Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Pritzwalk in Pritzwalk

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1 Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Pritzwalk in Pritzwalk

2 Visitationsbesuch Schulträger Staatliches Schulamt Stadt Pritzwalk Perleberg Kurzbericht Schulvisitation von Schulvisitation Brandenburg steht unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Unported Lizenz. Herausgeber: Schulvisitation des Landes Brandenburg beim Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg Mail: Seite 2

3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden alle Schulen in öffentlicher Trägerschaft innerhalb von vier bis sechs Jahren extern evaluiert. Nachdem von 2005 bis 2010 die Schulen erstmalig visitiert wurden, begannen 2011 die Zweitvisitationen. Damit treten die Schulen in einen Kreislauf regelmäßiger externer Rechenschaftslegung ein, in dem über innerschulische Erfolge zu verbindlichen landesweiten Qualitätserwartungen berichtet wird. Grundlage für die Ermittlung der Schulqualität bilden Qualitätsmerkmale und -kriterien, die vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg festgelegt worden sind. 1 Die Schulen haben in den vergangenen Jahren vielfach positive Rückmeldungen zu den Visitationsbesuchen und Anregungen zu deren Weiterentwicklung gegeben. Nach systematischer Auswertung erfolgten Modifizierungen einzelner Verfahrensschritte, die u. a. den Schulen mehr Möglichkeiten eigener Schwerpunktsetzungen bieten. Die Qualitätsanalyse der Schule erfolgt wie bisher auf der Grundlage eines standardisierten Ablaufs und verlässlicher methodischer Instrumente. Einschätzungen und Bewertungen wurden auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Dokumentenanalyse sowie aus Unterrichtsbeobachtungen, Befragungen und Interviews getroffen. Der Bericht bezieht die Ergebnisse der Erstvisitation mit ein. Die Bewertungen des Berichts sind aufgrund veränderter Wichtungen einiger Kriterien sowie neu hinzu genommener Profilmerkmale nur eingeschränkt mit den Ergebnissen aus der ersten Visitationsrunde vergleichbar. Die Schule, Schulbehörde und Schulträger haben die Möglichkeit, neue Impulse für die pädagogische Schulentwicklung zu gewinnen. Die Schulleitung ist dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse des Berichts von möglichst vielen Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern zur Kenntnis genommen und diskutiert werden. Die Langversion des Berichts zur Schulvisitation an der Schule kann mit Zustimmung der Schulleitung in der Schule eingesehen werden. Aus dieser gehen auch die Beschreibung des Qualitätsbereichs 4 (Führung und Schulmanagement), die Befragungsergebnisse, die Anzahl der Einzelwertungen für den Unterricht, die Diagramme zu den Unterrichtsbeobachtungen und das Langprofil für alle Wertungen hervor. Auf der Grundlage des Visitationsberichts sollen an der Schule weitere Aktivitäten zur Sicherung und Entwicklung von Schul- und Unterrichtsqualität erfolgen und deren Wirksamkeit überprüft werden. Grundlagen der Bewertung Die in der Schulvisitation ermittelte Bewertung der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Pritzwalk wird im folgenden Qualitätsprofil dargestellt. Es enthält 19 Profilmerkmale 2, die sich auf die sechs Qualitätsbereiche im Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg beziehen. Jedes Profilmerkmal wird durch mehrere Kriterien untersetzt. Für die Wertung von sechzehn der neunzehn Profilmerkmale wurden in Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport landesweit gültige Bandbreiten für die vier nachfolgenden Wertungskategorien festgelegt. Die Wertungskategorie 3 entspricht dabei der Landesnorm im Sinne einer grundsätzlichen Qualitätserwartung an alle Schulen. 1 Der Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg sowie das Handbuch Schulvisitation können auf eingesehen werden Profilmerkmale in der Grundschule. Seite 3

