REALISIERUNGSWETTBEWERB DER GWC GEBÄUDEWIRTSCHAFT COTTBUS GMBH NEUBAU BAHNHOFSTRASSE 37/38 IN COTTBUS. Preisgerichtsprotokoll
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- Dennis Arnold
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1 REALISIERUNGSWETTBEWERB DER GWC GEBÄUDEWIRTSCHAFT COTTBUS GMBH NEUBAU BAHNHOFSTRASSE 37/38 IN COTTBUS Preisgerichtsprotokoll
2 REALISIERUNGSWETTBEWERB DER GWC GEBÄUDEWIRTSCHAFT COTTBUS GMBH NEUBAU BAHNHOFSTRASSE 37/38 IN COTTBUS Preisgerichtsprotokoll Ausloberin GmbH Werbener Straße Cottbus Betreuung/Vorprüfung DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbh & Co. KG Ostrower Straße Cottbus Bearbeitung: Uwe Brenner Klaus von Ohlen Bernd Bartl Denise Dittmann Zita Schulze Brexel Alina Grunwald Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 2
3 Protokoll der Preisgerichtssitzung Datum: , 10:00 Uhr Ort: Werbener Straße 3, Cottbus Preisrichter, stimmberechtigt Herr Prof. Dipl.-Ing. Heinz Nagler, Architekt und Stadtplaner, Cottbus Herr Dipl.-Ing. (FH) Architekt Urs Ganter, Bernau bei Berlin Herr Dipl.-Ing. Rainer Kolodzie, Architekt, Cottbus Frau Marietta Tzschoppe, Beigeordnete für Bauwesen, Cottbus Herr Dr. Torsten Kunze, Geschäftsführer GWC, Cottbus Preisrichter, Stellvertreter Herr Ulrich Sasse, Architekt, Cottbus Frau Dipl.-Ing. Anja Schlensog, Stadtverwaltung Cottbus (bis 17:15 Uhr) Betreuung/Vorprüfung: Uwe Brenner, DSK GmbH & Co. KG Klaus von Ohlen, DSK GmbH & Co. KG Bernd Bartl, DSK GmbH & Co. KG Denise Dittmann, DSK GmbH & Co. KG Zita Schulze Brexel, DSK GmbH & Co. KG Betreuung GWC: Olaf Eggert Peter Fohler René Krause Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 3
4 Eröffnung der Preisgerichtssitzung Herr Dr. Kunze begrüßt die Mitglieder des Preisgerichts in den Räumen der GWC in Cottbus, berichtet kurz über den Stand des Verfahrens und wünscht der Veranstaltung einen guten Verlauf. Er gibt das Wort weiter an den bereits auf der Preisgerichtsvorbesprechung einstimmig gewählten Vorsitzenden des Preisgerichts, Herrn Prof. Nagler. Der Vorsitzende vergewissert sich durch Abfrage, dass keiner der anwesenden Preisrichter vor Beginn des Preisgerichts Kenntnis über die Arbeiten erhalten hat. Er bittet ferner darum, sich aller Mutmaßungen über eventuelle Entwurfsverfasser zu enthalten und die Aussagen des Vorprüfberichts sowie die gesamte Diskussion im Rahmen der Preisgerichtssitzung vertraulich zu behandeln. Weiterhin weist er darauf hin, dass alle Preisgerichtsmitglieder gehalten sind, rein objektiv zu urteilen und durchgehend anwesend sein müssen. Des Weiteren geht der Vorsitzende auf den geplanten Ablauf des Preisgerichts ein. Dieser ist wie folgt vorgesehen: Bericht der Vorprüfung Informationsrundgang Diskussion der Beurteilungskriterien Erster Wertungsrundgang Zweiter Rundgang (intensive Diskussion) Evtl. Dritter Rundgang (intensive Diskussion) Engere Wahl (Beschreibung der Arbeiten) Rang- und Preisbildung der verbleibenden Wettbewerbsarbeiten Anschließend bittet der Vorsitzende Herrn von Ohlen um den Bericht der Vorprüfung. Bericht der Vorprüfung Frau Schulze Brexel übergibt die Berichte über das Ergebnis der Vorprüfung. Sie berichtet, dass von den im VOF-Verfahren ermittelten 13 Teilnehmern alle einen Wettbewerbsbeitrag abgegeben haben. Bei 12 Beiträgen konnte die fristgerechte Abgabe festgestellt werden. Für die Tarnziffer 1204 war der Posteingang am zu verzeichnen und die Einhaltung des Abgabedatums war nicht prüfbar. Gemäß Auslobung ist die Arbeit vom Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 4
