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- Gert Biermann
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2 Lokale oder regionale Entscheidungen unter Beteiligung der dort lebenden Menschen treffen das ist Kommunalpolitik als Grundlage des demokratischen Gemeinwesens. Klingt einfach, doch in der Realität können sich Problemlösungen schon mal vom Willen der Bevölkerung abkoppeln. In Wenzenbach legt man das Ohr an den Pulsschlag der Einwohner und hat daher im August in Zusammenhang mit dem integrierten städtebaulichen ANZEIGE Entwicklungskonzept (ISEK) eine Bürgerbefragung durchgeführt. Themen wie Nahversorgung und Verkehr wurden abgefragt (Die MZ berichtete), aber auch Naherholung oder Wohnbebauung standen im Fokus. Gerade die Frage nach bezahlbarem Wohnraum treibt die Menschen in der Vorwaldgemeinde um. Großen Bedarf sehen im Kernort gut 63 Prozent, nur 20 Prozent sind mit der Situation zufrieden.
3 Die Baulandpreise steigen, die Gemeinde reagiert. Wir entwickeln selber, sagt Bürgermeister Sebastian Koch und verweist etwa auf das Baugebiet Gonnersdorf, bei dem die Gemeinde nach einem sozialverträglichen Kriterienkatalog Grundstücke vergibt. Zu Preisen unter dem üblichen Niveau, sagt Koch. Auch an der Stellschraube Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen wird gedreht, in Irlbach entstehen so 25 Wohneinheiten auf dem ehemaligen Riederer-Areal. Damit will man den Wunsch der Bürger treffen. Vor allem Menschen zwischen 25 und 29 Jahren haben im Fragebogen angegeben, dass sie gerne in Wenzenbach wohnen bleiben wollen wenn es der finanzielle Rahmen erlaubt. Nicht wenige wünschen sich, dass Wenzenbach nicht mehr weiter wächst, sondern sich den Charme als mittelgroße Vorwaldgemeinde bewahrt, spiegelt Koch eine Meinung der Umfrage wider. Aber: In einer Wachstumsregion wird man ohne zusätzlichen Flächenverbrauch nicht auskommen, gibt Koch zu bedenken. Dennoch sei die Gemeinde bei der Baulandausweisung vorsichtig, versichert der Bürgermeister. Andere wiederum können sich aber durchaus eine noch dynamischere Entwicklung vorstellen, bei der weitere Grünflächen zur Baulandgewinnung umgewandelt werden. Die Lösung könnte eine innerörtliche Nachverdichtung sein, so Koch, um möglichst Flächenfraß zu vermeiden.
4 unterrichtet werden, geht der Trend wieder nach oben. Die Gemeinde ringt seit vielen Jahren um die notwendige Schulsanierung, deren Realisierung von der Bevölkerung als wichtig bis sehr wichtig eingestuft wird. 73 Prozent der Befragten erwarten, dass das Schulgebäude endlich saniert wird. Knapp die Hälfte der Schulhausfläche wird allerdings aufgrund der reduzierten Schülerzahl nicht mehr benötigt, hier könnten auf Kosten der Gemeinde Wenzenbach Raumkapazitäten für die Volkshochschule, Musikschule oder Vereine geschaffen werden. Wir ringen noch mit der Gemeinde Bernhardswald als Partner im Schulverband, die mittlerweile signalisiert an einem Sanierungskonzept mitzuwirken. Auch Freizeitmöglichkeiten stehen im Zusammenhang mit einer erhöhten Ausweisung von Wohnflächen. Das Angebot für Kinder und Jugendliche wird überwiegend positiv gesehen, 55 Prozent der befragten Wenzenbacher sind damit zufrieden. Hier sind wir auf einem guten Weg, betont Koch und verweist auf die Freizeitanlage bei Irlbach, die gerade entsteht. Zum Freizeitangebot gehört aber auch eine ansprechende Kulturstätte. Damit ist man beim eigentlichen Kern der Umfrage angelangt. Das geht ein wenig unter, sagt Koch, denn wir haben ursprünglich das ISEK wegen der Schlosshofumgestaltung auf dem Schönberg gestartet. Die Gemeinde hat das Areal vor dem Schloss erworben und will dort für knapp zwei Millionen Euro die sogenannte Sommerlösung mit Freilichtbühne,
5 Pergola, Teeküche, Elektroanschlüssen für Weihnachtsmarktbuden und einer Parkanlage realisieren. Umso mehr geplättet sind wir von dem Umfrageergebnis. Fast 60 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihnen dieses Projekt unwichtig oder weniger wichtig erscheint. Wir wenden hier sehr viel Geld und Zeit für einen gewiss identitätsstiftenden und historisch wertvollen Platz auf, mussten aber im Rahmen der Bürgerbefragung feststellen, dass die Wenzenbacher daran eher semi-interessiert sind. Lediglich bei den Mitbürgern aus dem Ortsteil Schönberg erntet das Projekt einen sehr hohen Zuspruch. Mehr Nachrichten aus dem Landkreis Regensburg lesen Sie hier.
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