Arbeitsheft. Block 3. Blockverantwortliche/r: Stefan Pickert

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Transkript:

Arbeitsheft Block 3 Blockverantwortliche/r: Stefan Pickert Revision: 1.1 Gültig ab: 01.03.2017 Revisionsdatum: 02/2018

Inhaltsverzeichnis Anamnesegespräch:......... 4 Gesprächs- und Zuhörfertigkeiten...... 4 1 Einleitung...4 2 Vorbereitungsaufgabe......4 3 Standardverfahren...5 4 Übungsaufgabe...9 5 Bewertung...11 Grundfunktionsuntersuchung des Fußknöchels...12 1 Einleitung...12 2 Vorbereitungsaufgaben...12 3 Standardverfahren...14 4 Übungsaufgaben...45 5 Bewertung...46 Besprechen des Behandlungsplanes in Bezug auf funktionelle Übungen zur Erhaltung der allgemeinen Mobilität sowie die Durchführung dieser Übungen...47 1 Einleitung...47 2 Vorbereitungsaufgaben...47 3 Standardverfahren...49 4 Übungsaufgaben...71 5 Bewertung...72 Phasen physiotherapeutischen methodischen Handelns...75 1 Einleitung...75 2 Vorbereitungsaufgaben...78 3 Standardverfahren...80 4 Übungsaufgaben...108 5 Bewertung...110 Resorption Wadenhämatom durch manuelle Lymphdrainage...111 1 Einleitung...111 2 Vorbereitungsaufgaben...112 3 Standardverfahren...113 Block 3, Arbeitsheft 2

4 Übungsaufgaben... 117 5 Bewertung......... 117 Schriftliches physiotherapeutisches Berichterstellen.......118 Krankenblatt führen......118 Bericht schreiben......118 1 Einleitung............... 118 2 Vorbereitungsaufgaben... 118 3 Übungsaufgaben... 119 Anlage: Richtlinien für das physiotherapeutische Berichterstellen......121 Telefongespräch mit dem überweisenden Arzt... 122 1 Einleitung... 122 2 Vorbereitungsaufgaben... 123 3 Standardverfahren... 125 4 Übungsaufgaben... 127 5 Bewertung... 128 Block 3, Arbeitsheft 3

Anamnesegespräch: Gesprächs- und Zuhörfertigkeiten 1 Einleitung Die Anamnese ist (meistens) das erste Gespräch zwischen dem Physiotherapeuten* und dem Patienten. Einerseits sollen in der Anamnese inhaltlichen Fragen wie z.b. Warum kommt der Patient zu mir und welche Bedeutung haben die Beschwerden für den Patienten? besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Andererseits ist die Anamnese auf eine spezifische Art und Weise aufzunehmen. Letzteres soll sowohl dem Patienten Raum geben, seine Geschichte erzählen zu können, aber auch um hinreichend Informationen zu erhalten. In dem unten aufgeführten Fertigkeitstraining werden beide Aspekte nachdrücklich hervorgehoben. 2 Vorbereitungsaufgabe Wiederholung (Seiten 84 90). *) = gilt im Weiteren bei den Personenangaben sinngemäß auch für die weibliche Form. Block 3, Arbeitsheft 4

3 Standardverfahren Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung 1. Vorbereitung Bitten Sie Annie, ins Behandlungszimmer zu kommen. Beobachten Sie dabei ihre Gangart. Stellen Sie sich kurz vor, und bitten Sie Annie Platz zu nehmen. 2. Beginn der Anamnese - Aufbau einer Beziehung zur Zusammenarbeit - das Eis brechen 3. Zeigen Sie Aufmerksamkeit und Interesse. 4. Ermuntern Sie Annie dazu, weiter zu erzählen. Stellen sie eine offene Frage,wie z.b.: Mir fiel auf, dass Sie Schwierigkeiten hatten zu gehen, als Sie gerade hereinkamen. Können Sie mir sagen, was das Problem ist? Setzen Sie sich entspannt hin, halten Sie Augenkontakt und verwenden Sie kleine Ermunterungen wie hm, hm; ja, ja; oh! Stellen sie eine offene Frage wie z.b.: Können Sie mir etwas über die Ursache Ihrer Fußknöchelbeschwerden sagen? Lassen Sie kleine Ermunterungen wie z.b. und dann?, fahren Sie fort, einfließen. Dadurch geben Sie Annie zu verstehen, dass Sie an ihrer Geschichte Interesse haben. Offene Fragen bieten Annie reichlich Raum, um ihre Geschichte zu erzählen. Block 3, Arbeitsheft 5

Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Machen Sie dabei natürliche Gesten, nicken Sie mit dem Kopf, schauen Sie fragend, etc. Dadurch ermuntern Sie Annie, weiter zu erzählen. 5. Paraphrasieren Sie ab und zu den Inhalt von Annies Geschichte. Geben Sie in eigenen Worten Bruchstücke inhaltlicher Information dessen wieder, was Annie soeben gesagt hat. Wirkung: Annie merkt, dass ihr zugehört wird, und es wirkt auf sie erfrischend, ihre eigene Geschichte in anderen Worten ausgedrückt zu hören. *Sie können feststellen, ob Sie Annie richtig verstanden haben. *Eine Paraphrase lenkt das Gespräch in eine bestimmte Richtung. 6. Machen Sie das Gespräch etwas konkreter / deutlicher. Fragen Sie Annie z.b.: Können Sie mir etwas mehr über Ihre Knöchelinstabilität erzählen? Dies ist vor allem dann nötig, wenn Annie nur sehr vage und abstrakt erzählt. Gehen Sie nun zu einer verdeckteren Form über. 7. Konkretisieren Sie bei Bedarf. Stellen Sie präzisierende offene und verdeckte Fragen wie z.b.: Wann oder in welchen Situationen haben Sie das Gefühl, dass Ihr Fußknöchel instabil ist? Hierdurch ermuntern Sie Annie zu einer detaillierteren Wiedergabe ihrer Geschichte bzw. ihres Problems. Versuchen Sie hierbei Wörtern wie das, alles, nie, usw. (in Annies Erzählung) vorzubauen. Block 3, Arbeitsheft 6

