Volksabstimmung vom 29. November 2009 Baukredit von Fr Neubau Kindergarten Martin Haffter mit drei Abteilungen

Transkript

1 Volksabstimmung vom 29. November 2009 Baukredit von Fr Neubau Kindergarten Martin Haffter mit drei Abteilungen Botschaft der Primarschulbehörde Weinfelden

2 Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Die Primarschulbehörde Weinfelden unterbreitet Ihnen einen Baukredit für den Neubau eines Kindergartens mit drei Abteilungen auf dem Areal des Martin-Haffter- Schulzentrums. Mit dem geplanten Neubau werden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Der Kindergarten rückt näher zur Schule, das Problem der zwei isolierten und sanierungsbedürftigen Kindergärten wird gelöst, im Schulzentrum Martin Haffter entsteht Raum für eine zukunftsweisende Schulentwicklung. Dank dem Verkauf der beiden Kindergärten Neugut können wir Ihnen ein kostengünstiges Projekt unterbreiten. 1. Ausgangslage Zustandsanalyse Neugut Vor vier Jahren hat sich die Primarschulbehörde Gedanken über den baulichen Zustand und die betrieblichen Anforderungen der beiden Doppelkindergärten Neugut I (Baujahr 1964) und Neugut II (Baujahr 1970) gemacht. Schäden an der Gebäudehülle, die veraltete Haustechnik, ungenügende energetische Werte und die desolate Situation der Aussenanlagen veranlassten die Behörde, eine umfassende Zustandsanalyse erstellen zu lassen. Die Renespa AG Weinfelden empfiehlt in ihrem Bericht vom September 2006 Sanierungsmassnahmen in der Höhe von Franken. Machbarkeitsstudie Dieser hohe Sanierungsbedarf sowie pädagogische Überlegungen haben die Schulbehörde daraufhin bewogen, alternative Projekte zu prüfen. Sowohl das Schulleitungsmodell wie auch das neue Unterrichtsgesetz bedingen eine organisatorische und administrative Zusammenarbeit von Schule und Kindergarten, was durch ein Zusammenrücken dieser beiden Stufen begünstigt wird. Zudem ist der Entscheid des kantonalen Projekts der Basisstufe noch ausstehend. Basisstufentaugliche Kindergärten wären in den bestehenden Neugut-Kindergärten nur mit unverhältnismässigem Aufwand zu realisieren. Die Primarschulbehörde hat unter diesen Voraussetzungen im Frühling 2007 entschieden, eine Machbarkeitsstudie für einen Neubau auf dem Areal des Martin- Haffter-Schulhauses in Auftrag zu geben. Verkauf Liegenschaft Neugut Abklärungen im Auftrag der Behörde haben gezeigt, dass sich die Parzelle 3457 mit den beiden Kindergarten-Liegenschaften Neugut I und Neugut II als verkäuflich erweist. Vorkaufsverträge mit einem Erlös von rund einer Million Franken konnten abgeschlossen werden. Dem Verkauf ist an der Schulgemeindeversammlung vom Januar 2009 unter dem Vorbehalt der Realisierung des Neubaus mit grossem Mehr zugestimmt worden. Projektierungskredit Ebenfalls an der Januar-Schulgemeinde haben die Schulbürgerinnen und Schulbürger einem Projektierungskredit für einen Kindergartenneubau mit drei Abteilungen über Franken deutlich zugestimmt.

3 3. Raumprogramm Das Raumprogramm entspricht den kantonalen Vorgaben für Kindergärten bzw. Basisstufenabteilungen: 2. Projektwettbewerb Im März 2009 veranstaltete die Primarschulbehörde einen einstufigen Projektwettbewerb im Einladungsverfahren. Zur Aufgabe gehörte auch, eine vierte Abteilung als mögliche Erweiterung aufzuzeigen. Aus Projektideen von vier ortsansässigen Architekturbüros entschied sich die Jury für den Vorschlag von Werner Keller Architekturbüro AG Weinfelden. Die Kriterien Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Ökologie, architektonische Qualitäten und Integration ins Gesamtbild der Schulanlage sind im pragmatischen und funktionalen Konzept von Werner Keller nach Ansicht des Beurteilungsgremiums am besten zum Ausdruck gekommen. Auch die für einen Kindergarten angezeigten Wohlfühl-Eigenschaften vermögen zu überzeugen. Innenräume 3 Klassenzimmer à 99 m 2 3 Spielgalerien à 40 m 2 3 Gruppenräume mit Kochstelle à 24 m 2 3 Abstellräume/Materiallager à 12 m 2 3 x 2 Toiletten à 3,5 m 2 1 Mehrzweckraum 91 m 2 1 Büro Lehrpersonen 22 m 2 1 Lager Schulmaterial 35 m 2 1 Eingangshalle mit Garderoben 99 m 2 1 Windfang 20 m 2 2 Lehrer-WC (1 Behinderten-WC) 4 m 2 1 Technikraum 4 m 2 1 Hauswartraum 4 m 2 Aussenräume 2 Aussengeräteräume à 17 m 2 3 Aussenspielbereiche à 91 m 2 1 zentraler Rasenplatz 240 m 2 1 zentraler Hartplatz 90 m 2 1 zentrale Sandanlage 40 m 2

