Qualitätssicherung zwischen Input und Outcome Internationale Perspektiven

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1 Politikdialog des VDI Berlin, 24. November 2005 Qualitätssicherung zwischen Input und Outcome Internationale Perspektiven Günter Heitmann Technische Universität Berlin, EUR-ACE, QAA Verfahren der Qualitätssicherung Staatliche Vorgaben und Rahmensetzungen einschließlich staatlicher Kontrolle z.b. über Genehmigungsverfahren und Berichtswesen; Interne und externe Qualitätsevaluation; Akkreditierung von Institutionen, Studiengängen oder Personen; Externe Evaluation (und ggf. Zertifizierung) des internen Qualitätssicherungssystems (Quality( audit); Benchmarking und Ranking; Qualitätslabel/Gütesiegel 1

2 Wechsel von der Steuerung durch Inputs zur Orientierung an Outcomes Inputs: vor allem: Strukturen; personelle, räumliche, apparative und finanzielle Resourcen; ; Studienfächer und deren Umfang; Studieninhalte; genehmigte Prüfungsordnungen; Studienberechtigte; Outcomes: institutionelle bzw. fachbezogene Leistungen; aber vor allem studentische Lernergebnisse (learning( outcomes) Hochschulen bzw. Ausbildungsanbieter entscheiden selber, wie sie angestrebte oder vorgegebene Ergebnisse erreichen wollen. Gründe für die zunehmende Orientierung an Outcomes Erleichterung von Vergleichbarkeit und gegenseitiger Anerkennung; Verbesserung der Rechenschaftslegung (accountability( accountability); Unterstützung eines ergebnis- und prozessorientierten Qualitätsmanagements und der Qualitätsverbesserung; Förderung von Curriculumentwicklung und Qualität der Lehre durch explizite Ausrichtung auf Lernen und Kompetenzentwicklung; Bessere Orientierung von Studierenden, Lernenden, Abnehmern; Stärkung der Hochschulautonomie und der Flexibilität der Studiengestaltung; Entkopplung von Lernergebnissen und Lernwegen; 2

3 Internationale Beispiele für die zunehmende Orientierung an Outcomes USA: : in den 80ziger Jahren Forderung nach performance and outcomes based institutional accreditation ; in den 90ziger Jahren program accreditation based on outcomes, z.b. ABET Criteria 2000 Europa: : in den 90ziger Jahren Nutzung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ( z.b. Modulbeschreibungen) und bei der Definition von Qualifications Frameworks, z.b. in Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark; im Hochschulbereich im Rahmen von Qualitätsevaluation (subject( benchmarking,, QAA UK), Studiengangs- Akkreditierung (UK-Spec Spec) ) und Vergleichbarkeit (Tuning-Projekt) Im Bologna-Prozess seit der Berlin-Folgekonferenz explizite Empfehlung zur Orientierung an outcomes outcomes im Hinblick auf Qualitätssicherung und der Entwicklung eines Europäischen Qualifikationsrahmens (Dublin-Descriptors Descriptors,, EQF) Umsetzung in den Bologna Signaturstaaten: Ergebnis einer nicht repräsentativenumfrage aus 2004 Definition Learning Outcomes : :... precise statements of what a learner is able to know, understand and/or is able to demonstrate at the end of a period of learning involving the exact identification of the skills and abilities that a student will have on the succcessful completion of a module/unit unit and/or complete qualification ; Ausgewählte Ergebnisse: 28 von 29 Länder, von denen Antworten vorlagen, haben über Aktivitäten itäten zur Orientierung an Learning Outcomes bzw. Kompetenzen berichtet; überwiegend im Zusammenhang mit der Enwicklung nationaler Qualifikationsrahmen, curricularer Vorgaben oder der Ausgestaltung von Modulen/Studiengängen. 52% eher mit top-down (ministry( ministry-led) ) Aktivitäten, Ca 34% eher mit bottom-up (institutional-led led) ) Aktivitäten, 21% betonten den Bologna-Prozess als Auslöser oder Motor. Quelle: Shephen Adams, Using Learning Outcomes,, Beitrag zum Bologna Seminar zu Learning Outcomes, Edinburgh 2004, 3

4 Mögliche Probleme bei der Umsetzung Outcomes- basierter Qualitätssicherung Wer ist zuständig für die Definition zu erreichender Outcomes: Staat, Hochschule, Profession, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Scientific Community, Peers, Studierende? Wie detailliert und in welcher Terminologie werden Outcomes definiert? Sollen Outcomes für unterschiedliche Ebenen und zusätzlich für unterschiedliche Profile entwickelt werden oder sollte dieses speziellen Qualitätslabeln überlassen bleiben? Wie wird gesichert, dass Evaluatoren/Peers mit dem Konzept Outcomes- basierter Akkreditierung/Qualitätsevaluation umgehen können? Wie ist die Belastung der Hochschulen durch Evaluationen zu begrenzen? enzen? Learning Outcomes in den Ingenieurwissenschaften: In den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen in Europa wurde schon vor der Arbeit an Qualifications Frameworks über die Einführung einer Orientierung an Learning Outcomes diskutiert, angestoßen durch die Entwicklung in den USA (ABET Criteria 2000) und den Washington Accord, es dominieren zunächst jedoch und in vielen Ländern weiterhin input input- basierte Ansätze; Deskriptoren von Qualifications Frameworks werden als zu unspezifisch angesehen und bestenfalls als Referenzpunkte betrachtet; Auch die vom Tuning Projekt angeregte Ausrichtung an generic and subject related competences wird überwiegend als zu wenig operational angesehen; In der Curriculumentwicklung und Studiengangsakkreditierung der Ingenieurwissenschaften dominiert zunehmend der Versuch, anzustrebende Learning Outcomes von der professionellen Praxis bzw. der Qualifizierung für Forschungstätigkeiten abzuleiten. Das EUR-ACE Projekt folgt diesem Ansatz. 4