5 Preisgericht zu beurteilen. Im Falle einer Prämierung ist die Einhaltung des Abgabedatums durch den Verfasser nachzuweisen. Weiterhin wird von Frau Schulze Brexel erläutert, dass Leistungen, die über die geforderten Wettbewerbsleistungen hinausgehen, durch die Vorprüfung abgedeckt wurden. Betroffen sind hiervon die Arbeiten 1194, 1195, 1196 und Hierbei wurde so vorgegangen, dass zusätzlich erbrachte Teilleistungen, die in Maßstab und Darstellung den bereits im Wettbewerbsprogramm geforderten Leistungen im Wesentlichen entsprechen, abgehängt wurden, während zusätzliche Abbildungen, die die geforderten Leistungen des Wettbewerbsprogramm inhaltlich unterstützen oder verdeutlichen, zugelassen wurden. Bei der abgehängten Teilleistung handelt es sich um zusätzliche Visualisierungen (Tarnzahl 1194, 1195, 1196) bzw. Modellfotos (Tarnzahl 1199). Die Vorprüfung bittet das Preisgericht, die Einhaltung der verbindlichen Vorgabe Einhaltung der historischen Baulinie der Blockrandbebauung an der Bahnhofstraße bei der Arbeit mit der Tarnzahl 1196 zu bewerten. Das Preisgericht kommt nach intensiver Diskussion einstimmig zu dem Ergebnis, dass die Auseinandersetzung mit der historischen Baulinie bei der Arbeit 1196 tolerierbar ist. Die Arbeit ist damit zu dem Verfahren zugelassen. Es folgt eine kurze Zusammenfassung der Aufgabenstellung und der in der Auslobung formulierten Rahmenbedingungen. Frau Schulze Brexel und Herr Bartl stellen dann die Arbeiten in einem Informationsrundgang ohne Wertung und in jeweils gleicher Reihenfolge der Prüfkriterien ausführlich vor. Neben der Beschreibung der städtebaulichen Konzeption und der Architektur des Neubaus wurde über die Einhaltung der verbindlichen Vorgaben, der Rahmenbedingungen und den Nachweis der geforderten Wettbewerbsleistungen informiert. Der Informationsrundgang endet um 12:15 Uhr. Der Vorsitzende des Preisgerichts dankt der Vorprüfung für den ausführlichen und präzisen Bericht. Nach dem Informationsrundgang trifft das Preisgericht die Feststellung, dass die Wettbewerbsarbeiten eine insgesamt hohe Qualität aufweisen. Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 5
6 1. Wertungsrundgang Der 1. Wertungsrundgang beginnt um 12:30 Uhr. Herr Prof. Nagler bittet die Fachkollegen, die Wettbewerbsarbeiten kurz wertend vorzustellen und ein Votum für oder gegen den Verbleib der jeweiligen Arbeit abzugeben. Im ersten Wertungsrundgang werden nach intensiver Diskussion folgende Arbeiten einstimmig ausgeschlossen: Tarnzahl 1193 Tarnzahl 1196 Tarnzahl 1198 Tarnzahl 1199 Tarnzahl 1202 Tarnzahl 1205 Der 1. Wertungsrundgang wird um 13:00 Uhr für eine 20-minütige Mittagspause unterbrochen. Der erste Wertungsrundgang endet um 13:45 Uhr. 2. Wertungsrundgang Bevor der zweite Wertungsrundgang gestartet wird, wird eine 15-minütige Pause zur vertiefenden individuellen Vorbereitung eingeräumt. Im Anschluss werden nochmals die Bewertungskriterien für die nachfolgenden Diskussionen benannt und diskutiert: Städtebauliche und architektonische Qualität des Gebäudes / Gebäudekomplexes Umsetzung und Einhaltung der Wohnungsmengen und Wohnungsgrößen sowie der Kostenvorgaben Funktionalität und Gestaltungsqualität Nachhaltigkeit und Energieeffizienz (energetisches Konzept) Wirtschaftlichkeit der Maßnahme, auch unter Berücksichtigung der Cottbuser Wohnungsmarktverhältnisse Berücksichtigung und Umgang mit der Lärmbelastung der Bahnhofstraße Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 6
