c.m. Mozgan, c.m. Hartmann, Mag. Harb
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- Christian Kalb
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1 c.m. Mozgan, c.m. Hartmann, Mag. Harb
2 Kompositrestaurationsmaterialien gehen keine chemische Verbindung mit Zahnhartsubstanzen ein Schmelz muss konditioniert (mit 37%iger Phosphorsäure für ca. 30s) und mit Adhäsiv versehen werden, damit sich Komposite mit ihm dauerhaft verbinden können Mikromechanische Verankerung wird erzielt
3 Die Zusammensetzung des Dentins lässt eine mikromechanische Haftung eines Komposits nicht zu Hydrophobes Komposit geht mit feuchtem Dentin keine Verbindung ein -> Randspalt als Folge Haftvermittlersystem notwendig 6 Generationen 1. und 2. bedeutungslos
4 3. Generation(Selektive Schmelzätzung und selektive Dentinkonditionierung) : Schmelz selektiv mit Phosphorsäure geätzt (30s) Dentin wird zuerst mit Primer (milde Säure) vorbehandelt (löst Schmierschicht auf und legt Kollagen frei) Dann wird Dentinadhäsiv (Vermittler) aufgetragen Schmelzbonder wird aufgetragen Komposit Gute Haftwerte im Dentin, komplizierte Anwendung, selektive Schmelzätzung schwierig
5 4. Generation (Total-Ätz-Technik): Schmelz und Dentin werden simultan mit Phosphorsäure geätzt Zuerst Schmelz 30s Dentin 15-20s (um Überätzung zu vermeiden) Schmierschicht vollständig entfernt und Freilegung des Kollagens Auf Schmelz und Dentin wird ein Haftvermittler aufgetragen (kombiniertes Adhäsivsystem) Präparate sehr techniksensibel -> Verarbeitung genau nach Angaben
6 5. Generation (Primer-Adhäsiv-Gemische, selbstprimende Adhäsive): Nach Ätzung von Schmelz und Dentin wird ein Primer- Adhäsivgemisch zweimal appliziert 1. Schicht wirkt als Primer 2. Schicht als Adhäsiv
7 6. Generation (selbstkonditionierende, selbstprimende Adhäsive): Vor Anwendung des Adhäsivsystems müssen Schmelz und Dentin nicht geätzt werden Durch Aufbringen eines sauren Primer-Adhäsiv- Gemisches kommt es zur Konditionierung von Schmelz und Dentin Wird nicht abgespült (non-rinse Technik) Lt. Hellwig liegen z.z. noch keine ausreichenden Langzeiterfahrungen vor
8 I-Bond Total Etch (Heraeus): Total-Ätz 1-Flaschensystem Schmelz und Dentin ätzen I-Bond im Überschuss auftragen und 15s einwirken lassen Leicht verblasen Oberfläche muss sichtbar glänzend sein, wenn nicht, I- Bond nochmals auftragen Für 20s polymerisieren
9 AdheSE (Ivoclar): Selbstätzendes 2 Flaschen System Primer am Schmelz beginnend auf alle Kavitätenflächen auftragen Nach Benetzung 15s weiter einmassieren, gesamte Einwirkzeit mind. 30s Leicht verblasen Bonding am Dentin beginnend auftragen und sanft mit Luft verteilen 10s lichthärten
10 AdheSE One F Pen (Ivoclar): Selbstätzendes 1 Komponenten Adhäsiv Am Schmelz beginnend auf alle Kavitätenflächen auftragen und 20s einmassieren Leicht verblasen Oberfläche muss sichtbar glänzend sein 10s lichthärten
11 Adper Scotchbond 1XT (3M): Total-Ätz 1-Flaschensystem Schmelz und Dentin ätzen und spülen, überschüssiges Wasser entfernen Oberfläche sollte leicht feucht sein Scotchbond 15s in Schmelz und Dentin einmassieren 5s sanft verblasen, Oberfläche sollte gleichmäßig glänzend sein 10s lichthärten
12 XP Bond (Dentsply): Total-Ätz 1-Flaschensystem Schmelz und Dentin ätzen und spülen, überschüssiges Wasser entfernen Oberfläche sollte leicht feucht sein Scotchbond in Schmelz und Dentin einmassieren, 20s einwirken lassen 5s sanft verblasen, Oberfläche sollte gleichmäßig glänzend sein 10s lichthärten
13 Adhäsive Befestigung (Zahnmedizin) Konditionierer Primer (Dentin-)Adhäsiv Adhäsiv? Chemische Bindung mikromechanisch Adhäsion Bonding (zb Schmelz-Ätz-Technik) Primärziel: Physikalisch-chemische Adhäsion zwischen Zahnsubstanz und Adhäsiv - durch elektrostatische Wechselwirkungen zwischen polarisierten Molekülen (Dipolen) - Wasserstoffbrückenbindungen (?) - echte chemische Bindungen (kovalent, ionisch) Warum überhaupt adhäsive Befestigung von Kompositen? -Ungünstiger Wärmeausdehnungskoeffizient - Polymerisationsschrumpfung
14 1948 Dr Oskar Hagger, Schweiz (Bonding) Sevitron 1955 Dr Michael Buonocore, USA (Schmelz-Ätz-Technik) Phosphorsäureätzung Struktur des Schmelzes (poröse, devitale Substanz) 96 Gew.-% anorganisches Apatit; 4 % Matrix aus Protein und Wasser Kristalline Struktur (Schmelzprismen) Pellikel (Protein-Fett-Kohlenhydrat-Komplex) Präparation - Schmierschicht Schmelz Komposit Verbund % Phosphorsäure (15s am präparierten, 60s am unbeschliffenen) Schaffung einer mikromechanischen Oberflächenmorphologie) Ermöglicht das Einfließen von Adhäsiv
15 Aprismatische Schicht prismatische Schicht
16 Schmelzprisma - Schmelzkristalle
17 Struktur des Dentins (mineralisiertes Hartgewebe) 50 Vol.% anorganisch (Hydroxylapatitkristalle) 30 % organische Bestandteile: % Kollagen, 8 9 % nichtkollagene Grundsubstanz 20 % Wasser -Peritubuläres Dentin mit hohem Mineralanteil -Intertubuläres (kollagenreiches) Dentin -Manteldentin -Dentinkanälchen oder tubuli -Odontonblastenfortsätze und Tubuliflüssigkeit (Dentinliquor)
