4 /14. Themenheft: Soziale Gerechtigkeit. und Intersektionalität

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1 4 /14 Themenheft: Soziale Gerechtigkeit und Intersektionalität

2 Editorial Soziale Gerechtigkeit und Intersektionalität in der technologischen Zivilisation Thomas Berger ist Soziologe, forscht am IFZ und lehrt an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt Wien Graz. Neben seinem zentralen Forschungsthema Energiearmut arbeitet er in Schulprojekten zu smarter IT-Nutzung und genderreflektierter Medienbildung. Zudem koordiniert er gemeinsam mit Birgit Hofstätter eine Arbeitsgruppe zu sozialer Gerechtigkeit und Intersektionalität. Birgit Hofstätter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am IFZ und Lehrbeauftragte an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt Wien Graz. Mit ihrer Ausbildung zur AHS-Lehrenden und Geschlechterforschenden liegen ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre auf Technikbildung sowie mediale Diskurse zu Geschlecht und Sexualität. Das vorliegende Themenheft zu sozialer Gerechtigkeit und Intersektionalität entstand aus einer IFZ-Arbeitsgruppe, deren Bestreben darin lag, die Entwicklung und Implementierung von Technologien in Verbindung mit den unterschiedlichen Formen sozialer Differenzierung zu diskutieren, wobei dies nicht durch die Betrachtung von einzelnen klassischen sozialwissenschaftlichen Variablen (z. B. Einkommen, Alter oder Geschlecht) erfolgen sollte. Der Begriff soziale Gerechtigkeit versteht sich hierbei als eine kritische Perspektive, die die systematischen Benachteiligungen gesellschaftlicher Gruppen in sozio-technischen Prozessen in den Blick nimmt. Diese Betrachtung lässt sich präzisieren, indem sie sich nicht auf eine singuläre Kategorie sozialer Differenzierung beschränkt, sondern das Zusammenwirken unterschiedlicher Dimensionen, also deren Intersektionalität (vgl. z. B. Carstensen, Winker 2012), berücksichtigt. Im Verständnis der dieser Ausgabe zugrundeliegenden Perspektive haben Technologien somit zum einen das Potenzial, soziale Ungleichheiten, zum Beispiel hinsichtlich des Zuganges zu Informationen oder der Beteiligung an Aushandlungsprozessen, auszugleichen, wenn Entstehungszusammenhänge online einsehbar und diskutierbar sind. Zum anderen werden gesellschaftliche Gruppen von der Partizipation bei der Entwicklung oder Anwendung neuer Technologien ausgeschlossen (beispielsweise durch fehlende Barrierefreiheit). Die Inoder Exklusion in Entwicklungs- oder Anwendungsprozessen differenziert sich anhand sozialer Merkmale und gesellschaftlicher Machtverhältnisse. So können beispielsweise die ethnische oder soziale Herkunft, die sexuelle Orientierung oder das Alter einer Person in ihrem Zusammenspiel die Teilhabe an diesen Prozessen erschweren oder sogar verhindern, wie in den folgenden Beiträgen auch zu lesen ist. Im Zuge der Arbeitsgruppe zu Sozialer Gerechtigkeit und Intersektionalität wurden interne thematische Workshops und Lesekreise organisiert, die in den Jahren 2013 und 2014 zur Organisation von wissenschaftlichen Panels bei der jährlichen STS Konferenz des IAS-STS führten. Dieses Heft präsentiert nun Beiträge, die die zuvor dargestellten Zusammenhänge exemplarisch diskutieren. Der Beitrag von Andreas Schadauer und Benedikt Springer stammt aus einer dieser wissenschaftlichen Sessions, in denen internationale Beiträge präsentiert und diskutiert wurden (vgl. Berger, Getzinger 2014). Die beiden Autoren* 1 untersuchen, inwiefern Jobseiten für Arbeitssuchende in- oder exkludierend wirken können. Es zeigt sich, dass die Suchmaschinen diverser österreichischer Arbeitssuchplattformen je nach Konfiguration die Chancengleichheit mindern, wenn Filterungen nach Herkunft oder Alter ermöglicht werden, oder aber erhöhen können, wenn die User-Profile auf die Kompetenzen und nicht auf die sozialen Merkmale der Arbeitssuchenden fokussieren. Die gesellschaftliche Durchdringung des beruflichen sowie des privaten Alltages durch webbasierte Anwendungen steigt seit Jahren rasch und kontinuierlich. Die Relevanz dieser Entwicklung zeigt sich auch in der Anzahl der Beiträge in diesem Themenheft, die sich mit der Webisierung von Alltagspraktiken und der Nutzung von elektronischen Medien auseinandersetz en. Aber auch das Internet an sich ist keine neutrale Technologie, wie der Beitrag von Kathrin Ganz zeigt. Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage nach sozialer Gerechtigkeit in einer digitalen Gesellschaft und wel- 2

3 che sozial- und wirtschaftspolitischen Interessen aktuell die Entwicklung des Netzes umkämpfen. Die sogenannte Netzbewegung, vor allem getragen durch nichtkommerzielle Formen der digitalen Vergemeinschaftung und Innovation, stellt sich hierbei kritisch gegen gewinnorientierte Formungsversuche durch wirtschaftliche Akteur*innen. Der Kampf um die Netzfreiheit weicht die Trennung zwischen off- und online zunehmend auf, da Gestaltungsversuche auf der einen Seite Auswirkungen auf die andere Ebene haben. Die zivilgesellschaftlichen Akteur*innengruppen, die in den Diskursen um Meinungsfreiheit, Datenschutz und Netzneutralität Konzernen und politischen Entscheidungsträger*innen entgegentreten, repräsentieren jedoch in keiner Weise alle Menschen. Materielle Möglichkeiten sowie Zeit- und Bildungsressourcen sind Voraussetzungen, um in dieser Hinsicht aktiv werden zu können. Ganz reflektiert in ihrem Beitrag diese Entwicklungen, indem sie die Zusammensetzung und Hintergründe der zivilgesellschaftlichen Netzbewegung kritisch diskutiert. Für die traditionelle Gastredaktion dieser Ausgabe konnte das Österreichische Institut für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN) gewonnen werden. Das ÖIN forscht seit einigen Jahren führend zum Thema Energiearmut in Österreich, zu welchem auch am IFZ gearbeitet wird. Die Autor*innen stellen hierzu aktuelle Ergebnisse aus einem Pilotprojekt vor, dessen Bestreben die Verbindung von bereits erlangten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Energiearmut und Ansätzen aus der Sozial- und Gemeinwesenarbeit ist. Energiearmut verbindet soziale und ökologische Problemlagen und illustriert das Potenzial bzw. die Notwendigkeit intersektionaler Betrachtungsweisen, wenn die Vielschichtigkeit der durch Energiearmut Betroffenen untersucht wird. Hierbei treffen beispielsweise Armutsgefährdung, Geschlechterungerechtigkeiten sowie sozialmedizinische Problemlagen aufeinander. Die Zusammensetzung und fachliche Ausrichtung des Projektkonsortiums, welches durch das ÖIN ebenfalls vorgestellt wird, bestätigt diese Herangehensweise. Die beiden Hauptverantwortlichen für dieses Themenheft, Birgit Hofstätter und Thomas Berger, präsentieren anschießend das transdisziplinäre Bildungsforschungsprojekt transfairmation, welches sich wiederum mit der Medienpartizipation auseinandersetzte. Dabei wurde gemeinsam mit Schüler*innen und Lehrenden einer Neuen Mittelschule ein didaktisches Konzept zu kritischer, technikbasierter Medienpädagogik entwickelt und getestet. Auf Basis einer gemeinsamen Analyse von Fernsehserien, die bei den beteiligten Jugendlichen beliebt waren, fand eine kritische wie kreative Auseinandersetzung mit den Medieninhalten in Form der Gestaltung von Remixen statt. Durch die Beteiligung von Schüler*innen, die in ihrer Lebenswirklichkeit mit Mehrfachdiskriminierung konfrontiert sind, erforderte das Projekt an sich eine intersektionalitäts-sensible Konzeption. Der vorliegende Beitrag stellt einen Erfahrungsbericht aus Sicht der wissenschaftlichen Akteur*innen dar. Caroline Porter schließt mit ihrem Beitrag an das Thema Mediengestaltung an und beschreibt anhand einer Analyse von Web - logs den sich nicht nur in den USA verbreitenden Trend zu Neuer Häuslichkeit und wie sich dieser mit dessen Akteur*innen im Internet darstellt. Dabei ergibt sich aus intersektionaler Perspektive ein Spannungsfeld unterschiedlicher politischer, ideologischer und sozioökonomischer Hintergründe der Blogger*innen, die sich hier zu einer digitalen Bewegung zusammenfinden. Porter verweist in ihrem Beitrag auf den inklusiven Charakter des virtuellen Austauschs zu den Aspekten neuer Häus- 3