7 Einhaltung der Kostenobergrenze laut Punkt B.4.5 der Auslobungsunterlagen bzw. des Kolloquiumprotokolls Der zweite Wertungsrundgang beginnt um 14:00 Uhr. Es wird festgelegt, dass die Vor- und Nachteile der einzelnen Arbeiten jeweils durch einen Fachpreisrichter wertend vorgestellt und unter Beachtung der Beurteilungskriterien danach von allen diskutiert werden sollen. Nach der Diskussion wird für die einzelnen Arbeiten folgendes Votum abgegeben: (Stimmen für den Verbleib im Verfahren : Stimmen für das Ausscheiden) Tarnzahl 1194 (Stimmenverhältnis 1:4) Tarnzahl 1195 (Stimmenverhältnis 1:4) Tarnzahl 1197 (Stimmenverhältnis 5:0) Tarnzahl 1200 (Stimmenverhältnis 5:0) Tarnzahl 1201 (Stimmenverhältnis 5:0) Tarnzahl 1203 (Stimmenverhältnis 3:2) Tarnzahl 1204 (Stimmenverhältnis 1:4) Somit verbleiben folgende Arbeiten im Verfahren (engere Wahl): Tarnzahl 1197 Tarnzahl 1200 Tarnzahl 1201 Tarnzahl 1203 Der 2. Wertungsrundgang endet um 15:30 Uhr. Es wird festgelegt, dass aufgrund der vier im Verfahren verbliebenen Arbeiten auf einen 3. Wertungsrundgang verzichtet werden kann. Alle vier Arbeiten werden in den Kreis der engeren Wahl aufgenommen. Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 7
8 Engere Wahl Die vier im Verfahren verbleibenden Arbeiten werden ab 15:30 Uhr durch das Preisgericht schriftlich beurteilt. Zur schriftlichen Beurteilung der Arbeiten werden Beurteilungsgruppen aus Fach- und Sachpreisrichtern gebildet. Die Vertreter der Vorprüfung stehen beratend zur Verfügung. Zur Beschreibung der Arbeiten in der engeren Wahl sollen insbesondere die festgelegten Beurteilungskriterien herangezogen werden. Nach einer einstündigen Bearbeitungszeit werden die schriftlichen Beurteilungen verlesen. Nach einer ausführlichen Diskussion werden folgende Beurteilungen vom Preisgericht abschließend beschlossen: Tarnzahl Die städtebauliche und architektonische Qualität des Gebäudes / Gebäudekomplexes wird wie folgt beurteilt; Vollständige Erfüllung der städtebaulichen Vorgaben durch Aufnahme der bestehenden geschlossenen Bebauung und Realisierung einer eigenständigen und klar gegliederten Fassade, allerdings im Dachbereich ein etwas abrupter Übergang zur Nachbarbebauung. Die Höhengliederung im Dachbereich wirkt auf dem Entwurf zwar dominant, in der Fassadenabwicklung sind die Nebengebäude jedoch höher. Eine stärkere Höhenbetonung des Eckbereiches wird angeregt. Gelungene sanfte Betonung des Eckbereiches zur Bahnhofstraße mit verglasten Loggien. Sehr gute Gestaltung der gesamten Eingangszone, qualitativ hochwertiger Pförtnerbereich. Klare Gestaltung zur Blockinnenseite hin mit auskragenden Balkons und offenen Geländern. Im Rahmen der individuellen Nutzung wird jedoch die Gefahr einer nicht erwünschten Ausgestaltungsvielfalt befürchtet und damit eine Beeinträchtigung der ursprünglich klaren Architektursprache. Im Freiraum der Hofseite ist eine Begrünung nicht möglich. Lediglich die Parkdeckdurchfahrt ist für eine Begrünung vorgesehen. Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 8
9 Der Gestaltungsidee zur Parkdeckoberseite kann nicht gefolgt werden. 2. Zur Funktionalität und Gestaltungsqualität Üppige Flächen für den Windfang im Erdgeschossbereich sind nicht mit einer Nutzung belegt. Die Gestaltung ist zwar ansprechend, aber die Unterhaltung dieser Bereiche ist aufwändig. Große Fenster mit niedrigen Fensterbrüstungen ermöglichen eine gute Belichtung der Innenräume und eine transparente Fassadengestaltung. Kleine Brüstungsgitter zur Gewährleistung der bauordnungsrechtlichen Vorschriften ermöglichen einen Ausblick auch für sitzende Bewohnern. Die innenliegenden Treppenhäuser stellen eine gravierende Abweichung zur Brandenburgischen Bauordnung dar. 3. Zur Umsetzung und Einhaltung der Wohnungsmengen und Wohnungsgrößen sowie der Kostenvorgaben Die zweiseitige Orientierung aller Wohnungen ist sehr positiv zu bewerten. Die variable Grundrissorganisation ( Zuschalten von Schalt-Zimmern ) ist sehr innovativ und stellt eine positive Besonderheit dieses Entwurfs dar. Die Kostenvorgaben werden erfüllt. 