8. Reflektieren Sie Annies Gefühle. 9. Verdeutlichen Sie die Situation. Sagen Sie z.b.: Es ärgert Sie, daran zu denken, nicht beim Volksmarsch mitlaufen zu können, und deshalb haben Sie, obwohl Sie nicht gut darauf vorbereitet waren, dennoch Ihren Freundinnen zugesagt. Beginnen Sie mit einer Paraphrase des von Annie zuletzt Gesagten, und gehen Sie auf die Undeutlichkeit des Missverständnisses in Bezug auf Annies Erwartungen ein. Sagen Sie z.b.: Sie denken also, dass Ihre Fußknöchelinstabilität ohne einen Beitrag Ihrerseits, also ausschließlich durch meine Behandlung bzw. Therapie besser wird! Wirkung: - Annie merkt, dass ihre Gefühle verstanden und akzeptiert werden. - Annie wird ermuntert, ihre Gefühle weiter auszudrücken und zu akzeptieren. - Annie fühlt sich sicher ( Ich kann meine Gefühle hier ruhig zeigen ). - Es kann überprüft werden, ob die Gefühle richtig eingeschätzt werden. - Führen Sie auf welche Erwartungen Sie nicht erfüllen können und warum das so ist. Block 3, Arbeitsheft 7

10. Geben Sie Annie Zeit, hierauf zu reagieren. 11. Treffen Sie Vereinbarungen. Schweigen; offene Frage. Fassen Sie ihre Reaktion in Worte, und prüfen Sie gemeinsam, was zu konkretisieren ist. Beim Treffen von Vereinbarungen ist es sehr wichtig, dass Sie auf den Patienten Rücksicht nehmen. Sie dürfen ihm nichts aufzwingen. 12. Beenden Sie die Anamnese. Fassen Sie das Gespräch in ihren eigenen Worten zusammen. Wirkung: - Verdeutlichung des Gesprächs. - Ermutigen Sie Annie, ihre Gefühle weiter zu erforschen. - Sie können überprüfen, ob Sie Annie richtig verstanden haben. Block 3, Arbeitsheft 8

4 Übungsaufgabe Üben Sie die unten beschriebenen Aufträge anhand von Rollenspielen zwischen Physiotherapeut und Patient! 4.1. Führen Sie die Fertigkeiten wie im Standardverfahren beschrieben durch. 4.2. Aufgabe Physiotherapeut: Zeigen Sie Aufmerksamkeit, und richten Sie sie bewusst vollständig auf den Patienten. Es geht nicht darum, die eigene Neugier zu befriedigen, sondern darum, den Patienten zu ermutigen und ihm Gelegenheit zum Erzählen zu geben. Aufgabe Patient: Erzählen Sie Annies Geschichte so, dass man zuhören muss. Aufgabe Beobachter: Schauen Sie sich die unten aufgeführten Aspekte von aufmerksamem Verhalten an: kann man von natürlichem Blickkontakt sprechen? macht der Physiotherapeut einen ruhigen, entspannten Eindruck? kann man den Worten folgen? 4.3. Aufgabe Physiotherapeut: Animieren Sie den Patienten durch verbale sowie nonverbale kleine Ermunterungen. Aufgabe Patient: Erzählen Sie Annies Geschichte ein wenig zögerlich, erzählen Sie nicht in einem Stück durch, so dass man noch ein wenig ermutigen muss. Aufgabe Beobachter: Stellen Sie die verbalen und non-verbalen Ermunterungen des Physiotherapeuten heraus, und geben Sie an, ob diese im richtigen Augenblick gegeben wurden. 4.4. Aufgabe Physiotherapeut: Versuchen Sie, offene Fragen zu stellen. (Machen Sie ebenso Gebrauch von aufmerksamem Verhalten und kleinen Ermunterungen.) Aufgabe Patient: Versuchen Sie die Rolle so zu spielen, dass der Physiotherapeut Gelegenheit hat, offene Fragen zu stellen; seien Sie z.b. etwas zögerlich, und erzählen Sie nicht in einem Stück durch. Aufgabe Beobachter: Versuchen Sie zu unterscheiden, was für Fragen gestellt werden (offene oder verdeckte), und notieren Sie den entsprechenden Einfluss auf das Gespräch. Ermitteln Sie die Anzahl an offenen und verdeckten Fragen, und geben Sie für beide auch ein Beispiel an. Block 3, Arbeitsheft 9

4.5. Aufgabe Physiotherapeut: Befassen Sie sich während des Gesprächs vor allem mit der Paraphrasierung. Versuchen Sie, das Gespräch zu lenken. Aufgabe Patient: Versuchen Sie, Annies Geschichte so ausführlich wie möglich zu erzählen (also mit viel inhaltlicher Information) Sie erzählen Ihre Geschichte dem Physiotherapeuten gerne und finden es gut, wenn er Ihnen gut zuhört; Sie helfen zu verdeutlichen, was Sie meinen und sagen, dass er Sie verstanden hat. Aufgabe Beobachter: Notieren Sie, auf welche Informationen der Physiotherapeut näher eingeht und welche er unbeachtet lässt. Fließen eigene Annahmen des Physiotherapeuten in seine Paraphrasierungen ein? Wie reagiert der Patient auf die Paraphrasen? 4.6. Aufgabe Physiotherapeut: Konzentrieren Sie sich auf das Reflektieren Aufgabe Patient: Spielen Sie Annies Rolle so, dass Gefühle dabei eine große Rolle spielen. Zeigen Sie diese Gefühle durch verbale sowie non-verbale Signale. Geben Sie dem Physiotherapeuten Gelegenheit zu reflektieren. Aufgabe Beobachter: Notieren Sie wann und wie der Physiotherapeut auf Gefühle des Patienten eingeht. Wie reagiert der Patient auf die Wiedergabe seiner Gefühle? 4.7. Aufgabe Physiotherapeut: Versuchen Sie, Undeutlichkeiten / Unklarheiten in der Geschichte des Patienten zu erkennen und zu verdeutlichen. Lassen Sie sich nicht mit undeutlichen / vagen Antworten abspeisen. Sondern bohren Sie (bei Bedarf) nach. Aufgabe Patient: Geben Sie in Ihrer Geschichte vage / undeutliche Informationen, so dass der Physiotherapeut das Konkretisieren gut üben kann. Aufgabe Beobachter: Achten Sie darauf (und notieren Sie) ob und wie der Physiotherapeut Undeutlichkeiten / vage Informationen für sich selbst und für den Patienten zu konkretisieren versteht, und welche Wirkung dies auf das Gespräch hat. Block 3, Arbeitsheft 10