4 Editorial lichkeit (z. B. ökologische Subsistenz- /Landwirtschaft, Heimunterricht), wenn auch die Szene momentan noch durch Akteur*innen aus der weißen Mittelschicht geprägt ist. Indem hierbei das traditionell Private zum Gegenstand eines öffentlichen Diskurses gemacht wird, zwingt sich ein von christlich-konservativen und politisch rechts orientierten Blogger*innen sicherlich ungewollter feministischer Charakter der Bewegung auf. Resümierend zeigt sich, dass vor allem inklusive und transdisziplinäre Forschungsansätze das Potenzial haben, die soziale Vielschichtigkeit sozio-technischer Gestaltungsprozesse zu berücksichtigen. Wenn die klassische Trennlinie zwischen Forschenden und Beforschten aufgehoben oder zumindest aufgeweicht wird, entstehen neue sozio-technische Erkenntnisund Innovationspotenziale, die in klassischen top-down Forschungsdesigns nicht zu erreichen sind. Somit lassen sich Lösungsansätze zielgruppenspezifischer und inklusiver gestalten. Zudem gibt es auch im deutschsprachigen Raum vermehrt Forschungsansätze, die sich dem Themenfeld sozialer Gerechtigkeit aus sozial-ökologischer Perspektive widmen. Die politische sowie wissenschaftliche Diskussion um Umweltgerechtigkeit ist hierbei besonders relevant, da sie ein potenzielles Brückenkonzept zwischen sozialen und umweltrelevanten Verteilungsfragen darstellt. So stand Umweltgerechtigkeit anfangs vor allem für die sozial ungleiche Verteilung von gesundheitsgefährdeten Emissionen (Elvers 2007). Nun existieren auch erste Ansätze, die die soziale Verteilung von Möglichkeiten zur Umweltverbesserung thematisieren (Kraemer 2011). Die Auseinandersetzung mit dem Thema Energiearmut wirft in diesem Kontext die Frage nach einem sozial gerechteren Energiesystem bzw. -markt auf, wobei es nicht nur um eine adäquate Minimalversorgung von armutsgefährdeten Haushalten geht, sondern auch darum, wie die bevorstehende Energiewende möglichst alle gesellschaftlichen Gruppen erreicht und die damit verbundenen Kosten fair verteilt werden (Bickerstaff et al. 2013). Das vorliegende Themenheft stellt nun einen weiteren Schritt dar, um die Diskussion zu sozialer Gerechtigkeit und Intersektionalität durch die zuvor kurz skizzierten Beiträge zu bereichern. Anmerkung 1 Durch die Verwendung eines * in der Schreibweise möchten die jeweiligen Autor*innen darauf hinweisen, dass ihrem Verständnis nach Geschlecht durch die männliche und weibliche Form unzureichend ausgedrückt ist. * verweist auf jene Menschen, die durch diese binäre Kategorisierung nicht erfasst werden können bzw. stellt die eindeutige geschlechtliche Zuordnung von Menschen prinzipiell in Frage. Literatur Berger, Thomas, Günter Getzinger (eds.): Proceedings STS Conference Graz Publications/Proceedings-STS- Conference-Graz-2014, Bickerstaff, Karen, Gordon Walker, Harriet Bulkeley (eds.): Energy Justice in a Changing Climate. Social equity and low-carbon energy. London, New York: Zed Books Carstensen, Tanja, Gabriele Winker: Intersektionalität in der Internetforschung. In: Medien & Kommunikationswissenschaft 60, 1/2012, S Elvers, Horst-Dietrich: Umweltgerechtigkeit als Forschungsparadigma der Soziologie. In: Soziologie 36, 1/2007, S Kraemer, Klaus: Prekärer Wohlstand und nachhaltiger Konsum. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie 36, 2/2011, S Bezahlte Anzeige 4

5 In- und Exklusion online Diskriminierung durch Jobseiten? Potenziale für Exklusion und Inklusion durch Arbeitssuch- und Rekrutierungstechnologien Als technologische Umgebungen prägen Jobseiten die erste Phase des Bewerbungsprozesses und können bestehende Diskriminierung und Arbeitmarktsegregation fortschreiben und verstärken. Durch die technische Implementierung von Ansätzen wie anonymisierten Bewerbungen könnten Jobseiten aber auch einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit leisten. Andreas Schadauer hat Soziologie an der Universität Wien studiert und danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisciplinary Centre for Comparative Research (ICCR) gearbeitet. Als Scholar am Institut für Höhere Studien (IHS) hat er seine Dissertation im Bereich der Wissenschaftsforschung begonnen. Bei ZARA Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit leitet er die Forschungstätigkeit im Rahmen des Projekts Benedikt Springer studierte Politikwissenschaft und Geographie an der Universität Wien und ist Projektmanager beim Wiener Forschungs- und Consultingunternehmen INSET Research & Advisory und leitet das Projekt das sich mit der Entwicklung des Konzepts für eine diskriminierungsfreie Online-Umgebung für Jobsuche und Rekrutierung beschäftigt. Technologie, Arbeitsmarkt und Arbeitssuche Technologien durchziehen alle gesellschaftlichen Lebensbereiche und gestalten die Aktivitäten und Handlungsroutinen aller Beteiligten mit. So auch den Arbeitsmarkt und die Arbeitssuche, denen sich das Projekt Get together without Barriers unter dem Blickwinkel der Arbeitsmarktsegregation und erlebter Diskriminierung bei der Arbeitssuche widmet. Dabei prägen besonders online Job- Such- und Rekrutierungsplattformen (kurz Jobseiten) die Arbeitssuche, wie wir anhand von 34 narrativen Interviews mit Arbeitssuchenden und Personalverantwortlichen thematisieren konnten. Die verschiedenen Jobseiten bilden einen wichtigen Teil der Such- und Bewerbungsroutinen, welche von den InterviewpartnerInnen als zeitliche Belastung empfunden werden und einer Vollzeitbeschäftigung entsprechen können. Das wiederholte Aufrufen und Durchsuchen der Seiten und das Zusammentragen der verschiedenen Ausschreibungen strukturieren und gestalten den Arbeitssuchalltag. Kenntnisse über die wichtigsten Jobseiten der relevanten Branchen und Tätigkeitsprofile zu gewinnen, ist ebenso Teil des notwendigen Lernprozesses zur Aneignung einer effektiven Jobsuchroutine, wie der geübte Umgang mit diesen. Darüber hinaus dienen die Plattformen auch noch dem Zweck, Eindrücke und Wissen über den Arbeitsmarkt zu sammeln. Arbeitssuche umschreiben wir deswegen, angelehnt an Schatzkis site ontology (2002), als kompliziertes Geflecht aus soziomateriellen Praktiken und Ordnungen. Wobei wir bei den Jobseiten, ganz den neueren Ansätzen der Wissenschafts- und Technologieforschung folgend (siehe z. B. Orlikowski 2007), besonders daran interessiert sind, welche Spuren sie hinterlassen. Und diese hinterlassen sie in Österreich auf einem stark horizontal und vertikal segregierten Arbeitsmarkt. Statistiken zur Arbeitswelt zeichnen in beständiger Regelmäßigkeit die immer gleichen Gruppierungsmerkmale wie z. B. Geschlecht, (zugeschriebene) Herkunft, worauf der Fokus der empirischen Arbeit unseres Projekts liegt, und Alter aus, die eine benachteiligte Position am Arbeitsmarkt aufweisen; sei es ausgedrückt in einer höheren Arbeitslosenquote, geringeren Verteilung über die verschiedenen Branchen oder geringerem Gehalt bei gleicher Leistung. Wenn auch nur selten eingestanden, spielt Diskriminierung der verschiedenen TeilnehmerInnen am Arbeitsmarkt dafür eine nicht unwesentliche Rolle. Wenn von Diskriminierung in Bewerbungsprozessen die Rede ist, steht üblicherweise das (Fehl-)Verhalten von ArbeitgeberInnen im Vordergrund. Unser Fokus liegt allerdings auf einer anderen Frage: Inwieweit befördern Jobseiten als technologische Umgebungen beim ersten Bewerbungsschritt Diskriminierung und Arbeitsmarktsegregation und können diese auch dazu beitragen, dies zu verhindern? Web-Technologien als Verstärker von Ungleichheit Auf den ersten Blick erscheinen Jobseiten als neutrale intermediäre Medien, die zwischen Jobsuchenden und ArbeitgeberInnen vermitteln, ohne dabei bestimmte Gruppen explizit auszuschließen. Schließlich kann jede/r mit Internetzugang eine Seite aufrufen, eine passende Jobausschreibung suchen und sich dafür bewerben. Exklusion auf oder durch Jobseiten kann sich aber auf subtilere Art und Weise entfalten. Die auf Jobseiten angebotenen Kategorien zum Filtern der Ausschreibungen setzen Wissen über den österreichischen Arbeitsmarkt voraus. Ist eine Person mit dem österreichischen Arbeitsmarkt vertraut, so wird eine Verortung in den Kategorien in 5

6 In- und Exklusion online der Regel keine grundlegenden Probleme bereiten und die Suche durch eine Fokussierung der Ergebnisse erleichtern. Gibt es dieses Erfahrungswissen über den österreichischen Arbeitsmarkt allerdings nicht wie es etwa bei neu zugewanderten Menschen verständlicherweise oft der Fall ist, so können diese Suchkategorien, die teilweise völlig unterschiedliche Berufe (z. B. Pharma/Gesundheitswesen/Soziales ) umfassen und Branchen (z. B. Finanzwirtschaft/Bankberufe ) und Tätigkeiten (z. B. Assistenz/Sekretariat/Verwaltung ) stark vermischen, verwirrend und nicht intuitiv erscheinen. Dazu kommen unter Umständen noch Sprachbarrieren: von insgesamt 17 österreichischen Jobseiten, die wir analysiert haben, war lediglich eine neben Deutsch auch auf Englisch verfügbar. Jobseiten können auch exkludierend für bestimmte BewerberInnen wirken, indem sie bestehende Mechanismen, die der Chancengleichheit entgegenstehen, unterstützen oder verstärken. Experimentelle Studien am deutschen und österreichischen Arbeitsmarkt haben mittels Correspondence Testing, bei dem fiktive Bewerbungen von gleichqualifizierten Personen verschickt werden, gezeigt, dass KandidatInnen mit zugeschriebenem Migrationshintergrund deutlich seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen werden als Personen ohne Migrationshintergrund (vgl. Kaas, Manger 2012; Hofer et al. 2013). Diskriminierung in dieser ersten Phase des Bewerbungsprozesses wird durch die im deutschsprachigen Raum übliche Angabe von Namen, Geburtsdatum, Nationalität (bzw. Staatsbürgerschaft) sowie das Einfügen eines Fotos in die Bewerbungsunterlagen besonders begünstigt. Insbesondere Letzteres ist dagegen in anderen Staaten, etwa im angloamerikanischen Raum, unüblich und teilweise durch Anti-Diskriminierungsgesetze sogar verboten. Diese umfassenden persönlichen und nicht kompetenzbezogenen Angaben resultieren aus einem regionalspezifischen Bewerbungshabitus. Dieser birgt Potenzial für eine diskriminierende Vorselektion, die zwar nicht in Jobseiten selbst angelegt ist, aber durch diese fortgeschrieben und zum Teil sogar verstärkt wird. Die Fortschreibung ergibt sich, wenn Jobseiten Ausschreibungen unterstützen, in denen eine aussagekräftige Bewerbung inklusive Foto verlangt wird. Wenn zudem in Bewerbungstipps, die in der Regel auf Jobseiten enthalten sind, darauf hingewiesen wird, dass jede Bewerbung und jedes UserInnen-Profil ein Foto enthalten sollte, um die Chancen zu erhöhen, wird der vorherrschende Bewerbungshabitus weiter gepflegt. Gerade beim Bewerbungsfoto gibt es jedoch zumindest für den Großteil an Berufen keine überzeugende nachvollziehbare Erklärung, weshalb die meisten Unternehmen dies prinzipiell als integralen Bestandteil einer vollständigen Bewerbung betrachten. Schließlich verweisen Personalverantwortliche gleichzeitig stets darauf, dass bei uns nur auf die Kompetenzen geschaut wird, wie unsere Interviews zeigten. Die Reproduktion von Chancenungleichheit beim Arbeitsmarktzugang durch Jobseiten lässt sich schließlich an zwei weiteren Beispielen festmachen. So sind UserInnen auf der zweigrößten Jobplattform Österreichs beim Anlegen ihres Profils verpflichtet, eine Angabe zu ihrer Arbeitserlaubnis zu machen. Die drei Auswahlmöglichkeiten sind dabei für jeden Arbeitgeber bzw. nur für aktuellen Arbeitgeber sowie benötige Arbeitserlaubnis, um in diesen Land arbeiten zu dürfen. In den Interviews mit Jobsuchenden und Personalverantwortlichen zeigte sich, dass eine beschränkte oder erst einzuholende Beschäftigungsbewilligung in vielen Fällen ein Ausschlusskriterium darstellt. Arbeitgebe- 6