4 Wertungskategorien Bezeichnungen Bandbreiten 4 überwiegend stark 3,50 < gmw 4 3 eher stark als schwach 2,75 gmw 3,50 2 eher schwach als stark 1,75 gmw < 2,75 1 überwiegend schwach 1 gmw < 1,75 Die Wertungen im Profilmerkmal 12 erfolgen nur für die weiterführenden Schulen. Der Qualitätsbereich 1 mit den Profilmerkmalen 1 bis 3 wird abweichend von dem oben dargestellten Vorgehen ausschließlich verbal beschrieben. Für die Profilmerkmale 1 und 2 erfolgen derzeit noch keine Wertungen innerhalb der dargestellten vier Wertungskategorien, da im Land Brandenburg die systematische Erfassung und Auswertung soziokultureller Daten erst in Ansätzen möglich ist. Relevante Vergleiche vor dem Hintergrund des schulischen Umfeldes erfolgen demnach noch nicht. Ebenfalls ohne Wertung bleibt das Profilmerkmal 3 zur Zufriedenheit der Eltern, der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer. Eine abschließende Bewertung der Zufriedenheit innerhalb der Schulgemeinschaft gelingt am sinnvollsten schulintern. In der Regel fließen bei der Ermittlung der Wertungen mehrere Erkenntnisquellen ein, um die Mehrperspektivität bei den Entscheidungsfindungen abzusichern. Seite 4

5 2 Das Qualitätsprofil Profilmerkmal (Kurzform) Wertung Kriterium (Kurzform) QB 1: Ergebnisse der Schule 1. Kompetenzen der Schüler/-innen 1.1 Ergebnisse Vergleichsarbeiten verbale Wertung 1.2 Ergebnisse zentrale Prüfungen 1.3 Leistungen in anderen Kompetenzfeldern 2. Bildungsweg und Schulabschlüsse 2.1 Bildungsgangempfehlungen verbale Wertung 2.2 Abschlüsse bzgl. Bildungsgangempf. 2.3 Verzögertes Erreichen der Abschlüsse 3. Zufriedenheit 3.1 Schülerzufriedenheit verbale Wertung 3.2 Elternzufriedenheit 3.3 Lehrkräftezufriedenheit 3.4 Zufriedenheit mit Ganztagsangebot QB 2: Lehren und Lernen Unterricht 4. Schuleigene Lehrpläne Erarbeitung von Lehrplänen Abgebildete Kompetenzbereiche Fächerverb./fachübergr. Elemente Transparente Ziele Medienkompetenz UB FB 5. Klassenführung 3,3 3,0 2,6 5.1 Effektive Nutzung der Unterrichtszeit 5.2 Angemessenes Unterrichtstempo 3 3,3 3,0 5.3 Festes Regelsystem etabliert 3,3 3,3 3,1 5.4 Überblick der Lehrkraft über S.-handeln 5.5 Angemessener Umgang mit Störungen 6. Aktivierung und Selbstregulation 2,9 2,6 6.1 Anregungen zu aktiver Teilnahme 2,4 6.2 Selbstorganisierte Schülerarbeit 2,5 2 2,3 6.3 Selbstgesteuerte Schülerarbeit 2,7 3,0 6.4 Reflexion der Lernprozesse 7. Strukturiertheit und Methodenvielfalt 3,0 3,1 7.1 Klare Struktur des Unterrichts 3,0 3,4 7.2 Deutliche Formulierungen der Lehrkräfte 3 2,9 2,7 7.3 Klare Lernziele 3,0 2,7 7.4 Transparenter Unterrichtsablauf 3,0 3,5 7.5 Angem. Einsatz Unterrichtsmethoden 7.6 Alltags-/Berufsbezug der Unterrichtsinhalte 8. Klassenklima 3,3 2,8 8.1 Respektvoller Umgang der Schüler/-innen 3,4 3,2 8.2 Wertschätz. Umgangston der Lehrkräfte 3 2,9 3,3 8.3 Positive Erwartungen an Schüler/-innen 2,7 3, Konstruktiver Umgang mit Schülerfehlern 9. Individ. Förderung und Differenzierung 2,3 9.1 Berücks. individueller Lernvoraussetzungen 2,8 2,3 9.2 Förd. entspr. individ. Lernvoraussetzungen 2 2,6 3,3 9.3 Verstärkung individueller Lernfortschritte 2,4 2,8 9.4 Differenzierte Leistungsrückmeldungen 10. Förderung in der Schule Vereinbarungen zur Förderung Diagnostikkompetenzen Lernentwicklungsbeobachtung Individuelle Leistungsrückmeldungen Zus. schul. Angebote zur Unterstützung 11. Leistungsbewertung Beschlossene Grundsätze der Bewertung Umgang mit Hausaufgaben Transparenz gegenüber den Eltern Transparenz gegenüber Schüler/-innen Seite 5

6 Profilmerkmal (Kurzform) Wertung Kriterium (Kurzform) QB 3: Schulkultur 12. Berufs- und Studienorientierung Konzept zur Berufs-/Studienorientierung Entwicklung von Berufswahlkompetenzen Vorbereitung auf berufliche Übergänge Vorbereitung auf ein Studium Koop. mit Partnern Berufs-/Studienorient. 13. Schulleben Transparenz über schul. Entwicklungen Aktive Mitwirkung der Schüler/-innen Aktive Mitwirkung der Eltern Förderung der Beteiligungen Einbeziehung besonderer Kompetenzen Aktivitäten zur Identifikation Beteiligung beruflicher Partner (nur OSZ) 14. Kooperationsbeziehungen Regionale Schulkooperationen Koop. mit aufnehmenden Einrichtungen Koop. mit abgebenden Einrichtungen Überregionale Schulpartnerschaften Kooperation mit externen Partnern QB 4: Führung/Schulmanagement 15. Führungsverantwortung Schulleiter/-in Transparenz eigener Ziele und Erwartung Rolle als Führungskraft Meinungsbildung und Beteiligungsrechte Überzeugung, Unterstützg., Anerkennung Förderung des Zusammenwirkens Handeln der Abteilungsleiter/-innen (OSZ) 16. Aufbau Qualitätsmanagement Fortschreibung Schulprogramm Qualitätsverständnis Unterricht Sicherung der Unterrichtsqualität Kollegiale Unterrichtsbesuche befördert Netzwerkarbeit Innerschulische Dokumentenlage 17. Schul- und Unterrichtsorganisation Grundsätze zur Organisation Beteiligung der Gremien Vertretungsorganisation Berücks. Partner berufl. Bildung (OSZ) QB 5: Professionalität der Lehrkräfte 18. Stärkung der Profess. und Teamarb Abgestimmtes Fortbildungskonzept Nutzung externer Berater/-innen Abstimmung zu fachl./didakt. Inhalten Kollegiale Unterrichtsbesuche Teamarbeit im Kollegium Einarbeitung neuer Lehrkräfte QB 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung 19. Evaluation Evaluation der Unterrichtsqualität Evaluation der außerschul. Angebote Auswertung von Lernergebnissen Feedbackkultur in der Schule Interne Schlussfolg. und Maßnahmen Die angegebenen Dezimalzahlen in den Profilmerkmalen 5 bis 9 stellen arithmetische Mittelwerte der Bewertungen aller Unterrichtsbeobachtungen dar. Seite 6

