Informationen der Sozialpartner der Bankbranche
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- Nadine Waltz
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1 Psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz: Informationen der Sozialpartner der Bankbranche Was sind psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz? Psychosoziale Risiken sind Merkmale der Arbeitssituation, die bei den Mitarbeitenden psychischen oder physischen Schaden verursachen können. Die Merkmale beziehen sich auf die Gestaltung und die Organisation der Arbeit und von Arbeitsprozessen sowie auf soziale Verhältnisse bei der Arbeit, und können bei den Arbeitnehmenden zu Stress und in der Folge zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen waren gemäss Bundesamt für Statistik 56% der erwerbstätigen Männer und 52% der erwerbstätigen Frauen mit mindestens drei Risikofaktoren konfrontiert. Beispiele für solche Risikofaktoren sind: Überhöhte Zielsetzungen und Anforderungen sowie Zeitdruck Übermässige Arbeitslast Unklare oder widersprüchliche Aufträge Fehlende oder ungünstige Arbeitsmittel Arbeitsunterbrechungen Fehlender Handlungsspielraum Unklare Zuständigkeiten und Rollen Konflikte mit ArbeitskollegInnen und Vorgesetzten Fehlende Unterstützung von ArbeitskollegInnen und Vorgesetzten Mangelhafte Kommunikation, fehlende Information Arbeitsplatzunsicherheit Fehlende Wertschätzung Ungünstige Umgebungsbedingungen Übermässige Entgrenzung zwischen Privat- und Berufsleben Beeinträchtigung der persönlichen Integrität (Mobbing, sexuelle Belästigung etc.) usw. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, 2016: Psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, 2012: EU-OSAH, Management of psychosocial Risks at Work.
2 Was ist Stress? Stress am Arbeitsplatz ist die Folge eines Ungleichgewichts zwischen einerseits Belastungen und Anforderungen einer Situation (Stressoren: Zeitdruck, Arbeitsunterbrechungen, Arbeitsplatzunsicherheit, usw.) und andererseits den jeweiligen Möglichkeiten (Ressourcen: Erholung, Wertschätzung, unterstützendes Vorgesetztenverhalten, Handlungsspielraum, usw.), um darauf zu reagieren. Dies wird als unangenehm empfunden, kann das Wohlbefinden der Mitarbeitenden einschränken und beeinflusst die Einstellung zur Arbeit. Die von Stress betroffenen Arbeitnehmenden verfügen nicht über genügend Ressourcen am Arbeitsplatz, um die vorherrschenden Belastungen bewältigen zu können. Studien zeigen, dass rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung mehr Belastungen als Ressourcen am Arbeitsplatz aufweist (Job Stress Index 2014; 2015; 2016) und knapp die Hälfte der Arbeitnehmenden über ein instabiles Gleichgewicht zwischen Belastungen und Ressourcen verfügt. Weiterführende Informationen Gesundheitsförderung Schweiz, 2016: Factsheet Job Stress Index 2016 Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, 2016: Schutz vor psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz. Informationen für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen.