5 Structure and Organisation of Degree Programmes Post Integrated Graduate Bologna Masters Schools D M B Engineering Council (EC) UK Studiengangsakkreditierung: UK-SPEC Competence Statements Using knowledge and understanding to apply and develop technology Applying appropriate theoretical and practical methods Providing technical and commercial leadership and management Demonstrating effective interpersonal skills Recognising obligations to society, the profession and the environment 5

6 General Learning Outcomes Knowledge and Understanding Intellectual Abilities Practical Skills General Transferable Skills Applicable to all registration categories and qualification levels Specific Learning Outcomes Underpinning Science and Mathematics Engineering analysis Design Economic, social and environmental context Engineering Practice Presented for Bachelors (Honours( Honours) ) degree level for CEng registration 6

7 Output Standards des Engineering Professors Council (UK) Definiert 26 grundlegende (generic( generic) ) Fähigkeiten ( ability to...) in 7 Gruppen, welche Ingenieurtätigkeit im Kern kennzeichnen sollen: 1. Ability to exercise Key Skills, 2. Ability to transform existing systems into conceptual models, 3. Ability to transform conceptual models into determinable models Output Standards des Engineering Professors Council (UK) 4. Ability to use determinable models to obtain system specifications in terms of parametric values, 5. Ability to select optimum specifications and create physical models, 6. Ability to apply the results from physical models to create real target systems, 7. Ability to critically review real target systems and personal performance. 7

8 CDIO Conceive, Design, Implement, Operate an Outcomes and Competence Based Curriculum Development CDIO outcomes 1. Technical Knowledge & Reasoning: Knowledge of underlying sciences Core engineering fundamental knowledge Advanced engineering fundamental knowledge 2. Personal and Professional Skills & Attributes Engineering reasoning and problem solving Experimentation and knowledge discovery System thinking Personal skills and attributes Professional skills and attributes 8

9 CDIO outcomes 3. Interpersonal Skills: Teamwork & Communication Multi-disciplinary teamwork Communications Communication in a foreign language 4. Conceiving, Designing, Implementing & Operating Systems in the Enterprise & Societal Context External and societal context Enterprise and business context Conceiving and engineering systems Designing Implementing Operating List of Outcomes contains 2-3 more layers of detail Competences Knowledge of Engineering Sciences Problem Analysis Design/ development of solutions Investigation Modern Tool Usage Vergleich von Outcomes/Competences in verschiedenen Ansätzen: high level requirements are marked in green, intermediate requirements are in yellow, low level requirements are in red. WA EUR-ACE (FC) EUR- ACE (SC) Dutch descriptors FC Dutch descriptors SC 9

10 high level requirements are marked in green, intermediate requirements are in yellow, low level requirements are in red. Competences Individual and Team work WA EUR-ACE (FC) EUR-ACE (SC) Dutch descriptors FC Dutch descriptors SC Communication Ethics Environment and Sustainability Project Management and Finance The Engineer and Society Life long learning Rolle von Input-Standards bei Outcomes- basierten Akkreditierungen Die Erzielung definierter Lernergebnisse und die kontinuierliche Qualitätsentwicklung setzt einen geeigneten Input an Ressourcen, Strukturen und Rahmenvorgaben voraus. Nicht immer erfolgt die Überprüfung anhand entsprechend festgelegter Input-Standards, vielfach reicht eine entsprechende Peer-Begutachtung und der Nachweis, dass die geforderten oder intendierten Outcomes tatsächlich erreicht wurden und weiterhin werden; Gefordert wird dementsprechend ein geeignetes Outcomes assessment und ein adäquates Qualitätsmanagementsystem. 10

11 Studiengangsakkreditierung als Mittel der Qualitätsentwicklung Akkreditierung kann durch geeignete Mindeststandards Qualitätsverbesserung einleiten, sie steht der Überschreitung von Mindeststandards nicht entgegen, sie kann durch Einforderung eines Qualitätssicherungssystems Voraussetzungen für kontinuierliche Qualitätsentwicklung schaffen und sie kann durch ergebnisbezogene Standards (outcomes( outcomes) ) und Einforderung kontinuierlicher Ergebnisdokumentation und bewertung zum Zweck der Reakkreditierung Prozessorientierung fördern Determine educational objectives ABET - Evaluation & Assessment Cycles 2-loop Process Determine Outcomes Required to to Achieve Objectives Determine Evaluate Objectives/ How Outcomes Assess Outcomes will be be Achieved Input from Constituencies Formal Instruction Student Activities Determine How Outcomes will be be Assessed Establish Indicators for for Outcomes to to Lead to to Achievement of of Objectives 11

12 Quality Assurance Check List: Criteria for Programmes Goals for core competences are clear and realistic Goals are developed considering the needs of the labour market Goals include development of generic skills Contents and Learning arrangements consistent with goals Subject related competences are achieved through compulsory subjects Programme characterised by progression Assessments enable learners to demonstrate achievement of learning outcomes 12

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