7 3 Ausgangsposition der Schule Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Pritzwalk ist eine überwiegend dreizügige Grundschule, die Jahrgangsstufe 5 besteht aus zwei Klassen. Seit 2003 verfügt die Schule über eine flexible Eingangsphase (FLEX) und bietet parallel jeweils in der 1. und 2. Jahrgangsstufe auch eine Regelklasse an. Seit dem Sommer 2008 befindet sich die Grundschule zusammen mit dem Hort am Standort der ehemaligen Gesamtschule in der Wohnstraße Zur Hainholzmühle. Hier bieten Schulhaus, Außengelände und Sportstätten gute Bedingungen für die auf 361 erheblich angewachsene Anzahl von Schülerinnen und Schülern gegenüber 280 bei der Erstvisitation im Jahr Die Klassen- und Fachräume sind ebenso grundsätzlich sachdienlich ausgestattet wie auch der Verwaltungsbereich mit Büros für Schulleitung und Schulsachbearbeiterin und das Lehrerzimmer. Die Wände der Flure und Unterrichtsräume sind vielfach mit ästhetischen Schülerarbeiten und Sachinformationen z. B. über durchgeführte Veranstaltungen gestaltet. In vielen Klassenräumen finden sich Aushänge der aufgestellten Regeln für den sozialen Umgang. Die Ausgestaltung der vorbereiteten Lernumgebung ist unterschiedlich. Insbesondere in den Räumen der FLEX- Klassen und unteren Jahrgangsstufen können die Schülerinnen und Schüler auf didaktische Materialien, Nachschlagewerke und etwas Lesestoff jeweils im offenen Regal zugreifen. Durch den Schulträger wurden in jüngster Zeit insbesondere die Teilungsräume für die flexible Eingangsphase und das neue W-A-T 3 -Gebäude im Gartengelände geschaffen sowie Sanitärbereich, Flure und Speiseraum saniert. Der Schulträger erklärt den Standort der Schule für die nächsten Jahre als gesichert. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung wird vom Schulträger als häufig und vertrauensvoll angesehen. Die Schulleitung informierte das Visitationsteam, dass die Schule nicht in einem sozialen Brennpunkt liegt. Des Weiteren teilte sie mit, dass es in der Region eine Arbeitslosigkeit von ca. 14 % gibt. Für 68 Schülerinnen bzw. Schüler wurden Mittel aus dem Schulsozialfonds in Anspruch genommen. Das Einzugsgebiet ist einerseits als kleinstädtisch zu bezeichnen, andererseits kommt ca. die Hälfte der Schülerinnen und Schüler aus den umliegenden Dörfern. Es gibt in Pritzwalk eine weitere Grundschule. Nachdem die Kapazität der Friedrich- Ludwig-Jahn-Schule durch eine starke Nachfrage annähernd ausgeschöpft ist, bemüht sich die Stadt um eine ausgewogene Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf beide Grundschulen. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ist im Erhebungszeitraum 4 von 341 auf 361 angestiegen. Der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf hat sich kaum verändert und ist mit 1,7 % deutlich niedriger als der Landesdurchschnitt. Bei den derzeit sechs Schülerinnen und Schülern handelt es sich um folgende sonderpädagogische Förderschwerpunkte: Sehen, körperliche und motorische Entwicklung, Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung. Mit 43,2 % gibt es einen hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern, die mit dem Bus zur Schule kommen. Die Anzahl von Lehrkräften hat sich im Erhebungszeitraum von 23 auf 22 verringert. Außerdem erteilen im aktuellen Schuljahr zwei Lehrkräfte Unterricht an anderen Schulen. Der Anteil an teilzeitbeschäftigten Stammlehrkräften mit weniger als 75 % Beschäftigungsumfang liegt mit derzeit 18,2 % deutlich über dem Vergleichswert des Landes von 12,8 %. Frau Schwarz leitet die Schule seit zwei Jahren. Sie wird in ihrer Tätigkeit durch die langjährige stellvertretende Schulleiterin Frau Michael unterstützt. Zum weiteren Schulpersonal gehören eine Schulsachbearbeiterin und ein Hausmeister. An der Schule arbeiten außerdem zwei Sonderpädagoginnen. 3 Wirtschaft-Arbeit-Technik. 4 Der Erhebungszeitraum umfasst die Schuljahre 2009/2010, 2010/2011 und 2011/2012. Seite 7

