Einladung zum IJsselmeer Törn 2015 In der Zeit vom bis 5.6.

Transkript

1 Einladung zum IJsselmeer Törn 2015 In der Zeit vom bis 5.6. Bildquelle: Wikipedia Anno Klant SCRS 1

2 Anno Klant SCRS 2

3 Was ist eine Woche? Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So To p a s R e n s k e O l e s s a P ä u s j e K a b o u t e r t j e ( * ) S VAVA ( e n d e u n k l a r ) ( * ) W i n d of C h a n g e F u l c r u m ( e n d e u n k l a r ) S A G A N e i Em Anno Klant SCRS 3

4 Wo kommen die Teilnehmer Boote her? Anno Klant SCRS 5

5 Teil 1 Bericht Claudia Winter Charteryacht Renske Vorgetragen von Petra Augustin Anno Klant SCRS 6

6 SCRS Ijsselmeertörn 2015 Claudia Winter Selbermachen! Das erste Mal als Skipperin Die Jagd nach der Yacht Es ging los: Im kalten Januar zur Boot nach Düsseldorf, erfahrene und gestandene Seemänner an meiner Seite. Ich wusste halbwegs was ich wollte eine Yacht mit Pinne oder mit dem Gashebel am Steuerstand, wie ich es schon mal beim Hafenmanövertraining hatte, einen gut gelegenen Ausgangshafen und einen kooperativen Vercharterer. Von Kalle Meyer habe ich viele nützliche Tipps bekommen, zusammen haben wir dann einige Stände besucht. Ich war etwas überrascht, dass die Auswahl nicht größer war. Schließlich bin ich mit zwei Angeboten der engeren Wahl nach Hause gefahren, dann ging die Recherche los. Was mir nicht alles mitgegeben wurde: Versicherung: Kaution Skipper Reiserücktritt! Neuland, durch das man sich dann erst mal durchackert, die Angebote purzeln nur so aus dem Internet heraus. Die Preise waren erstaunlich, aber ich hörte an anderer Stelle ja schon, Segeln sei wie unter der Dusche stehen und Geldscheine zerreißen. Als der Vercharterer klar war, schaute ich in meine Privathaftpflicht-Police der HUK: Hier fand ich eine Klausel, die einer Skipperhaftpflicht entsprach. Kurzum: Habe ich also nur noch eine Kautionsversicherung, die nur im Kombipaket mit einer Reiserücktrittsversicherung zu haben war, bei einer holländischen Partnerversicherung des Vercharterers für etwa 60 EUR abgeschlossen. Dem Vercharterer, Flevosailing in Lelystad, hatte ich von vornherein gesagt, dass es mein erstes Mal chartern ist. Entsprechend geduldig beantwortete er mir all meine Newbee-Fragen. Aber so hatte ich es auch in einem Charterheftchen gelesen, welches mir Anno Klant schon frühzeitig übergab: Es gibt keine Frage, die zu dumm ist, um sie zu stellen. Das Casting Die Crew habe ich so gefunden: Ich habe überlegt, mit wem ich schon gesegelt bin und mir vorstellen konnte, dies wieder zu tun. Ich wollte Leute, die schon das Segler-ABC kannten, die also wussten, wie segeln ist, wie man die wichtigen Knoten macht, dass man Falle nicht im Wind baumeln lassen darf. Leute, die eben bereits ein gewisses Grundverständnis von Seemannschaft hatten und bei denen ich mir sicher war, dass sie auch eventuelle kritische Situationen gut durchstehen können. Und die natürlich nett sind! So waren wir eine Crew mit drei Frauen und einem Mann: Guido, der Navigator. Petra, die Funkerin. Kia, die Co-Skipperin. Und ich, Claudia, die Skipperin. Das Gute war, dass die Crew auch mich und meine Fähigkeiten kannte. Mit dieser Voraussetzung musste ich nicht bei Null an Bord anfangen und wir konnten uns auf das Wesentliche konzentrieren. Das hat mich irgendwie beruhigt. Auf Fahrt Dann ging es los. Es war ja klar, dass wir den ersten Schlag von Lelystad nach Lemmer ganz allein, ohne Flottille, machen mussten. Anno Klant war stets mein Ansprechpartner und hat uns hervorragend mit Materialien zur Navigation, zum Wetter, und was man sonst noch alles an Infos benötigt, versorgt, und mir auch seelischen Beistand gegeben. Aber dann Sturm, Starkwind. Der 1