5 Bewertung Der Studierende: ja nein n.a. Soziale Fertigkeiten (in Bezug auf den Erhalt von Informationen) 1. weiß, um welche Hilfe er gebeten wurde. 0 0 0 2. fragt nach den konkreten Auswirkungen auf das tägliche Funktionieren, auf Aktivitätsebene (status praesens) 3. lässt den Patienten formulieren, was an den Beschwerden getan werden muss 0 0 0 0 0 0 4. fragt nach, wie der Patient seine Beschwerden erlebt 0 0 0 5. fragt, was der Patient selber getan hat, um das Problem hervorzurufen, mit anderen Worten: was sind provozierende und was lindernde Faktoren 6. nimmt eine gezielte Schmerzanamnese und falls nötig auch eine Systemanamnese auf 0 0 0 0 0 0 7. fragt nach den Erwartungen des Patienten 0 0 0 Soziale Grundfertigkeiten 8. zeigt korrekt Aufmerksamkeit signalisierendes Verhalten 0 0 0 9. hakt bei der Verdeutlichung der Fragen nach im Bezugsrahmen des Patienten 0 0 0 10. stellt korrekt offene Fragen 0 0 0 11. konkretisiert im richtigen Moment 0 0 0 12. paraphrasiert korrekt 0 0 0 13. setzt korrekt geschlossene Fragen ein 0 0 0 14. ist in der Lage, die Gefühle, die der Patient non-verbal äußert, korrekt und auf angemessene Weise zu erkunden 15. ist in der Lage, die Gefühle, die der Patient verbal oder nonverbal äußert, korrekt und auf angemessene Weise zu reflektieren 16. reagiert angemessen verbal und non-verbal auf die Informationen, die der Patient gibt 17. fasst die Informationen des Patienten richtig zusammen (d.h. die geäußerten Inhalte und miterlebten Gefühle stimmen mit dem überein, was der Patient ausdrücken wollte) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 18. fasst im richtigen Augenblick zusammen 0 0 0 19. ist in der Lage, den Patienten - wenn nötig - zu beruhigen 0 0 0 20. bestimmt korrekt das Gesprächstempo 0 0 0 Block 3, Arbeitsheft 11

Grundfunktionsuntersuchung des Fußknöchels 1 Einleitung In der Physiotherapie kennen wir eine Grunduntersuchung für jedes Gelenk. Mittels dieser Untersuchung werden alle vorkommenden Pathologien erforscht. Eine Grunduntersuchung setzt sich aus einigen Bestandteilen zusammen, nämlich: der Anamnese, der Inspektion und der Funktionsuntersuchung. Bei dieser Fertigkeit kommt eine Teilfertigkeit aus der Grunduntersuchung des Fußknöchels zum Zuge und zwar die (Grund)Funktionsuntersuchung des oberen und unteren Sprunggelenks. Wenn sich bei der Anamnese ein Fußknöchelproblem bei dem Patienten zeigt, müssen Sie nach der Kontrolle eine Funktionsuntersuchung des Fußknöchels vornehmen, um dahinter zu kommen, welche Struktur eventuell betroffen ist. Zur Unterscheidung zwischen den verschiedenen Strukturen (Muskeln, Bänder, Kapseln, Gelenke) stehen Ihnen verschiedene Tests zur Verfügung. Voraussetzung für eine korrekte Wahl und eine korrekte Anwendung der Tests ist die Kenntnis der Anatomie und der Pathologie des Fußknöchels. Daher ist es wichtig, die unten aufgeführten Vorbereitungsaufgaben zu bearbeiten, bevor Sie sich daran machen, die Grundfunktionsuntersuchung des Knöchels zu üben. 2 Vorbereitungsaufgaben 2.1 Aus welchen Teilen besteht einerseits das Lig. collaterale laterale und andererseits das Lig. collaterale mediale (Lig. Deltoidum) des Fußknöchels?..................... 2.2 Welcher Teil des Lig. collaterale laterale wird bei der passiven Plantarflexion / Adduktion / Supination des Fußknöchels am wenigstens gedehnt?............ Block 3, Arbeitsheft 12

2.3 Welche Struktur wird bei Hypermobilität des Fußknöchels während der Plantarflexion gegen den hinteren Rand der Tibia stoßen?............... 2.4 Bei welcher Bewegung im Fußknöchel kann eine Überdehnung oder ein (Teil)Riß des Lig. talofibulare anterior entstehen? Auf welche Symptome werden Sie dann im Fußknöchel stoßen?..................... 2.5 Erklären Sie die Anatomie des oberen und unteren Sprunggelenks (gegenübergestellt)! Zeichnen Sie zu diesem Zweck den Verlauf der verschiedenen Ligamente! 2.6 Welche sind die hemmenden Faktoren der passiven Dorsalflektion im Fußknöchel bei gestrecktem und gebeugtem Knie?............... 2.7 Welche Strukturen können am Fußknöchel betroffen sein, wenn die passive Plantarflexion / Abduktion / Pronation schmerzhaft ist?..................... Block 3, Arbeitsheft 13

Einleitung 3 Standardverfahren Die Grundfunktionsuntersuchung des Knöchels besteht aus folgenden Bestandteilen: Bewegungsuntersuchung Aktiv Man unterscheidet: - funktionell: Ganganalyse, Zehenstand, Fersenstand, Stand auf einem Bein, hocken mit den Fußsohlen in fortwährendem Bodenkontakt. - lokal anatomisch: (symmetrisches Verfahren) im Sitzen mit herabhängenden Unterschenkeln aktiv Plantar - und Dorsalflexion, Inversion und Eversion. Bewegungsuntersuchung Passiv Widerstandstest Dieses Standardverfahren dieser Fertigkeit behandelt zuerst den Zehenstand. Das lokale anatomische aktive Bewegen wird ausgelassen und dann kommen die passive Funktionsuntersuchung und die Widerstandstests an die Reihe. Die Reihenfolge bei diesem Standard ist eine anatomisch logische. Für die Praxis raten wir zu folgendem Standardtest und dies in einer für den Patienten am wenigsten belastenden Reihenfolge: 1. Erklärung für den Patienten. 2. Zehenstand gesundes Bein: Anzahl mehrmals wiederholen. Betroffenes Bein: Schmerzen? Muskelschwäche? Block 3, Arbeitsheft 14