8 4 Grundlagen des Berichts Dokumentenanalyse Zur inhaltlichen Vorbereitung des Visitationsbesuchs wurden neben dem Schulporträt ( und der Homepage der Schule ( die vorgelegten Dokumente gesichtet. Außerdem erfolgte vor Ort weitere Einsichtnahme in schulische Unterlagen. Standardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Die Befragungsergebnisse sind repräsentativ und können zur Bewertung der Schule herangezogen werden, da die erforderlichen Rücklaufquoten eingehalten wurden (Eltern mindestens 60 %, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler mindestens 80 %). Angaben zu den Befragungen Personengruppe Befragte absolut Rücklauf absolut Rücklauf in % Schülerinnen und Schüler Eltern Lehrkräfte Die Ergebnisse der Befragungen vermitteln ein aussagekräftiges Meinungsbild aller Gruppen der Schulgemeinschaft zu innerschulischen Einschätzungen. Unterrichtsbeobachtungen Daten zu den Unterrichtsbesuchen Anzahl der 20-minütigen Unterrichtsbeobachtungen 23 Anzahl der beobachteten Lehrkräfte/von anwesenden Lehrkräften 20/20 Anzahl der beobachteten Unterrichtsfächer 10 Anfangssequenzen Mittelsequenzen Endsequenzen Größe der Lerngruppen < 5 < 10 < 15 < 20 < 25 < Verspätungen Anzahl der Schülerinnen/Schüler Anzahl der Sequenzen 1 1 PC im Raum vorhanden 11 PC durch Schülerinnen/Schüler genutzt 1 Verteilung der vorwiegenden Unterrichtsformen in den gesehenen Sequenzen in % Freiarbeit Planarbeit Lehrervortrag Unterrichtsgespräch Schülerarbeit Schülervortrag Stationenlernen Projekt Experiment Seite 8

9 Verteilung der vorwiegenden Sozialformen in den gesehenen Sequenzen in % Frontalunterricht Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit Halbstandardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Schulleitung in den Interviews Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte wurden in Gruppen von bis zu zehn Personen interviewt. Im telefonischen Vorgespräch erfolgten mit der Schulleiterin Vereinbarungen zur Zusammensetzung der Personengruppen. 5 Zufriedenheit Die Schulgemeinschaft ist in besonderem Maße mit der Schule zufrieden. Übereinstimmend lobten alle interviewten Gruppen die Bedingungen am neuen schulischen Standort Zur Hainholzmühle mit dem Platzangebot, den Bewegungsmöglichkeiten auf den Schulhöfen und Sportstätten sowie der Hortanbindung. Die Eltern fühlen sich an der Schule durch Schulleitung und Lehrkräfte akzeptiert und einbezogen. Dies dokumentierten sie auch bei der Präsentation am ersten Tag der Schulvisitation mit einem eigenen kleinen Filmbeitrag über das vielfältige gemeinschaftliche Schulleben und die entsprechenden Höhepunkte. Ebenso wie die Schülerinnen und Schüler brachten sie ihre Anerkennung zum Ausdruck über die zumeist netten Lehrkräfte und die Offenheit und Ansprechbarkeit von Schulleitung und Lehrkräften auch bei Problemen. Darüber hinaus gab es zufriedene Äußerungen über die Möglichkeiten der flexiblen Eingangsphase sowie die Ansätze von Differenzierung und Förderung im Unterricht. Des Weiteren hoben Schülerinnen und Schüler die Exkursionen, Projekttage und das soziale Klima im Unterricht hervor. Das gute Klima an der Schule und die gegenseitige Unterstützung ist auch für viele Lehrkräfte ein Grund, warum sie gern in die Schule kommen. Mit Bedauern wurde das Auslaufen der Sozialarbeitsstelle benannt. Für einen qualitativen Unterricht bestehen Wünsche nach weiterer Verbesserung in der materiellen Ausstattung mit didaktischen Materialien, neueren Büchern und Ablagemöglichkeiten. Die Lehrkräfte vermissen in manchen Arbeitsbereichen noch eine weitreichende Kontinuität und Effizienz sowohl in der Lehrerversorgung als auch bei internen Arbeitsorganisationen. 