Gesundheitskommunikation für ältere Menschen
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- Friederike Haupt
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1 Gesundheitskommunikation für ältere Menschen Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Möglichkeiten Univ.-Prof. Dr. habil. Anja Hartung Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Universität Wien Münster, 25. September 2013
2 Steckbrief Anja Hartung Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin Arbeitsschwerpunkte: Lernen, Sozialisation und Bildung in mediatisierten Lebenswelten, Medien im Lebenslauf, Medien und Generation, Alter(n) und Medien
3 Steckbrief Gesellschaft, Alter(n), Medien e.v. (GAM)
4 Steckbrief Gesellschaft, Alter(n), Medien e.v. (GAM)
5 Steckbrief Gesellschaft, Alter(n), Medien e.v. (GAM)
6 Gesundheitskommunikation als Forschungsschwerpunkt
7 Zur Struktur des Vortrags... Alter als Kultur und biologisches Schicksal
8 Gliederung 1. Was heißt schon alt?! Alterskonstrukte und Altersstereotype 2. Nicht zu verallgemeinern! Der Stellenwert von Medien im höheren Lebensalter 3. Was lässt sich folgern? Gesundheitskommunikation für ältere Menschen
9 Was heißt schon alt? Best Ager?? Silver Surfer? Golden Oldies Woopies (= well off older people)?? Master Consumers Senior Dinkis (= senior double income, no kids)?
10 Was heißt schon alt?! Alterskonstrukte und Altersstereotype
11 Was heißt schon alt? biologisch chronologisch? gefühlt sozial? Alter eingeschätzt?? gewünscht?
12 Was heißt schon alt? biologisch chronologisch? gefühlt sozial? Alter eingeschätzt?? gewünscht?
13 Altersstereotype... reduzieren Komplexität
14 Altersstereotype... unterliegen gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozessen
15 Altersstereotype... unterliegen gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozessen Auch für die Ältesten ist die unablässige Pflege des Willens zur Jugend Pflicht. Lesebuch für Deutsche Turner, 1895
16 Altersstereotype... unterliegen gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozessen
17 Altersstereotype... unterliegen gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozessen Die Angestellten müssen mittun, ob sie wollen oder nicht. Der Andrang zu den vielen Schönheitssalons entspringt auch Existenzsorgen, der Gebrauch kosmetischer Erzeugnisse ist nicht immer ein Luxus. Aus Angst, als Altware aus dem Gebrauch zurückgezogen zu werden, färben sich Damen und Herren die Haare, und Vierziger treiben Sport, um sich schlank zu erhalten. Wie werde ich schön? lautet der Titel eines jüngst auf den Markt geworfenen Heftes, dem die Zeitungsreklame nachsagt, dass es Mittel zeige, durch die man für den Augenblick und für die Dauer jung und schön aussieht. Mode und Wirtschaft arbeiten sich Hand in Hand. Kracauer1929, S. 25
18 Altersstereotype... sind (auch) medial konstituiert Die Kukidents überlasse ich gern dem ZDF.
19 Altersstereotype... sind (auch) medial konstituiert
20 Altersstereotype... sind (auch) medial konstituiert
21 Altersstereotype... sind (auch) medial konstituiert
22 Altersstereotype in der Gesundheitsbranche Verharmlosung In Text und Bild wird in der Regel auf das Thematisieren von Gebrechlichkeit im Alter verzichtet. Produkte der Gesundheitsfürsorge werden in diesen Anzeigen als schnelle und effektive Problemlöser positioniert. Dramatisierung Problemlöser-Produkte können es ohne Aufwand einzusetzen, um drohende Schäden zu vermeiden.
23 Altersstereotype in der Gesundheitsbranche Die neuen Alten wissen dank der Aufklärung der Gesundheitsbranche, richtig zu altern, d.h. aktiv zu sein und die freiverkäuflichen Arzneimittel, die beworben werden, zu nutzen und somit Alter und Krankheit zu verhindern. Die alten Alten sind friedlich und recht passiv, aber nicht krank und erleben durch pharmazeutische Produkte ihren Ruhestand gelassen.
24 Altersstereotype in der Kosmetikbranche Es gibt eigentlich gar kein Alter. In der Visualisierung wird das Alter in der Regel negiert. Old age cues sind die Ausnahme, vielmehr bringen potente Produkte solche Altersanzeichen zum Verschwinden. Schön ist man ohne den Makel des Alters. Diese Negierung des Alters im Bild geht mit einer branchenspezifischen Orientierung am jugendlichen Schönheitsideal einhe.r
25 Altersbilder in der Versicherungsbranche Old age cues sind von zentraler Bedeutung. Man sieht Korpulenz, graues Haar und viele Falten. Das Alter wird greifbar und ohne Scheu gezeigt. Altersklischees werden schonungslos funktionalisiert und Altersängste thematisiert. Eine Inszenierung vom würdevollen Alter mit ästhetischer Umgebung für den Lebensabend findet sich zumeist nur in Abhängigkeit von der richtigen Vorsorge.