4

5

6 4. Baubeschrieb des Architekten Der neue Kindergarten soll nordwestlich des bestehenden Martin-Haffter-Schulhauses, westlich des vorhandenen Parkplatzes entlang dem Giessenweg gebaut werden. Dieser Teil der Schulanlage wurde bisher nur wenig genutzt. Durch den nördlichen Eingang des Schulhauses entstehen kurze Verbindungen zur Schule. Der Kindergarten besteht aus drei Abteilungen, einem Mehrzweckraum und einem Raum für die Lehrpersonen. Er könnte im Bedarfsfall um eine zusätzliche Abteilung erweitert werden. Jede Kindergarteneinheit setzt sich aus den folgenden Räumen zusammen: einem Hauptraum von ca. 100 m 2, mit beidseitig zugänglichem Waschtrog. einem Gruppenraum von ca. 25 m 2, vom Hauptraum durch eine Schiebewand abtrennbar. Hier könnte im Bedarfsfall Unterricht im Rahmen der Basisstufe stattfinden. Im Gruppenraum ist der Einbau einer Küchenzeile vorgesehen, die je nach Verwendung (Mittagstisch) zur beidseitigen Nutzung herausgeschwenkt werden kann. zwei Toiletten für die Kinder einem Abstell- oder Lagerraum von ca. 12 m 2. Über diesen Raum besteht auch eine Verbindungsmöglichkeit zur nächsten Kindergarteneinheit. einer Galerie über den Nebenräumen und teilweise über dem Hauptraum, unterteilt in zwei Teilbereiche, erschlossen über eine Treppe vom Hauptraum, für Tätigkeiten in kleineren Gruppen. Die Kindergarteneinheiten und die übrigen Räume sind verbunden durch eine korridorartige Garderobe, die jedoch durch drei separate Eingänge von Norden vom Giessenweg her in drei Teilbereiche unterteilt ist. Von diesem Raum aus werden auch weitere Nebenräume wie Technikräume, Putzraum, Toiletten für Erwachsene und ein allgemeiner Lagerraum erschlossen. Der Mehrzweckraum ergänzt das Raumangebot der Kindergärten. Er kann für Rhythmikstunden, Therapielektionen oder Elternanlässe auch für das Martin-Haffter-Schulhaus verwendet werden. Für Anlässe ausserhalb der Schulzeiten ist er zusammen mit dem Büro für die Lehrpersonen, den Toiletten für Erwachsene und dem gemeinsamen Materialraum von den übrigen Räumen abtrennbar. Auf der Südseite ist ein vier Meter breiter überdeckter Platz über die ganze Gebäudelänge geplant. In der gemeinsam genutzten Umgebung befinden sich zwei Lagerräume für Aussengeräte, eine Spielwiese, ein Hartplatz von 100 m 2, ein Spielhügel, ein Sandhaufen sowie verschiedene Spielgeräte. Der Aussenbereich des Kindergartens ist eingezäunt. Konstruktion Die Ausführung des Kindergartens ist als Holzkonstruktion über einer gedämmten Fundamentplatte aus Beton vorgesehen. Die Längsfassaden sind weitgehend verglast, durch das grosse Vordach erübrigt sich ein Sonnenschutz. In allen Räumen sind einige Fenster zum Öffnen geplant. Die Haupt- und Gruppenräume wie auch der Mehrzwecksaal erhalten direkte Ausgänge ins Freie. Die fensterlosen Stirnseiten werden mit einer vertikalen Holzschalung verkleidet. Die Dachflächen mit einer Neigung von ca. 9 Grad sollen extensiv begrünt werden. Einzelne verdunkelbare Oberlicht-Öffnungen versehen die Räume mit zusätzlichem Tageslicht. Das Gebäude erreicht den Minergie-Standard. Technik Der Kindergarten erhält eine eigene Heizanlage. Eine Beheizung von der Heizzentrale des Martin-Haffter-Schulhauses aus würde bedeuten, dass der Minergie-Standard nicht erreicht werden könnte. Deshalb ist der Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe vorgesehen. Bohrungen für die Nutzung der Erdwärme sind an dieser Stelle nicht erlaubt. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine regelbare Fussbodenheizung. Der Kindergarten verfügt über eine dezentrale Ersatzluftanlage. Jede Einheit erhält ihr eigenes Gerät. Zusätzlich werden im Sommer zur Nachtauskühlung in den Haupt- und Gruppenräumen Klappflügel automatisch geöffnet. Werner Keller, Architekt