6 Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtungen Der visitierte Unterricht an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule war gekennzeichnet durch eine weitgehende Professionalität der Lehrkräfte. Diese nutzten die Unterrichtszeit effektiv, achteten auf ein regelgerechtes Verhalten der Schülerinnen und Schüler und verfügten über ein angemessenes pädagogisches Repertoire bei gelegentlich auftretenden Störungen. Dem Unterricht lag meistens eine klare Struktur zugrunde, die Lernziele wurden benannt oder waren den Schülerinnen und Schülern häufig bekannt ebenso wie der geplante Unterrichtsverlauf. Inhalte und Ablauf verdeutlichten die Lehrkräfte gelegentlich auch an der Tafel oder durch Tages- bzw. Wochenpläne. Nicht immer erfolgten zusammenfassende Reflexionen über das Erreichte am Stundenende oder Ausblicke auf die ggf. weitere Bearbeitung. Die gewählten Unterrichtsinhalte waren altersgerecht und bedeutsam in Bezug auf die Erfahrungs- und Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Die Lehrkräfte benutzten bei den Einführungen und Erläuterungen altersgerechte und sachgemäße Formulierungen. Das Unterrichtstempo und die unterrichtlichen Methoden orientierten sich häufig am Leistungsvermögen der gesamten Lerngruppe. In einigen Sequenzen kam es zu gelegentlichen Über- bzw. Unterforderungen von Schülerinnen und Schülern. Dies ereignete sich insbesondere im lehrerzentrierten Frontalunterricht. Es gelang den Lehrkräften in ca. der Hälfte der beobachteten Unterrichtssequenzen durch die bereits in der Vorbereitung berücksichtigten individuellen Lernvoraussetzungen eine differenzierte Förderung und Forderung von Schülerinnen und Schülern entsprechend ihrem jeweiligen Leistungsstand Seite 9

10 anzubahnen. Dies wurde durch unterschiedliche Methoden umgesetzt. So gab es Gruppenarbeit, bei der die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler u. a. gezielt zum gegenseitigen Unterstützen bzw. Fördern und Fordern zusammensetzten. Teilweise waren auch Aufgaben mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus zu bearbeiten. Die Methode der Tages- oder Wochenplanarbeit ermöglichte, dass Schülerinnen und Schüler in ihrem eigenen Tempo und entsprechend ihrem Lernstand vorgehen konnten. In diesen Unterrichtsphasen hatten die Lehrkräfte die Gelegenheit, sich einzelnen Schülerinnen und Schülern mit unterstützender Förderung und differenzierten Leistungsrückmeldungen zuzuwenden. Insgesamt waren das Berücksichtigen der individuellen Lernvoraussetzungen und die Maßnahmen zum Fördern und Verstärken individueller Lernfortschritte noch nicht in ausreichendem Maße zu beobachten. Das Unterrichtsklima zeichnete sich durch ein freundliches Miteinander zwischen Schülerinnen und Schülern und einen wertschätzenden Umgangston der Lehrkräfte aus. In ähnlich motivierender Weise formulierten die Lehrkräfte oftmals positive Erwartungen gegenüber den Schülerinnen und Schülern oder ermutigten durch ermunterndes Nachfragen. Auftauchende Fehler wurden meistens beachtet, ohne dass sie zu Beschämungen bei den Schülerinnen und Schülern führten. Zur selbstständigen Kontrolle lagen in einigen Lernsituationen Lösungsblätter bereit. Im Übrigen war das selbstständige und kooperative Arbeiten von Schülerinnen und Schülern tendenziell stärker in den unteren Klassen zu beobachten. Mit Unterstützung von zuvor abgesprochenen Plänen und didaktischen Materialen zum Begreifen konnten die Kinder zeitweilig selbstorganisiert und selbstgesteuert tätig werden. Hier ergaben sich auch des Öfteren Situationen, in denen auftretende Fehler zur Reflexion eigener Lernprozesse führten und ggf. durch die Lehrkräfte mit analysiert und zur Weiterarbeit genutzt wurden. Derartige differenzierte Leistungsrückmeldungen und positive Erwartungen gegenüber Schülerinnen und Schülern, die sich auch im Ermöglichen des selbstständigen Arbeitens niederschlagen, waren eher zu einer knappen Hälfte festzustellen. Oftmals überwogen die von den Lehrkräften vorgegebenen Aufgaben, die kleinschrittig abzuarbeiten waren und in denen das selbstständige Praktizieren, Kommunizieren und Reflektieren sowie Nutzen von Fehlern zum weiteren Lernen kaum ermöglicht wurden. Hier stand der Erwerb von sozialen und methodischen Kompetenzen wenig im Fokus. 7 Ergebnisse zu den Arbeitsgrundlagen und Konzepten für den Unterricht Die schwerpunktmäßig eingesehenen schuleigenen Lehrpläne, die die Schule für den Schulreport 5 übersandt bzw. ausgewählt hatte, wurden von den Lehrkräften überarbeitet und in den Fachkonferenzen abgestimmt. Bei der Überarbeitung wurde ein Schwerpunkt auf die Berücksichtigung des kompetenzorientierten Ansatzes gelegt, so dass vielfach in den Plänen eine Verknüpfung der angestrebten Sachkompetenzen mit den sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen deutlich wird. In einigen schuleigenen Lehrplänen finden sich Angaben zum Erwerb von Fähigkeiten im Umgang mit verschiedenen Medien, insbesondere mit dem Computer. Die Lehrkräfte arbeiten jedoch nicht mit einem