- Rückenlage 3. Test Fußknöchelgabel (Syndesmosis tibiofibularis) 4. + 5. Test laterale und Test mediale Stukturen 6. Test Lisfranc-Gelenk 7. bis einschließlich 10. Widerstandstests Dorsalflexoren; Plantarflexoren; Abduktoren; Adduktoren - Bauch- oder Rückenlage 11. Test Plantarflexion (oberes Sprunggelenk) 12. Test Dorsalflexion (oberes Sprunggelenk) 13. Test unteres Sprunggelenk (Talus fixieren - 3-Kammergelenk - Inversion - Eversion) 14. Test Chopart-Gelenk a. Plantarflexion d. Dorsal flexion b. Adduktion e. Abduktion c. Supination f. Pronation Block 3, Arbeitsheft 15

3 Standardverfahren Zehenstand Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Das Ziel ist, die Beschwerden zu testen und eventuell Schmerzen hervorzurufen. 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf die Zehen eines Beines zu stellen. Zuerst wird das nicht betroffene Bein getestet. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur selektiven Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur. 3. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich dem Patienten gegenüber. Stützen Sie stehend den Patienten mit Ihren Händen an seinen Händen. 4. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Knöchel und / oder Unterschenkel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - der Test ist schmerzlos. - der Test ruft Schmerzen hervor. - der Test verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. - es ist die Rede von Kraftverlust. Block 3, Arbeitsheft 16

Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Technik 1. Durchführung Weisen Sie den Patienten an, sich auf die Zehen des nicht betroffenen Beines zu stellen. Anschließend bitten Sie den Patienten, sich auf die Zehen des betroffenen Beines zu stellen. Wenn Muskelschwäche vorliegt, so können Sie dies durch Ihre stützenden Hände wahrnehmen. Test laterale Strukturen (passive Plantarflexion - Adduktion - Supination) Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Ziel ist die Beurteilung von: - dem Bewegungsaus-schlag - dem Vorhandensein von Schmerzen oder Einschränkungen Der Test vermittelt einen Eindruck über die Funktion von: - Capsula articularis. - Lig. collaterale laterale. - Lig. talocalcaneum interos seum. - Lig. calcaneocuboideum. - Lig. bifurcatum (Pars lateralis). - Lig. tarsometatarseae IV und V. Block 3, Arbeitsheft 17

2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Rücken zu legen, wobei der Fuß über den Seitenrand der Liege hinausragt. Das Knie ist ca. 10 flektiert (kleine Rolle unter der Kniekehle). Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur Entspannung. 3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Eine optimale Liegenhöhe ist Voraussetzung für eine ergonomische Haltung. - Sie stehen entspannt aufrecht, mit einer physiologischen Kypholordose in der Wirbelsäule. - Sie müssen die Untersuchung mit einem Mindestmaß an Anstrengung ausführen können. - Ihre AH ist derart, dass die auszuführende Bewegung bzw. die auszuführenden Handgriffe z.b. durch Verlagerung Ihres Körpergewichtes unterstützt werden können. 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich an die Plantarseite des zu untersuchenden Fußes. Block 3, Arbeitsheft 18

5. Handgriffe Fixieren Sie mit der gleichsinnigen Hand die distale Seite des dorsalen Unterschenkels, medial, auf der Bank. Umfassen Sie mit der anderen Hand den Metatarsus dorsolateral. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. 6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - die Bewegung ist schmerzlos. - die Bewegung ruft die Schmerzen hervor. - die Bewegung vermindert die bereits vorhandenen Schmerzen. - die Bewegung verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. Technik Durchführung Führen Sie mit der Hierdurch werden die gegensinnigen Hand betroffenen Ligamente nacheinander eine gedehnt, was maximale Bewegung nach möglicherweise Schmerzen hervorruft. Plantarflexion, Adduktion und Supination (Inversion) aus. Achten Sie auf die korrekte Richtung der passiven Bewegung. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Bewegung des zu untersuchenden Gelenkes ermöglicht wird. Achten Sie auf den Gegendruck des Patienten Block 3, Arbeitsheft 19

Die Kraft der Bewegung kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabilen Standposition unterstützt. Wenden Sie nicht viel Kraft an. Dies geht häufig auf Kosten Ihres Wahrnehmungsvermögens. Test mediale Strukturen (passive Plantarflexion - Abduktion - Pronation) Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Ziel ist die Beurteilung von: - dem Bewegungsausschlag - dem Vorhandensein von Schmerzen und Einschränkungen Der Test vermittelt einen Eindruck über die Funktion von: - Capsula articularis. - Lig. deltoideum. - Lig. bifurcatum (Pars mediale). - Lig. cuneonavicularis. - Ligg. cuneometatarseae I-II- III. 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Rücken zu legen, wobei der Fuß über den Seitenrand der Liege hinausragt. Das Knie ist zu ca. 10 flektiert (kleine Rolle unter der Kniekehle). Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur Entspannung. Block 3, Arbeitsheft 20

3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Eine optimale Liegenhöhe ist Voraussetzung für eine ergonomische Haltung. - Sie stehen entspannt aufrecht, mit einer physiologischen Kypholordose in der Wirbelsäule. 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich an die Plantarseite des zu untersuchenden Fußes. 5. Handgriffe Fixieren Sie mit der gegensinnigen Hand den distalen Teil des Unterschenkels dorsal lateral. Umfassen Sie mit der anderen Hand den Metatarsus von dorso-medial. - Sie müssen die Untersuchung mit einem Mindestmaß an Anstrengung ausführen können. - Ihre AH ist derart, dass die auszuführende Bewegung bzw. die auszuführenden Handgriffe beispielsweise durch Verlagerung Ihres Körpergewichtes unterstützt werden können. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. Block 3, Arbeitsheft 21

6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - Die Bewegung ist schmerzlos. - Die Bewegung ruft Schmerzen hervor. - Die Bewegung vermindert die bereits vorhandenen Schmerzen. - Die Bewegung verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. Technik 1. Durchführung Führen Sie mit der gegensinnigen Hand nacheinander eine maximale Bewegung nach der Plantarflexion, Abduktion und Pronation aus. Die Kraft der Bewegung kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Wenden Sie nicht viel Kraft an. Hierdurch werden die betroffenen Ligamente ganz gestreckt, was möglicherweise Schmerzen hervorruft. Achten Sie auf die korrekte Richtung der passiven Bewegung. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Bewegung des zu untersuchenden Gelenkes ermöglicht wird. Achten Sie auf den Gegendruck des Patienten. Dies geht häufig auf Kosten Ihres Wahrnehmungsvermögens. Block 3, Arbeitsheft 22

