Kognitionsförderliche Arbeit in Verwaltungen
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- Katrin Meyer
- vor 7 Jahren
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1 Kognitionsförderliche Arbeit in Verwaltungen Prof. Dr.med. Dipl.-Psych Dipl.-Ing. M.Falkenstein Leiter Altersforschung am IfADo Direktor Institut für Arbeiten, Lernen und Altern (ALA) Vortrag bei der 6. Demographie-Konferenz Berlin, im INQA-Fachforum (IV) Mit Prävention den Wandel begleiten
2 Forschung Dienstleistungen Erfassung sensorischer, mentaler und motorischer Kompetenzen Ergonomische Arbeitsplatz-Analyse Förderung der mentalen Fitness von Beschäftigten Alter und Mobilität Alter und Technik
3 Subjektive Arbeitsfähigkeit und Alter WAI-Werte WAI-Kategorie (nach Ilmarinen, 1999) Die subjektiv empfundene eigene Arbeitsfähigkeit lässt im Alter nach, jedoch mit großer individueller Streuung
4 Bausteine der Arbeitsfähigkeit Alles menschliche Verhalten, z.b. die Arbeit, wird durch Basis- Kompetenzen ( Funktionen ) ermöglicht, die durch Prozesse im Gehirn realisiert werden. Sensorische Funktionen Kognitive Funktionen Motorische Funktionen Emotionale, motivationale und soziale Funktionen
5 Altersverlauf verschiedener Funktionen Defizitmodell: alles lässt im Alter nach Modernes Modell: Sensorische, motorische und kognitivfluide Funktionen lassen im Alter nach, kognitiv-kristalline und soziale Funktionen können sich sogar verbessern Leistung sozial sensorisch motorisch kognitiv krist kognitiv fluid WAI
6 Einflüsse auf den Altersverlauf kognitiver Funktionen emotionale und motivationale Faktoren Persönlichkeits-Faktoren lebensstilbezogene Faktoren Bildung Körperliche Aktivität Ernährung Stressverarbeitung und -kompetenz Arbeitssituation und -geschichte
7 Art der Arbeit Marquié et al. (2010) (N=2288): 3 Beobachtungen über einen Zeitraum von 10 Jahren. Verbesserung der kognitiven Leistung bei hoher kognitiver Stimulation durch die Arbeit. Kognitive Leistung hohe Stimulation geringe Stimulation Geistig stimulierende Arbeit fördert fluide kognitive Funktionen
8 Beschäftigungsfähigkeit Arbeitsfähigkeit Individueller funktionaler Status Arbeitssituation politische und soziale Bedingungen Mensch Arbeit Politik/Ges Ansatz an allen drei Faktoren nötig!
9 Das Projekt PFIFF ( ) Programm zur Förderung und zum Erhalt intellektueller Fähigkeiten für ältere Arbeitnehmer Erfassung und Förderung kognitiver Leistungen bei Beschäftigten in der Automobilfertigung
10 Einflussfaktoren auf geistige Leistungsfähigkeit (Literatur-Analyse im Rahmen von PFIFF1) Gesunde Ernährung Körperliche Aktivität Stressverarbeitungs-Kompetenz Kognitive Aktivität
11 3. Stressverarbeitungs-Kompetenz Chronischer Stress hat über die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol massiven negativen Einfluss auf das Gehirn und damit auf kognitive Prozesse, z.b. Aufmerksamkeit und Gedächtnis. Betriebliche Maßnahme: Stressbewältigungstraining auf körperlicher, kognitiver und sozial-interaktiver Ebene
12 Anspruchsvolle Ausbildung Führungsposition Geistig fordernde Arbeit Kognitiv fordernde Freizeitaktivitäten Formales kognitives Training
13 Formales kognitives Training Papier- oder PC- gestützte Trainingsprogramme
14 Beschäftigungsfähigkeit Arbeitsfähigkeit Individueller funktionaler Status Arbeitssituation politische und soziale Bedingungen Mensch Arbeit Politik/Ges