7 rinnen scheuen mitunter vor dem organisatorischen Aufwand bei der Beantragung von Beschäftigungsbewilligungen zurück, selbst wenn es sich um ausgezeichnet qualifizierte KandidatInnen handelt. Insbesondere wenn die Stellenbesetzung möglichst zeitnah erfolgen soll, kann ein Unternehmen, das in der BewerberInnendatenbank sucht, geneigt sein, von BewerberInnen ohne (vollständige) Arbeitserlaubnis Abstand zu nehmen. Die Jobseite untermauert mit der Implementierung dieser Auswahlmöglichkeit die Einstellung, dass der Arbeitsmarktstatus ein legitimes Ausschlusskriterium ist und trägt dadurch zu einer weiteren Verschärfung ihres negativen Signaleffekts für ArbeitgeberInnen bei. Explizit diskriminierend wirkt zudem die Filtermöglichkeit von KandidatInnen nach einem maximalen Alter im Unternehmensportal der reichweitenstärksten Jobseite Österreichs. Die Angaben sind hier <20, <30, <40, <50 und egal. Zum einen wird dadurch ein technologisches Feature geboten, um ältere Jobsuchende a priori auszuschließen. Zum anderen kann dies eine Quelle für intersektionale Diskriminierung (z. B. Kombination Alter und Herkunft) sein. Mehr Chancengleichheit durch Web-Technologien? Durch die Ausrichtung auf bestimmte BenutzerInnen, die Reproduktion eines problematischen Bewerbungshabitus und exkludierende Filteroptionen tragen Jobseiten zur Verfestigung des segregierten Arbeitsmarkts bei und bieten Raum für Diskriminierung von Jobsuchenden. Gleichzeitig liegt in der großen Bedeutung von Jobseiten für die Arbeitssuche auch das Potenzial für innovative Ansätze zur Etablierung von Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit. Wie Studien gezeigt haben, sind insbesondere anonymisierte Bewerbungen ein probates Mittel, um Diskriminierung v. a. gegenüber Frauen und MigrantInnen in der ersten Phase des Bewerbungsprozesses einzudämmen (vgl. u. a. Aslund, Skans 2012). Da dieser Ansatz am besten in standardisierten Verfahren organisiert wird, eignet sich eine webbasierte Bewerbungs- und Rekrutierungsumgebung besonders für seine Implementierung. Intelligente online Bewerbungsformulare können die Kompetenzen von BewerberInnen in den Vordergrund rücken und damit den Fokus von potenziellen Diskriminierungstriggern weglenken. Gleichzeitig können moderne, kompetenzbasierte Selektions- und Filter-Technologien ArbeitgeberInnen ermöglichen, ihre Einstellungsprozesse zu professionalisieren und effektiver zu gestalten. Eine webbasierte Plattform zur Unterstützung von Unternehmen (insbesondere KMUs) bei der Bewältigung oft großer Mengen an Bewerbungen wäre zudem geeignet, um die verbreitete Skepsis gegenüber anonymisierten Verfahren abzubauen. Anmerkung Dieser Beitrag basiert auf Forschung, die im Rahmen von G@together Get together without Barriers durchgeführt wurde. Das Projekt wird im Rahmen der Joint Programming Initiative (JPI) Urban Europe durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) gefördert. Weitere Informationen: Literatur Aslund, O., O. Skans: Do Anonymous Job Application Procedures Level the Playing Field? In: Industrial & Labor Relations Review 1/2012, pp Hofer, H. et al.: Diskriminierung von MigrantInnen am österreichischen Arbeitsmarkt. Studie im Auftrag des BMASK. Wien: Institut für Höhere Studien Kaas, L., C. Manger: Ethnic Discrimina - tion in Germany s Labour Market. A Field Experiment. In: German Economic Review 1/2012, pp Orlikowski, W. J.: Sociomaterial Practices: Exploring Technology at Work. In: Organization Studies 9/2007, pp Schatzki, T. R.: The Site of the Social: A Philosophical Account of the Constitution of Social Life and Change. Pennsylvania: Pennsylvania State University Press

8 Digitale Gerechtigkeit Soziale Gerechtigkeit in der digitalen Gesellschaft Eine intersektionale Spurensuche im politischen Diskurs der Netzbewegung Die Netzbewegung setzt sich für die Freiheit des Internets ein und will Prinzipien des digitalen Lebens auf die Gesellschaft übertragen. Einige Aktivist*innen sind der Meinung, dass es um mehr gehen muss, als die Freiheit der bereits Privilegierten zu verteidigen. Sie fordern eine gerechte digitale Gesellschaft. Kathrin Ganz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Arbeit-Gender-Technik an der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Forschungsschwerpunkte: Politisches Handeln im Netz, Netzpolitik, Hegemonietheorie und Intersektionalität. Promotionsprojekt zu den Subjektpositionen im politischen Diskurs der Netzbewegung, gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung. Blog: iheartdigitallife.de Immer diese Widersprüche Das Streben nach Inwertsetzung ist ein immanenter Bestandteil kapitalistischer Ökonomie. Wir erleben gegenwärtig eine Ausdehnung der Kapitalakkumulation, mit der einhergeht, dass Informationen, Kreativität und Subjektivität zu treibenden Kräften des Wachstums werden. Das Internet ist das Aushängeschild dieser globalen Informationsökonomie. Weil sie die Spielregeln in etablierten Branchen verändern, werden Startups für ihre disruptiven Geschäftsmodelle gefeiert. Kommerzielle Social-Media- Plattformen erzielen Gewinne durch die Verwertung von Profildaten auch dies eine Form der vielfach diagnostizierten Ökonomisierung des Sozialen. Als globales Informationsmedium ist das Internet trotz des rebellischen Redens von Revolution und sharing economy Teil des kapitalistischen Systems. Gleichzeitig eröffnet das Digitale neue Möglichkeiten, sich dieser Verwertung zu entziehen. Durch die unbezahlte Kooperation Freiwilliger entstehen Freie Software, Wikipedia und eine große Zahl kleinerer Projekte, die in ihren jeweiligen Nischen genutzt werden. Durch netzbasierte soziale Praktiken können wir Erfahrungen sammeln, die unser Handeln auf Teilen statt Besitzen, Kooperation statt Konkurrenz, Gebrauchswert statt Profit ausrichten. Felix Stalder beobachtet eine zunehmende Spannung zwischen dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion und dem privaten Charakter der Aneignung der Profite (2014: 6). Dieser Widerspruch zwischen Produktivkraftentwicklung und Produktionsverhältnis wird im gegenwärtigen Informationskapitalismus unter andern von der Netzbewegung politisch bearbeitet. In der Netzpolitik, einem relativ jungen Politikfeld, agiert die Netzbewegung als Vertreter*in zivilgesellschaftlicher Interessen als Stimme der Netzbewohner*innen. Ihre Mission besteht darin, das freie Internet gegen überbordende staatliche Regulierung und private Kommerzialisierung zu verteidigen. In diesem Beitrag untersuche ich den politischen Diskurs dieser Bewegung aus einer intersektionalen Perspektive. 1 Mein Interesse beschränkt sich nicht darauf, wie die Aktivist*innen selbst positioniert sind, denn diese Frage ist einfach zu beantworten: Sie sind mehrheitlich weiß, männlich, mittleren Alters und verfügen über eine gute Ausbildung. Wie aber schreiben sich soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse in die politischen Artikulationen dieser Netzbewegung ein? Und was heißt das für die Frage nach sozialer Gerechtigkeit in der digitalen Gesellschaft? Updates für die Gesellschaft Die deutsche Netzbewegung konstituierte sich vor fast zehn Jahren anlässlich der europaweit geplanten Einführung der Vorratsdatenspeicherung. Neben Datenschutz und Überwachung stehen Themen wie Zensur und Netzneutralität im programmatischen Zentrum der Bewegung. Dies ermöglichte in den Jahren große Mobilisierungserfolge. Demonstrationsbündnisse reichten von Hackergruppen über Berufsvereinigungen, Parteien bis hin zu Gruppen der links-autonomen Szene. Im Winter 2011 konnte mit den Protesten gegen ACTA noch an diese Erfolge angeknüpft werden. Nach den Snowden-Enthüllungen blieb eine große Protestwelle aus diesen Reihen jedoch aus. Gezielte Protestaktionen sollen das Format der Großdemo ablösen. Zudem beteiligen sich Aktivist*innen der Netzbewegung an rechtlichen Schritten gegen die umfassende Überwachung durch Geheimdienste. 8