abgestimmten Medienkonzept, das die systematische und aufbauende Entwicklung von Medienkompetenzen in den einzelnen Jahrgangsstufen vorsieht. Mehrere schuleigene Lehrpläne enthalten Hinweise zu fächerverbindenden bzw. fachübergreifenden Unterrichtselementen, insbesondere in Verbindung der Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Sachunterricht. Diese werden im Rahmen der zahlreichen Projekte der Schule gemeinsam mit weiteren Fächern realisiert. Aussagen darüber sind auch im Schuljahresarbeitsplan und weiteren Planungsunterlagen für die Doppeljahrgänge 1./2., 3./4., 5./6. nachzulesen. Ein beispielhaftes Projekt, die Startertage, wird jeweils zu Beginn des Schuljahres mit dem Schwerpunkt auf das Erlernen sozialer Kompetenzen durchgeführt. 5 Schuleigene Lehrpläne der Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Sachunterricht und W-A-T. Seite 10

11 In einigen schuleigenen Lehrplänen finden sich Anmerkungen zur Leistungsdifferenzierung, die in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ebenso wie die Neigungsdifferenzierung stattfindet. Darüber hinaus existieren Fördergruppen in Deutsch und Mathematik ab der Jahrgangsstufe 3 und in den unteren Jahrgangsstufen, insbesondere in den FLEX-Klassen, werden die Differenzierungs- und Fördermaßnahmen regelmäßig geplant und praktiziert. Außerdem gibt es Angebote zur Begabtenförderung durch das Goethe-Gymnasium Pritzwalk, die von einigen Schülerinnen und Schülern aus den oberen Jahrgangsstufen im Bereich Mathematik, Schach und Methodentraining in Anspruch genommen werden. Im Schulprogramm sind vereinbarte Grundsätze zur Förderung nachzulesen. Dort wird betont, dass die individuellen Lernmöglichkeiten zu berücksichtigen sind und z. B. mit äußerer und innerer Differenzierung sowie Methoden wie offene Lernformen, Wochenpläne und Projektunterricht eine ganzheitliche Entwicklung ermöglicht werden soll. Des Weiteren werden dort konzeptionelle Ausführungen zur Entwicklung der Lesekompetenz vorgenommen. Gemeinsam mit den Sonderpädagoginnen der Schule haben die Lehrkräfte die Förderpläne für die Schülerinnen und Schüler mit diagnostiziertem sonderpädagogischen Förderbedarf sowie besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben entwickelt. Die eingesehenen Förderpläne enthalten Aussagen zum Entwicklungsstand, zu Förderzielen und -maßnahmen. Eine regelmäßige Fortschreibung ist erkennbar, die Elternbeteiligung ist nicht durch Unterschriften dokumentiert. Die Lehrkräfte nutzen die Instrumente der individuellen Lernstandsanalysen (ILeA, Jahrgangsstufen 1, 3, 5), Klassenarbeiten, Tests und Portfolios, um die jeweiligen Lernstände zu erfassen und die Lernpläne und -entwicklungen zu dokumentieren. In den Portfolio-Ordnern befinden sich neben ausgewählten Arbeiten der Schülerinnen und Schüler teilweise auch Ergebnisseiten der Wochenplanarbeit oder ILeA- Ergebnisse. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ebenso wie die Eltern auf der Basis der erfassten Lernstände und Lernentwicklungen individuelle Leistungsrückmeldungen. Dazu dienen auch die Zensurenkarten, die teilweise in den oberen Jahrgangsstufen mit entsprechenden Informationen ausgegeben werden. Weitere Rückmeldungen erhalten die Schülerinnen und Schüler beispielsweise durch entsprechende Vermerke oder Lobsymbole unter schriftlichen Arbeiten. Sie können des Weiteren mit den Eltern gemeinsam an den regelmäßig stattfindenden Elternsprechtagen teilnehmen. Zu Beginn des Schuljahres werden die Schülerinnen und Schüler im Unterricht und die Eltern auf den ersten Elternabenden in der Regel grundlegend über die zentralen geplanten Lerninhalte, Anforderungen und Grundsätze der Leistungsbewertung sowie ggf. aktuell der Versetzungsregelungen oder Abschlüsse informiert. Die Vereinbarungen der Lehrkräfte aus der Konferenz der Lehrkräfte zu Leistungsbewertung und Lernkontrollen beziehen sich in erster Linie auf die schriftlichen Bewertungen. Beratungen zur mündlichen Bewertung fanden insbesondere im Jahrgangsstufenteam 5/6 statt. Eine Festlegung, die auch von anderen Jahrgangsstufen und verschiedenen Fächern übernommen wird, ist aus der Protokolllage nachvollziehbar. Dies gilt beispielsweise für einzelne Bereiche wie Kurzvortrag und Gedichte, hier liegen schriftliche Verabredungen vor. Zum Umgang mit Hausaufgaben haben die Lehrkräfte einige Grundsätze verabredet und Absprachen in den Gremien getroffen. Dazu gehören bei nicht erledigten Aufgaben das Prinzip des Nachholens, Nutzung des Hausaufgabenzimmers und die Elterninformation. In der Praxis werden die entsprechenden Maßnahmen jedoch lehrkräfteabhängig angewendet, teilweise wird bei mehrmaligem Vergessen auch eine negative Note erteilt. 