26
27 Der Kenntnisstand Die Quellenlage Empirische Daten entspringen überwiegend der Reichweiten- und Akzeptanzforschung. Klassifizierungen quantitativer Studien verselbständigen sich im Kontext zeitgenössischer Problemdiskurse und Alterssterotypisierungen.
28 Ältere Menschen als Zielgruppe der Medienpädagogik
29 Nicht zu verallgemeinern! Der Stellenwert von Medien im höheren Lebensalter
30 Der Kenntnisstand... Funktionen von Medien im höheren Lebensalter Alltagstrukturierung Orientierung Teilhabe Unterhaltung Entspannung Kompensation Erinnerungsarbeit
31 Der Kenntnisstand... Der Stellenwert von Medien im höheren Lebensalter Das Fernsehen: Unangefochtenes Leitmedium Alltagstrukturierung Orientierung Teilhabe Unterhaltung Entspannung Kompensation Erinnerungsarbeit
32 Der Kenntnisstand... Der Stellenwert von Medien im höheren Lebensalter Das Fernsehen: Unangefochtenes Leitmedium Das Radio: Morgendlicher Begleiter Alltagstrukturierung Orientierung Teilhabe Unterhaltung Entspannung Kompensation Erinnerungsarbeit
33 Der Kenntnisstand... Der Stellenwert von Medien im höheren Lebensalter Das Fernsehen: Unangefochtenes Leitmedium Das Radio: Nebenbeimedium Alltagstrukturierung Orientierung Teilhabe Unterhaltung Entspannung Kompensation Erinnerungsarbeit Printmedien: Regionaler Bewegungsmelder
34 Der Kenntnisstand... Der Stellenwert von Medien im höheren Lebensalter Das Fernsehen: Unangefochtenes Leitmedium Das Radio: Morgendlicher Begleiter Alltagstrukturierung Orientierung Teilhabe Unterhaltung Entspannung Kompensation Erinnerungsarbeit Die Tageszeitung: Regionaler Bewegungsmelder Computer- und Internet: Ein neue Welt
35 Der Kenntnisstand... Ältere als Internetuser Ältere Menschen als Zielgruppe der Medienpädagogik
36 Der Kenntnisstand... Ältere als Internetuser Ältere Menschen als Zielgruppe der Medienpädagogik Ein Onliner ist im Schnitt 42 Jahre alt, ein Offliner 67 Jahre.
37 Der Kenntnisstand... Ältere als Internetuser Ältere Menschen als Zielgruppe der Medienpädagogik
38 Der Kenntnisstand... Ältere als Internetuser Karl Mannheim, 1928: Das Problem der Generationen Angehörige einer Generation bilden über strukturidentische Erfahrungen einen Vergleichbaren Fond aus, der Grundlage eines gemeinsamen (Welt-)Verständnisses ist. Burkhard Schäffer, 2003: Medien und Generationen Auf der Grundlage von Medienerfahrungen bilden sich zu einer gegebenen Zeit für die jeweiligen Kohorten in ihrer Jugendzeit eigenständige Formen, Muster und Stile des Handelns mit Medien: Generationsspezifische Medienpraxiskulturen
39 Der Kenntnisstand... Top 5 der Internetanwendungen
40 Der Kenntnisstand... Gesundheit als wichtiges Thema
41 Der Kenntnisstand... Gesundheit als wichtiges Thema die Häuslichen die Vielseitig Interessierten die Kulturorientierten Traditionellen die Zurückgezogenen (Oehmichen & Ridder, 2010, S. 47)
42 Der Kenntnisstand... Gesundheit als wichtiges Thema die Häuslichen die Vielseitig Interessierten die Kulturorientierten Traditionellen die Zurückgezogenen (Oehmichen & Ridder, 2010, S. 47)
43 Barrieren ZEIT KOMPLEXITÄT ZUVERLÄSSIGKEIT
44 Was lässt sich folgern? Gesundheitskommunikation für ältere Menschen
45 Vorteile des Internets NIEDRIGSCHWELLIGKEIT LOKALE UNGEBUNDENHEIT GEZIELTE INFORMATIONSUCHE ANONYME NUTZUNG
46 Nachteile des Internets EIGENVERANTWORTUNG MEDIENKOMPETENZ FEHLENDE BEGLEITUNG
47 DONTs KLISCHEES PEINLICHE BILDSPRACHE BELEHRUNGEN WIEDERHOLUNGEN ANGLIZISMEN
48 DOs INTERESSE WECKEN SERVICE UND NUTZWERT AUFBEREITUNG MOTIVATION REALITÄTSBEZUG
49 ALTER IST KEINE KRANKHEIT!
50 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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