Passive Supination Syndesmosis tibiofibularis (Fußknöchelgabel - Art. talocruralis) Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Ziel ist die Beurteilung von: - dem Bewegungsausschlag - dem Vorhandensein von Schmerzen und Einschränkungen Der Test gibt zugleich einen Eindruck von der Stabilität des Syndesmosis tibiofibularis, namentlich des Lig. tibiofibulare anterius und / oder posterius. Durch den Test kann man auch eine Hypermobilität wahrnehmen, wenn das Lig.Calcaneofibulare vollständig gerissen ist. Das Klickphänomen tritt dann jedoch nicht auf. 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Rücken zu legen, wobei der Fuß über den Seitenrand der Liege hinausragt. Das Knie ist zu ca. 10 flektiert (kleine Rolle unter der Kniekehle). 3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur Entspannung. Eine optimale Liegenhöhe ist Voraussetzung für eine ergonomische Haltung. - Sie stehen entspannt aufrecht, mit einer physiologischen Block 3, Arbeitsheft 23

Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Kypholordose in der Wirbelsäule. - Sie müssen die Untersuchung mit einem Mindestmaß an Anstrengung ausführen können. - Ihre AH ist derart, dass die auszuführende Bewegung bzw. die auszuführenden Handgriffe beispielsweise durch Verlagerung Ihres Körpergewichtes unterstützt werden können. 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich an die Plantarseite des zu untersuchenden Fußes. 5. Handgriffe Fixieren Sie mit der gleichsinnigen Hand die Tibia an der medialen Seite, nahe des Malleolus. Umfassen Sie mit der anderen Hand den Calcaneus lateral. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. Block 3, Arbeitsheft 24

6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - Die Bewegung ist schmerzlos. - Die Bewegung ruft die Schmerzen hervor. - Die Bewegung vermindert die bereits vorhandenen Schmerzen. - Die Bewegung verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. Technik 1. Durchführung Führen Sie mit der gegensinnigen Hand eine maximale Kippbewegung in medialer Richtung (Supination) aus, wonach die Bewegung durch einen kurzen Impuls fortgesetzt wird (langsam + schnell abrupt). Die Kraft der Bewegung kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Wenden Sie nicht viel Kraft an. Hierdurch testen Sie einerseits die Stabilität der Syndesmosis tibiofibularis, und andererseits können Sie eine mögliche Hypermobilität infolge eines vollständigen Risses des Lig. calcaneofibulare nachweisen. Achten Sie auf die korrekte Richtung der passiven Bewegung. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Bewegung des zu untersuchenden Gelenkes ermöglicht wird. Achten Sie auf den Gegendruck des Patienten. Dies geht häufig auf Kosten Ihres Wahrnehmungsvermögens. Block 3, Arbeitsheft 25

Passive Plantarflexion (Art. talocruralis) Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Ziel ist die Beurteilung von: - dem Bewegungsausschlag - dem Vorhandensein von Schmerzen und Einschränkungen Hemmende Faktoren: - Capsula articularis (ventraler Teil) - Lig. talofibulare anterior - Lig. tibionaviculare. - Lig. tibiotalare anterior - Tuberculi posteriori tali 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Bauch zu legen, wobei das Knie zu 90 flektiert ist. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur Entspannung. 3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Eine optimale Liegenhöhe ist Voraussetzung für eine ergonomische Haltung. - Sie stehen entspannt aufrecht, mit einer physiologischen Kypholordose in der Wirbelsäule. -Sie müssen die Untersuchung mit einem Mindestmaß an Anstrengung ausführen können. Ihre AH ist derart, dass die auszuführende Bewegung bzw. die auszuführenden Handgriffe beispielsweise durch Verlagerung Ihres Körpergewichtes unterstützt werden können. Block 3, Arbeitsheft 26

Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich lateral zu dem zu untersuchenden Fuß. 5. Handgriffe Der Unterschenkel verbleibt während der Ausführung ohne direkte Fixierung in einer vertikalen Position. Umfassen Sie mit der gleichsinnigen Hand den Calcaneus ab plantar. Umfassen Sie mit der anderen Hand den Talus ab dorsal, zwischen dem Zeigefinger (medial) und dem Daumen (lateral). Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung 6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - Die Bewegung ist schmerzlos. - Die Bewegung ruft die Schmerzen hervor. - Die Bewegung vermindert die bereits vorhandenen Schmerzen. - Die Bewegung verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. Block 3, Arbeitsheft 27

Technik 1. Durchführung Bewegen Sie mit beiden Händen den gesamten Taluscalcaneus-Komplex in Plantarflexion. Die Unterarme begleiten diese Bewegung. Die Kraft der Bewegung kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Wenden Sie nicht viel Kraft an. Hierdurch bewerkstelligen Sie eine akkurate, isolierte Bewegung im Art. talocruralis. Achten Sie auf die korrekte Richtung der passiven Bewegung. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Bewegung des zu untersuchenden Gelenkes ermöglicht wird. Achten Sie auf den Gegendruck des Patienten. Dies geht häufig auf Kosten Ihres Wahrnehmungsvermögens. Block 3, Arbeitsheft 28

Passive Dorsalflexion (Art. talocruralis) Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Ziel ist die Beurteilung von: - dem Bewegungsausschlag - dem Vorhandensein von Schmerzen und Einschränkungen 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Bauch zu legen, wobei das Knie zu 90 flektiert ist. 3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Hemmende Faktoren: - Capsula articularis (dorsaler Teil). - Ligg. tibiofibulare anterius + posterius. - Lig. talofibulare posterius. - Lig. tibiotalare posterius. - M. soleus. - M. gastrocnemicus. - Trochlea tali. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur Entspannung. Eine optimale Liegenhöhe ist Voraussetzung für eine ergonomische Haltung. - Sie stehen entspannt aufrecht, mit einer physiologischen Kypholordose in der Wirbelsäule. - Sie müssen die Untersuchung mit einem Mindestmaß an Anstrengung ausführen können. - Ihre AH ist derart, dass die auszuführende Bewegung bzw. die auszuführenden Handgriffe beispielsweise durch Verlagerung Ihres Körpergewichtes unterstützt werden können. Block 3, Arbeitsheft 29

Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich lateral zu dem zu untersuchenden Fuß. 5. Handgriffe Der Unterschenkel verbleibt während der Ausführung ohne direkte Fixierung in einer vertikalen Position. Umfassen Sie mit der gleichsinnigen Hand den Talus ab dorsal, direkt distal der Malleoli, zwischen dem Zeigefinger (medial) und dem Daumen (lateral). Umfassen Sie mit der anderen Hand den Calcaneus von der plantaren Seite aus, während der Unterarm über dem distalen und lateralen Teil der Fußsohle liegt. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. 6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - Die Bewegung ist schmerzlos. - Die Bewegung ruft die Schmerzen hervor. - Die Bewegung vermindert die bereits vorhandenen Schmerzen. - Die Bewegung verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. Block 3, Arbeitsheft 30

Technik 1. Durchführung Bewegen Sie mit beiden Händen den gesamten Taluscalcaneus-Komplex in Dorsalflexion. Die Unterarme begleiten diese Bewegung. Die Kraft der Bewegung kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Wenden Sie nicht viel Kraft an. Hierdurch bewerkstelligen Sie eine akkurate, isolierte Bewegung im Art. talocruralis. Achten Sie auf die korrekte Richtung der passiven Bewegung. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Bewegung des zu untersuchenden Gelenkes ermöglicht wird. Achten Sie auf den Gegendruck des Patienten. Dies geht häufig auf Kosten Ihres Wahrnehmungsvermögens. Passive Inversion-Eversion (Art. subtalaris / Art. talo - calcaneo - navicularis) Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Ziel ist die Beurteilung von: - dem Bewegungsausschlag - dem Vorhandensein von Schmerzen und Einschränkungen Der Test gibt einen Eindruck von: - Capsula articularis. - Lig. talocalcaneum interos seum. - Lig. talocalcaneum laterale. - Lig. talocalcaneum posterius. - Lig. collaterale mediale. - Lig. collaterale laterale. - Lig. calcaneonaviculare plantare. Block 3, Arbeitsheft 31

2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Bauch zu legen, wobei das Knie zu 90 flektiert ist. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur Entspannung. 3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Eine optimale Liegenhöhe ist Voraussetzung für eine ergonomische Haltung. - Sie stehen entspannt aufrecht, mit einer physiologischen Kypholordose in der Wirbelsäule. - Sie müssen die Untersuchung mit einem Mindestmaß an Anstrengung ausführen können. Ihre AH ist derart, dass die auszuführende Bewegung bzw. die auszuführenden Handgriffe durch Verlagerung Ihres Körpergewichtes unterstützt werden können. Block 3, Arbeitsheft 32

Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich lateral zu dem zu untersuchenden Fuß. 5. Handgriffe Fixieren Sie mit der gegensinnigen Hand den Talus ab dorsal, zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger, unmittelbar distal vom Malleoli. Umfassen Sie mit der anderen Hand den Calcaneus ab plantar. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. 6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - Die Bewegung ist schmerzlos. - Die Bewegung ruft die Schmerzen hervor. - Die Bewegung vermindert die bereits vorhandenen Schmerzen. - Die Bewegung verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. Block 3, Arbeitsheft 33

Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Technik 1. Durchführung Führen Sie mit der gleichsinnigen Hand eine Inversions- und Eversionsbewegung aus. Die Kraft der Bewegung kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Wenden Sie nicht viel Kraft an. Achten Sie auf die korrekte Richtung der passiven Bewegung. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Bewegung des zu untersuchenden Gelenkes ermöglicht wird. Achten Sie auf den Gegendruck des Patienten. Dies geht häufig auf Kosten Ihres Wahrnehmungsvermögens. Test Chopart-Gelenk (Art. tarsi transversa) Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Ziel ist die Beurteilung von: -dem Bewegungsausschlag - dem Vorhandensein von Schmerzen und Einschränkungen 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Bauch zu legen, wobei das Knie zu 90 flektiert ist. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur Entspannung. Block 3, Arbeitsheft 34

3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Eine optimale Liegenhöhe ist Voraussetzung für eine ergonomische Haltung. - Sie stehen entspannt aufrecht, mit einer physiologischen Kypholordose in der Wirbelsäule. - Sie müssen die Untersuchung mit einem Mindestmaß an Anstrengung ausführen können. 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich an die Plantarseite des zu untersuchenden Fußes. Ihre AH ist derart, dass die auszuführende Bewegung bzw. die auszuführenden Handgriffe durch Verlagerung Ihres Körpergewichtes unterstützt werden können. 5. Handgriffe Umfassen und fixieren Sie mit der gleichsinnigen Hand den Calcaneus und Talus ab plantar. Umfassen Sie mit der anderen Hand das Naviculare und Cuboideum ab dorsal (Finger medial, Daumen lateral). Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. Block 3, Arbeitsheft 35

6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - Die Bewegung ist schmerzlos. - Die Bewegung ruft die Schmerzen hervor. - Die Bewegung vermindert die bereits vorhandenen Schmerzen. - Die Bewegung verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. Technik 1. Durchführung Führen Sie mit der gegensinnigen Hand eine Bewegung in Ab- und Adduktion, Pro- und Supination und Plantarflexion aus. Die Kraft der Bewegung kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Achten Sie auf die korrekte Richtung der passiven Bewegung. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Bewegung des zu untersuchenden Gelenkes ermöglicht wird. Achten Sie auf den Gegendruck des Patienten. Wenden Sie nicht viel Kraft an. 2. Anmerkung Test Lisfranc-Gelenk: Siehe Mink A.J.F. Für die Untersuchung der Dorsalflexion umfassen Sie das Naviculare und das Cuboideum ab plantar mit der gegensinnigen Hand. Dies geht häufig auf Kosten Ihres Wahrnehmungsvermögens. Block 3, Arbeitsheft 36

Widerstandstest Dorsalflexion Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Das Ziel ist, die Kraft zu testen und eventuell Schmerzen hervorzurufen. 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Rücken zu legen. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur selektiven Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur. 3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Sie befinden sich in einer stabilen Ausgangsposition, von der aus Sie mit wenig Anstrengung viel Kraft einsetzen können. 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich lateral und proximal zu dem zu untersuchenden Fuß. 5. Handgriffe Fixieren Sie mit der gegensinnigen Hand den Unterschenkel auf der Liege. Legen Sie die andere Hand auf das Fußdorsum. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. 6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel und / oder Unterschenkel während und nach der Ausführung Mögliche Empfindungen: - der Test ist schmerzlos. - der Test ruft die Schmerzen hervor. Block 3, Arbeitsheft 37

Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung mitzuteilen. Technik 1. Durchführung Weisen Sie den Patienten an, den Fuß zu heben, während Sie dem so viel Widerstand entgegen-setzen, dass fast keine Bewegung zustande kommt. Die Kraft des Widerstandes kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. - der Test verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. - es ist die Rede von Kraftverlust. Achten Sie auf die korrekte Richtung des Widerstandes. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur ermöglicht wird. Widerstandstest Plantarflexion Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Das Ziel ist, die Kraft zu testen und eventuell Schmerzen hervorzurufen. 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Rücken zu legen. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur selektiven Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur. Block 3, Arbeitsheft 38

3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Sie befinden sich in einer stabilen Ausgangsposition, von der aus Sie mit wenig Anstrengung viel Kraft einsetzen können. 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich an die Plantarseite des zu untersuchenden Fußes. 5. Handgriffe Umfassen Sie mit der gleichsinnigen Hand den Calcaneus ab proximal. Legen Sie die Faust der anderen Hand distal gegen die plantare Seite des Fußes. Der Ellbogen wird gegen das Becken gestützt. 6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel und / oder Unterschenkel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Mögliche Empfindungen: - der Test ist schmerzlos. - der Test ruft die Schmerzen hervor. - der Test verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. - es ist die Rede von Kraftverlust. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. Block 3, Arbeitsheft 39

Widerstandstest Plantarflexion im Stand Dies ist derselbe Test wie der Zehenstand. Technik 1. Durchführung Weisen Sie den Patienten an, den Fuß herunterzudrücken, während Sie mit beiden Händen gleichzeitig so viel Widerstand entgegensetzen, dass fast keine Bewegung zustande kommt. Achten Sie auf die korrekte Richtung des Widerstandes. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur ermöglicht wird. Die Kraft des Widerstandes kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Widerstandstest Supination Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Das Ziel ist, die Kraft zu testen und eventuell Schmerzen hervorzurufen. 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Rücken zu legen. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur selektiven Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur. 3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Sie befinden sich in einer stabilen Ausgangsposition, von der aus Sie mit wenig Anstrengung viel Kraft einsetzen können. Block 3, Arbeitsheft 40

4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich an die Plantarseite des zu untersuchenden Fußes. 5. Handgriffe Fixieren Sie mit der gegensinnigen Hand den Unterschenkel ab lateral. Legen Sie die andere Hand distal gegen die mediale Seite des Fußes. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. 6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel und / oder Unterschenkel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Mögliche Empfindungen: - der Test ist schmerzlos. - der Test ruft die Schmerzen hervor. - der Test verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. - es ist die Rede von Kraftverlust. Technik 1. Durchführung Weisen Sie den Patienten an, den Fuß nach innen und nach oben zu bewegen, während Sie dem so viel Widerstand entgegensetzen, dass fast keine Bewegung zustande kommt. Die Kraft des Widerstandes kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Achten Sie auf die korrekte Richtung des Widerstandes. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur ermöglicht wird. Block 3, Arbeitsheft 41

Widerstandstest Pronation Verfahren Vorgehensweise Erläuterung Schwerpunkte Fotos / Zeichnung Vorbereitung 1. Erläuterung des Ziels der Bewegung Das Ziel ist, die Kraft zu testen und eventuell Schmerzen hervorzurufen. 2. Anweisung AH Patient Weisen Sie den Patienten an, sich auf den Rücken zu legen. Die Ausgangsposition bietet ausreichend Möglichkeit zur selektiven Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur. 3. Einstellen der Behandlungsliege Stellen Sie die Liege auf optimale Arbeitshöhe ein. Sie befinden sich in einer stabilen Ausgangsposition, von der aus Sie mit wenig Anstrengung viel Kraft einsetzen können. 4. AH Physiotherapeut Stellen Sie sich an die Plantarseite des zu untersuchenden Fußes. 5. Handgriffe Fixieren Sie mit der gleichsinnigen Hand den Unterschenkel ab medial. Legen Sie die andere Hand distal gegen die laterale Seite des Fußes. Dies sind Voraussetzungen dafür, dass die Bewegung so akkurat wie möglich ausgeführt werden kann. Die Handstellung ermöglicht ausreichend Kontrolle über die Bewegung und Fixierung. Block 3, Arbeitsheft 42

6. Anweisung Patient Weisen Sie den Patienten an, Ihnen die Empfindungen im Fuß / Fußknöchel und / oder Unterschenkel während und nach der Ausführung mitzuteilen. Technik 1. Durchführung Weisen Sie den Patienten an, den Fuß aus irgendeiner Plantarflexionsposition nach außen und nach oben zu bewegen, während Sie dem so viel Widerstand entgegensetzen, dass fast keine Bewegung zustande kommt. Die Kraft des Widerstandes kommt nicht nur vom tätigen Arm, vielmehr wird sie durch die stabile Standposition unterstützt. Mögliche Empfindungen: - der Test ist schmerzlos. - der Test ruft die Schmerzen hervor. - der Test verschlimmert die bereits vorhandenen Schmerzen. - es ist die Rede von Kraftverlust. Achten Sie auf die korrekte Richtung des Widerstandes. Achten Sie auf eine hinreichende Fixierung, damit eine selektive Kontraktion der zu untersuchenden Muskulatur ermöglicht wird. Block 3, Arbeitsheft 43

Abrundung 1. Patient von der Liege aufhelfen und gegebenenfalls verwendete Sachen wegräumen. Stellen Sie die Liege auf eine gute Höhe ein, und entfernen Sie gegebenenfalls verwendete Materialien. Die Liege ist auf eine gute Höhe eingestellt, so dass der Patient bequem aufstehen kann. Der Physiotherapeut sagt dem Patienten, dass er sich ankleiden könne, und dass die Untersuchung nun abgeschlossen sei. Hiernach teilt er dem Patienten seinen Befund der Untersuchung in Kurzform mit. Block 3, Arbeitsheft 44

