Schulinternes Curriculum Musik Sekundarstufe II

Transkript

1 AMG Beckum Musik Sekundarstufe II 1 Schulinternes Curriculum Musik Sekundarstufe II Grundlage bilden die Richtlinien und Lehrpläne für das Gymnasium Sekundarstufe II in NRW. Musik. Hg. Vom Kultusminister des Landes NRW, Frechen 1999, angepasst an die Veränderungen, die sich durch das 8-jährige Gymnasium und das Zentralabitur ergeben. 1. Bereiche, Themen, Gegenstände Der Unterricht in der Oberstufe bezieht sich auf vier Lernbereiche, in denen bestimmte musikbezogene Sachaspekte behandelt werden. Die Sachaspekte werden mit ästhetischen Leitideen verknüpft, die immer wieder neu in der Lerngruppe behandelt werden. Ästhetische Leitideen (= vom Hörer selbst hervorgebrachte Vorstellungsinhalte) bestimmen die erste Auseinandersetzung mit Musik. Beispiele: Wahrheit/Transzendenz, Widerspiegelung, Trivialität, Ordnung, Nachahmung, Authentizität, Natürlichkeit, Gegenwelt. Bereich Lernbereich Sachaspekte I Musik gewinnt Ausdruck vor dem Hintergrund von Gestaltungsregeln Regeln im Bereich Rhythmus: Takt, Metrum,... Melodik: (Tonhöhen, Skalen, Melodische Musterbildungen, Motiv/ Phrase/ Satz / Periode / Thema, Leitmotiv / Figur, Großformen (Rondo / SHSF / Kanon / Fuge) Harmonik: Konsonanz, / Dissonanz, Orgelpunkt, Klangzentren, Modulation, Harmonieschemata (Kadenzen, Blues, Passacaglia, Schlussbildungen) Klangfarbe: Instrumentenbau, Instrumentationslehren... II III IV Musik erhält Bedeutung durch Interpretation Musik hat geschichtlich sich veränderndengehalt Musik wird zur Aussage durch Verwendungszusammenhänge Bearbeitungsgrundsätze, Aufführungsideale, Regiekonzepte, Rezeptionskonstanten/-varianten Stilmittel: Personal-, National-, Gattungs-, Zeitstile Satzmuster: Sonate, Liedformen... Gattungsmerkmale, Klangideale Kompositionsstereotype, Klangfarbenkonnotationen Kunstauffassungen

2 AMG Beckum Musik Sekundarstufe II 2 2. Obligatorik hinsichtlich des Aufbaus eines Gestaltungs-, Wissens-, Hör- und Methodenrepertoires In der Einführungsphase ist jeder der Bereiche mit mindestens einem Sachaspekt einen Kursabschnitt lang zu unterrichten, d.h. pro Quartal ein Bereich. Die Bereiche sind in der Einführungsphase und in dem ersten Teil der Qualifikationsphase mindestens für die Dauer eines Kursabschnittes zu unterrichten, d.h. 4 Bereiche müssen auf 8 Quartale verteilt werden. In jedem dieser Bereiche des Faches soll ein entsprechendes Gestaltungs-, Wissens-, Hörund Methodenrepertoire aufgebaut werden. Gestaltungsrepertoire Der Schwerpunkt des Musikunterrichts liegt im aktiven Umgang mit Musik. Alle Schülerinnen und Schüler sollen: musikalische Verläufe erfunden und realisiert haben sich an einer schulischen Musikaktivität beteiligt haben und musikalische Erlebnisse und musikbezogene Erkenntnisse dargestellt haben (z. B. durch Berichte, Recherchen, Interviews, künstlerische Ausdrucksformen) Wissensrepertoire Alle Schülerinnen und Schüler können lexikalisch abgesicherte Fachbegriffe im Zusammenhang mit den Sachaspekten, Themen und Musikstücken kennen und anwenden. Hörrepertoire Alle Schülerinnen und Schüler sollen in jedem Halbjahr zwei Musikstücke intensiv gehört haben, auf Ausgewogenheit hinsichtlich der Vielschichtigkeit der Musik soll geachtet werden. Methodenrepertoire Folgende Aufgabenarten sind in Klausuren und Abiturprüfungen vorgesehen: Gestaltungsaufgabe mit schriftlicher Erläuterung Erörterung fachspezifischer Texte Analyse und Interpretation Alle Schülerinnen und Schüler können am Ende des ersten Teils der Qualifikationsphase Musik in verschiedenen Notationen verfolgen Den Zusammenhang zwischen Aufführungspraxis und Notation von ausgewählten Aufzeichnungsverfahren, von Texten und Abbildungen erläutern und demonstrieren sowie ausgewählten Details in herkömmlichen Notationen analysebezogene Informationen entnehmen. In der zweiten Hälfte der Qualifikationsphase sollen diese Kompetenzen vertieft und erweitert werden.

3 AMG Beckum Musik Sekundarstufe II 3 3. Fachspezifische Umgangsweisen /Lern und Arbeitsorganisation Gestalten Klanglich realisieren Körperlich darstellen Präsentieren Analysieren Lesen Gespräche führen Texte verfassen 4. Beurteilung schriftlicher und mündlicher Leistungen: Eine für gut befundene Leistung ist sachadäquat, weitgehend vollständig, in sich schlüssig, gut verständlich und zeigt einen angemessenen Grad an Selbstständigkeit. Eine als ausreichend bezeichnete Leistung ist im Allgemeinen nachvollziehbar, beruht aber nur auf partiellen Kenntnissen und zeigt ein eingeschränktes, oberflächliches Verständnis.