9 Digitale Gerechtigkeit Die Netzbewegung ist eine Allianz aus Hacker*innen, Bürgerrechtler*innen und Internetnutzer*innen. In Deutschland bilden der Chaos Computer Club (CCC), die Digitale Gesellschaft und Blogs wie netzpolitik.org wichtige Knotenpunkte. In Österreich verschafft sich u. a. die Initiative für Netzfreiheit in der öffentlichen Debatte um Netzpolitik Gehör. Auch die Piratenparteien sind in diesem Kontext entstanden. Auf europäischer Ebene agieren netzpolitische NGOs unter dem Dach von European Digital Rights (EDRi). Im Alltag der Aktivist*innen spielt das Internet eine große Rolle. Das sind zum einen Hacker und Haecksen, die seit den 1980er Jahren mit Computern und Datennetzen experimentieren, und zum anderen jüngere Digital Natives, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die netzpolitischen Vorhaben der letzten Jahre als Angriff auf ihren Lebensraum interpretieren. Netzfreiheit muss verteidigt werden, damit digitale Technologien ihre positiven gesellschaftlichen Potenziale entfalten können, von denen die Aktivist*innen schon heute profitieren. Im Wechselspiel mit digitaler Infrastruktur und neuen Formen von Arbeit entwickelt sich eine neue Subjektform: die vernetzte Individualität (Rainie, Wellman 2012). Vor diesem Hintergrund artikuliert die Netzbewegung nicht nur Forderungen, die sich auf das Internet selbst beziehen. Sie fordert eine Gesellschaft, in der die Prinzipien der digitalen Welt verallgemeinert und gesellschaftlich implementiert werden. Anders als in den 1990er ist der Cyberspace für die heutigen Netzaktivist*innen kein Ort mehr, der von der Welt unabhängig sein soll. Die Unterscheidung zwischen offline und online, zwischen Cyberspace und Real Life ist hinfällig geworden; die Gesellschaft kann vom Cyberspace aber einiges lernen. Wenn Julia Reda, Spitzenkandidatin der deutschen Piratenpartei für die Europawahl, auf Twitter schreibt: Europa. Die Plattform ist geil, aber scheiße konfiguriert, 2 bringt sie das Gesellschaftsverständnis vieler Netzbewohner*innen zum Ausdruck: Gesellschaft als möglichst quelloffene Plattform, die von ihren Nutzer*innen konfiguriert werden kann. Politische Reformen sind Updates für die Gesellschaft. Konzepte wie die Commons Based Peer Production oder Plattformneutralität dienen dazu, Zusammenarbeit und gesellschaftliche Institutionen entlang von Erfahrungen, die mit der Netzkultur zusammenhängen, weiterzuentwickeln. Eine Abgrenzungsfolie der Bewegung sind die sogenannten Internetausdrucker: Menschen, die Websites ausdrucken und in Ordnern abheften und die dem Digitalen mit einem skeptischen Zögern und dem Wunsch nach mehr Kontrolle begegnen. Dem eigenen Selbstbild zufolge sind die Netzaktivist*innen dem Rest der Gesellschaft voraus in den Worten eines Aktivisten: Es gibt Leute, die leben die Zukunft, es gibt Leute, die leben noch die Gegenwart, und es gibt auch Leute, die leben eigentlich noch im Jahr Check Your Privilege! Politische Bewegungen artikulieren aus einer spezifischen Position heraus Forderungen, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen sollen. Dieses Spannungsverhältnis zwischen dem Partikularen und Universellen müssen Bewegungen diskursiv bearbeiten. Sie können selbstreflexive Prozesse zum Anlass nehmen, sich für neue Bündnisse zu öffnen, sie können an diesen Prozessen aber auch zerbrechen. Im Fall der Netzbewegung kreisen diese Selbstreflexionsprozesse derzeit um das Stichwort Privilegien. Das hat mit dem Einfluss von netzfeministischen und anderen social justice Diskursen zu tun, die sich in digitalen Öffentlichkeiten mit der Netzbewegung überschneiden. Dadurch werden soziale Ungleichheit und gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse explizit zum Thema. Aktivist*innen, die ich im Rahmen meiner Forschung interviewt habe, merken an, dass sich die Netzbewegung überwiegend aus technikaffinen, männlichen und weißen Personen zusammensetzt, die typischerweise zwischen 20 und 40 Jahre alt sind und über einen hohen Bildungsstand sowie materielle und zeitliche Ressourcen für politisches Engagement verfügen. Die Bewegung sollte sich damit auseinandersetzen, aus einer solch privilegierten Position heraus zu agieren. Diese Kritik richtet sich auf die Selbstkonstruktion der Szene. Hört auf mit eurem Nerd Pride ist die Forderung einer Aktivist*in, die findet, dass sich die Szene von einem Gefühl der Überlegenheit leiten lässt, ohne dabei die Herrschaftsverhältnisse in Betracht zu ziehen, durch die sie zur selbsternannten Avantgarde der digitalen Gesellschaft wurden. Der Nerd war bislang ein klassischer Außenseitertyp. Nach Laurie Kendall (2011) verbinden sich in der Figur des Nerds u. a. drei Annahmen: Nur Nerds würden Computer verstehen, Nerds seien unbeliebt und aus diesem Grund sozial inkompetent und Nerds seien weiße Männer. Dieses Stereotyp führt zu Ausschlüssen, die sich in Szenen wie der Hacker- oder Gamer-Szene mitunter beobachten lassen: Wenn nur Nerds Computer verstehen und wenn Nerds weiße Männer sind, dann können People of Color und Frauen keine Ahnung von Computern haben. Tauchen sie doch einmal in Nerd- Kontexten auf und werden dort als merkwürdige Ausnahmeerscheinung beäugt oder als fake diskreditiert, liegt das an der sozialen Inkompetenz der Nerds, die sich aus ihrem Außenseiterstatus ergibt. Im Bild des Nerds verschränken sich gesellschaftliche Normen und soziale Strukturen. Für einige Aktivist*innen ist das Außenseitertum der Nerds ein wichtiger Bezugspunkt, mit dem sie ihr Bedürfnis nach einer eingeschworenen Gemeinschaft verbinden. Andere kritisieren das selbsternannte Außenseitertum als eine Immunisierung gegen die Auseinandersetzung mit Privilegien. Die Netzbewegung verschließe sich so gegenüber Menschen, denen das Digitale noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist. Mit der voraussetzungsvollen Art, Debatten zu führen, grenze sie ganze Milieus aus. Insbesondere jüngere Aktivistinnen, die sich noch nicht durch jahrelange Arbeit im Hacker- oder IT-Umfeld etablieren konnten, berichten zudem von konkreten Ausgrenzungserfahrungen, die sie in netzpolitischen Zusammenhängen gemacht haben. Sie nehmen die Bewegung als Men s Club wahr, fordern mehr Diversität und wehren sich gegen sexistische Zuschreibungen, wenn etwa Frauen pauschal unterstellt wird, ihnen fehle es an technischem Verständnis. Gerechtigkeit in der Digitalen Gesellschaft Mit dieser Auseinandersetzung um die kollektive Identität der Bewegung ist die Frage verbunden, was soziale Gerechtigkeit in der digitalen Gesellschaft heißt. Eine Politik für alle zu machen, die sich aus den Erfahrungen im digitalen Lebensraum speist, setzt voraus, darüber nachzudenken, wie verschiedene gesellschaftliche Gruppen diese Welt bisher erlebt haben. Im netzpolitischen Diskurs werden u. a. 9

10 Digitale Gerechtigkeit interessieren sich einige Nutzer*innen für faire Mäuse und Smartphones. Darüber hinaus wird aber kaum thematisiert, dass eine Entwicklerin bei Google oder ein IT- Security-Consultant hervorragend bezahlt wird, wohingegen am anderen Ende der Produktionskette Ausbeutungsbedingungen herrschen, die auf Profitmaximierung zugeschnitten sind. Die Selbstreflexion, die einige Aktivist*innen in die Bewegung tragen, wenn sie über Privilegien und Diskriminierung in der Netzbewegung sprechen, ist eine Chance. Die Netzbewegung kann nur in den Kampf gegen die kapitalistische Hegemonie treten, wenn sie die Position verschiedener gesellschaftlicher Gruppen in der digitalen Gesellschaft mitdenkt. Der Kampf um bürgerliche Freiheitsrechte allein kann von den hegemonialen Kräften vereinnahmt werden, wenn diese am Ende nur den guten Staatsbürger*innen zugesprochen werden. Jene, die keine Staatsbürger*innen sind oder von der bürgerlichen Norm abweichen, weil sie zum Beispiel Transferleistungen beziehen oder als Sexarbeiter*innen ihren Lebensunterhalt bestreiten, sind oft nicht mit gemeint, wenn im bürgerlichen Feuilleton für digitale Freiheit gestritten wird. Bleiben solche Perspektiven auf der Strecke, sind auch die Erfolge der Netzbewegung nur ein Zeichen dafür, dass es hegemonialen Kräften gelingt, die Zustimmung der selbsternannten digitalen Avantgarde zum System zu sichern. diejenigen Stimmen immer lauter, die darauf hinweisen, dass Meinungsfreiheit im Internet immer auch dann hochgehalten wird, wenn es darum geht, unbeschränkten Hass gegenüber Frauen, People of Color und anderen auszuschütten. Die Enthüllungsplattform Wikileaks ließ kürzlich auf Twitter verlauten: #GameGate'ers should know that the pattern of censorship & cronyism they see is mirrored at the very top. 3 Die Medienkritikerin Anita Sarkeesian, gegen die sich Gamer Gate richtet, trägt allerdings keine Verantwortung für Kriegsverbrechen und Ausbeutung, sondern beschäftigt sich in ihren Videoessays mit Geschlechterbildern in Computerspielen. In Reaktion darauf wird sie seit zwei Jahren mit sexistischen Attacken, Mord- und Anschlagsdrohungen konfrontiert, die von ihren Gegnern als Einsatz für free speech verherrlicht werden. Während Sexismus und Rassismus im Netz zunehmend kritisiert werden, gibt es andere Formen von sozialer Ungleichheit, die innerhalb der Bewegung noch kaum thematisiert werden. Das gilt auch für die Produktionsbedingungen, unter denen digitale Technologien hergestellt werden. Zwar Anmerkungen 1 Der Artikel basiert auf meinem Dissertationsprojekt, das Subjektpositionen im politischen Diskurs der Netzbewegung mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse (Winker, Degele 2009) untersucht. 2 Tweet vom : Senficon/status/ Tweet vom : wikileaks/status/ Literatur Kendal, L.: White and Nerdy : Computers, Race, and the Nerd Stereotype. In: The Journal of Popular Culture 44, 3/2011, pp Rainie, L., B. Wellman: Networked. The New Social Operating System. Cambridge, Mass.: MIT Press Stalder, F.: Digitale Solidarität. Berlin: Rosa- Luxemburg-Stiftung Winker, G., N. Degele: Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheit. Bielefeld: transcript

