Liebe Leserinnen und Leser,

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1 Bibliotheks-Service der IGAFA Newsletter Nr. 12 Dezember 2012 Seite 1 Liebe Leserinnen und Leser, wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie eine frohe und erholsame Weihnachtszeit und einen gutes neues Jahr 2013! Inhalt Wissenswerkstatt: Literaturverwaltungssysteme im Überblick Was ist SCOAP3? Autoren-Seminar in Adlershof Open-Access-Woche an der HU Kooperations-Ausschuss Nennenswertes Termine Wissenswerkstatt: Literaturverwaltungssysteme im Überblick Im November bot die Staatsbibliothek ein Seminar an, das einen guten Überblick über Literaturverwaltungsprogramme gab. Die Einteilung der Programme basierte auf einer Typologie von Matti Stöhr und berücksichtigte die neuesten Angebote. Diese Einteilung kann hilfreich sein, um die richtige soft-oder freeware für den eigenen, individuellen Bedarf zu finden oder um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Die Einteilung wurde hier als Tabelle umgesetzt: Geschlossen en, lokale Halboffene, webbasierte Offene, webbasierte Kombinierte Mobile, tools & addons Funktion Für Geschützte Informelle Off-und online Funktionale

2 Newsletter Nr. 12 Dezember 2012 Seite 2 Charakter istiken Beispiele individuelle Literaturarbeit Verwaltung und Ausgabe bibliographisch er Daten; fertig formatierte Literaturrefere nzen; Zusammenwir ken mit Textverarbeitu ng Bibliographix Citavi EndNote Papers Orts- und systemunabhän gig nutzbar ohne Softwareinstallat ion; Zugriff mit pers. Konto; Speicherung auf Webservern; Möglichkeit der EndNote Web RefWorks Citavi Team Stöhr, Matti, cms-journal 35, März 2012 Gemeinschaftsbibliographie Stammen von socialbookmarking applications; für den Akademischen Kontext, kostenfrei nutzbar: zum Sammeln, erschließen und verknüpfen bibliographischer Daten; CiteULike BibSonomy Connotea Vorteile Vorteil der Zusammenarbeit mit Textverarbeitung; standortunabhäng ig; plattformunabhän gig; Tendenz zur Volltextverwaltung ; zusätzlich Recherche-, Import- und Zotero Mendeley EndNote EndNote Web Aufwertung von Soft-und Hardware Websoftware erweitert durch mobile Endgerate (Smartphones, Tablets); Literaturverwaltung am Bücherregal; verminderte Funktionen, aber funktional mit Basissoftware Sente Viewer Mendeley Lite Zotpress Zusätzlich gibt es durchaus Literaturverwaltungssysteme, die sich einer bestimmten Fachrichtung angepasst haben. Die Naturwissenschaften tendieren zu EndNote, auch wenn anders strukturierte Literaturverwaltung durchaus auch geeignet wäre. Darüber hinaus bieten manche bibliometrische Funktionen an, so wie Mendeley. Allgemein scheinen sich die beim Vergleichen der Funktionalitäten immer mehr anzunähern. Was ist SCOAP3? Schon im Sommer Newsletter wurde dieses Projekt kurz erwähnt und soll jetzt etwas ausführlicher behandelt werden. Die Abkürzung steht für Sponsoring Consortium for Open Access Publishing in Particle Physics und ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern die ein neues Open Access Geschäftsmodell anstreben. Wieder ist der freie Zugriff auf wissenschaftliche Publikationen (in diesem Fall in der Hochenergiephysik) durch ein Repositorium das Ziel, das gleichzeitig ein peer-review Verfahren einbezieht. In Deutschland sind die Technische Informationsbibliothek Hannover für die Deutschen Hochschulen, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Max-Plank-Gesellschaft Ansprechpartner für SCOAP3. In einer schon abgeschlossenen Phase wurden bei einer Marktumfrage diejenigen Verlage identifiziert, die sich an dem Projekt unter den Bedingungen von SCOAP3 beteiligen möchten: American Physical Society Europhysics Letters Association Institute of Physics Publishing Nature Publishing Group SIGMA Societa Italiana di Fisica World Scientific Elsevier Hindawi Publishing Corporation Jagiellonian University The Physical Society of Japan/Oxford University Press SISSA Springer Diese werden sich in einer zweiten Phase an einem Ausschreibungsprozess (Bieter-Verfahren) beteiligen, in dem diejenigen Zeitschriften zu identifizieren sind, die das beste Qualitäts- Preis Verhältnis bieten. Die ausgewählten Zeitschriften werden in eine Rangfolge geordnet, nach den genannten Kriterien (Qualitäts- Preis Verhältnis). Danach wird die Anzahl der in einer Zeitschrift veröffentlichen Artikel mit dem vom Verlag angebotenen Preis pro Artikel multipliziert. Diese Summe bestimmt den Betrag, mit dem ein Verlag an den zu vergebenden Mittel von SCOAP3 beteiligt sein wird. SCOAP3 wird nur bis zu einem bestimmten Betrag Verlage mit einbeziehen und es wird angenommen, dass Verlage ein Interesse haben, unter diesem Betrag zu liegen und ihre Preise angemessen anpassen, um finanziert zu werden, bzw. an entsprechenden Verträgen beteiligt zu sein. Diese Phase ist noch nicht abgeschlossen. Dies ist ein innovatives und spannendes Projekt, das von vielen Interessengruppen international verfolgt wird, denn je nach Gelingen oder Scheitern, könnte dieses Geschäftsmodell zukunftsweisend sein.