7 SCRS Ijsselmeertörn 2015 Claudia Winter Vercharterer legt einem nahe, dass man ab 6-7 bft. nicht mehr rausgeht, schon wegen der Versicherung. Und was wir da sahen, bei denjenigen, die es doch taten, naja die Kaution haben die nicht zurückbekommen, aber das war ja schließlich mein Ziel! Der Vorteil: Wir hatten erstmal genügend Zeit, uns mit Schiff und Hafen vertraut zu machen. Wir haben die Klampen beschriftet, die Splinte abgetapet und eine gründliche Übernahme und Sicherheitseinweisung gemacht. Nicht zuletzt hat unser Fashion-Boy Guido auch noch eine coole Musto-Segeljacke für kleines Geld im Yachtshop abgestaubt und den yummie Pankoekenteig in der Flasche zum Aufschütteln entdeckt. Nach der Stärkung dann also los, die Crew scharrte schon mit den Hufen. Wenigstens noch einen Schlag vorm Hafen zusammen mit dem Vercharterer organisiert, so konnten wir gleich den Zustand der Segel prüfen. Und dann ging es unter Segeln am Sonntag nach Lemmer. Wir waren dort mit einem Teil der Flottille verabredet und kamen an. Der Besuchersteg war wie im Lehrbuch: Anlegen parallel am Steg mit viel Platz, danke! Dann kam die Flottille und es ging weiter durch die Schleuse, gefolgt von mehreren Brücken kurz hintereinander! Ein tiefes Durchatmen brauchte ich schon, aber ich wusste ja auch, dass ich eine Supercrew habe, und wir alles schaffen werden. Und außerdem kam Christa Klant noch mit an Bord und unterstütze uns. Und so legten wir dann auch in Lemmer an dem Liegeplatz an, wo wir hin wollten. Den nächsten Sturm haben wir wieder im Hafen verbracht. Grundsätzlich waren wir alle so drauf, dass wir auch Lust hatten, uns die Städte einmal anzusehen und es ruhig angehen zu lassen. Es war ja schließlich unser Urlaub! Insofern konnte uns auch ein Landtag nicht aus der Ruhe bringen. Und was es nicht alles Tolles im Outletcenter für uns Fashionistas gab. Dann das nächste Ablegemanöver. Natürlich war es super, mit all den erfahrenen Seglern des SCRS unterwegs zu sein. Gleichzeitig bedeutete das für mich aber auch eine hochpotenzierte Portion an Hafenkinostimmung. Alle beobachteten unsere Manöver sorgfältig. Einmal lief es dann eben nicht so gut, die Leinen waren noch nicht allesamt klar, manche aber schon los, der Wind griff ins Boot, von der anderen Seite hörte man ein Los und unser Schiff war los - nur nicht an der wesentlichen Stelle. So haben wir den dicken Fender verloren, den aber die andere Crew dankenswerter Weise aufnahm und uns im nächsten Hafen übergab. Unser letzter Abend Der letzte Hafen bot uns schon vorm Einlaufen alle Finessen und Schönheiten, die das Segeln so hergibt. Die Betonnung. Fährt man aus Versehen falsch Untiefen! Schon wieder Fischerfähnchen! Wo fangen sie an, wie weit gehen sie? Naja, sieh das erst mal auf See. Für mich war das Fernglas der ständige Begleiter. Dann kamen plötzlich Regattaschiffe aus dem Hafen. Mit schönstem Vorwindkurs und ihren gehissten Spinnakern ab in die Abendsonne. Wow! Wir in den Hafen rein. Aber weil ja Regatta war, waren natürlich auch die Liegeplätze extrem knapp. Es war der Hafen in Urk, wo auch die Fischkutter liegen und entsprechende Spuren wie Styroporkisten, Plastiktüten u. ä. im Wasser rumschwimmen, die ich nicht in der Schraube haben wollte. Es war einfach kein Platz zu finden. Wir waren kurz davor, uns in ein ohnehin schon volles Päckchen zu legen, aber dann kam doch noch der letzte Motivationsschub. In den kleinen Gemeindehafen rein, direkt an der Mole mit wunderbarer Aussicht aufs Ijsselmeer gelegen. Ich zögerte mit der Weiterfahrt 2