4. Zur Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen, auch unter Berücksichtigung der Cottbuser Wohnungsmarktverhältnisse; Einhaltung der Kostenobergrenzen laut Punkt B.4.5 der Auslobungsunterlagen Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs kann erwartet werden, da die teilweise hochwertigen Ausstattungsmerkmale eine gute Vermietbarkeit ermöglichen. Die geforderte Wohnungsanzahl wird erreicht und kann hinsichtlich des Wohnungsgemenges darüber hinaus wegen der Schaltzimmer zukünftigen Anforderungen flexibel angepasst werden. Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Beitrag dar, der aufgrund einer eleganten Architektursprache einen hochwertigen Stadteingang an der Bahnhofstraße entstehen lässt. Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 9
10 Tarnzahl 1200 Der Entwurf erfüllt die Anforderung an einen Abschluss der vorhandenen Blockrandbebauung und gleichzeitig an den Eingang zur Innenstadt in hoher Qualität und ist dem Standort angemessen. Die maßvolle Gestaltung des Eckbereiches fügt sich vorteilhaft in das Gesamterscheinungsbild ein. Die klare vertikale Zonierung wird im Mittelteil durch die geschickt eingesetzte Plastizität ergänzt. Eine mutigere Ausdehnung des Staffelgeschosses entlang der Bahnhofstrasse wird angeregt. Anschlüsse an die Nachbarbebauung sind zwar im Wesentlichen gelöst, müssen aber weiterentwickelt werden. Die Konzeptidee, jeweils die Standortvorteile dadurch zu verstärken, dass bei der Grundrissgestaltung die Vorteile der ruhigen und grünen Hofseite und der sonnigen Aussichtsseite genutzt bzw. entwickelt werden, sind konsequent umgesetzt. Erkennbar unter anderem durch die geschickte wechselweise Anordnung der Treppenhäuser an der für die Umsetzung des Konzeptes jeweils weniger vorteilhafteren Gebäudeseite. Der Reduzierung der Lärmbelastung durch die Straße wird dadurch Rechnung getragen, dass an zu beruhigenden Stellen Loggien bzw. Wintergärten angeordnet werden. Das Gebäude wird vertikal durch zwei Treppenhäuser erschlossen. Etwa 2/3 der Wohnungen sind in den als Dreispänner organisierten Grundrissen durchgesteckt, deren Qualität in Bezug auf die Nutzbarkeit ist als hoch zu bezeichnen. Dem Wunsch nach außenliegenden Bädern wird nicht entsprochen. Die geschickte Anordnung einer ausreichenden Anzahl an Stellplätzen als Doppelparker in der untersten Ebene bewirkt positiv, dass der verbleibende Außenbereich uneingeschränkt nutzbar bleibt. Die Anforderungen an Wohnungsverteilung und größen werden optimal erfüllt, die Einhaltung der Kostenvorgabe von /m² ist zu erwarten. Die sehr hohe Qualität der gestalterischen, funktionalen und wirtschaftlichen Lösung macht den Entwurf zu einem hochwertigen Beitrag des Wettbewerbsverfahrens. Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 10
11 Tarnzahl 1201 Die Arbeit besitzt eine prägende und klare städtebauliche Haltung durch Übernahme von Baufluchten der Nachbargebäude. Der Entwurf reagiert positiv durch die Gestaltung der Fassaden auf die unterschiedlichen Bedingungen des Ortes. Dem folgend zeigt sich das Gebäude mit zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern. Zum einen bildet die Gebäudehülle zur Bahnhofstraße in Bezug auf ihre Gestaltung und Gliederung eine Lochfassade und abgeschirmte Schutzhülle für die zum ruhigen Innenhof gelegenen Wohnräume. Durch zusätzliche Ausbildung von Balkonen im Eckbereich und Reliefs in Deckenebene erhält die Außenfassade eine zusätzliche Akzentuierung. Die Anbindung an die Bestandsgebäude ist logisch und angenehm ausgebildet. Zum anderen öffnet sich die Hoffassade durch eine transparente Gestaltung der Fassaden mittels bodentiefen Fensterelementen, welche für eine gute Belichtung der WE sorgt. Die Sondersituation der Erdgeschosszone zur Bahnhofstraße