11 Gastredaktion Energiearmut Für eine sozial gerechtere Gestaltung der Energiezukunft Ein Team aus Wissenschaft und Praxis stellt sich vor Energiearmut entsteht aus dem Zusammenspiel von niedrigen Einkommen, hohen Energiepreisen und energieineffizienten Wohnungen bzw. Geräten. Aufgrund dieser multiplen Problemlage kann eine Minderung der Belastungen von Betroffenen nur durch verstärkte intersektionale Kooperationen erreicht werden. Anja Christanell ist Geschäftsführerin und Projektleiterin am ÖIN. Forschung zu Energiearmut und nachhaltigem Konsum; Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Sylvia Mandl ist Projektleiterin am ÖIN. Forschung zu Energiearmut und nachhaltigem Konsum, Klimawandelkommunikation an Jugendliche, nachhaltigem Wohnen. Michaela Leitner ist Projektleiterin am ÖIN. Forschung zu Energieverbrauchsverhalten, sozialen Praktiken, nachhaltigem Wohnen; Stadt-/Wohnbauforschung; Raumsoziologie. Karl-Michael Brunner ist Professor am Institut für Soziologie und empirische Sozialforschung der Wirtschaftsuniversität Wien. Forschung zu Umwelt-/ Konsum-/Ernährungssoziologie; Energie armut; Soziologie nachhaltiger Entwicklung. Das Problemfeld Energiearmut Hohe Energiepreise, sinkende oder stagnierende Einkommen und ein hoher Bestand an energieineffizienten Gebäuden und Wohnungen in vielen Ländern rücken Energiearmut als gesellschaftliches Problem in die öffentliche und wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Mehrere Charakteristika kennzeichnen Energiearmut: u. a. hohe Energiekosten, Energieschulden, Abschaltungen, Einschränkungen des Energiekonsums auf Kosten der Gesundheit oder auch der Wahlzwang, ob das verfügbare Einkommen für Heizen oder andere lebensnotwendige Dinge des täglichen Bedarfs ausgegeben wird. Auf EU-Ebene wird Energiearmut sehr unterschiedlich wahrgenommen. Während in manchen Staaten Energiearmut nur marginal oder gar nicht thematisiert wird und auch keine explizit auf diese Problematik ausgerichteten Maßnahmen gesetzt werden, können andere Länder (vor allem Großbritannien) auf langjährige Strategien in der Bekämpfung von Energiearmut verweisen (EPEE 2009). Nach einer Stellungnahme des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (Santillán Cabeza 2010) sollte die Bekämpfung der Energiearmut als neue soziale Priorität auf allen Ebenen der EU in Angriff genommen werden. Allerdings hinkt die Realität dieser Forderung noch deutlich hinterher. Die Bekämpfung von Energiearmut steht in der EU teilweise noch am Anfang. Politikmaßnahmen, die Energiearmut adressieren, sind begrenzt (Thomson, Snell 2013), ebenso sind die institutionellen Kapazitäten zur Bekämpfung von Energiearmut bisher unzureichend ausgeprägt (Bouzarovski et al. 2012). Allerdings gibt es in vielen Ländern Maßnahmen gegen Energiearmut auf verschiedensten politischen Ebenen und durch eine Vielzahl an AkteurInnen (z. B. NGOs). Dabei zeigt sich, dass für viele Maßnahmen eine Definition von Energiearmut nicht zwingend erforderlich ist. Auf Katharina Kirsch-Soriano da Silva ist Leiterin der Stadtteilarbeit der Caritas Wien. Forschung und Arbeit zu Stadtentwicklung, Stadterneuerung, Stadtteilarbeit und sozialem Wohnbau. Caroline Nwafor ist Projektleiterin der Caritas Österreich (Verbund-Stromhilfefonds der Caritas). Forschung und Arbeit zu Energiearmut, sozial-ökologischen Entwicklungen, Asyl- und Fremdenrecht, Beratungskompetenzen. Andrea Jamek ist Projektleiterin an der Österreichischen Energieagentur (AEA). Forschung und Arbeit zu Energie-, Klima- sowie Energieeffizienzpolitik, Energie- und Qualitätsmanagement für Gemeinden und Regionen, Energiearmut. Claudio Tedeschi ist Leiter der Abteilung Kommunikation und Marketing sowie des Fachbereichs Pfarrcaritas und sozialräumliches Handeln der Caritas Vorarlberg. Forschung und Arbeit zu Energiearmut, Integration von Flüchtlingen, Kinder-und Jugendbetreuung. 11

12 Gastredaktion nationaler Ebene gibt es derzeit nur in Irland, Frankreich und Großbritannien offizielle Definitionen von Energiearmut (Thomson, Snell 2013). Die internationale Forschungslage zu Energiearmut hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Vor allem in jenen Ländern, in denen Energiearmut seit langem als Problem erkannt wurde und auch entsprechende Maßnahmen zu deren Verringerung gesetzt wurden, gibt es inzwischen eine Vielzahl an wissenschaftlichen Studien zur Thematik (als Übersicht Walker et al. 2013). In Österreich ist in den letzten Jahren eine steigende öffentliche Wahrnehmung des Problems festzustellen. Die Zahl an sozialen Projekten, wissenschaftlichen Studien und politischen Maßnahmen gegen Energiearmut nimmt zu. Auch in Österreich wurden im Zuge der Umsetzung des dritten Energiebinnenmarktpakets (Richtlinie 2009/72 EG) einzelne Maßnahmen zum Schutze benachteiligter VerbraucherInnen gesetzt, eine umfassende und integrative gesellschaftliche oder politische Bearbeitung ist aber bisher nicht in Sicht. Basierend auf Vorarbeiten des Österreichischen Instituts für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN) und seiner PartnerInnen (Brunner et al. 2011, 2012) sowie anderen Pilotprojekten (Benke et al. 2012, Dünnhoff et al. 2009, EPEE 2009, FinSH 2010, Kopatz et al. 2013, Proidl 2009, Seifried et al. 2009) wurden im vom österreichischen Klima- und Energiefonds geförderten Pilotprojekt gegen Energiearmut ein weiterer Beitrag sowohl zur wissenschaftlichen Erforschung der Thematik Energiearmut in Österreich geleistet als auch konkrete Maßnahmen zu deren Verringerung gesetzt. Pilotprojekt gegen Energiearmut vereint Wissenschaft und Praxis Ziel des zweieinhalbjährigen und vor kurzem abgeschlossenen Pilotprojekts gegen Energiearmut war es, in mindestens 400 einkommensschwachen Haushalten auf die Zielgruppe abgestimmte Energieeffizienzmaßnahmen umzusetzen und ihren Nutzen zu evaluieren. Dabei wurden drei bestehende bzw. im Aufbau befindliche Projekte der Caritas (VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas, Stromspar-Check, Grätzeleltern) wissenschaftlich begleitet. Im Zentrum des Projekts stand zum einen die Steigerung der Energieeffizienz in den Haushalten, zum anderen die Verringerung der Belastungssituationen durch Energiearmut. Weiters wurde die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs und ein praxisnahes, umsetzungsorientiertes und auf Österreich zugeschnittenes Programm gegen Energiearmut angestrebt. In methodischer Hinsicht trafen im Pilotprojekt gegen Energiearmut unterschiedliche Herangehensweisen aufeinander. In den Beratungsprojekten der Caritas kamen Elemente der Sozialarbeit, der Freiwilligenarbeit und der Energieberatung in jeweils unterschiedlichen Kombinationen zum Einsatz, um für die Haushalte möglichst niederschwellige und bedarfsorientierte Unterstützung zu ermöglichen. Neben klassischen Energieberatungskompetenzen kam dabei insbesondere sozialarbeiterischen Methoden wie der Gemeinwesenarbeit, der Ressourcenerschließung, der Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten und der Teilhabeförderung eine besondere Bedeutung zu. Für die ex-ante, begleitende und ex-post-evaluation wurde auf sozialwissenschaftliche Methoden zurückgegriffen. Dieses intensive Evaluationsvorgehen wurde anhand quantitativer (Fragebögen) und qualitativer Erhebungsmethoden (z. B. Gruppeninterviews) realisiert. Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt Die Zusammenarbeit dreier wissenschaftlichen Institutionen und der drei Caritas- PartnerInnen schuf zahlreiche Erkenntnisse, die sowohl neue wissenschaftliche Einsichten in das Problemfeld der Energiearmut als auch die konkrete Verbesserung der Unterstützungsangebote der Caritas- Projekte zur Folge hatten (Christanell et al. 2014). Folgende ausgewählte Ergebnisse geben einen ersten Einblick: Angetroffene Wohnsituation Über ein Drittel der Befragten wohnt in Wohnungen mit undichten Fenstern, fast die Hälfte der Wohnungen hat eine undichte Eingangstüre. Ein Drittel der Befragten wohnt in Wohnungen mit Schimmelbefall (Ö: 12%), davon jeweils über 50% im Bad/in der Toilette und im Schlaf-/Kinder-/Arbeitszimmer. Die Hälfte der Befragten gibt an, kalte Wände und Böden in der Wohnung zu haben, 42%, dass sie weniger Räume als gewünscht heizen können. Ein Drittel der Befragten kann die Wohnfläche im Winter nicht so warmhalten, dass sie 12