8 SCRS Ijsselmeertörn 2015 Claudia Winter bis ganz hinten ins Hafenbecken, da ich sah, dass die Masten dort immer kürzer wurden. Eher instinktiv schloss ich, dass es dort nicht tief genug sein konnte für unser Boot, und so war es auch. Da ich aber mangels Einfahrtsgeschick in die Box und durch überraschende Winddreher nun schon eine gefühlte Stunde dort rumgegurkt war, wurde ein anderer Skipper auf uns aufmerksam. Er meinte, die Box neben ihm sei frei, wir müssten nur unbedingt mit dem Bug zum Steg anlegen, weil es sonst nicht tief genug sei für das Heck. Was für ein super Tipp! So konnten wir dann glücklich und stolz, und ich meiner Crew unendlich dankbar für ihre Geduld, am letzen Abend festmachen, bevor wir dann am nächsten Morgen in aller Frühe den Heimathafen angesteuert haben. Dort haben wir klar Schiff gemacht, die Übergabe lief wie geschmiert und die Kaution gab es vollständig zurück! Five for the Sea Und hier meine wichtigsten Learnings aus meinem ersten Mal chartern: Selber machen. Mitsegeln ist gut und wichtig (mache ich auch jederzeit wieder), aber die Skipper übernehmen das Ruder IMMER selbst, wenn es um die wichtigen (Hafen)manöver geht. Nur durch Selbermachen lernst du es aber. Klare Absprachen treffen, Einteilen und Ansagen machen. Die Crew muss wissen, was du von ihr willst und am besten auch warum. Keine Scheu, Schwächen zu zeigen. Du musst nicht alles wissen, brauchst aber auch den Input der Crew. Das beste Argument muss nicht von dir sein, das letzte Wort aber schon. Manöver -auch bis ins Detail- durchsprechen, dann aber entschlossen ausführen und nicht mehr reinreden lassen. Bei Bedarf sowas wie einen Tunnelblick aufsetzen. Ratschläge von außen annehmen, aber auch abwägen und die eigenen Vorstellungen, den Verstand und das Bauchgefühl dabei zulassen. Schließlich hast nur du den Überblick vom Steuerstand aus. Und du kennst dein Boot und deine Crew am besten. Ahoi und allzeit eine Hand breit Wasser unterm Kiel! 3

9 Törnplan Start: Wir treffen uns am: Samstag den 30. Mai in Enkhuizen Compagnieshaven Von dort entscheiden wir wetterabhängig. Der Wunsch geht Richtung Wattensee Anno Klant SCRS 1

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11 Die Flottille: Was bleibt? Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So To p a s R e n s k e O l e s s a P ä u s j e K a b o u t e r t j e ( * ) S VAVA ( e n d e u n k l a r ) ( * ) W i n d of C h a n g e F u l c r u m ( e n d e u n k l a r ) S A G A N e i Em Anno Klant SCRS 3

12 Die Flottille: Was bleibt? Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So To p a s R e n s k e O l e s s a W i n d of C h a n g e F u l c r u m ( e n d e u n k l a r ) N e i Em Anno Klant SCRS 4

13 Der 1. Tag: Sa. der 30.Mai 2015 Segeln: Topas segelt von Workum nach Stavoren Olessa segelt von Hindeloopen nach Stavoren Renske trainiert abends mit dem Vercharterter und bleibt in Lelystad Abends: Topas und Olessa in Stavoren Renske in Lelystad Anno Klant SCRS 5

16 Das Wetter der nächsten Tage Anno Klant SCRS 8

17 Der 2. Tag: So. der 31.Mai 2015 Segeln: Topas und Olessa segeln von Stavoren nach Lemmer Renske segelt von Lelystad nach Lemmer Abends: Topas, Olessa und Renske in Lemmer. Die Flottille hat nun 3 Schiffe Anno Klant SCRS 9

18 Renske wird erforscht (06:40) Anno Klant SCRS 10

21 In der Schleuse nach Lemmer Segel-Club Rhein-Sieg e.v Anno Klant SCRS 13

25 Der 3. Tag: Mo. der 1. Juni 2015 Segeln: Topas, Olessa und Renske segeln von Lemmer nach Lelystad Wind of Change segelt von Enkhuizen nach Lelystad Aber wo sind die anderen Boote? Abends: Topas, Olessa, Renske und Wind of Change in Lelystad Nun sind wir vier Boote Anno Klant SCRS 17

32 Der 3. Tag: Di. der 2. Juni 2015 Segeln: Besser nicht Tagsüber und Abends: Topas, Olessa, Renske und Wind of Change in Lelystad Wir sind immer noch vier Boote Anno Klant SCRS 24