hin wird durch die besondere Gestaltung einer fast geschlossenen Fassadenfläche zur Brücke hin herausgestellt. Hier werden die notwendigen Abstellräume angeordnet. Diese Haltung wird als kontrovers im Hinblick auf die durch den Neubau grundsätzlich mögliche städtebauliche Aufwertung des Ortes diskutiert. Die Erschließung des Gebäudes mit 33 WE über zwei Treppenhäuser mit Aufzug wird als wirtschaftlich beurteilt. Je Geschossebene werden jeweils 3 WE erschlossen. Die Wohn- und Schlafräume orientieren sich in den ruhigen Innenhof mit dort jeweils angegliederten Balkonzonen. Durch die gewählte Orientierung wird den Kriterien zur Berücksichtigung der Lärmbelastung im Bereich der Bahnhofstraße positiv Rechnung getragen. Das Grundstück wird vollständig unterbaut, und die geforderten Stellplätze sind vollumfänglich im Untergeschoss angeordnet. Der verbleibende Hofbereich oberhalb der Unterbauung ist als gestaltete Innenhoffläche mit Mietergärten, Spielwiese, Fahrradabstellplätzen sowie die notwendige Feuerwehraufstellfläche funktional gut entwickelt. Das Gebäudekonzept sowie die Konstruktion werden als grundsätzlich wirtschaftlich bewertet. Eine Ausführung der Fassade in Kupfer müsste im Detail im Hinblick auf die Baukosten nochmals untersetzt bewertet werden. Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine konsequente Haltung und eine durchgehend hohe gestalterische und funktionale Qualität. Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 11
12 Tarnzahl 1203 Der Entwurf besticht durch seine klare und stringente Architektursprache und seinem ausgewogenen Verhältnis von Flächen und Öffnungen. Die Solitärwirkung wird durch die monochromen Fassadenflächen unterstrichen. Mit der Abrundung des Schnittpunktes der beiden Fassadenfluchten und ausgeschnittenen Loggien wird ein Brückenkopf als Auftakt zur Bahnhofstraße und somit zur Innenstadt akzentuiert. Die Anbindung an die Bestandsgebäude ist zum einen an der Bahnhofstraße mit einem Versatz des obersten Geschosses, zum anderen an der Blechenstraße durch die Perforierung der Fassade mit der dahinter angeordneten Dachwohnung überzeugend gelöst. Insgesamt wirkt der Entwurf jedoch für die Maßstäblichkeit der Bebauung an der Bahnhofstrasse übersteigert. Die drei separaten Zugänge in das Gebäude mit den Foyers, Treppenräumen und Aufzügen sollten auch unter Beachtung der Herstellungskosten optimiert, eine Pförtnerloge eingerichtet werden. Der Erschließungsweg an der Gebäudeecke in den Innenhof suggeriert eine öffentliche Durchwegung, der bei entsprechender Frequentierung die Aufenthaltsqualität des beruhigten Innenhofes schmälert. Die überbaute Hoffläche überzeugt durch die fast vollständige Begrünung über den Parkstellflächen des Untergeschosses; die erforderliche Anzahl an Stellflächen wird bei weitem nicht erreicht. Mit dem Entwurf werden 33 Wohnungen angeboten, die den vorgegebenen Kennziffern entsprechen. Die Wohnungen selbst sind rational zugeschnitten und entsprechen dem vorgegebenen Verteilerschlüssel. Die Integration von zweigeschossigen Maisonette-Wohnungen im Erd- und 4. Obergeschoss mit vertikal durchlaufenden Lufträumen (Gartenzimmer) bietet eine besondere Wohnqualität, die positiv in den Bereich des Innenhofes reflektiert, durch Treppenund Stufenanlagen innerhalb der Wohnungen dem Anspruch der Barrierefreiheit jedoch widerspricht. Zugleich erhöhen sich damit die Wohnungsgrößen im Drei- und Vierraumsegment, die hinsichtlich der Vermietung an diesem Standort problematisch sein können. Die allen Wohnungen zugeordneten Loggien sind zur Bahnhof- und Blechenstraße ausgerichtet und mit den Nachteilen der verkehrsreichen Bahnhofstraße konfrontiert. Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 12