13 Gastredaktion sich wohlfühlen (Ö: 3% können sich nicht leisten, ihre Wohnfläche angemessen warm zu halten). 17% hatten einen mehr als dreitägigen Ausfall der Heizung in den letzten 2 Jahren. 83% der Befragten gaben an, dass ihnen die Bezahlung der Energierechnung Sorgen mache. 71% berichteten von Schwierigkeiten, die Energierechnung zu bezahlen, 47% von einer Mahnung des Energieversorgers und 13% von einer Energieabschaltung in den letzten zwei Jahren. Der durchschnittliche Heiz- und Stromverbrauch der beratenen Haushalte liegt unterhalb des österreichischen Durchschnitts. Evaluationsergebnisse Im Durchschnitt sind nach der Beratung zwei Energiesparlampen/LED mehr als vor der Beratung im Haushalt vorhanden. Nach der Beratung ist eine signifikante Reduktion von durch die Bezahlung der Energierechnung resultierenden Belastungen feststellbar. Durchschnittlich verminderten sich nach der Beratung sowohl der Strom- als auch der Heizenergieverbrauch in den beratenen Haushalten. Durch die im Rahmen des Projekts umgesetzten Maßnahmen der Energieberatung, der Verteilung von Stromsparboxen, des Gerätetauschs und investiver Maßnahmen (Dämmung der obersten Geschoßdecke, Tausch von Fenstern, der Gas-Kombitherme und der Heizungsumwälzpumpe) könnten theoretisch jährlich bis zu kwh Endenergie sowie kg CO 2 eingespart werden. Intersektionale Zusammenarbeit Drei wissenschaftliche Institutionen das Österreichische Institut für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN), das Institut für Soziologie und empirische Sozialforschung an der Wirtschaftsuniversität Wien, die Österreichische Energieagentur und drei soziale Institutionen (die Caritas Österreich, Caritas Wien und Caritas Vorarlberg) haben in den letzten zweieinhalb Jahren gemeinsam intensiv zu Energiearmut geforscht und Projekte zur Bekämpfung von Energiearmut in der Praxis geleitet. Das für die Leitung und Durchführung des Pilotprojekts gegen Energiearmut hauptverantwortliche ÖIN-Projektteam Dr. in Anja Christanell, Sylvia Mandl, MSc und Mag. a Michaela Leitner forscht seit mehreren Jahren empirisch zu Energiearmut, organisierte zahlreiche Stakeholderdialoge und beteiligte sich aktiv an der Entwicklung von Maßnahmen gegen Energiearmut. Ao.Univ.Prof. Dr. Karl-Michael Brunner vom Institut für Soziologie und empirische Sozialforschung an der Wirtschaftsuniversität Wien leitete die Entwicklung von Maßnahmen gegen Energiearmut, war vielfach federführend in der Erstellung von Publikationen und beteiligte sich aktiv an der weiteren wissenschaftlichen Verbreitung der Projektergebnisse. Unterstützt wurde das Team bei der wissenschaftlichen Evaluation der Caritas-Beratungsprojekte durch Mag. a Andrea Jamek von der Österreichischen Energieagentur (AEA). Die Österreichische Energieagentur war im Projekt hauptverantwortlich für die energieverbrauchsbezogene Evaluierung der Interventionsmaßnahmen in den Haushalten. Zu den Hauptaufgaben der Caritas-PartnerInnen zählten die Datenerhebung, die Unterstützung bei der Evaluierung sowie die Umsetzung der Evaluationserkenntnisse in den von ihnen geleiteten Beratungsprojekten. Mag. a Caroline Nwafor von der Caritas Österreich koordinierte die Vernetzungsaktivitäten zwischen den Caritas-Beratungsprojekten und brachte ihre Erfahrungen aus dem Verbund-Stromhilfefonds der Caritas ein. DI in Dr. in Katharina Kirsch-Soriano da Silva von der Caritas Wien bereicherte die Kooperation mit ihren Erfahrungen aus der Gemeinwesenarbeit und ihrem innovativen Beratungsprojekt Grätzeleltern, das von der Stadtteilarbeit der Caritas Wien und der als lokale Kooperationspartnerin vor Ort fungierenden Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 6., 14. und 15. Bezirk durchgeführt wurde. Gerhard Schmid und Dr. Claudio Tedeschi von der Caritas Vorarlberg arbeiteten im Projekt Stromspar-Check eng mit den beteiligten Gemeinden zusammen; der Zu- 13

14 Gastredaktion gang zu Erfahrungswissen und der Austausch mit ähnlichen Projekten in Deutschland und der Schweiz optimierte die Entwicklung geeigneter Umsetzungsformen. Die Zusammenarbeit im Projektteam war durch den kontinuierlichen Austausch zwischen allen PartnerInnen geprägt. Die laufende Projektentwicklung und die Ausarbeitung und Interpretation der Forschungserkenntnisse profitierten von der interdisziplinären Zusammenarbeit und dem Austausch zwischen Forschung und Praxis. Literatur Benke, G. et al.: Politische Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung von Energiearmut. 2012, downloads/201208_energiearmut_ politische_handlungsempfehlungen.pdf [ ]. Bouzarovski, S. et al.: Energy poverty policies in the EU: A critical perspective. In: Energy Policy 49/2012, pp Brunner, K.-M. et al.: Experiencing fuel poverty. Coping strategies of low-income households in Vienna/Austria. In: Energy Policy 49/2012, pp Brunner, K.-M. et al.: NELA. Nachhaltiger Energieverbrauch und Lebensstile in armen und armutsgefährdeten Haushalten. Endbericht. Wien: ÖIN Dünnhoff, E. et al.: Evaluation des Cariteam-Energiesparservice in Frankfurt a. M. Endbericht im Rahmen des Projekts: Energieeffizienz und Energieeinsparung in Arbeitslosengeld II- und Sozialhilfehaushalten. Heidelberg, Frankfurt EPEE: Evaluation of fuel poverty in Belgium, Spain, France, Italy and the United Kingdom. 2009, [ ]. FinSH (Financial and Support Instruments for Fuel Poverty in Social Housing): Affordable Warmth for all. 2010, en/resources/publications/item/174-affordable-warmth-for-all [ ]. Kopatz, M. et al.: Energiewende. Aber fair! Wie sich die Energiezukunft sozial tragfähig gestalten lässt. München: oekom Proidl, H.: E-Control & Caritas Pilotprojekt Energieberatungen von einkommensschwachen Haushalten. Endbericht. Wien Santillán Cabeza, S. E.: Opinion of the European Economic and Social Committee on Energy poverty in the context of liberalisation and the economic crisis. Brussels Seifried, S. et al.: Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in Hartz-IV-Haushalten. Endbericht. Freiburg Thomson, H., C. Snell: Quantifying the prevalence of fuel poverty across the European Union. In: Energy Policy 52/2013, pp Walker, R. et al. (eds.): Fuel Poverty Commemorating 21 years of action, policy and research. Ulster: University of Ulster Drei Projekte der Caritas im Zentrum Die Caritas hat in den letzten Jahren drei Projekte zur Bekämpfung von Energiearmut entwickelt, die auf Energieeffizienz und eine nachhaltige Veränderung des Energiekonsumverhaltens setzen. Diese drei Projekte bildeten Anknüpfungspunkte im Pilotprojekt: VERBUND-Stromhilfefonds Der VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas bietet bereits seit 2009 österreichweit Energieberatung, Unterstützung bei hohen Stromkosten und den Tausch von ineffizienten Haushaltsgeräten an. Stromspar-Check Die Caritas Vorarlberg bildet im Rahmen ihres innovativen Stromspar-Check-Projekts seit 2011 Freiwillige aus, die gemeinsam mit EnergieberaterInnen Menschen in deren Wohnungen beim Energiesparen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Grätzeleltern Die Caritas Wien führt seit 2012 gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung das Projekt Grätzeleltern durch. Die interkulturellen Teams der ehrenamtlichen Grätzeleltern beraten und unterstützen dabei Menschen in ihrem Umfeld zu Wohnungs- und Energiefragen sowie zu sozialen Fragen. Bezahlte Anzeige 14

15 Transformative Medienarbeit aber ich bin nicht schwul. Erfahrungsbericht aus dem partizipativen Bildungsforschungsprojekt transfairmation Im Schuljahr 2013/14 haben die Autor*innen gemeinsam mit einer Schulstufe der Grazer NMS Albert Schweitzer ein innovatives Konzept für technikbasierten, kreativen und kritischen Medienunterricht erarbeitet. Die Schule wurde dafür vom Bundesministerium für Bildung und Frauen mit dem ersten Platz des Fairness Awards 2014 ausgezeichnet. Dies ist ein Bericht über Unterrichtsentwicklung mit bildungsbenachteiligten Jugendlichen. Die Vehikel-Theorie Mit dem partizipativen Technik-Bildungsprojekt Engineer Your Sound! wurde 2008/2009 die von Anita Thaler und Isabel Zorn entwickelte Vehikel-Theorie (vgl. Thaler, Zorn 2009) in einem Pilotversuch getestet. Dieser Ansatz schlägt vor, dass für die Vermittlung von technischen und naturwissenschaftlichen Inhalten zentrale Jugendinteressen als Vehikel herangezogen werden, um den Unterricht in sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) attraktiver zu gestalten. Dadurch sollen Berufsfelder im MINT-Bereich bei Schüler*innen interessanter werden, denn in Österreich, wie in Europa generell, sehen nur wenige Jugendliche ihre berufliche Zukunft in diesen Kompetenzfeldern (vgl. Johansson 2009). In Engineer Your Sound wurde das Vehikel Musik in Verbindung mit technischen Inhalten getestet, weitere Projekte mit anderen Vehikelthemen folgten. In transfairmation stellten die Lieblingsfernsehserien der beteiligen Jugendlichen das primäre Vehikel dar, wobei im Verlauf der Umsetzung auch ein ausgesprochenes Interesse für Sexualität bzw. sexuelle Orientierung augenscheinlich wurde und ein wichtiges Thema im Projekt darstellte. Ziel von transfairmation war nicht nur die Erweiterung von technologischer Kompetenz (vgl. Thaler 2014), sondern auch von Medienkompetenz bzw. medien-technologischer Kompetenzen (vgl. Hofstätter 2014). Diese sollten durch kritische Medienanalyse und aktive Rezeption, die kritische Aneignung und Verarbeitung von Medieninhalten in Form von Remixen, erreicht werden. Grundstein für diese Idee ist das Genre Political Remix Video, durch das die Gestalter*innen Machtstrukturen und in Massenmedien vorherrschende Repräsentationen kritisieren und herausfordern, indem sie das Material selbst neu schneiden und kontextualisieren (Jonathan 2009). Den beteiligten Schüler*innen und Lehrenden wurde das Projekt unter dem Thema Fairness in den Lieblingsserien der Jugendlichen vorgestellt und die Umsetzung in drei Phasen gegliedert. Birgit Hofstätter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am IFZ und Lehrbeauftragte an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt Wien Graz. Mit ihrer Ausbildung zur AHS-Lehrenden und Geschlechterforschenden liegen ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre auf Technikbildung sowie mediale Diskurse zu Geschlecht und Sexualität. Thomas Berger ist Soziologe, forscht am IFZ und lehrt an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt Wien Graz. Neben seinem zentralen Forschungsthema Energiearmut arbeitet er in Schulprojekten zu smarter IT-Nutzung und genderreflektierter Medienbildung. Zudem koordiniert er gemeinsam mit Birgit Hofstätter eine Arbeitsgruppe zu sozialer Gerechtigkeit und Intersektionalität. Ausgangslage bei Projektbeginn Nach einer Reihe von Projekten zu Technikbildung mit Oberstufen und Berufsbildenden Schulen wollten wir unsere neue Idee in der Pflichtschule und speziell mit Schüler*innen umsetzen, die für partizipative Forschungsprojekte möglicherweise nicht die erste Wahl darstellen, weil sie aufgrund ihrer sozialen und kulturellen Herkunft und z. T. durch Lernschwächen und Verhaltensauffälligkeiten mehrfach stigmatisiert sind. Aus dieser Überlegung heraus wurde bei den Vorbereitungen ein intersektionalitäts-sensibler Ansatz verfolgt. Für die Kooperation bei unserem Projektvorhaben fragten wir die Neue Mittelschule (NMS) Albert Schweitzer an und erhielten sofort eine Zusage, mit den dritten Klassen und den Lehrenden der Schulstufe arbeiten zu dürfen. Das heißt in Zahlen, dass wir mit 52 Schüler*innen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren arbeiteten, 15 davon mit ausgewiesenem Sonderpädagogischen Förderbedarf, etwa fünf Schüler*innen, die ohne Deutschkenntnisse gerade in die Klassen aufgenommen wurden, die Mehrheit der Jugendlichen aus Familien mit Migrationserfahrung (insgesamt waren 15 Nationalitäten vertreten) und die überwiegend zweisprachig aufwuchsen. Zudem erfuhren wir im Lauf des Projektes, zum Teil von Schüler*innen selbst, zum Teil von den Lehrenden, über herausfordernde familiäre Verhältnisse bei den Jugendlichen. Unterricht bedeutet hier in erster Linie Sozialarbeit, die Auseinandersetzung mit jedem einzelnen Individuum eine Leistung, die selbst mit Unterstützung einer zweiten Lehrkraft 15