8 Ergebnisse im Bereich Schulkultur Eltern sowie Schülerinnen und Schüler können sich vielfältig am Schulleben der Friedrich- Ludwig-Jahn-Schule beteiligen. Sie werden über aktuelle Planungen und Entwicklungen zeitnah durch schriftliche Mitteilungen von Lehrkräften und Schulleitung sowie die Homepage der Schule oder direkt durch die Gremienmitglieder informiert. Letztere werden beispielsweise bei den Schwerpunktsetzungen zur Jahresplanung einbezogen und können diese Informationen gezielt weitergeben. Eltern engagieren sich im Förderverein der Schule Seite 11

12 und sind bei vielen Veranstaltungen aktiv wie u. a. zur Unterstützung bei Projekten, außerschulischen Unternehmungen oder schulischen Feiern und Höhepunkten. Gelegentlich bringen sie ihre beruflichen Kompetenzen auch in die Unterrichtsarbeit ein. Exemplarisch seien hier ein Vater als Tierarzt oder eine Tiertherapeutin genannt, die nach Berichten der Lehrkräfte besonders sachkompetent beim Thema Tiere mitwirkten. Schülerinnen und Schüler sind verantwortlich aktiv als Ordnungsdienste, beim Streitschlichten und als Schülerlotsen. Außerdem führen sie regelmäßig die Klassenratsbesprechungen durch. Sie sind beteiligt bei der Organisation und Durchführung von besonderen Projekten wie z. B. der Aktion Kinder helfen Kindern oder Aktivitäten der Stadt Pritzwalk. Darüber hinaus bringen sie ihre besonderen Kompetenzen auch bei traditionellen schulischen Höhepunkten ein. Zu derartigen Veranstaltungen der Schule, die auch ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln, gehören u. a. der Herbstbasar, der Weihnachtsmarkt sowie die Sportfeste. Im Zusammenhang mit sportlichen Wettbewerben zum Kindertag oder der Organisation des Schwimmunterrichts sowie zur Einschulung und der Begabtenförderung gibt es eine eher sporadische Zusammenarbeit mit anderen Schulen der Region 6. Überschulische Fachkonferenzen werden - außer in Englisch - bisher wenig zum intensiveren Austausch durchgeführt. Kooperationen werden genutzt für die Begleitung der Übergänge von Schülerinnen und Schülern in die weiterführenden Schulen. So werden neben der Begabtenförderung durch das Goethe-Gymnasium die weiterführenden Schulen auf Informationsabenden vorgestellt, deren Tage der offenen Tür in Anspruch genommen, und die Freiherr-von-Rochow-Oberschule präsentierte sich im L-E-R 7 -Unterricht mit einer Theateraufführung. Für den Übergang der Kinder von der Kindertagesstätte (Kita) in die Schule kooperiert die Schule mit mehreren Kitas im Einzugsgebiet. Die diesbezüglich sehr intensive Zusammenarbeit mit der benachbarten Kita Kinderland ist in einem Kooperationsvertrag festgehalten. Dazu gehört ein Kooperationskalender mit Elementen wie gegenseitige Besuche und Beratungen von Erzieherinnen und Lehrkräften in der Kita und Schnupperstunden der Kinder in der Schule. Außerdem lesen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 3 in der Kita vor und die einzuschulenden Kinder werden zum Nikolausprojekt mit der Schule einbezogen. Es gibt weitere Kooperationen der Schule teilweise auf der Basis von schriftlichen Vereinbarungen mit dem Hort, der Stadtbibliothek, der Berlin-Brandenburger Landjugend, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, u. a. Überregionale Schulpartnerschaften existieren derzeit nicht. 9 Ergebnisse im Bereich Schulmanagement Die Ergebnisse in diesem Bereich werden nicht veröffentlicht. 10 Ergebnisse im Bereich Professionalität der Lehrkräfte Vorschläge für die schulinternen Lehrkräftefortbildungen werden in der Konferenz der Lehrkräfte gesammelt, beraten und abgestimmt. Die Lehrkräfte führten in den Schuljahren 2009/2010 und 2010/2011 einen größeren Fortbildungsblock zum Thema Demokratische Schulentwicklung, Qualitätsentwicklung mit Externen der RAA 8 durch. Mehrere Fortbildungselemente stehen im Zusammenhang mit der Evaluation der Schulqualität und der Entwicklung des Schulprogramms. Außerdem widmeten sie sich in SchiLF 9 - Veranstaltungen z. B. den besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben, dem Erkennen und Fördern von Hochbegabung sowie der Evaluation von Unterricht und Lernergebnissen im Team. 6 Quandt-Grundschule, Förderschule, Oberschule und Gymnasium. 7 Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde. 8 Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien. 9 Schulinterne Lehrkräftefortbildungen. Seite 12