3 Wie wirkt sich Stress auf die Gesundheit aus? Wesentlichen Einfluss auf die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmenden hat die Erholung. Findet in Phasen mit hohen Belastungen keine genügende Erholung mehr statt, befinden sich die Betroffenen in einem dauernden Anspannungszustand mit steigendem Erholungsbedürfnis, der, wenn er über längere Zeit anhält, zu Erschöpfung führen kann. Wichtig ist, dass genügend Zeit zur Erholung vorhanden ist, und diese Zeit auch effektiv genutzt wird. In der Schweiz fühlt sich jeder vierte Arbeitnehmende ziemlich bis sehr erschöpft. Personen, die sich erschöpft fühlen, haben ein erhöhtes Risiko krank zu werden. Psychische Folgen von anhaltendem Stress sind beispielsweise Reizbarkeit, Interessensverlust, Energiemangel, Depressionen, Erschöpfung und Burnout. Physische Folgen können Muskel- und Gelenkschmerzen, Schulter- und Rückenschmerzen, Herzkreislaufstörungen sowie Magen-Darm Beschwerden (u.a.) sein. Zudem verschlechtert sich bei lange anhaltenden Stressphasen auch das eigene Gesundheitsverhalten bezüglich Ernährung und Konsum von Alkohol und Nikotin. Auch die Arbeitszufriedenheit, die Motivation der Arbeitnehmenden und die Leistungsfähigkeit sinken, wenn Arbeitnehmende über längere Zeit unter Stress leiden. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, 2015: Erschöpfung frühzeitig erkennen, Burnout vorbeugen Kurzcheck zu Stress-Signalen
4 Was können Arbeitnehmende tun? Durch die Anwendung unterschiedlicher Bewältigungsstrategien können die Arbeitnehmenden ihre Belastungen reduzieren und die eigenen Ressourcen aufbauen. Die Arbeitnehmenden können sich innerhalb und ausserhalb des Unternehmens über Weiterbildungsangebote mit Fokus auf individuelle Stressbewältigungsstrategien informieren (vgl. die untenstehende Liste). Für die Wahl der geeigneten Massnahmen ist es wichtig, die Ursachen von Stress zu kennen. Falls diese in der Arbeit selber zu finden sind (Anforderungen, Organisation, Zeitvorgaben, Stimmung usw.), empfiehlt es sich für die Arbeitnehmenden, Unterstützung bei den Vorgesetzten oder den Arbeitskolleginnen und kollegen zu suchen. Weitere Anlaufstellen können das Personalmanagement, die Personalkommission oder die Personalverbände Schweizerischer Bankpersonalverband und Kaufmännischer Verband Schweiz sein. Mitarbeitende, die auf die Zeiterfassung gemäss Vereinbarung der Sozialpartner der Bankbranche verzichten, erhalten von ihren Arbeitgebern Zugang zu einer Befragung mit dem S-Tool. Sie erhalten nach Abschluss der Befragung ein Feedback mit Hinweisen auf individuelle Risiken. Informationen zu Stress auf der Internetseite Kurzcheck zu Stress-Signalen BGM Forum Ostschweiz, 2009: Belastungen abbauen und Ressourcen aufbauen SUVA: Stress - Da haben wir etwas für Sie Kaluza, G. (2015). Gelassen und sicher im Stress. Das Stresskompetenz-Buch: Stress erkennen, verstehen, bewältigen. 6. vollständig überarbeitete Auflage. Springer: Berlin. Beratung für Arbeitnehmende durch die Sozialpartner der Bankbranche (Arbeitnehmerseite) - Schweizerischer Bankpersonalverband, - Kaufmännischer Verband Schweiz,
5 Was können Arbeitgebende tun? Stress kostet die Schweizer Unternehmen gemäss der Job Stress Index-Studie jährlich ca. 5.7 Milliarden Franken. Davon lassen sich ca. 25% auf Fehlzeiten und 75% auf die verminderte Leistungsfähigkeit als Folge von anhaltendem Stress zurückführen. Mit den geeigneten Informations- und Präventionsmassnahmen können Arbeitgebende die Stressbelastung und die damit verbunden Folgen für Mitarbeitende und Unternehmen senken resp. verhindern. Die paritätische Kommission der Sozialpartner der Bankbranche hat die untenstehende Liste mit weiterführenden Informationen zum Umgang mit psychosozialen Risiken sowie zum Aufbau eines systematischen betrieblichen Gesundheitsmanagements in Unternehmen zusammengestellt. Zudem verweist die paritätische Kommission auf die von der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz geführte Liste mit Beratungsangeboten [LINK] Eidg. Kommission für Arbeitssicherheit, 2014: psychosoziale Risiken im Vormarsch, Merkblatt. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, 2016: Schutz vor psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz. Informationen für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, 2016: Checkliste - Schutz vor psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, 2016: Psychische Belastungen - Checklisten für den Einstieg. Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. Eidg. Kommission für Arbeitssicherheit, 2013: EKAS-Box Praktische Tipps Gesundheitsförderung Schweiz, 2015: Betriebliches Gesundheitsmanagement, Kriterien & Wegleitung zur Umsetzung in Unternehmen Gesundheitsförderung Schweiz, 2011: SWiNG Zusammenfassung Abschlussbericht Projekt Beratung für Arbeitgeber durch die Sozialpartner der Bankbranche (Arbeitgeberseite) - Arbeitgeberverband der Banken in der Schweiz,
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