4 Übungsaufgaben Ziel ist es, die in dieser Aufgabe beschriebenen Fertigkeiten bzw. Handgriffe in einer Gruppe von 3 Personen praktisch zu üben. Üben Sie die unten stehenden Aufgaben anhand eines Rollenspiels. In der Gruppe werden ein Physiotherapeut, ein Patient und ein Beobachter ausgewählt, so dass man anschließend eine Untersuchungssituation nachspielen kann. Der Physiotherapeut beginnt bei dem Patienten die Grunduntersuchung des Fußknöchels, wobei er fortlaufend erzählt, welche Struktur und welches Gelenk er testen bzw. untersuchen möchte. Der Patient gibt seinerseits während der Untersuchung an, was er empfindet und was er von der praktischen Durchführung des Physiotherapeuten hält (das ist gut, zu sanft, zu grob, etc.). Nach der Untersuchung können die Rollen dann getauscht werden, so dass beispielsweise der Beobachter nun der Physiotherapeut ist und dann einige Tests ausführt. Die Rolle des Beobachters besteht in der Kontrolle und Wahrnehmung (abweichender) Handgriffe bzw. Fertigkeiten. Anhand einer Beobachtungs- bzw. Bewertungsliste hat er die Möglichkeit, wichtige Punkte aufzuschreiben und anzumerken. Diese wird im Anschluss an das Rollenspiel besprochen. 4.1. Wenden Sie verschiedene Techniken wie im Standardverfahren beschrieben an! 4.2. Ein Patient hat vor zwei Tagen ein Inversionstrauma in seinem rechten Fußknöchel erlitten. Er hat starke Schmerzen und kommt heute zu Ihnen in die Praxis. Untersuchen Sie diesen Patienten, und erzählen Sie ihm, welche Symptome Sie bei ihm erwarten! 4.3. Ein Patient hat vor zwei Tagen ein Eversionstrauma in seinem linken Fußknöchel erlitten. Er hat kaum Schmerzen und kommt heute zu Ihnen in die Praxis. Untersuchen Sie diesen Patienten, und erzählen Sie ihm, welche Symptome Sie bei ihm erwarten! 4.4. Ein Patient hat vor einer Woche ein Inversionstrauma in seinem rechten Fußknöchel erlitten. Dieser Patient möchte sich bei der Untersuchung nicht hinlegen, weil ihm dann schwindelig werde, sagt er. Untersuchen Sie dennoch den Fußknöchel / Fuß dieses Patienten! Block 3, Arbeitsheft 45

5 Bewertung Der Studierende ja nein n.a. 1. Gibt dem Patienten deutliche und konkrete Informationen zu den Vorgängen während der Untersuchung. 2. Gibt dem Patienten eine deutliche und konkrete Erklärung (keine Fachsprache) zu den Ausgangsstellungen und dem Ziel der Bewegungen während der Untersuchung. 3. Bittet den Patienten anständig, die Kleidungsstücke, die für das Vornehmen der Untersuchung relevant sind, abzulegen. 4. Gibt dem Patienten vor Durchführung der Schritte eine deutliche Anweisung, in der das Was und Warum zur Sprache kommt. 5. Kann die Bänder, Kapseln und Muskeln um das Fußknöchelgelenk herum nach dem Standardverfahren testen. 6. Achtet auf seine (ergonomisch richtige) Arbeitshaltung während der Durchführung der Untersuchung. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 7. Achtet auf Reaktionen des Patienten während der Durchführung der Untersuchung. 8. Erzählt während der Untersuchung in verständlicher Sprache, was sein Befund ist. 0 0 0 0 0 0 9. Testet die medialen Strukturen des Fußknöchels. 0 0 0 10. Testet die lateralen Strukturen des Fußknöchels. 0 0 0 11. Testet die passive Supination 0 0 0 12. Testet die passive Plantarflexion 0 0 0 13. Testet die passive Dorsalflexion 0 0 0 14. Testet die passive Inversion / Eversion 0 0 0 15. Testet das Chopart-Gelenk (Art. tarsi transversa) 0 0 0 16. Führt den Widerstandstest für die Dorsalflexion durch. 17. Führt den Widerstandstest für die Plantarflexion durch. 0 0 0 0 0 0 18. Führt den Widerstandstest für die Supination durch. 0 0 0 19. Führt den Widerstandstest für die Pronation durch. 0 0 0 20. Sagt dem Patienten, dass er sich wieder ankleiden kann. 21. Gibt am Ende der Untersuchung eine Zusammenfassung seiner wichtigsten Befunde. 0 0 0 0 0 0 Block 3, Arbeitsheft 46

Besprechen des Behandlungsplanes in Bezug auf funktionelle Übungen zur Erhaltung der allgemeinen Mobilität sowie die Durchführung dieser Übungen 1 Einleitung Bevor Sie Ihren Patienten behandeln können, müssen Sie ihn über Ihren Behandlungsplan informieren. Dies passt zur methodischen Vorgehensweise, nach der Sie zuerst eine Anamnese und dann eine Untersuchung durchgeführt haben. Das Besprechen des Behandlungsplanes ist in den Niederlanden gesetzlich vorgeschrieben. Dem Patienten werden die Untersuchungsergebnisse und die physiotherapeutische Diagnose mitgeteilt. Gemeinsam mit dem Patienten wird anschließend die Vorgehensweise besprochen und festgelegt. Diese Vorgehensweise muss auf den Patienten abgestimmt sein. Es muss Übereinstimmung herrschen, um somit eine optimale Beziehung zur Zusammenarbeit zwischen dem Physiotherapeuten und dem Patienten zu erreichen. Vor Durchführung der funktionellen Übungen mit dem Patienten ist es notwendig, diese mit ihm zu besprechen. Sie haben es mit einem 75jährigen Patienten zu tun. Wichtige Voraussetzungen für eine gute Therapie sind: - Optimale Bedingungen zum Besprechen des Behandlungsplanes schaffen. - Dem Patienten den Befund und die Diagnose der physiotherapeutischen Untersuchung vermitteln. - Dem Patienten verdeutlichen, welche Behandlungsziele gesetzt werden. - Dem Patienten verdeutlichen, welche Vorgehensweise bzw. welcher Aufbau zu diesen Zielen gehört. - Die an diesen 75 jährigen Patienten angepassten Aktivitäten des alltäglichen Lebens üben. 2 Vorbereitungsaufgaben 2.1 Wenn Sie einen Behandlungsplan besprechen, was sind dann die Bedingungen für den Erhalt einer optimalen Übereinstimmung, und wie führen Sie das Gespräch? Block 3, Arbeitsheft 47