13 Die Schule nutzt für die Fortbildungsveranstaltungen und Entwicklungsprozesse häufig Experten von außerhalb. Neben den bereits genannten Personengruppen seien hier noch einmal beispielhaft die externe Kollegin vom OG Marie-Curie-Wittenberge zum Thema Begabtenförderung und die Zusammenarbeit mit dem BUSS 10 genannt. Wie bereits ausgeführt, praktizieren die Lehrkräfte der Schule regelmäßig Teamarbeit insbesondere für die Arbeit in der Eingangsphase und FLEX sowie in den übrigen Jahrgangsstufen. Hier erfolgen ebenso wie in den Fachkonferenzen Austausch und Abstimmungen zu fachlichen und didaktisch-methodischen Fragen. Gegenseitige Hospitationen, um miteinander und voneinander zu lernen, fanden an der Schule bisher kaum statt. Im Interview gab es dazu auch Stimmen des Bedauerns darüber, dass es organisatorisch und durch die häufige Vertretungssituation schwer möglich sei. Neue Lehrkräfte werden an der Schule von der Schulleitung und den übrigen Lehrkräften begrüßt und bei der Einarbeitung tatkräftig unterstützt. Sie werden mit den örtlichen Gegebenheiten, Hausordnung und Regeln vertraut gemacht. Durch Beratungsgespräche mit den parallel arbeitenden Fachlehrkräften und der Schulleiterin wird der Einstieg in die unterrichtliche Arbeit weiter begleitet. 11 Ergebnisse im Bereich Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung Die Schulleitung und die Lehrkräfte haben die Auswertung der Erstvisitation und des DAQ 11 - Gespräches genutzt und gemeinsam mit den genannten Experten weitere gezielte Evaluationen zur Schul- und Unterrichtsqualität mit Eltern sowie Schülerinnen und Schülern entwickelt. Zunächst wurden Erkenntnisse zu Themen aus der Erstvisitation wie schuleigene Lehrpläne, ILeA und Teamarbeit aufgegriffen und in den Arbeitsprozess aufgenommen. Für die weitere Entwicklung der Schulqualität ging es dann auch um die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Eltern und dem Hort sowie um eine transparente Außenwirkung. Außerdem wurde der Schwerpunkt Schul- und Lernklima sowie Unterrichtsqualität bearbeitet. In diesem Zusammenhang erarbeitete die Steuergruppe Schulentwicklung gemeinsam mit der Expertin der RAA einen Fragebogen für alle Eltern und die Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 3. Die Auswertung erfolgte in einer gemeinsam in der Schulkonferenz geplanten Zukunftswerkstatt. Aus dieser Veranstaltung und der Beratung in der Elternkonferenz ergab sich aktuell der formulierte Bedarf nach Intensivierung der Förderung, der in die Jahresplanung aufgenommen wurde. Des Weiteren entstanden der wöchentliche Klassenrat zur Verbesserung von Schul- und Klassenklima und das Projekt Startertage, insbesondere zur Entwicklung der sozialen und methodischen Kompetenzen. Die Schülerinnen und Schüler hatten u. a. zurück gemeldet, dass sie sich nicht immer gerecht behandelt fühlen und sich mehr Gruppenarbeit im Unterricht wünschen. Es wurde somit auch zur Evaluation der Unterrichtsqualität ein Anfang gemacht, der u. a. unter Zuhilfenahme entsprechender Unterlagen des LISUM 12 weiter entwickelt werden soll. Derartige Fragen stellten die Lehrkräfte bisher im Übrigen eher sporadisch und mündlich im Anschluss an den Unterricht oder Projektphasen. Überlegungen und Beratungen zu außerunterrichtlichen Angeboten fanden gelegentlich in den Gremien statt. Die Wünsche von Schülerinnen und Schülern sollten erfragt werden. Die Möglichkeiten der Umsetzung werden jedoch bisher wegen mangelnder Ressourcen bei Lehrkräften und Eltern noch als schwach eingeschätzt. Ein Schwerpunkt ist in diesem Schuljahr nach Aussagen der Schulleiterin das Vorgehen beim Auswerten der Lernergebnisse. Die Reflexion der zentralen Leistungsfeststellungen erfolgt in der Teamarbeit und den Gremien. Nach der Auswertung von VERA 3 13 fassten die 10 Beratungs- und Unterstützungssystem für Schulen und Schulämter. 11 Datengestütztes Qualitätsgespräch mit der Schulrätin. 12 Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg. 13 Vergleichsarbeiten in der Jahrgangsstufe 3. Seite 13

14 Lehrkräfte Konferenzbeschlüsse zur Entwicklung der Lesekompetenz mit verstärktem Augenmerk auf sinnerfassendes Lesen und freudbetontes Herangehen an Kinderliteratur. Seite 14