18 Präparation: 1-5 µm dicke Schmierschicht - Verschluss der Dentintubuli?
19 1977 Fusayama (Dentinphosphorsäureätzung, klinisch funktionierendes Adhäsivsystem, Erforschung der Total-Etch-Technik) Total-Etch-Technik/Etch-and-Rinse Technik (Self-Etch-Technik) Dentin-Komposit Verbund Etch-and-Rinse Technik Schmelz und Dentin werden gleichzeitig mit Phosphorsäure geätzt
20 Ätzen des Dentins: -Entfernung der Schmierschicht -Demineralisierung der Dentinoberfläche ca. 5µm tief -Öffnung der Dentintubuli Primervorbehandlung (Vermittler zwischen hydrophiler Dentinoberfläche und Dentinadhäsiv Penetration des un-/gefüllten Adhäsivs bis zu 200µm in Tubuli Verkeilung Kunststoffzotten (Tags) Entscheidend: Dentinvorbehandlung Kollagenfasergeflechtpenetration/hybridisation Hauptretention durch Hybridschicht (Mischzone aus Kollagen und Kunststoff) Fusayama: Pulpa wird dadurch weniger irritiert (Versiegelung der Dentinwunden)
21 Cave zu langes Ätzen Haftwerte gesenkt Hybridisierung durch tiefere Demineralisation kaum möglich Cave Klinsche Umsetzung: EAR Technik von Lösungmittelphilosophie abhängig Primer mit Wasser: funktioniert auch auf trockenem Dentin Wet bonding Technik wenn kein Wasser: alle One-Bottle-Systeme (2-Schritt EAR) Rewetting nach Ätzen-Spülen-Trocknen (Pentrierbarkeit durch aufquellendes Kollagen)
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24 Nicht korrekte Anwendung der EAR Technik unvollständige Hybridisierung unvollständige Versiegelung der Dentinwunde Hypersensitivitäten Entstehung alternativer Techniken: Self-Etch-Technik Säurehaltiger Konditionierer mit Adhäsiv oder All in one Nicht besser als EAR Adhäsive jedoch keine Lösungsmittelbezogenheit Benutzerfreundlicher Perdigao: haben nicht weniger postoperative Hypersensitivitäten als EAR Monomer mit Säuregruppen Stark ätzend (ph 0,4 bis 1,5) meist ungünstigere Dentinhaftwerte (Inoue 2001) Mild ätzend (> 1,5) laut van Meerbeek ausreichend für: - Beseitigung der Schmierschicht - mikromechanische Schmelzverbindung - dünne, aber effektive Hybridschicht Nachteil: Schmelzhaftung sinnvoll den Schmelz zusätzlich selektiv zu ätzen
25 Fehleranfälligkeit und Techniksensitivität Zu langes Ätzen des Dentins? Tiefere Demineralisation -Primer kann länger Distanz zum nichtdemin. Dentin nicht zurücklegen -Hydrolyse des nicht umflossenen Dentins Rand- und interne Undichtigkeiten Hypersensitivitäten -Ätzen von peripher nach zentral (30s Schmelz, 15s Dentin) - kpl. Füllung der Kavität mit Phosphorsäure (nach 15s Spülen) Feuchtigkeitsmanagment oder Wet Bonding? Übertrocknen bewirkt Kollagenfaserkollaps Vorgehen gemäß Lösungmittel Aceton: verdunstet schnell Rewetting mit Microbrush (Leitungswasser) Wasser- oder verdünntes Ethanol: Lassen kollabierte Kollagenfasern wieder aufquellen (wenig techniksensitiv)
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27 Zeitfaktor? Einwirkzeiten einhalten All in one System mehrmals auftragen bis Kavität glänzt Produkt - Gebrauchsanleitung
28 Literaturreferenz
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