem Zentralpunkt dar Oberfläche stellt Tendenzen in Werten über zwei Dimensionen dar Blase vergleicht drei Wertegruppen Kurs zeigt ein Diagramm an, um Aktienkurse zu vergleichen Zylinder entspricht Säule bzw. Balken, jedoch wird ein Zylinder verwendet Kegel entspricht Säule bzw. Balken, jedoch wird ein Kegel verwendet Pyramide entspricht Säule bzw. Balken, jedoch wird eine Pyramide verwendet bestehen aus dem Diagrammbereich einen Diagrammtitel - ist optional einer Datenreihe: Eine Reihe besteht aus Werten, die in Zellen im Arbeitsblatt abgelegt und linear angeordnet sind. der Zeichnungsfläche - enthält die Datenreihe einer Legende - erläutert die dargestellten Datenreihen den Gitternetzlinien für eine bessere Lesbarkeit. der Größenachse (y-achse) bei Säulen- oder Liniendiagrammen. der Rubrikenachse (x-achse) bei Säulen- oder Liniendiagrammen. 7
Diagrammfläche Diagrammtitel Zeichnungsfläche horizontale Achse (Rubrikenachse) und vertikale Achse (Größenachse). Datenpunkte Legende Datenbeschriftung Säulendiagramme zeigen auf der X-Achse stehende Säulen an. vergleichen absolute und relative Werte eines Merkmals. stellen Häufigkeiten von Ausprägungen dar. Die Höhe einer Säule spiegelt den Wert eines Merkmals wieder. 8
Balkendiagramme sind um 90 Grad gedrehte Säulendiagramme. nutzen liegende Säulen zur Darstellung. stellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Werten besser dar. Hinweise Anzahl der dargestellten Werte und somit der Säulen sollte auf maximal 15 begrenzt werden. Jede Säule kann sich in der Höhe von anderen Säulen unterscheiden. Alle Säulen haben aber die gleiche Breite. Der Abstand zwischen zwei Säulen sollte mindestens eine halbe Säulenbreite, aber nicht größer als eine Säulenbreite sein. Die Säulen bilden eine Reihenfolge innerhalb einer Datenreihe ab. Schraffuren sollten nicht genutzt werden. Längsstreifen verkleinern optisch die Säulen. Querstreifen verbreitern Säulen optisch. 9
Säulen gruppieren Werte mehrere Datenreihen werden nebeneinandergestellt. Verschiedene Werte gleicher Art können verglichen werden. Beispiel: Umsatz wird in Abhängigkeit einer Region gruppiert. Säulen stapeln Werte mehrere Datenreihen werden aufeinandergestapelt. Beispiel: Umsatz wird in Abhängigkeit einer Region gestapelt. Länge der Säule bildet den Gesamtumsatz einer Region innerhalb der letzten vier Jahre ab. 10
Gestapelte Säulen (100%) Einzelwerte eines Merkmals werden prozentual zum Gesamtwert dargestellt Gesamtlänge der Säule ist immer gleich Verhältnisse zwischen Werten werden dargestellt Diagramm erstellen Darzustellenden Daten werden mit Hilfe der Maus markiert. Registerkarte Einfügen wählen Form im Bereich Diagramme auswählen Diagrammtools werden bei aktiviertem Diagramm eingeblendet 11
Diagrammbereich Umschließt das Diagramm und alle dazugehörigen Elemente Wird mit einem Klick auf eine freie Fläche des Diagramms markiert Formatvorlagen Diagrammbereich ist aktiv. Menüband Diagrammtools Entwurf ist aktiv Bereich Diagrammformatvorlagen zeigt eine Liste von vordefinierten Vorlagen Auswahl einer Formatvorlage mit einem Mausklick Vorlage beeinflusst die Schriftart sowie die Farbe der Elemente des Diagramms. 12
Layout-Vorlagen Diagrammbereich ist aktiv. Menüband Diagrammtools Entwurf ist aktiv Vorlagenliste wird im Bereich Diagrammlayouts angezeigt. Layout wird mit einem Mausklick ausgewählt Layout-Vorlage blendet verschiedene Elemente (Achsenbeschriftung, Legende etc.) ein und positioniert sie Datenquelle Menüband Diagrammtools Entwurf ist aktiviert Dialogfenster wird mit einem Mausklick auf den Befehl Daten auswählen geöffnet Oberes Textfeld zeigt die Datenquelle 13
Formatieren Menüband Diagrammtools Layout ist aktiv Auswahl eines Elements im Bereich Aktuelle Auswahl (wird im Textfeld angezeigt) Auswahl formatieren öffnet ein Dialogfenster für die Formatierung. Auf Formatvorl. zurücks. setzt alle benutzerdefinierten Einstellungen zurück Säulenvariationen Migrationsstatus im Alter von 15-64 Jahren (München, Juni 08) 450000 400000 350000 300000 250000 200000 150000 100000 50000 Deutsche ohne Migrationshintergrund 0 Deutsche mit Migrationshintergrund 15-19 Jahre 20-24 Jahre 25-54 Jahre 55-64 Jahre Ausländer Keine 3D-Diagramme schon gar nicht mit einer 3. Variablen 14