16 (in zwei von drei Fällen einer sonderpädagogischen Fachkraft) in der Klasse kaum zu erbringen ist. Bereits am ersten Projekttag kristallisierte sich heraus, dass von uns wissenschaftlichen Akteur*innen in diesem Gefüge ein hohes Maß an Integrationsleistung erbracht werden musste. Das hieß zunächst, unsere Erwartungen und Projektziele vorerst in den Hintergrund zu stellen und, wie wir im Lauf des Projektes feststellten, vor allem Beziehung zu den Jugendlichen herzustellen. Dies deckt sich allerdings mit den Erfahrungen aus ähnlichen Projekten und war lediglich ein weiterer Indikator dafür, dass ein größeres wissenschaftliches Team mit pädagogischen Kompetenzen einerseits und klarer Aufgabenteilung andererseits unerlässlich ist. Von der Projektidee zur Realisierung Zunächst befassten sich alle Beteiligten gemeinsam mit verschiedenen Aspekten des Überthemas Fairness, z. B. Ausgrenzung aufgrund von Behinderung, Sexismus, Homo- und Transphobie, Menschenrechte, Umweltgerechtigkeit etc. Das Thema sollte möglichst breit diskutiert werden, um in der zweiten Phase, der gemeinsamen Serienanalyse, darauf zurückgreifen zu können. Bei einer Befragung während dieser ersten Phase wurden die zwei von den beteiligten Jugendlichen beliebtesten Fernsehserien erhoben. Diese waren Two and a half men und The Simpsons, wodurch sich vor allem aufgrund der erstgenannten Serie, aber auch in Folge des großen Interesses vonseiten der Schüler*innen am Thema, der Fokus besonders stark auf Sexismus und Homo- und Transphobie richtete. Aus diesem Grund wurden auch Referent*innen der HOSI (Homosexuelle Initiative) Wien für Workshops hinzu gezogen. In der darauf folgenden Serienanalyse wurden anhand von ausgewählten Episoden problematische ( unfaire ) Darstellungen in Bezug auf Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter, soziale Herkunft etc. aufgearbeitet. Dies war wiederum die Vorbereitung auf die letzte Phase, die auch das Herzstück der vorgeschlagenen Unterrichtsmethode darstellt: der Video-Remix. Vonseiten der Lehrenden gab es Bedenken, dass viele Schüler*innen kaum Vorerfahrung in der Arbeit mit dem Computer mitbringen würden. Somit bestand die Herausforderung bei der Vorbereitung auch darin, den Schüler*innen möglichst schnell zu einem ersten Erfolgserlebnis zu verhelfen, um die Motivation zu stärken. Aus diesem Grund wurden die für den Remix ausgewählten Folgen bereits vorab in kleine Videofragmente zerteilt. Die Dauer der Fragmente beschränkt sich auf einen oder wenige Sätze oder eine Geste eines Charakters. Zudem wurde jeder Videoclip transkribiert, mit dem Namen der dazugehörigen Videodatei versehen, auf Papier ausgedruckt und in Streifen geschnitten, welche die Schüler*innen zu neuen Geschichten zusammen setzen konnten. Mit diesem neu kreierten Drehbuch setzten sie sich an den Computer und fügten die Videofragmente mithilfe des Windows Movie Makers zusammen. In der Folge konnten die Jugendlichen ihre Videos noch mit Effekten überarbeiten, Titel und Credits hinzufügen oder neu synchronisieren. Konkrete Erfahrungswerte Was die Annahmen zur technischen Vorerfahrung der beteiligten Jugendlichen betrifft, so hat sich gezeigt, dass diese unterschätzt wurde. So war die Zusammenstellung der Videofragmente zu Remixe eine 16 für alle rasch zu bewältigende Aufgabe. Schwieriger gestaltete sich die inhaltliche Ausrichtung der Remixe auf das Überthema Fairness bzw. auf die diskutierten Aspekte hin. Zwar konnten die Schüler*innen zunächst frei experimentieren, allerdings musste ab einem gewissen Punkt ein inhaltlicher Rahmen gesteckt werden, um in den Remixen expliziter auf die diskutierten Problemstellungen hinzuweisen. Dieser Rahmen wurde von den Jugendlichen nur teilweise angenommen, was ein Indiz dafür ist, dass die Experimental-Phase mit einem Schultag zu kurz angesetzt war. Aus den Reflexionen mit den Lehrenden ergab sich diesbezüglich im Nachhinein die Überlegung, das Remixen als Aktivität in der Schule am besten über einen längeren Zeitraum (mindestens über ein Semester) und nicht nur im Unterricht, sondern auch in der Freizeit zu ermöglichen. Schüler*innen sollen aus selbstgewählten Episoden von Fernsehserien, aus Musikvideos, aus Filmen oder anderen von ihnen rezipierten Medien Fragmente schneiden und

17 Transformative Medienarbeit ihrem Interesse nach gestalten können. Zudem muss es auch möglich sein, an gesellschaftlich tabu-behafteten Themen wie die im Projekt aufgegriffenen Fragen der geschlechtlichen Selbstzuordnung und sexuellen Orientierung anonym arbeiten zu können, um damit auch einen gewissen Schutzraum für diejenigen zu bilden, die sich persönlich damit identifizieren und sich der Gefahr ausgesetzt fühlen, sich damit fälschlich oder vorzeitig und unfreiwillig zu outen. Wie wichtig die thematische Sensibilisierungsphase am Anfang für die Arbeit an den Remix-Videos war, zeigte sich in einem Fall, als von uns der Vorschlag zu einem Remix kam, demnach der machoide und latent homophobe Charlie Harper aus Two and a half men eine schwule Romanze erleben könnte es gab Szenen, die sich für eine derartige Geschichte gut eignen würden. Zwei Jungen, einer, der während des Projektverlaufs keinerlei Berührungsängste mit dem Thema gezeigt hatte, und einer, der erst später im Schuljahr dazu kam, verhandelten miteinander, ob sie das Thema annehmen sollten. Während ersterer der Idee gegenüber nicht abgeneigt war, äußerte sich der neue Schüler* zurückhaltend, schien das Thema abzulehnen und meinte, er könne das mit seinem Kollegen zwar machen, betonte allerdings wiederholt: Aber ich bin nicht schwul. Gerade an diesem Jugendlichen zeigte sich die prinzipielle Herausforderung des vorliegenden Unterrichtsansatzes: Von einer Lehrkraft als Technikexperte bezeichnet, bestand die Hürde für ihn nicht in der technischen Umsetzung, sondern in diesem spezifischen Inhalt der Aufgabenstellung. Das heißt, Political Remix Video als Methode in der Schule muss inhaltlich umfassend vorbereitet werden bzw. sind weniger tabubehaftete Themen zunächst sicherlich besser geeignet, um gemeinsame Remixe zu gestalten. Es muss, wenn nicht bereits vorhanden, bei den Schüler*innen eine Identifikation mit dem Thema hergestellt werden und es erfordert niederschwellige Angebote, sich mit einem Thema zu befassen, ohne dass die Produzent*innen sich in ihrer momentanen Identität und in ihrem Status gefährdet sehen. Beide Verunsicherungen sind im Zusammenhang mit Geschlecht und sexueller Orientierung hochgradig gegeben nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei Lehrenden, weshalb eine derartige Thematisierung durch schulexterne Personen empfohlen werden kann. Abschließende Bemerkungen und Ausblick transfairmation kann aus vielerlei Hinsicht als innovatives Unterrichtsexperiment gewertet werden. Zum einen durch den partizipativen Ansatz die beteiligten Schüler*innen und Lehrenden wurden wiederholt um Feedback und Beiträge gebeten, die laufend in die Durchführung einflossen, zum anderen aber auch durch das experimentelle Setting und die Einbindung von Jugendlichen, die auch nach Angaben der Lehrenden in ihrer Ausbildung kaum Gelegenheit haben, Unterricht mitzugestalten. Dass die Schule für das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Frauen mit dem Fairness Award 2014 (1. Platz in der Altersgruppe 11-14) ausgezeichnet wurde, bedeutet Anerkennung für diesen Ansatz und Ermutigung für weitere Experimente dieser Art. Literatur Hofstätter, Birgit: Video remix and political participation: A concept for critical media education. In: Thomas Berger, Günter Getzinger (eds.): Proceedings of the STS Conference Graz 2014, 5-6 May 2014, Graz 2014, ISSN: Online: Media/Dateien/Downloads-IFZ/IAS-STS/ IAS-STS-Conference/STS-Conference- 2014/Bodies-Technologies-Gender/ Hofstaetter_paper [ ]. Hofstätter, Birgit, Thomas Berger: transfairmation: Reflexive und transformative Medienarbeit in der Schule zum Thema Fairness. Graz: IFZ Eigenverlag Online: Umwelt/Partizipative-Technikgestaltungund-Techniklernen/transFAIRmation Johansson, Leif: Mathematics, science & technology education report. Brussel: European Round Table of Industrials Jonathan (2011): A Political Remix Video About Political Remix Video. Online: 12/06/a-political-remix-video-aboutpolitical-remix-video [ ] Thaler, Anita: Informelles Lernen in der technologischen Zivilisation. IFZ Electronic Working Papers IFZ-EWP Download: Electronic-Working-Papers [ ]. Thaler, Anita, Isabel Zorn: Attracting teenagers to engineering by participatory music technology design. In: Maartje v. den Bogaard, Erik de Graf, Gillian Saunders-Smits (eds.): Proceedings of 37 th Annual Conference of SEFI Attracting young people to engineering. Engineering is fun!, 1 st -4 th July 2009, Rotterdam. CD-Rom. Bezahlte Anzeige 17