13 Die dargestellten Baukosten lassen einen positiven Wirtschaftlichkeitsnachweis über die Vermietung erwarten. Rangfolge / Preisträger Die beurteilten Arbeiten werden zu Beginn der Diskussion in zwei Gruppen eingeteilt. Das Preisgericht nimmt folgende Einteilung vor: Tarnzahl 1200 und Tarnzahl 1201 = obere Ränge Tarnzahl 1197 und Tarnzahl 1203 = untere Ränge In einer ausführlichen Diskussion werden die architektonischen und funktionalen Qualitäten detailliert gegeneinander abgewogen und vergleichend diskutiert. Im Ergebnis spricht sich das Preisgericht mit dem Stimmverhältnis 5:0 für die Vergabe des 4. Ranges und 3. Ranges aus: 4. Rang Tarnzahl Rang Tarnzahl 1197 Im Anschluss wird der 2. Rang mit dem Stimmverhältnis 4:1 und der 1. Rang mit dem Stimmverhältnis 5:0 festgelegt: 2. Rang Tarnzahl Rang Tarnzahl 1200 Nach weiterer intensiver Diskussion spricht sich das Preisgericht mit 5:0 für folgende Preisverteilung aus: 3. Preis Tarnzahl Preis Tarnzahl Preis Tarnzahl 1200 Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 13
14 Empfehlungen Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin, mit dem 1. Preisträger das Verfahren fortzusetzen und die Arbeit zur Grundlage der weiteren Bearbeitung zu machen. Folgende weitere Empfehlungen werden vom Preisgericht einstimmig beschlossen: Im Erdgeschoss ist die Lage der Haustechnik zu prüfen. Die angrenzende Pförtnerloge und Nutzflächen sind in höherwertigem Sinne, ggf. für eine gemeinschaftliche Nutzung, zur Aufwertung des Eingangsbereiches weiter zu entwickeln. Verfasser Die anschließende Öffnung der Verfassererklärungen ergibt folgende Verfasser: Tarnzahl Platzierung Name des Büros 1193 Richter Altmann Jyrch Architekten BDA, Cottbus 1194 ARCON Bauplanungs.- und Bauüberwachungsgesellschaft mbh, Cottbus 1195 JOSEP SÁNCHEZ FERRÉ ARQUITECTE, Barcelona 1196 Architekturbüro Jürgen Franke Dr.-Ing. Architekt BDA, Cottbus Platz wolf.sedat architekten, Weikersheim 1198 HEIDER ZEICHARDT ARCHITEKTEN, Hamburg 1199 Wanta Architekten GbR, Cottbus Platz HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER, architekten und ingenieure, Erfurt Platz META l architektur GmbH, Magdeburg 1202 Keller Mayer Wittig Architekten GbR, Cottbus 1203 engere Wahl Modersohn & Freiesleben Architekten, Berlin 1204 Büro für Architektur und Stadtplanung-BAS-, Kassel 1205 Wachsmann Architekten, Berlin Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 14
15 Der Vorsitzende des Preisgerichts Herr Prof. Nagler stellt abschließend fest, dass der ausgelobte Wettbewerb zu einem sehr guten Ergebnis geführt hat. Der Vorsitzende dankt der Ausloberin ausdrücklich für die Bereitschaft und Entscheidung, diesen Wettbewerb durchzuführen. Die Vorprüfung (DSK GmbH & Co. KG) wird für die Vorbereitung, Durchführung und Betreuung des gesamten Verfahrens vom Preisgericht und vom Auslober ausdrücklich belobigt. Anschließend wird die Vorprüfung durch das Preisgericht entlastet. Mit dem Wunsch auf ein gutes Gelingen bei der Realisierung dieses Projektes gibt der Vorsitzende des Preisgerichts den Vorsitz an den Auslober zurück. Herr Dr. Kunze dankt allen Teilnehmern des Preisgerichts, dem Vorsitzenden und der Vorprüfung für die intensive Diskussion der Entwürfe und für die gute Zusammenarbeit. Das Preisgericht schließt um 18:30 Uhr. Die Wettbewerbsarbeiten werden vom im Rathaus in der 1. Etage, Neumarkt 5, Cottbus, bis einschl öffentlich ausgestellt. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind: Mo/Mi/Fr: 09:00 15:00 Uhr Di: 09:00 17:00 Uhr Do: 09:00 18:00 Uhr. Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 15
16 Preisgerichtsprotokoll DSK GmbH& Co. KG Seite 16
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