Balkendiagramme sind... Alternativen zu den Säulendiagrammen, wenn die Beschriftung auf der x- Achse zu eng ist. Auch bei vielen Merkmalsausprägungen gekippte Säulendiagramme Alle Varianten der Säulen auch hier möglich. Ranking ausgewählter Universitäten (Quelle: Bevölkerungsbefragung zum Image der Uni Leipzig, 2007) MLU Halle-Wittenberg 4,1 U Hamburg U Jena U Freiburg 3,4 3,5 3,6 U Göttingen 3,2 TU Dresden U Leipzig 2,7 2,8 LMU München 2,5 HU Berlin U Heidelberg 2,2 2,3 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 Histogramme Säulendiagramme ohne Lücke zwischen den Säulen Wenn Merkmalsausprägungen benachbart sind (z.b. Kategorien wie sehr gut bis sehr schlecht, Altersklassen,etc.) Säulenhöhe = Besetzungszahl der Klasse durch Breite der Klasse Fläche der Säule ist gleich der Häufigkeit der Klasse (Häufigkeitsdichte) Problem: optimale Wahl der Klassen; je gröber, umso mehr Info geht verloren, je feiner, umso leichter chaotisch Alle Klassen sollten stets die gleiche Länge haben 15
Alterspyramiden Zwei Histogramme, die auf die Seite gelegt wurden. Männer Außen: Deutsche Innen: Ausländer Altersverteilung der Münchner Bevölkerung am 31.12.2000 A lt er 10 0 90 80 Frauen 70 60 50 40 30 20 10 0 14.000 10.500 7.000 3.500 3.500 7.000 10.500 14.000 Keine Säulen bei Verteilungen mit großen Spannweiten Quelle: Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt, Wolfgang Walla 16
Keine Säulen bei Verteilungen mit großen Spannweiten Quelle: Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt, Wolfgang Walla Keine Säulen bei Verteilungen mit großen Spannweiten Quelle: Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt, Wolfgang Walla 17
Kurven für Trends X-Achse: i.a. Zeit (von links nach rechts aufsteigend!!!!!) Y-Achse: die Daten für Zahlen, die zeitlich oder anders geordnet sind: Geburten, Preise, etc. Beliebteste Graphikart Die Geburten und Sterbefälle in München 1960-2006 *) 18.000 Geburten Sterbefälle 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 *) 2004 Hier keine Kurven... Ranking ausgewählter Universitäten (Bevölkerungsbefragung zum Image der Uni Leipzig, 07) 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 U Heidelberg HU Berlin LMU München U Leipzig TU Dresden U Göttingen U Freiburg U Jena U Hamburg MLU Halle- Wittenberg Keine natürliche Ordnung der Universitäten erkennbar! (Nominale Merkmale) 18
Säulen besser als Kurven Wenn vertikaler Abstand entscheidend: besser Säulen verwenden Börsendiagramm : Minimal-, Maximal- und mittlere Temperatur 40 Lufttemperatur München 2000 30 20 C 10 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez -10-20 2000 Achtung: Optische Illusion Zwei parallel ansteigende Kurven: Abstand wird unterschätzt Blaue Kurve immer 2 Einheiten über der roten Kurve! 25 25 20 20 15 15 10 10 5 5 0 a b c d e f g h i k l m n 0 a b c d e f g h i k l m n 19
Diagramm mit mehreren Kurven Voraussetzung: (möglichst) gleiche Maßeinheit Beispiel: Unterschiedliche Maßstäbe vermitteln falsche Eindrücke Quelle: Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt, Wolfgang Walla Diagramm mit mehreren Kurven Gleiche Taktik andere Aussage Quelle: Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt, Wolfgang Walla 20
Diagramm mit mehreren Kurven Mit einem Maßstab geht es auch und sogar besser! Quelle: Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt, Wolfgang Walla Weitere Kurventipps Keine Spaghetti-Diagramme!Nicht mehr als 4 Kurven in einem Diagramm Keine unterschiedlichen Maßeinheiten! Keine Doppel-Skalendiagramme Schwer lesbar, Quelle von Missverständnissen. Möglich: Transformationen, Auf-100-setzen am Beginn der Reihen Logarithmische Skalen nur bei Wachstumsraten: zeigt, innerhalb welcher Periode sich die Variable verdoppelt hat, etc. 21
Gute oder schlechte Grafik? Für Statistiker heißt gut : Grafik als Medium für den neutralen Informationstransport Wichtig: passenden Diagrammtyp wählen Konventionen nutzen: unabhängige Variable auf x-achse Leserichtung: von links nach rechts. Kurven- und Balken haben Basis/Anfang links Von oben nach unten: Titel an den Kopf Drehen der Achsentitel/-beschriftung Format des Diagramms: goldener Schnitt a:b=b:(a+b) d.h.: Breite ca. 1,6-fache der Höhe a b Auf das Wesentliche konzentrieren: Daten! Hilfen wie Raster und Rahmen in den Hintergrund rücken 12.600 12.400 12.200 12.000 11.800 11.600 11.400 11.200 11.000 10.800 Geburten und Sterbefälle München 1998-2001 Gute oder schlechte Grafik? Geburten Sterbefälle Geburten und Sterbefälle München 1998-2001 1998 1999 2000 *) 2001 Keine Platzverschwendung oben/seitlich; ausgewogene Grafik Achsen nicht abschneiden(0-punkt) bzw. deutlich sichtbar machen 3-dimensionale Grafiken meiden Schraffuren und Muster meiden (lieber verschiedene Graustufen) 12.600 12.400 12.200 12.000 11.800 11.600 11.400 11.200 11.000 10.800 1998 1999 2000 *) 2001 22
23