I N F O R M A T I O N

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1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Agrar-Landesrat Dr. Josef Stockinger am 28. Februar 2007 zum Thema "Das Oö. Weinbaugesetz als Grundlage für oö. Winzer" Weiterer Gesprächsteilnehmer: Hofrat Dr. Bernhard Büsser, Agrar- und Forstrechtsabteilung, Land OÖ

2 LR Stockinger Seite 2 Oberösterreich ist definiert als "Weinregion Bergland" Um den Weinbau in Oberösterreich kümmern sich zunehmend Professionisten, die aus ihrem Hobby eine Lebensgrundlage machen wollen. 13 Winzer haben zur Zeit ihre Rebstöcke auf 20 Hektar Fläche von Obernberg/Inn bis Perg und von Feldkirchen bis Bad Ischl. Die gemeinsame EU-Marktorganisation für Wein hat im Jahr 2000 Österreich 737 Hektar Fläche Neuauspflanzungsrechte von Weinreben zuerkannt. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft hat auf Initiative des Landes Oberösterreich 60 Hektar Neupflanzungsrechte für die Winzer in Oberösterreich reserviert. "Mit dieser Regelung ist eine Verdreifachung des Weinanbaus in Oberösterreich möglich", sagt Agrar- Landesrat Dr. Josef Stockinger und betont: "Der Wein ist eine interessante Nische. Klar ist aber: Der Most bleibt unser Hauptbotschafter in Oberösterreich." 60 Hektar Weinanbaufläche für Oberösterreich reserviert Most bleibt Hauptbotschafter OÖ. Weinbaugesetz schafft rechtliche Sicherheit und EU-rechtliche Anerkennung der oö. Rebflächen Der Entwurf des Oö. Weinbaugesetzes (Oö. WBG) geht mit Anfang März 2007 in die Begutachtungsphase. Ziel ist ein Beschluss im Oö. Landtag bis Sommer und ein Inkrafttreten bis Herbst dieses Jahres. Mit dem Oö. Weinbaugesetz werden die Grundlagen für die Vergabe und Verwaltung von behördlichen Pflanzrechten in Oberösterreich geschaffen. Nach den EU- Rechtsvorschriften werden nur gesetzlich bewilligte Begutachtungsentwurf für eigenes Weinbaugesetz

3 LR Stockinger Seite 3 Pflanzungsrechte anerkannt. Landesrat Stockinger: "Durch ein Oö. Weinbaugesetz soll früh genug Vorsorge getroffen werden, dass der Weinanbau in Oberösterreich auch rechtlich abgesichert ist. Mit diesem Formalverfahren werden die gesetzliche Anerkennung und der Regionsschutz als Weinbaugebiet Bergland sichergestellt". Das regelt das neue Oö. Weinbaugesetz Der Begutachtungsentwurf beschränkt sich auf das unbedingt notwendige Mindestmaß an Regelungen über das Pflanzen von Weinreben, die Erteilung von Pflanzungsrechten sowie die für den Fall der rechtswidrigen Bepflanzung erforderlichen Rodungs- und Strafbestimmungen. Als Pflanzungsrechte kommen Neupflanzungsrechte (für das Pflanzen zum Zweck der Selbstversorgung sowie zu Versuchszwecken und in Sonderanlagen), Wiederbepflanzungsrechte und Pflanzungsrechte aus der regionalen Reserve in Betracht. Die Behörde muss als Weinbauaufsicht einen Landesweinbaukataster führen, der einen Überblick über die Weinbaubetriebe, Sonderanlagen und Weinbaugrundstücke in Oberösterreich gibt. Neupflanzungsrechte und Weinbaukataster für Oberösterreich Sollten in Zukunft Mittel der Europäischen Union für den Weinbau zur Verfügung gestellt werden, so kommen als Förderungswerber nur jene Winzer in Betracht, die tatsächlich ein Pflanzungsrecht im Sinne der EU-Vorschrift besitzen. Zudem soll die Definition als "Weinregion Bergland" auch ein Vermarktungsvorteil werden.

4 LR Stockinger Seite 4 Bereits 13 aktive Winzer in Oberösterreich Name Ing. Karl Velechovsky Alexandra Reisenberger Klaus Franz Bauer Johann Kraus Mag. Leonhard Gmeiner Andreas Kreuzwieser Josef Dieplinger Matthias Aichinger Andreas Moser Mag. Gerhard Moser Hubert Lidauer Friedrich Feichtinger Wolfgang Leitner Ort Leonding Leonding Hofkirchen Linz Perg Feldkirchen Obernberg/Inn Hartkirchen Mitterkirchen Bad Ischl Marchtrenk Regau Perg Stand: Februar 2007; Quelle: Landesweinbauverband OÖ. Die oö. Winzer haben im November 2004 einen Landesweinbauernverband gegründet und zählen aktuell 13 aktive Mitglieder, 15 weitere Interessenten sind vorgemerkt. Nischen-Chance für oö. Winzer in Weinregion Bergland Mit dem Inkrafttreten des Oö. Weinbaugesetzes im Herbst 2007 werden die bestehenden Weingärten mit "Pflanzrechten" ausgestattet und auf diese Weise abgesichert. In einem

5 LR Stockinger Seite 5 Weinbaukataster werden die Weinbaubetriebe ab einer Größe von 500 m 2 bezirksweise erfasst. Das Auspflanzen von Reben auf einer Grundfläche von weniger als 500 m 2 ist weiterhin frei. Wein ist in Oberösterreich nicht fremd Der Weinbau hat in Oberösterreich eine lange Tradition. Darauf weisen auch zahlreiche abgeleitete Familiennamen wie Weinberger oder Weinbauer hin. Historiker Professor Roman Sandgruber hat recherchiert, dass das Kloster Mondsee im 8. Jahrhundert Weinberge in Aschach und St. Florian geschenkt bekam, Kremsmünster welche an der Rodl nördlich der Donau. Garsten hatte Weingärten in St. Magdalena. Ein riesiges Weinbaugebiet erstreckte sich in einem weiten Bogen der Donau entlang von der Mündung der Großen Mühl über Aschach und Ottensheim bis gegen Grein und auch das Trauntal und Kremstal aufwärts. Aschach an der Donau trägt seit 1512 ein Wappen mit Weintrauben.

6 LR Stockinger Seite 6 Erste Weintaufe in Oberösterreich am 25. Jänner 2007 Agrar-Landesrat Josef Stockinger ist Weinpate für "Bernhard I." Im Bild von links nach rechts: Landwirtschaftskammer-Präsident Hannes Herndl OÖ. Weinbaupräsident Karl Velechovsky Österreichs Weinbaupräsident Josef Pleil Weinpate Landesrat Josef Stockinger Matthias Aichinger, der größte oö. Weinbauer aus Hilkering in Hartkirchen Weinmarketing-Geschäftsführer Willi Klinger Foto: Land OÖ