Herausforderung Gesundheit am Arbeitsplatz Betriebliches Gesundheitsmanagement

Transkript

1 Herausforderung Gesundheit am Arbeitsplatz Betriebliches Gesundheitsmanagement SAQ Event: Betriebliches Gesundheitsmanagement, Abdullah Redzepi, MSc. B.A., Dozent / Senior Consultant für HR-Management 1

2 Herausforderungen in der Arbeitswelt Schnelle Veränderung von Anforderungen Einsatz & Präsenz von neuen Medien und Informationstechnologien Dynamik / Schnelligkeit Knappheit an Ressourcen (v.a. Personal) Globales Geschäft, Vernetzung, Konkurrenzdruck 2

3 Herausforderungen im Besonderen für MA Verantwortung und Mitdenken Flexibilität, Mobilität, Belastbarkeit Effizienz, Innovation, unternehm. Denken Qualifizierung und Weiterentwicklung Erhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit Team- und Konfliktfähigkeit 3

4 Belastungen aus HR-Sicht Grosse Verantwortung 62% Hoher Zeitdruck oder Tempo 54% Rein ausführende Tätigkeiten / geringer Handlungs- und Entscheidungsspielraum 35% Starke körperliche Belastung 32% Sich wiederholende / monotone Aufgaben 27% Grosse psychische / emotionale Belastung Ungewisser oder unregelmässiger Einsatz / Arbeit zur Unzeit 19% 22% (Quelle: Grutsch et al., 2014, überwiegend Ost-CH KMU, n = 300) 4

5 Belastungen aus MA-Sicht Grosse Verantwortung 65% Hoher Zeitdruck oder Tempo 54% Grosse psychische / emotionale Belastung 35% Ungewisser oder unregelmässiger Einsatz / Arbeit zur Unzeit 22% Starke körperliche Belastung Rein ausführende Tätigkeiten / geringer Handlungs- und Entscheidungsspielraum Sich wiederholende / monotone Aufgaben 11% 10% 14% Keine der genannten Belastungen 6% (Quelle: Grutsch et al., 2014, überwiegend Ost-CH KMU, n = 327) 5

6 Stress kostet die Arbeitgeber jährlich rund CHF 5,7 Mrd. Das ökonomische Potenzial wird für die Betriebe in der Schweiz im Jahr 2016 auf rund CHF 5,7 Mrd. geschätzt. Berücksichtigt wird dabei einerseits die verbesserte Arbeitsleistung durch weniger gesundheitliche Probleme während der Arbeit; diese macht 84,4 % des ökonomischen Potenzials (d. h. CHF 4,9 Mrd.) aus. Hinzu kommt andererseits die Reduktion von Fehlzeiten, die 15,5 % (d. h. CHF 0,9 Mrd.) beträgt. (Quelle: Gesundheitsförderung 2016; Job-Stress-Index) 6 (Bildquelle:

7 Arbeitsfähigkeit wird zu 60% durch Arbeitsverhältnisse und zu 40% von der Person beeinflusst (Bildquelle: Gesundheit als Basis für Leistungsfähigkeit und -bereitschaft 8

