Kick-off Verhandlungen Bauhauptgewerbe / LMV 12. Zürich, 10. Februar 2011

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Jörg Baumhauer
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1 Kick-off Verhandlungen Bauhauptgewerbe / LMV 12 Zürich, 10. Februar 2011

2 Schwerpunktforderungen aus der Befragung der Bauarbeiter

3 3 Lohnfortzahlungspflicht bei Krankheit und Unfall Anspruch auf 100% des zuletzt bezahlten Lohnes bei Krankheit und Unfall

4 4 Neuregelung Kompensation Schlechtwetterausfälle AN und AG tragen Risiko von Arbeitsausfällen paritätisch: Arbeitgeber stellen 60 Stunden pro Baujahr (April-März) für Schlechtwetterausfälle zur Verfügung (SW-Konto) Arbeitnehmer stellen analog Art max. 60 Überstunden für Schlechtwetterausfälle zur Verfügung AZK braucht somit nachträglich nicht mehr geändert zu werden (Art hat sich nicht bewährt und wird nicht umgesetzt) Sollarbeitszeit unverändert 2112 Std. Überzeitsaldo und SW-Konto werden für Ausfälle bis max. 2 Tage eingesetzt Längere Ausfälle sind über die Schlechtwetterversicherung abgedeckt

5 5 Verfahren bei Nichtbeanspruchung des Schlechtwetterkontos bzw. der Überstunden Nichtbeanspruchte Stunden werden mit dem Märzlohn zum Grundlohn ausbezahlt

6 6 Lohnausfall bei Beanspruchung der Schlechtwetterversicherung Anspruch auf 100% des zuletzt bezahlten Lohnes bei Schlechtwetterausfall Die Karenztage der Schlechtwetterversicherung und die Differenz der Versicherungsleistungen zur vollen Lohnzahlung soll über einen SW- Fonds (Parifonds o.ä.) abgegolten werden

7 7 Entscheid über Arbeitsunterbrechung bei Schlechtwetter Die Arbeitsunterbrechung erfolgt auf Anordnung des Arbeitgebers oder dessen Stellvertreters. Der Entscheid hat nach Anhörung der Arbeitnehmer zu erfolgen und die mehrheitliche Meinung der Arbeitnehmer zu respektieren. Arbeitsunterbrüche wegen Schlechtwetter gelten als höhere Gewalt und verschieben zwingend den Endtermin einer Baute um die Ausfallzeit. Vertragsparteien erarbeiten zusammen mit SUVA und SECO eine Checkliste mit Unterbruchskriterien um Entscheidungssicherheit zu verbessern.

8 8 Verbesserung Kündigungsschutz: Für ältere Bauarbeiter Grundsatz: Wirtschaftlich bedingte Entlassungen oder Betriebsschliessungen dürfen für die betroffenen älteren Bauarbeiter ab 50 nicht zum Verlust der FAR-Berechtigung führen. Verbot der Beschäftigung von Temporärpersonal bei Entlassung von älteren Arbeitnehmenden während zwei Jahren. Verlängerung der Kündigungsfrist ab 50 auf 6 Monate für das Stammpersonal. Beschäftigungspool für betroffene Bauarbeiter

9 9 Verbesserung Kündigungsschutz: Im Zusammenhang mit gewerkschaftlicher Tätigkeit Der Kündigungsschutz im Zusammenhang mit gewerkschaftlicher Tätigkeit oder Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft muss verstärkt werden, damit das Funktionieren der Sozialpartnerschaft unter Einbezug der Betroffenen garantiert werden kann. Grundsatz: Eine missbräuchliche Kündigung wegen gewerkschaftlicher Tätigkeit ist nichtig. Rekursmöglichkeiten an PK und Schiedsgericht.

10 Entkomplizierung des LMV

11 11 Überzeitzuschlag Überzeitzuschlag für alle ausbezahlten Überstunden (Aufhebung der Untergrenze von 48 Std.) Feiertagsentschädigung Bei permanentem Schichtbetrieb wird die Feiertagsentschädigung prozentual ausbezahlt. Krankentaggeldversicherung Prüfung des Modells einer eigenen Branchenversicherung Lehrlingslöhne Verbindliche Lehrlingsmindestlöhne im LMV

12 12 Arbeitszeitkalender AZ-Kalender für das ganze Jahr gültig und verbindlich Die paritätische Kommission bestimmt die maximal möglichen Kompensationstage, welche ein betrieblicher AZ-Kalender vorsehen darf. Der sektionale Kalender kann weniger Kompensationstage vorsehen. Strassenbau und -unterhalt Für die spezielle Situation im Strassenbau (insbes. Sanierungen) sind Anpassungen verhandelbar (Schicht-, Nacht-, Sa/So-Arbeit, Zuschläge, Schichtmodelle, AZ-Kalender etc.)

13 Verbesserung der Ertragslage

14 14 Einschränkung Temporärarbeit Die Bruttokosten der Temporärbeschäftigen der Lohnklassen C bis V eines Betriebes dürfen pro Kalenderjahr 15% der AHV-Lohnsumme der Festangestellten nicht übersteigen. Eine mit Temporären besetzte Arbeitsstelle wird nach 6 Monaten automatisch in eine Festangestellten-Stelle umgewandelt

15 15 Samstagsarbeit Wiedereinführung Bewilligungspflicht für Samstagsarbeit Ausschluss des Termindruckes als Bewilligungsgrund klare und verbindliche Sanktionsregelung

16 16 Solidarhaftung Einführung der Solidarhaftung des ersten Vertragsnehmers für alle Unterakkordanten und Subunternehmungen. Registrierung von Akkordbetrieben Kautionspflicht Einführung einer Kautionspflicht

17 17 Reisezeit Die Reisezeit von und zur Sammelstelle wird zum Grundlohn entschädigt.

18 18 Übernahme der Kosten für Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe Der Arbeitgeber stellt die Arbeitskleidung unentgeltlich zur Verfügung und sorgt für Reinigung und Unterhalt. Pro Jahr haben alle LMV-Unterstellten Anrecht auf ein Paar Arbeitsschuhe. Falls der Arbeitgeber dies nicht leisten will, steht dem Personal pro Monat Fr für Arbeitskleidung und Schuhe zur Verfügung.

19 19 Branchenregister Einführung eines Branchenregisters mit Qualitätslabel. Verpflichtung zur gemeinsamen Durchsetzung auf dem Baumarkt. Für die Kriterien können andere Branchen wie Maler und Gipser beigezogen werden.

20 Weitere Verhandlungspunkte

21 21 Geltungsbereich Integration der Poliere in den LMV, falls keine Einigung in den Verhandlungen zum Baukadervertrag Explizite Integration Asbestsanierungsarbeiten

22 22 Kurzabsenzen 3 Tage bei Heirat 5 Tage Vaterschaftsurlaub

23 23 Mittagszulage Erhöhung um 2 Franken

24 24 Weiterbildung Erweiterung des Qualifikationsgespräches (Art. 44 LMV) um die Themen Weiterbildungsbedürfnisse und -massnahmen. Präambel Artikel zu Antidiskriminierung (Nationalität, Religion, Geschlecht etc.)

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