43 Der 4. Tag: Mi. der 3. Juni 2015 Segeln: Topas, Olessa, Renske und Wind of Change segeln von Lelystad nach Medemblick Die einzige Teilstrecke mit allen vier Schiffen Abends: Gemeinsames Abendessen Wir sind immer noch nur vier Boote Anno Klant SCRS 35

52 Hafeneinfahrt N, O Medemblick Anno Klant SCRS 44

75 Der 5. Tag: Do. der 4. Juni 2015 Segeln ab Medemblick: Topas und Wind of Change segeln nach Oudeschild (Texel) Renske segelt nach Urk Olessa über Breezanddijk nach??? Die Auflösung der Flottille beginnt Abends: Feuchter Abschied auf Topas Anno Klant SCRS 67

83 Wo ist bloß ein freier Liegeplatz? Hafen Urk ist voll Anno Klant SCRS 75

88 Oudeschild Koordinaten: 53 2 N, 4 51 O Anno Klant SCRS 80

89 Texel Ouderschield Jachthaven Gastliegeplätze Hafeneinfahrt N, E Anno Klant SCRS 81

92 Der 6. Tag: Fr. der 5. Juni 2015 Segeln: Topas von Texel nach Vlieland Wind of Change von Texel nach Den Oever Renske segelt von Urk nach Lelystad (Rückgabe der Charteryacht) Olessa von Makkum nach Hindeloopen Die Flottille ist aufgelöst, es wird aber noch gesegelt Anno Klant SCRS 84

93 Morgens erst mal aufräumen Anno Klant SCRS 85

95 Vlieland Koordinaten N, E VHF Kanal Anno Klant SCRS 87

96 Vlieland Hafeneinfahrt -Koordinaten N, E VHF Kanal Anno Klant SCRS 88

102 Der 7. Tag: Sa. der 6. Juni 2015 Segeln: Topas von Vlieland nach Workum (über Hindeloopen) Wind of Change von Den Oever über De Kreupel nach Enkhuizen Anno Klant SCRS 94

107 Wir erinnern uns: Die Flottille war doch größer? Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So To p a s R e n s k e O l e s s a W i n d of C h a n g e F u l c r u m ( e n d e u n k l a r ) N e i Em Anno Klant SCRS 99

111 IJsselmeerwoche 2015 (Bericht Heike Seifen) Die diesjährige IJsselmeerwoche war sehr viel angenehmer wie die im letzten Jahr, es regnete nur in der Nacht und am Tage hatten wir war zwar sehr viel Wind, aber es war trocken. Das Ölzeug war trotzdem unser ständiger Begleiter. Mit dem starken Wind waren auch die Wellen entsprechend. So schwappte doch öfters mal Wasser über. Sehr schade war, dass sich zu Beginn so viele Schiffe angemeldet haben, zu Schluss aber nur wenige übrig blieben, hatte sich Anno doch sehr viel Mühe mit der Vorbereitung gegeben. Die Crew-Listen waren immer auf dem neuesten Stand, es fand sogar eine SkipperTelefonkonferenz statt. Da zeigte sich wieder, wie wichtig es ist mit der neuen Technik vertraut zu sein. Wir hatten, dank WLAN in allen Häfen, immer das neueste Wetter und konnten uns somit sehr gut auf den nächsten Tag vorbereiten. So bestätigte sich auch der Wetterbericht von zuhause, dass wir am Dienstag einen Hafentag einlegen mussten, zu viel Wind. Diesen genossen wir indem wir die Batavia in Leylstad besichtigten und im angrenzenden Outlet shoppen konnten. (Auch zur Freude der Frauencrew). Den Verlauf unserer Fahrt könnt ihr im nebenstehenden Bild verfolgen. In Vlieland kam allerdings nur noch unser Schiff an. Die TOPAS. Wie war das mit den 10 kleinen Negerlein? dann war es nur noch eins. Für mich, und ich glaube auch für den Rest der Crew, Rainer L, Rainer XL (hier ist die Größe der Polos gemeint), HALU, Christa, Anno und mich war es eine sehr interessante und lehrreiche Woche. Vieles konnte wieder aufgefrischt werden und ich konnte die Wichtigkeit des Eindampfen in die Spring jeden Tag beim Ablegen aus der Box oder in den Schleusen feststellen. Zu keiner Zeit hatte ich irgendwie Angst oder Bedenken auf der TOPAS. Ich konnte mich, dank Anno, immer sicher fühlen und hatte immer das Gefühl der Skipper hat alles im Griff. Nochmals vielen Dank für die schöne Woche