18 Neo-Domesticity Women s Domestic Blogs The Digital Spread of Neo-Domesticity Among the American Religious Right and Liberal Left Recently, many American women have become part of the Neo-Domesticity movement. This movement is spearheaded by religious, socially conservative women and secular, socially progressive women, and is disseminated, largely, through new technologies, particularly blogs. These oft-lucrative blogs allow women from disparate social positions to unite and produce knowledge. Caroline Porter is a graduate student in English Language and Literature and Women s, Gender, and Sexuality Studies at the University of Kansas, USA. carolineporter@ku.edu Situating Neo-Domesticity in Place and Time Theorists of the second wave of feminism, most notably Shulamith Firestone in her controversial work, The Dialectic of Sex, have regarded the domestic sphere as a site of women s oppression (Firestone 1970, 23). And, partly as a result of assertions like this, during the latter part of the twentieth century, American women began to work in large numbers outside of the home. However this began to change by the midtwo-thousands, around the time of the collapse of the housing bubble, which caused the mortgage crisis that pushed more and more American families into debt. This, coupled with unemployment rates not seen since the Great Depression, which were no doubt exacerbated by globalization and its subsequent high rate of outsourcing, meant that many young (20s and early 30s) adults might never make it into the middle class, as joblessness in one s early career does not bode well for one s future career. But, along with this collapse, something strange and seemingly anachronistic happened: American women started, in many cases, to take up traditional domestic pursuits, such as canning, knitting, and cross-stitching, that had barely been visible in America since the early twentieth century. This movement, dubbed Neo-Domesticity, encompasses a diverse demographic of women who come from varying spots on the political and socioeconomic spectrum, and is an innovative, organized, and power ful response to unfavorable economic factors. One distinguishing factor of Neo-Domesticity is that it is comprised of two primary camps: religious, socially conservative women and (oftentimes) secular, socially progressive. Another notable facet of Neo-Domesticity is its potential to save or even to make families money. Its chief focus is on producing quality commodities within domestic spaces, but what has really spread the ideology of Neo-Domesticity is its online presence, especially its role in the blogosphere. Women s domestic blogs digitize and publish ostensibly private, domestic acts, transforming them into public ones that are available to anyone with access to the Internet. These blogs have become marketplaces and spaces for businesses to advertise. Furthermore, these women s blogs carve out a space in which women from disparate positionalities can connect, can trade recipes, gardening tips, homeschooling lessons, et cetera, and in which, simultaneously, they can create new kinds of conversations, new knowledge, and can have a hand in producing new ideas. Neo-Domesticity in the Socially Progressive Tradition Lisa DeNardo, whose blog makes her progressive politics known, is a 34-year-old mother of five who lives with her husband and plethora of farm animals on a fifty-six acre farm in Northeastern Pennsylvania. Her blog, Hullabaloo Homestead, details her adventures in neo-homesteading: growing organic vegetables and raising livestock. Organic food is typically 20 to 100% more expensive than conventionally grown food, and it is estimated the costs of an all-organic diet, for a family of six would be approximately $288 USD per week (Brown and Sperow 21). This means it would cost $13,813 USD per year for DeNardo to feed her family ethically if she did not produce her own food. In addition to the money DeNardo saves by growing her own food, her blog advertises for many natural or organic-based small businesses and peppers her blog with affiliate links, which provide her with a commission. Like Lisa DeNardo, Amanda Soule of Portland, Maine brings in money through her domestic blog, Soulemama. Soule is a 18

19 neo-homesteader and also a homeschooler. Soule saves at least the amount of money DeNardo does on food, but she also saves considerable amounts of money by homeschooling. I estimate that if the Soules were to send their five children to Waldorf schools where the curriculum is comparable to the Soule s homeschooling philo - sophy they would be paying anywhere from $60,100 to $92,925 USD per year ( Tuition Payment Plans ). Moreover, Amanda Soule s blog, which focuses on homeschooling among other domestic skills, takes the homeschooling operation from money saving to money making. Soule s blog is quite popular, and most of her posts elicit hundreds, and sometimes thousands, of comments from readers. Because of her popularity, Soule s blog is sponsored by various businesses, from home-schooling companies to knitting magazines. In total, successful bloggers like Amanda Soule can bring in from $4,000 to $5,000 USD a month in advertisements (Hermanson). By virtue of women s work and a new digital platform, DeNardo and Soule have established their families as middle, if not upper-middle, class. Neo-Domesticity and the Religious Right On the opposite end of the political spectrum are the socially conservative, religious bloggers. Socially conservative homesteading appears to be fairly similar to the homesteading of social progressives. Kat of Homesteading and Homekeeping at Whisper Wind Farm is a self-proclaimed Southern Belle, Christian, mother, wife, homeschooler and homesteader. Kat claims that her vision is for a life more like the Biblical Agrarian lifestyle because this is the life ordained by God. Kat makes and sells lotion, hand-sewn items, jewelry, arts, and crafts from her website, and like the others, saves money by growing her own food. Like the aforementioned domestic blogs, Kat s blog suggests that most of her energy goes into raising animals and crops in order to provide her family with wholesome organic food. But unlike Soule and DeNardo, Kat is unabashedly anti-feminist. Under the categories tab on her blog, Kat includes a section, with 24 entries, on women s roles. Predictably, this tab contains entries on traditional women s work, and less predictably, on the necessity for women to carry handguns. Kat argues that she has been liberated by the grace of God Almighty from feminism, a movement that many women have been deceived into thinking... is a noble cause. However, despite Kat s anti-feminist stance and her desire to fulfill a traditional feminine role, she is opinionated, political, and she publicizes her voice. The consumption of local and/or organic foods is one of the fastest growing trends; in 2009, US consumers spent approximately $24,800,000,000 on organic food alone (Nie and Zepeda 26). But the pervasiveness of this movement goes beyond economics. The movement is a key way to express identity, taste, worldview, and oftentimes subversive politics. The fundamentalist Christian world does not encourage women to assert their ideas in the public sphere, but Kat s blog draws attention to her ideas, her production, and to the fact that her labor brings in money. Implicit in this is an argument for the validity and productivity of her own work. From her relatively disempowered position as a woman in the patriarchal structure of fundamentalist Christianity, Kat is able to produce her own ideas and to circulate them in a vast digital space. Like Kat, Erica is a fundamentalist Christian stay-at-home mother. Erica s blog, Confessions of a Homeschooler, is primarily a homeschooling blog that advocates for curricula rooted in biblical teachings. According to Erica, the primary reason she homeschools is that God called her to. She argues that the traditional American family is disintegrating, and homeschooling provides her children with opportunities for spiritual, academic, and social growth. Erica s blog is quite popular, and advertisers have taken notice. Currently, she runs advertisements for nine- 19

20 Neo-Domesticity teen different companies, and many of them are ads from companies that offer homeschooling materials. Apart from this, she writes sponsored blog posts, reviews, and giveaways for companies such as Lego, for which she is paid and for which she receives free merchandise. Like Amanda Soule, Erica includes affiliate links in her blog content, which provide her with a commission whenever a product is purchased through said link. All of these profits are in addition to the money Erica saves by homeschooling her children rather than sending them to private Christian schools. A nearby Christian school in Denver costs from $3,840 to $4,200 per year per child ( Calvary Chapel Aurora ). For four children, this would cost, conservatively, $15,000 per year and almost a quarter of a million dollars for the years during which these children would attend school, not including college tuition. This money is useful, materially, but is also, again, a marker of power that erodes the maledominated structure of fundamentalism. Digital Contact Zones In this section, I will elaborate on several factors that make this movement a notable one. First, it is important to consider the movement s make-up, the various identities that come together for Neo-Domesticity. If we think about identities as intersectional, as comprised of multiple facets such as gender, religion, political position, class, and the like, it is clear that this movement is a diverse one, composed of women with varying identities. These women, different though they may be, come together via digital spaces like blogs and message boards. A useful way of thinking about these spaces is as contact zones, a phrase coined by scholar Mary Louise Pratt in her 1991 article Arts of the Contact Zone. This term is used to denote social spaces in which cultures meet, class, and grapple with each other (34). Of particular import is that these contact zones, historically, are the sites where knowledge is exchanged, and where new ideas are created. Here, women from disparate locations and positions come together to share stories and ideas. But, despite its political and religious diversity, this movement has been painted by some as anachronistic and also as a movement of the white middle classes. Neo-Domesticity is, on the whole, and at this moment, largely white and middle class, but it is growing and becoming more diverse as it moves from the fringes. And while the movement can and should be criticized for its current lack of racial and economic diversity, it is notable for a different type of inclusivity: that of women who do not identify as feminists; while Neo-Domesticity is not fully and self-consciously a feminist movement, and has even been called anti-feminist, its repercussions for women s lives are indeed in line with the feminist agenda. The kinds of learning that occur within the contact zones of Neo-Domesticity are powerful and have implications for feminism. To understand these implications, it is important to note the form of the contact zones digital and public. If we think of Neo-Domesticity in terms of social justice, it is clear that the movement allows women certain material and ideological privileges to which they might not otherwise have had access. This is especially salient in the case of Fundamentalist Christian women, for whom digital Neo-Domesticity provides a means of making their own money; but perhaps even more important than money, these digital spaces allow women, who might otherwise be isolated, relegated to the private sphere by the unwritten rules of fundamentalism, to participate in discussions about farming, homeschooling, and other domestic arts, and also to take part in public discourses about food politics, education, and the environment. Ultimately, these women are contributing to the economy and are coming together and accepting each other s differences, in order to create new ideas and to, publically, develop new forms of knowledge. Sources Calvary Chapel Aurora. Calvary Chapel Aurora. N. p., n. d. Web. 06 Dec. 2013, Firestone, Shulamith: The Dialectic of Sex; the Case for Feminist Revolution. New York: Morrow Print. Nie, Cong, Lydia Zepeda: Lifestyle Segmentation of US Food Shoppers to Examine Organic and Local Food Consumption. In: Appetite 57, 1/2011, Print. Pratt, Mary Louise: Arts of the Contact Zone. In: Profession. N. p.: Modern Language Association, 1991, Print. Tuition/Payment Plans. Merriconeag Waldorf School. N. p., n. d. Web. 06 Dec. 2013, Bezahlte Anzeige 20

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