15 Ansatzpunkt Arbeit Grundprinzipien guter Arbeit (Warr & Clapperton 2010; Theorell & Karasek; Siegrist ) Persönlicher Einfluss auf Arbeit: Freiheitsgrade Möglichst gezielte Nutzung der individuellen Fähigkeiten Abwechslung und genügend hohe Anforderung Klare Anforderungen und Perspektiven Soziale Kontakte Wertschätzung und Gratifikation; Effort-Reward Balance
16 Besonders wichtig für Ältere Altersgerechte Ergonomie = Gute Ergonomie ( Was für die Älteren nötig ist, hilft auch den Jüngeren ) Geistig anregende Arbeit schaffen Wechsel zwischen Tätigkeiten (Rotation) Hinweisreize geben, Ablenkreize verringern Schichtarbeit umgestalten Zeitdruck verringern Veränderungen durch rechtzeitige Schulung begleiten Altersgerechte Weiterbildung Arbeitplatz-Sicherheit
17 Ansatzpunkt Arbeit Empfehlungen für Verwaltungstätigkeiten Ergonomie: Gute Beleuchtung richtige Bildschirmposition hinreichend große Zeichen guter Kontrast bei Druckvorlagen, Verringerung der visuellen Überlastung (überladene Bildschirmoberfläche) Vermeidung von Ablenkung (kein Großraumbüro ohne akustische Dämmung)
18 Ansatzpunkt Arbeit Empfehlungen für Verwaltungstätigkeiten Bei monotoner Einzeltätigkeit (z.b. Eingabe am PC) Wechsel verschiedener solcher Einzeltätigkeiten über den Tag (Rotation). Längerfristig (im Zyklus mehrerer Jahre) Umsetzung auf andere Tätigkeit (innerbetrieblicher Arbeitsplatzwechsel). Voraussetzung: Weiterbildung Pflichtprogramm für alle! Auflockerung der Monotonie durch gezielt gestaltete mentale Übungen am PC. Dadurch Training vernachlässigter Funktionen, Erhöhung der Flexibilität und Voraussetzung für Arbeitsplatzwechsel.
19 Ansatzpunkt Arbeit Empfehlungen für Verwaltungstätigkeiten Freiheitsgrade Nur Ziele setzen; auch bei Routinearbeit muss der Beschäftigte sich die Arbeitsabläufe selbst einteilen können. Zeitdruck vermeiden. Möglichst gezielte Nutzung der individuellen Fähigkeiten Erstellung eines kognitiven Profils des einzelnen Beschäftigten und Abgleich mit dem Arbeitsplatz.
20 Ansatzpunkt Arbeit Empfehlungen für Verwaltungstätigkeiten Soziale Interaktion und Führungsverhalten Soziale Kontakte und gegenseitige Unterstützung Wertschätzung jedes einzelnen Mitarbeiters in seiner Individualität Guter Informationsmanagement; v.a. bei Innovationen Absprachen mit allen Beteiligten Gratifikation; Effort-Reward Balance Vermeidung von Altersstereotypen
21 Kombination von Maßnahmen Aus: Ilmarinen 1999, Entwicklung der Arbeitsfähigkeit, modifiziert durch Richenhagen
22 Ansatzpunkt Gesellschaft und Politik Lebenslanges Lernen; Schaffung geeigneter Voraussetzungen hierfür (kein Zeitdruck) Kenntnisse über Alter und damit vorurteilsfreier Blick auf das Alter Flexible und individuelle Renteneintrittsregeln; Regelung der betrieblichen Voraussetzungen für längeres Arbeiten.
23 Fazit Maßnahmen zur gesund Erhaltung älterer Beschäftigter müssen sowohl an der Arbeitssituation als auch am Individuum ansetzen. Arbeitsbezogene Maßnahmen zielen auf die Gestaltung von Arbeitsplatz und Arbeitssituation sowie auf das Verhalten von Führungskräften Individuelle Maßnahmen sind richtige Ernährung, adäquater Umgang mit Stress, sowie körperliche und geistige Aktivität bzw. Training.
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