Technische Vorgaben für Bau, Betrieb und Unterhalt von GEA
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- Christoph Baum
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1 Technische Vorgaben für Bau, Betrieb und Hardy Loy
2 ca km private Abwasserleitungen Schadensraten bis 80% Wesentliche technische Vorgaben für GEA bleiben unberücksichtigt: Dichtheit, Betriebssicherheit und Standsicherheit 2
3 1. Hydraulische Belastung von Kanalisation und Kläranlage 2. Gefährdung von Boden und Grundwasser 3. Funktionsstörungen 4. Wertminderung 3
4 Was sind die Ursachen? mangelhafte Bauausführung (a.a.r.d.t. nicht eingehalten) Einflussnahme über EWS: 1. Prüfung des Entwässerungsplans 2. Arbeiten an GEA nur durch fgu 3. Prüfung vor Inbetriebnahme 4. Wiederholungsprüfungen 4 GEA und ggf. Grundstücksanschluss und anschließend keine Abnahmeprüfungen keine Wiederholungsprüfungen
5 Einflussnahme über EWS: 1. Prüfung des Entwässerungsplans 2. Arbeiten an GEA nur durch fgu 3. Prüfung vor Inbetriebnahme 4. Wiederholungsprüfungen 5
6 10 Zulassung der GEA (Abs.2) Die Gemeinde prüft, ob die geplante GEA den Bestimmungen der Satzung entspricht. Worauf ist zu achten? Werden die Anforderungen der EWS eingehalten? Entspricht die Planung den a.a.r.d.t.? Beispiele: Leitungsdimensionierung, -gefälle, -tiefenlage? Ist ein Abscheider vorhanden? Vorbehandlung gewerblichen Abwassers? Rückstausicherung? Kontrollschacht/Revisionsöffnungen? Regenwasserversickerung bzw. behandlung? Überflutungsprüfung (DIN ) bei großen Flächen? 6
7 Einflussnahme über EWS: 1. Prüfung des Entwässerungsplans 2. Arbeiten an GEA nur durch fgu 3. Prüfung vor Inbetriebnahme 4. Wiederholungsprüfungen 7
8 9 Grundstücksentwässerungsanlage (Abs.6) Die GEA sowie Arbeiten daran dürfen nur durch einen fachlich geeigneten Unternehmer ausgeführt werden. Voraussetzungen für die fachliche Eignung ( 3): berufliche Qualifikation und Fachkunde der technischen Leitung Qualifikation und Sachkunde des eingesetzten Personals Verfügbarkeit notwendiger Werkzeuge, Maschinen und Geräte Verfügbarkeit und Kenntnis wesentlicher Normen, Vorschriften interne Qualitätssicherung (Dokumentation, Kontrollen, ) Sind die Voraussetzungen erfüllt? 8
9 Eine Möglichkeit, die fachliche Eignung sicherzustellen: Das Gütezeichen Grundstücksentwässerung Vortrag von Herrn Bellinghausen 9
10 Einflussnahme über EWS: 1. Prüfung des Entwässerungsplans 2. Arbeiten an GEA nur durch fgu 3. Prüfung vor Inbetriebnahme 4. Wiederholungsprüfungen 10
11 11 Herstellung und Prüfung der GEA (Abs.2) Alternative 1: Die Gemeinde überprüft die Arbeiten. Was ist wann zu prüfen? Prüfung 1: Alternative 2: Der Grundstückseigentümer hat die GEA vor Verdeckung der Leitungen auf satzungsgemäße Errichtung und vor Ihrer Inbetriebnahme auf Mängelfreiheit durch einen nicht an der Bauausführung beteiligten fgu prüfen zu lassen. Dies gilt nicht, soweit die Gemeinde die Prüfungen selbst vornimmt; Vergleich mit genehmigter Entwässerungsplanung 11
12 gelenkige Einbindung! Worauf ist zu achten? Werden die Anforderungen der EWS eingehalten? Entspricht die Planung den a.a.r.d.t.? Beispiele: Leitungsdimensionierung, -gefälle, -tiefenlage? DIBt-Zulassung? Ist ein Abscheider vorhanden? Vorbehandlung gewerblichen Abwassers? Rückstausicherung? Kontrollschacht/Revisionsöffnungen? Regenwasserversickerung bzw. behandlung? Überflutungsprüfung (DIN ) bei großen Flächen? Wurde im Trennsystem richtig angeschlossen? 12
13 11 Herstellung und Prüfung der GEA (Abs.2) Alternative 1: Die Gemeinde überprüft die Arbeiten. Prüfung 1: Alternative 2: Der Grundstückseigentümer hat die GEA vor Verdeckung der Leitungen auf satzungsgemäße Errichtung und vor Ihrer Inbetriebnahme auf Mängelfreiheit durch einen nicht an der Bauausführung beteiligten fgu prüfen zu lassen. Dies gilt nicht, soweit die Gemeinde die Prüfungen selbst vornimmt; Prüfung durch Gemeinde (oder beauftragtes Ing.Büro) Vergleich mit genehmigter Entwässerungsplanung 13
14 11 Herstellung und Prüfung der GEA (Abs.2) Alternative 1: Die Gemeinde überprüft die Arbeiten. Prüfung 2: Alternative 2: Der Grundstückseigentümer hat die GEA vor Verdeckung der Leitungen auf satzungsgemäße Errichtung und vor Ihrer Inbetriebnahme auf Mängelfreiheit durch einen nicht an der Bauausführung beteiligten fgu prüfen zu lassen. Dies gilt nicht, soweit die Gemeinde die Prüfungen selbst vornimmt; Mängelfreiheit: Dichtheit, Standsicherheit und Betriebssicherheit Prüfungen nach DIN EN 1610 und DWA-A 139 Sichtprüfung und Dichtheitsprüfung Prüfung der Verdichtung (nur bei Bedarf) 14
