Biotopverbund und Schutzgebiete. Birgit Böhm
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- Gregor Braun
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1 Biotopverbund und Schutzgebiete Birgit Böhm
2 Seite 2
3 Seite 3 Planung von lokalen Biotopverbundsystemen (Materialienheft 31/1994) Ausschließliche Erhaltung der Arten in Schutzgebieten nicht möglich (nur % der Arten können in Schutzgebieten vor dem Aussterben bewahrt werden (SRU 1987) Forderung nach Integration des Naturschutzes auf 100 % der Fläche Anlage von linearen Korridorbiotopen und kleinflächigen Trittsteinbiotopen, um der Verinselung naturbetonter Biotope entgegenzuwirken Einbeziehung räumlich funktionaler Aspekte
4 Beispiele aus der Praxis Seite 4
5 Beispiele aus der Praxis Seite 5 Landschaftsschutzgebiet Mörnbachtal ehemals großes Niedermoorgebiet Entwässerung seit dem 19. Jahrhundert; Nutzungsintensivierung und -umwandlung wertvolle Hangwaldbestände und Quellbereiche noch vorhanden
6 Beispiele aus der Praxis Seite 6 Flurneuordnung Tüßling Anlass des Verfahrens: Agrarstrukturverbesserung verstreut liegende kleine Grundstücke sowie unzureichende Erschließung (Zufahrtsregelungen durch Geh-, Fahrt- oder Notwegerechte) während des Verfahrens wurde ein Grunderwerb von 30 ha möglich
7 Beispiele aus der Praxis Seite 7 -> 30 ha Biotopverbund! (Verfahrensgröße 220 ha) Durchgeführte Maßnahmen: Grunderwerb zur Sicherung bzw. Wiederherstellung wertvoller Lebensräume Anlage von großflächigen Flachwasserzonen und Seigen Anlage von Pufferflächen entlang von Gräben und Bächen Verbesserung des Wasserhaushaltes durch Sicherung, Erhaltung bzw. Renaturierung der Hangquellen Anstau von Gräben Entwicklung von extensivem Grünland
8 Beispiele aus der Praxis Seite 8
9 Beispiele aus der Praxis Seite 9 Naturschutzgebiet Murnauer Moos
10 Beispiele aus der Praxis Seite 10 Naturschutzgebiet Murnauer Moos mit Hektar Fläche größtes zusammenhängendes, noch weitgehend ursprüngliches Moorgebiet Mitteleuropas Gebiet von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung vielfältige Landschaft mit Streuwiesen, Nieder- und Übergangsmooren, Quelltrichtern, Altwassern und voll ausgebildeten Hochmooren jahrhundertelange Nutzung von Flächen als Streuwiesen: Arbeitsintensive Mahd in Handarbeit
11 Seite 11 Gefährdung der naturschutzfachlichen Qualitäten: Nutzungsintensivierung mit Entwässerung und Melioration Nutzungsaufgabe Starke Besitzzersplitterung verhindert eine standortangepasste, koordinierte Entwicklung und Bewirtschaftung der Flächen!
12 Seite 12 Flurneuordnung Murnauer Moos - Staffelseemoore Einleitung eines vereinfachten Flurneuordnungsverfahrens zu Naturschutzzwecken 1992 bis 2003 Finanzierung als Bundesförderprojekt zur Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung 2004 bis 2010 Finanzierung des Flächenerwerbs durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern Abwicklung sämtlicher Erwerbs- und Tauschvorgänge in einem Gesamtvolumen von ca Hektar über die Teilnehmergemeinschaft Murnauer Moos - Staffelseemoore 12 Gemeinden und 700 Besitzstände beteiligt!
13 Seite 13
14 Beispiele aus der Praxis Seite 14 Naturpark Frankenwald Magere extensiv genutzte Grünlandökosysteme (Borstgrasrasen und Bergmähwiesen) durch Nutzungsauflassung und Umwandlung in Christbaumkulturen sowie Nutzungsintensivierung gefährdet. ökonomisch tragfähige Alternativen für die Landwirte in der Region erforderlich Initiative Weidewelt-Vieh(l)falt im Frankenwald der Bund Naturschutz Kreisgruppe Hof, um die artenreichen Wiesen mit extensiver Weidehaltung von Rindern zu erhalten
15 Beispiele aus der Praxis Seite 15
16 Beispiele aus der Praxis Seite 16 Flurneuordnung Nurn Maßnahmen der Teilnehmergemeinschaft: Erwerb von 6,3 ha Acker- und Grünlandflächen durch die Teilnehmergemeinschaft Integration bereits bestehender Ausgleichs- und Ersatzflächen des Staatlichen Bauamts Ausweisung einer zusammenhängenden Grünlandfläche zur extensiven Beweidung (Galloways)
17 Beispiele aus der Praxis Seite 17 Nurn3 Das Fleisch wird über den Verein Weidewelt Franken e.v. von örtlichen Metzgern vermarktet.