3 Newsletter Nr. 12 Dezember 2012 Seite 3 Autoren-Seminar in Adlershof: How to publish a world class paper? Tipps aus erster Hand! Die Zuhörer haben es offensichtlich wertschätzen können, von dem Herausgeber einiger Naturwissenschaftlichen Zeitschriften zu hören, wie man am besten Manuskripte in einer Zeitschrift veröffentlicht. Im kleinen Max-Born Saal des MBI haben sich fast 70 interessierte Studenten von Anthony Newman beraten lassen, worauf es ankommt. Die Präsentation war sehr informativ und gab konkrete Anhaltspunkte, was in einem wissenschaftlichen Artikel erwartet wird und wie dies systematisch zu verarbeiten ist. Vor allem während des zweiten Teils wurde das Publikum immer aufmerksamer, als es um handfeste do s and don ts ging, belegt mit Beispielen direkt aus der Praxis. Es gab dann dementsprechend Fragen von Teilnehmern, die zum Teil schon Artikel veröffentlicht oder Manuskripte eingereicht hatten. Das von dem Elsevier Verlag angebotene Autoren-Seminar soll eine Antwort auf eine recht hohe Ablehnungsrate bei eingereichten Manuskripten sein, die allgemein bei Wissenschaftsverlagen beobachtet wird. Laut des Referenten liege dies nicht unbedingt an der Qualität oder Richtigkeit der Forschungsergebnisse, scheitere aber oft an überflüssigen Fehlern, die vermeidbar seien. Diese Initiative war sicher hier in Adlershof, wie an vielen anderen Standpunkten sehr erfolgreich. Die Präsentation können Sie sich unter dem folgenden Link abrufen: Open-Access-Woche 2012 Im Rahmen der Open Access Woche 2012 hat die Humboldt Universität (Computer und Medien Service; Open Access Koordinationsbüro der Helmholtz-Gemeinschaft und das Institut für Bibliotheksund Informationswissenschaft der HU) zu einer Podiumsdiskussion ins Grimmzentrum eingeladen, die sich mit den Themen Open Access, Web 2.0 und Zugänglichkeit von Forschungsdaten beschäftigen sollte. Nach der Begrüßung von Dr. A. Degkwitz (UB der HU), gab Prof. DR. M. Grötschel eine Einführung in die Thematik, die sich unter anderem mit den kritischen Fragen zu Open Access- und Open Science- Konzepten auseinandersetzte. Neben den Genannten, nahmen Dr. C. Bruch (Helmholtz-Gemeinschaft), Prof. Dr. O. Dally Deutsches Archäologisches Institut), Dr. J. Hofmann, Dr. A. Lex (Elsevier), Dr. A. Lipp (DFG) Teil an der Podiumsdikussion, moderiert von Prof. Dr. P. Schirmbacher (HU). Angefangen mit dem Problem, dass das derzeitige politische Umfeld eine OA Politik nicht genügend unterstütze, führte die Diskussion zum Thema der Qualitätsgarantie im OA und daher zu den realen Kosten des Publizierens, auch in OA Modellen. Frau Dr. Lex als Vertreterin der Verlage unterstrich, dass die Verlage viele Zeitschriften im OA publizieren würden und andere dem OA zugänglich machen. Die Verlage würden grundsätzlich auf ihre Kunden hören und sich auch in der Zukunft danach richten, was der Kunde wolle. Die hohen Kosten der Verlage wurden wieder mit dem Aufwand des Publizierens gerechtfertigt. Verbreitet ist das Problem bei den Anbietern, dass die gängigen Publikationssysteme und Geschäftsmodelle den traditionellen Printprinzipien folgen, obwohl die elektronischen Möglichkeiten schon ganz andere sind. Sponsoren des OA (z.b. die DFG), müssen feststellen dass die realen finanziellen Mittel die den WissenschaftlerInnen schon länger zur Verfügung stehen, von Autoren nur zu einem geringen Teil in Anspruch genommen würden, um in OA Modellen zu publizieren. Die Gründe dafür sind vielfältig, unter anderem die Perzeption, dass sowohl Zeit als auch das Mandat fehlt, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen in Repositorien und die zur Verfügung Stellung von Forschungsdaten ist ein anderer umfangreicher Themenbereich. Immer mehr und immer besser gestaltete Repositorien stehen zur Verfügung. Doch der völlig freie Zugriff auf Forschungsdaten ist sicher nicht immer erwünscht, denn zum Beispiel in der Archäologie könnte dies bei konkreten Ortsangaben zu unerwünschten und rechtswidrigen Raubgrabungen führen. Eine weitere Vernetzung der Wissenschaftsgebiete wäre sehr wünschenswert zusammen mit dem Ausbau der entsprechenden Infrastruktur - im Sinne von Open Science. Mehrfach wurde im Nachhinein konstatiert, dass die gegebene Zeit nicht ausreichend war, um all diese komplexe Themen zu besprechen und eine Eingrenzung wäre wünschenswert gewesen. Auch hier können nur wenige Argumente wiedergegeben werden, die angesprochen wurden, und dies nicht in voller Länge. Die gesamte Veranstaltung kann auf dieser Seite angehöhrt werden:

4 Newsletter Nr. 12 Dezember 2012 Seite 4 Kommunikations-Ausschuss Vertreter der Zweigbibliothek Naturwissenschaften der HU, der WISTA Management und der IGAFA e.v. haben sich im November zusammengesetzt, um erneut einen Blick auf die Zusammenarbeit der drei Institutionen zu werfen. Allgemein soll eine gute Kommunikation gewährleistet werden. Hier soll nochmals darauf hingewiesen werden, dass es durchaus lohnenswert ist, sich als Mitarbeiter eines IGAFA-Institutes bei der Zweigbibliothek Naturwissenschaften der HU anzumelden. Zur Anmeldung braucht der Wissenschaftler vom Wissenschaftsbüro die Bestätigung der Zugehörigkeit zu einem IGAFA Institut, den Personalausweis und die Meldebestätigung. Dann kann der Wissenschaftler die elektronischen und nicht elektronischen Bestände der Universitätsbibliothek nutzen und darüber hinaus viele kostenlose Services in Anspruch nehmen, wie Fernleihen nutzen, Arbeitsräume beanspruchen und kostenlos kopieren (mit Mensakarte, vom Vertreter der Bibliothek im Institut). Bei Fragen können Sie sich auch gerne an bibliothek@igafa.de wenden. Nennenswertes RASMIN: Raman Spectra Database of Minerals and Inorganic Materials. Bietet Zugang zu Information über Physik und Chemie von Werkstoffen. GEMET Thesaurus Die Schwerpunkte des mehrsprachigen Thesaurus sind Umweltschutz, Kernenergie, Energie. LeibnizOpen Dieses Open Access Repositorium bietet freien Zugang zu Publikationen der WissenschaftlerInnen von 87 Instituten der Leibnitz-Gemeinschaft. DigiPEER Diese Datenbank digitalisiert großformatige Pläne und Zeichnungen zur Erschließung des Raumes. Beinhaltet zum Beispiel Aufnahmen von frühen deutschen Raketenprogrammen zur Erschließung des Weltalls. OECD Reviews of Innovation Policies Länderberichte über Innovations- und Wissenschaftssysteme der beschriebenen Länder. Beschreiben Rahmenbedingungen und Wissenschaftspolitik. Termine: Schulungen für Wissenschaftler des Bibliotheks-Service Die Schulungen im neuen Jahr: Bibliotheksschulung für Wissenschaftler/innen im Erwin-Schrödinger-Zentrum Bibliotheksschulung für Wissenschaftler/innen im Erwin-Schrödinger-Zentrum Bibliotheksschulung für Wissenschaftler/innen im Erwin-Schrödinger-Zentrum Bei Nachfrage können Schulungen auch individuell für und in Forschungsinstituten angeboten werden, auch in englischer Sprache.

5 Newsletter Nr. 12 Dezember 2012 Seite 5 Impressum: Herausgeber: Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof e.v. (IGAFA) Bibliothek Redaktion: Beate Aretz; bibliothek@igafa.de (030) Erscheinungsweise: 4-mal jährlich als PDF Verteiler: an alle Mitarbeiter der IGAFA-Institute, mittels -Versand; Webseite