8 Bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung & Förderung der Gesundheit von Mitarbeitenden (Bildquelle: 9

9 BGM-Handlungsfelder Arbeitsorganisation / Aufgabengestaltung Soziale Beziehungen / Führung Ergonomie / Arbeitsplatzgestaltung Infrastrukturelle Angebote Gesundheit Steuerung / Management Persönliche Kompetenzen Flexibles Arbeitszeitsystem Optimierung Arbeitsabläufe Partizipationsmöglichkeiten Einsatzmöglichkeiten für Leistungsgeminderte umsetzen Entwicklungsmöglichkeiten (Job enlargement/ enrichment/ rotation) Mitarbeitendenunterstützung durch Vorgesetzte fördern (Schulungen, regelmässige Gespräche) Gesundheitsförderliche Führungskultur umsetzen (Führungsgrundsätze, Workshops) Arbeitsklima fördern (Teamevents, Kooperationsmöglichkeiten, Kultur) (Quelle: Olbert-Bock & Redzepi, 2018 in Anlehnung an Gesundheitsförderung) Arbeitsplätze ergonomisch gestalten Sicherheit am Arbeitsplatz fördern Strukturelle Ernährungs-, Bewegungs- und Erholungsangebote aufbauen, umsetzen und promoten Sensibilisierungskampagnen zu Gesundheit umsetzen Beratungsangebote und Anlaufstellen aufbauen und umsetzen BGM-Strukturen, Prozesse sicherstellen (im Leitbild verankern, Ressourcen sicherstellen) Absenz-/Case- Management aufbauen und umsetzen Regelmässige Erhebungen durchführen Managementbewertung/-einbezug sicherstellen BGM-Kommunikation planen und umsetzen Fachkompetenzen fördern (Weiterbildungen, Schulungen usw.) Gesundheitskompeten zen fördern (Beratungen, Coachings, Kurse usw.) Selbstkompetenzen fördern 10

10 BGM-Wirkungsebenen Individuum Verringerung von Beschwerden & Krankheiten wie Burnout, Stress, etc. - verbesserte Gesundheit Höhere Motivation & langfristige Erhaltung der Arbeits-/Leistungsfähigkeit Arbeitstätigkeit / Arbeitsgruppe Belastungsoptimierung Ressourcenstärkung Unternehmen Verbesserung von Produktivität, Qualität, Innovationsfähigkeit, Einstellung zum Unternehmen Kosteneinsparungen, Reduktion der Fehlzeiten und Fluktuation um 12-36%, Kosten-Nutzenverhältnis (ROI) von BGM bis zu 1:5 Gesellschaft Rückgang der volkswirtschaftlichen Krankheits- & Invaliditätskosten Vermeidung arbeitsbedingten Voralterns (Quelle: Redzepi, 2011, in Anlehnung an Gesundheitsförderung Schweiz, 2008) 11

11 81% BGM grundsätzlich «wichtig» 12

12 63% BGM im eigenen Unternehmen «wichtig» (Quelle: Zwei Drittel Grutsch et al. 2013, n= 256 ) 13

13 BGM-Angebote in Ostschweizer Unternehmen Arbeitsrichtlinien 76% Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung 70% Bereitstellung gesundheitsförderlicher Einrichtungen Angebote / Aktionen zum Gesundheitsverhalten Seminare zum Thema "Teamfähigkeit und Konfliktbewältigung" Rückkehrgespräche nach krankheitsbedingter Abwesenheit Frühzeitige Problemabklärung / gezielte Unterstützung nach längerer Arbeitsunfähigkeit 38% 37% 36% 49% 57% Schulung zum Thema "psychische Belastung" 33% Medizinische Vorsorgeuntersuchung Schulung / Beratung zum Thema "Sucht" 20% 23% (Quelle: Grutsch & Kressig, 2015, n = 181) Weitere 4% 14

14 BGM-Einführungsmotive Quelle: Grutsch et al., 2013, n=151) 15

15 BGM-Sensibilisierung bei Führungskräften (Bildquelle: (Quelle: Grutsch et al., 2013, n=200) 16

16 21

17 Arbeitsinhalt Handlungsspielraum Selbständige Arbeitseinteilung Entwicklungsmöglichkeiten Arbeitsraum/-zeit Gute Arbeitsplatzgestaltung Gute Arbeitsmittel/-Geräte Sicherer Arbeitsplatz Belastungen abbauen Zusammenarbeit Unterstützung durch Kolleg/innen Anerkennung, Wertschätzung Teamanlässe Prozesse Gute interne Informationen Flexible Arbeitszeitmodelle Mitbestimmung 22

18 Arbeitssituationsanalyse (in Anlehnung an ABS Gruppe) 23

19

20 Herzlichen Dank! Abdullah Redzepi, MSc. B.A., Dozent / Senior Consultant für HR-Management adbullah.redzepi@fhsg.ch FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Institut IQB-FHS Rosenbergstrasse St.Gallen 25