18 Beispiele aus der Praxis Seite 18 Aitrachaue Gäuboden Kornkammer Bayerns Wiesen in der Aitrachaue wurden in den 1960er Jahren in Äcker umgewandelt Initiative der Gemeinden Aiterhofen und Salching zur Umsetzung der kommunalen Landschaftspläne Unterstützung durch Ländliche Entwicklung
19 Beispiele aus der Praxis Seite 19
20 Beispiele aus der Praxis Seite 20
21 Beispiele aus der Praxis Seite 21
22 Beispiele aus der Praxis Seite 22 Auszeichnung für das Projekt: Die Aitrachaue mehr Biodiversität durch Flurneuordnung
23 Landespflege in der Ländlichen Entwicklung Seite 23 Landespflege in der Ländlichen Entwicklung ?
24 Landespflege in der Ländlichen Entwicklung Aktuelle Themen!? Seite 24
25 Seite 25 Probleme unserer Landschaften z. B. lokale Überschwemmungen
26 Seite 26 Probleme unserer Landschaften z. B. Verschlammung von Gewässern
27 Seite 27 Probleme unserer Landschaften z. B. Phosphateinträge in Gewässer Punktuelle Einträge ca. 25% Diffuse Einträge ca. 75 % Bayerische Vermessungsverwaltung
28 Seite 28
29 Seite 29 Drei Ursachen eine Wirkung Böden Landschaft Bäche
30 Seite 30 Der Ansatz Ein Dreiklang führt zum Erfolg Produktionsflächen Puffersysteme Gewässer flächendeckende Verringerung von Austrägen und Abflüssen, Erosionsschutz, Bodenverbesserung Verringerung von Einträgen in Gewässer durch punktuelle Maßnahmen im Übergangsbereich Land-Wasser Verringerung der Gewässerbelastung und Abflussspitzen durch gezielte Entwicklungsmaßnahmen
31 Seite 31 Von der Planung zum Prozess
32 Seite 32 Bauern und Gemeinden machen das Thema zu ihrer eigenen Sache
33 Seite 33 Die bayernweite Initiative boden:ständig Projektentwicklung und Kommunikation Nicht Planung, sondern Prozess steht im Mittelpunkt. Aus einem Entwicklungsprozess entstehen immer wieder konkrete Umsetzungsprojekte. Die Umsetzungsprojekte entstehen dort, wo fachlicher Bedarf gesehen wird und engagierte Menschen vor Ort in den Gemeinden und unter den Landwirten selbst aktiv werden wollen. Diese Menschen und ihre Vorhaben werden gezielt gefördert und unterstützt. Ein Umsetzungsteam begleitet den Prozess und treibt ihn kontinuierlich voran. Eine professionelle Kommunikationsarbeit sorgt dafür, dass immer mehr Menschen im Projektgebiet zum Mitmachen angeregt werden.
34 Seite 34 Projekt: Waginger und Tachinger See Rückhaltebecken mit Hangverrieselung Schneidergröben
35 Seite 35 Projekt: Waginger und Tachinger See Rückhaltebecken mit Hangverrieselung Schneidergröben
36 Seite 36 Multifunktionale Landnutzungssysteme Agroforstsysteme als Gewässerrandstreifen als Erosionsschutzstreifen in dezentralen Hochwasserrückhalteräumen zur Reinigung von Oberflächenwasser in grundwassernahen Bereichen
37 Seite 37 Die Flurneuordnung bietet zahlreiche Ansätze zur Unterstützung der Maßnahmenumsetzung. Naturnahe Gestaltung von Gewässern dritter Ordnung Anlage von Landschaftsstrukturen zum dezentralen Wasserrückhalt, zur Abflussverzögerung und Wasserspeicherung, Anlage von ingenieurökologisch geplanten Landschaftselementen zur Stofffestlegung und zum Stoffumbau, Offenlegen verrohrter Gewässer, optimierter landwirtschaftlicher Wegebau zum Stoff- und Wasserrückhalt Ausweisung und Gestaltung von Gewässerrandstreifen, die sowohl dem Stoffrückhalt als auch einer natürlichen Gewässerentwicklung dienen können.
38 Landespflege in der Ländlichen Entwicklung Seite
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