15 Optische Inspektion (Sichtprüfung) = Untersuchung mit Kanalkamera Zum Beispiel über eine Revisionsöffnung über den Kontrollschacht 15
16 Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 DWA-A 139 Bitte beachten: Seit 2010 "nationale Ergänzungsnorm" (DWA-A 139) zur DIN EN 1610 mit z.t. schärferen Prüfkriterien! 0,15 l/m 2 nach DIN EN 1610 z.b. Prüfung mit Wasser 0,4 l/m 2 0,1 l/m 2 (Leitungen), 0,3 l/m 2 (Schächte), 0,2 l/m 2 (Leitungen inkl. Schächte) Prüfzeit = 30 min (für Beton: Werte der DIN EN 1610) 16
17 Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 DWA-A 139 Bitte beachten: Seit 2010 "nationale Ergänzungsnorm" (DWA-A 139) zur DIN EN 1610 mit z.t. schärferen Prüfkriterien! Prüfung mit Luft Überdruck: Prüfdruck 10 kpa bzw. 20 kpa, zul. Druckabfall 1,5 kpa Unterdruck: Prüfdruck -10 kpa bzw. -20 kpa, zul. Druckanstieg 1,1 kpa Prüfzeit: t = 0,015 DN [min] bzw. t 17 = 0,01 DN [min]
18 Ist eine Prüfung vor Verdeckung sinnvoll? a) aus technischer Sicht: Nein! früher wurde eine Dichtheitsprüfung vor Verfüllen des Grabens gefordert (DIN 4033) seit 1997 Abnahmeprüfung auf Dichtheit nach Verfüllen verbindlich (DIN EN 1610) viele Schäden entstehen erst durch Verfüllen und Verdichten b) aus Sicht der Gemeinde: Nein! Zeitvorteil evtl. auf Kosten der Dichtheit! c) aus Sicht des Grundstückseigentümers: Nein! Keine abschließende Beurteilung der Mängelfreiheit möglich! 18
19 Einflussnahme über EWS: 1. Prüfung des Entwässerungsplans 2. Arbeiten an GEA nur durch fgu 3. Prüfung vor Inbetriebnahme 4. Wiederholungsprüfungen 19
20 12 Überwachung Der Grundstückseigentümer hat die von ihm zu unterhaltenden Grundstücksanschlüsse und GEA in Abständen von jeweils 20 Jahren durch einen fgu prüfen und das Ergebnis durch diesen bestätigen zu lassen. Wie? 20
21 z.b. vereinfachte Dichtheitsprüfung (DR 2 ) nach DIN z.b. Prüfung mit Wasser Prüfzeit = 15 min 0,2 l/m 2 (Leitungen, Leitungen inkl. Schächte), 0,4 l/m 2 (Schächte) Prüfdruck: Wasserauffüllung bis 50 cm über Rohrscheitel bzw. Unterkante Revisionsöffnung oder Oberkante tiefster Entwässerungsgegenstand cm
22 z.b. vereinfachte Dichtheitsprüfung (DR 2 ) nach DIN Wasserauffüllung bis Oberkante z.b. Prüfung mit Wasser Prüfzeit = 15 min 0,2 l/m 2 (Leitungen, Leitungen inkl. Schächte), 0,4 l/m 2 (Schächte) Prüfdruck: Wasserauffüllung bis 50 cm über Rohrscheitel bzw. Unterkante Revisionsöffnung oder Oberkante tiefster Entwässerungsgegenstand 22
23 z.b. vereinfachte Dichtheitsprüfung (DR 2 ) nach DIN Prüfung mit Luftüberdruck Prüfdruck 10 kpa, zulässiger Druckabfall 1,5 kpa Prüfzeit t = 10 d i [min] (d i ist der Innendurchmesser in m) 23
24 Auszug aus DIN Entscheidung der Gemeinde z.b. in der GW-Wechselzone KA Kanalfernsehuntersuchung DR 1 Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 / DWA-A 139 DR 2 vereinfachte Dichtheitsprüfung leider keine Vorgaben in Muster-EWS; ggf. Bescheid maßgebend 24 Häusliches Abwasser KA alle 20 J. (ggf. nach 30 J.) DR 2, falls KA nicht möglich oder nicht ausreichend DR 1 bzw. DR 2 bei wesentl. baulichen Änderungen Gewerbliches Abwasser nach Behandlungsanlage KA alle 20 J. (ggf. nach 30 J.) vor Behandlungsanlage DR 1 alle 5 Jahre DIN : Höhere Anforderungen in DR WSG-Zone 1 bzw. DR 2 II, bei wesentl. geringere Anforderungen für Regenwasserleitungen baulichen Änderungen
25 Zusammenfassung 1. Schadhafte GEA bringen Nachteile für die Kommune, den Grundstückseigentümer und den Boden-/Grundwasserschutz 2. Abhilfe durch Vorgaben in der EWS und deren Vollzug: a) Überprüfung der Entwässerungsplanung b) Arbeiten nur durch fachlich geeignete Unternehmer (fgu) Nachweis der Eignung z.b. durch Gütezeichen GE c) Kontrolle auf satzungsgemäße Errichtung der GEA durch Gemeinde oder beauftragtes Ing.Büro (fgu?) d) Sicht- und Dichtheitsprüfung gemäß DIN EN 1610/DWA-A 139 nach der Verdeckung durch unabhängigen fgu e) Bei Wiederholungsprüfungen ist nach DIN bei häuslichem Abwasser die Sichtprüfung i.d.r. ausreichend 25
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