7 5. Baukosten Die Primarschulbehörde rechnet für das vorgeschlagene Bauvorhaben gemäss den detaillierten Berechnungen der Architekten und Fachplaner mit den nachstehenden Kosten (die Beträge verstehen sich inkl. Mehrwertsteuer). BKP 1 Vorbereitung Fr BKP 2 Gebäude Fr BKP 3 Betriebseinrichtungen Fr BKP 4 Umgebung Fr BKP 5 Honorare / Nebenkosten Fr BKP 9 Ausstattung Fr Baukosten (inkl. Projektierung) Fr Abzüglich Projektierungskredit Fr Erforderlicher Baukredit Fr Ganzheitliche Betrachtung der Investition Beim vorliegenden Baukredit für den Neubau des Kindergartens Martin Haffter sind verschiedene finanzwirksame Überlegungen mit zu berücksichtigen: 1) Der Neubau kann auf der eigenen Landreserve realisiert werden. 2) Bei einer Ablehnung dieser Vorlage erwächst der Primarschule ein Sanierungsbedarf für die Kindergärten Neugut in der Höhe von mindestens einer Million Franken, ohne dafür einen Zusatznutzen zu erhalten, resp. die Basisstufentauglichkeit zu erlangen. 3) Es kann davon ausgegangen werden, dass aus dem Verkauf der Parzelle Nr (Neugut I+II), nach Abzug von Gebühren und Erschliessungskosten, ein Nettoerlös von ca Franken erzielt wird. Aufgrund dieser Betrachtungsweise muss mit folgendem finanziellem Mehraufwand für den beantragten Neubau gerechnet werden: Baukredit Fr abzgl. Verkaufserlös Neugut Fr abzgl. Sanierungskosten Neugut Fr Mehrkosten für Neubau Fr Terminplanung Urnenabstimmung Baukredit 29. November 2009 Bauausführung Februar bis Juli 2010 Bauabschluss / Bezug August 2010

8 8. Gute Gründe für Ihre Ja-Stimme Für die Mehrkosten eines Neubaus wie in Absatz 6 beschrieben, erhält die Schule einen beachtlichen Mehrwert: Überzeugende Lösung Standort schafft Raum für die künftige Schulentwicklung. Kindergarten ist erweiterbar. Moderne Infrastruktur mit Mehrzweckraum. Neue Chancen Kindergarten ist bei Schulprojekten besser eingebunden. Übersichtliches, ideal führbares Schulzentrum. Optimale Zusammenarbeit mit Schulleitung und Lehrerteam. Kostengünstiges Projekt Keine Kosten für Bauland. Teilfinanzierung durch Liegenschaftsverkauf Neugut. Synergien mit Schulhausbetrieb. 9. Antrag Geschätzte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Die Primarschulbehörde beantragt Ihnen einstimmig, dieser Vorlage und dem damit verbundenen Kreditbegehren zuzustimmen. Antrag Es sei der Kredit von Franken für den Neubau des Kindergartens Martin Haffter mit drei Abteilungen zu bewilligen. Weinfelden, 7. Oktober 2009 PRIMARSCHULBEHÖRDE WEINFELDEN Die Präsidentin: Ingeborg Joss Der Schulsekretär: René Diethelm Informationsveranstaltung am Dienstag, 10. November 2009, Uhr im Mehrzwecksaal des Martin-Haffter-Schulhauses