4 AMG Beckum Musik Sekundarstufe II 4 Musik Einführungsphase Inhalte: Die Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II für Gymnasien und Gesamtschulen sehen die Berücksichtigung der 4 zentralen Lernbereiche vor, dabei liegt die detaillierte inhaltliche Planung in den Händen des Lehrers und der Schüler/-innen gemeinsam. Im ersten Jahr der Oberstufe sollen vornehmlich Themen behandelt werden, die in den Zentralabiturvorgaben keinen Niederschlag finden. Zu nennen wären beispielsweise folgende Themenbereiche: Polyphonie, Kunstlied, Sonate, Minimal - Musik, Impressionismus, Expressionismus, Musik in der Werbung, Filmmusik, Musik und Bühne... Die Inhalte sind frei wählbar und die Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb der Quartale ist austauschbar. Es empfiehlt sich allerdings der Beginn mit LB I, da in der Vorbereitung für die Qualifikationsphase eine fachliche Grundlegung, eine systematische Methodenschulung und die Angleichung der Kenntnisse wesentlich sind. Lernbereich I: Musik gewinnt Ausdruck vor dem Hintergrund von Gestaltungsregeln Sachaspekte: Periodenmodelle / Rhythmusmodelle Mögliche Leitidee: Zeit- und Zeiterfahrung, Harmonieschemata, Melodiemuster Lernbereich II: Musik erhält Bedeutung durch Interpretation Sachaspekt: Bearbeitungsgrundsätze, Aufführungsideale, Regiekonzepte, Rezeptionskonstanten/ - Varianten Lernbereich III: Musik hat geschichtlich sich verändernden Gehalt Sachaspekte: Stilmittel, Satzmuster, Gattungsmerkmale, Klangideale Lernbereich IV: Musik wird zur Aussage durch Verwendungszusammenhänge Sachaspekte: Kompositionsstereotypen, Klangfarbenkonnotationen, Kunstauffassungen Methodenschwerpunkte / Arbeitstechniken: Musik gestalten (vokal, instrumental, sprachlich, bildhaft), Musik klanglich realisieren ( vokaler / instrumentaler Vortrag, elementarisiertes Nachgestalten, Bearbeiten), Körperliche Darstellung ( Tanzen, Szenische Interpretation, Pantomime, Standbild, Gestentheater), Analysieren (Erfassung struktureller Zusammenhänge von Musik, Erschließung der Wirkung von Musik, Erschließung des Umfeldes von Musik), Lesen (Notationsformen, auch graphisch, fachspezifische Texte über Musik), Gespräche führen (Erörterung von Sachzusammenhängen), Texte verfassen (z.b. Kritiken, Protokolle, Erläuterungen), Verfahren der Präsentation ( kennen lernen und anwenden, z. B. bei der Präsentation von Referaten oder Gruppenarbeitsergebnisse) Leistungsbewertung: Klausuren, 1 im 1. Halbjahr und 2 im 2. Halbjahr (jeweils 2-stündig) und/oder sonstige Mitarbeit ( Unterrichtsgespräche; Hausaufgaben, Referate, Gruppenarbeit / Mitarbeit an gemeinsamen Projekten, schriftliche Übungen) Aufgabenarten in Klausuren: Gestaltungsaufgabe mit schriftlicher Erörterung oder Erörterung fachspezifischer Texte oder Analyse und Interpretation Lehr- und Lernmittel: Soundcheck Musik Sek II, Musik um uns, Themenhefte Klett

5 AMG Beckum Musik Sekundarstufe II 5 Musik Qualifikationsphase Inhalte / Verbindliche Vorgaben für das Zentralabitur: Inhaltlicher Schwerpunkt I (Musik gewinnt Ausdruck vor dem Hintergrund von Gestaltungsregeln) Das polyphone Prinzip in der Musik - kanonische und kontrapunktische Gestaltungstechniken Pink Floyd: Careful With That Axe, Eugine (1969) Palestrina: Kyrie aus der Missa Papae Marcelli Pärt: Cantus in memoriam Benjamin Britten Bach: Präludium und Fuge c moll BWV 847 Schumann: Träumerei aus den Kinderszenen Inhaltlicher Schwerpunkt II (Musik erhält Ausdruck durch Interpretation) Formen interpretierenden Umgangs schwerpunktmäßig am Beispiel textgebundener Musik - aspektorientierte, interpretierende Umgangsweise mit vorgegeben Kompositionen - Verklanglichung vorgegebener Texte - Einspielungs- ( Interpretations- )vergleich: Pink Floyd: Careful With that Axe, Eugene, Live-Mitschnitt ( Ummagumma, EMI B000026LDW) und Studio-Aufnahme ( Relics, EMI B000002UOD) Bearbeitung: Richard Wagner: Lied der Spinnerinnen aus Der fliegende Holländer Franz Liszt: Spinnerlied aus Der fliegende Holländer von Richard Wagner. Für das Pianoforte Vertonung eines Textes durch verschiedene Komponisten: J. Wolfgang Goethe: Erlkönig durch Johann Friedrich Reichardt (1794), Karl Fr. Zelter (1797), Franz Schubert (D 328 op.1, 1815), Carl Löwe (op.1 Nr.3, 1818) Inhaltlicher Schwerpunkt III ( Musik hat geschichtlich sich verändernden Gehalt) Musik im Spannungsfeld zwischen Kunstanspruch und Popularität - Kunstwerksgedanke - Gebrauchsmusik - Musikalischer Kitsch Antonio Vivaldi: La Primavera, 1. Satz aus Le Quattro Stagioni op.8 Nr.1 und Bearbeitungen (in der Lerngruppe wählbar) Wolfgang Amadeus Mozart: Eine kleine Nachtmusik KV 525, 1. Satz Frédéric Chopin: Nocturne op im Vergleich zu Tekla Bardazewska: La prière d une vierge The Beatles: Yesterday im Vergleich zu z. B. Michelle