Eine Modellmaßnahme für Jugendliche mit so genannter geistiger Behinderung beim Übergang von der Schule in den Beruf
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- Holger Sommer
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1 RAINER MOHR-HERLITZ BERUFSORIENTIERUNG an der Ernst-Reuter-Schule II in Frankfurt am Main Eine Modellmaßnahme für Jugendliche mit so genannter geistiger Behinderung beim Übergang von der Schule in den Beruf Seit acht Jahren gibt es an der Ernst-Reuter-Schule II, einer Integrierten Gesamtschule mit Gemeinsamem Unterricht, die Maßnahme BERUFSORIENTIERUNG für Jugendliche mit sonderpädagogischem und besonderem Förderbedarf im Rahmen der Schulzeitverlängerung. Gesellschaftlicher Rahmen: Bemühungen um Integration von Menschen mit Behinderung, begründet in den Zielen der Bürgerrechtsbewegung und den allgemeinen Menschenrechten, haben bewirkt, dass Alternativen zur Besonderung und Ausgliederung im schulischen Bereich sinnvoll, möglich und bei entsprechender Ausstattung nachweislich erfolgreich sind. Dabei müssen deren Kosten die der Sondereinrichtungen nicht übersteigen. Die Platzierung von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt als Alternative zu ihrer Unterbringung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM), ist die logische Folge dieses Integrationsgedankens. Schließlich bewirkt diese Erwerbsarbeit nicht nur eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung des Einzelnen, sondern sie trägt über die von ihr/ihm erbrachten Steuern und Sozialabgaben, anders als bei Mitarbeitern einer WfbM, zur Sicherung des Sozialhaushaltes und der persönlichen Gesundheits- und Alterssicherung bei. Im Neunten Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) wird die Erlangung eines Arbeitsplatzes für Menschen mit Behinderung zum Rechtsanspruch erhoben. Das Gesetz beschreibt die dazu notwendigen Voraussetzungen. Die Bundesanstalt für Arbeit und die Integrationsämter der Länder haben entsprechende Vereinbarungen getroffen. Im Bericht der Bundesregierung nach 160 des SGB IX zur Beschäftigungssituation schwerbehinderter Menschen vom Juni diesen Jahres ist auf Seite 57 die Empfehlung nachzulesen, dass auch allgemeinbildende Schulen ihren Beitrag zur Berufsorientierung von Menschen mit Behinderung, ihre Integration dort voraussetzend, verbessert durchführen sollen. Schulorganisatorische Bedingungen: Die Ernst-Reuter-Schule II (ERS II) hat seit 15 Jahren ein viel beachtetes und über die Grenzen der Stadt hinaus bekanntes Konzept der Vielfalt und fördert derzeit 110 Kinder mit unterschiedlichsten Behinderungen in 27 Klassen gemeinsam mit ca. 950 Kindern aus bis zu 30 Ethnien im Gemeinsamen Unterricht. Für Jugendliche mit schwereren Beeinträchtigungen wurde 1996 die BERUFSORIENTIE- RUNG (BO) nach langen Verhandlungen mit dem Hessischen Kultusministerium (HKM) eingerichtet. Sie ist eine Maßnahme zur Gestaltung des Übergangs Schule / Beruf für Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach dem 10. Schuljahr im Rahmen der Schulzeitverlängerung. 1
2 Von Beginn an wurde die Einrichtung vom Staatlichen Schulamt Frankfurt (SSA) personell, vom Schulamt der Stadt Frankfurt räumlich und sächlich ausgestattet. Darüber hinaus stehen ihr Integrationshelfer zur Verfügung, die vom Sozialamt der Stadt nach Maßgabe der Ausführungen des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) finanziert und über den Club Behinderter und ihrer Freunde (CeBeeF) bedarfsorientiert zugewiesen werden. Kooperationen: Mit der BO entstanden über die Jahre verschiedenste Kooperationen mit Sonder-, Berufund anderen Sek. I Schulen, der Schulverwaltung, dem Arbeitsamt, dem Sozial- und Jugendamt der Stadt und wissenschaftlichen Arbeitsbereichen verschiedener Universitäten. Mit dem Projekt berufliche Integration (PBI), das die Integrationsfachdienste (IFD) entwickeln half, bestand eine enge Zusammenarbeit. In der Bundes- und der Landesarbeitsgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung (BAG- und LAG-UB) und mehreren regionalen Initiativen und Zusammenschlüssen wie der Frankfurter Behinderten Arbeitsgemeinschaft (FBAG) ist sie aktives Mitglied. In Zusammenhang mit regelmäßigen Praktika besteht ein reger Austausch mit nahezu 50 Betrieben im Raum Frankfurt ihren Mitarbeitern und den um Integration bemühten Behindertenbeauftragten. Förderarbeit und Ziele: Ein wesentlicher Teil der Arbeit der Jugendlichen in der BO liegt, neben dem vertiefenden Lernen der Kulturtechniken, vorrangig im Bereich praktischer Arbeiten bei der Herstellung von Produkten und bei Tätigkeiten im Dienstleistungssektor. Im Bereich Garten- und Landschaftsbau, Imkerei, Wachswerkstatt, Hauswirtschaft, Streuobstwiesenpflege, Bürokommunikation, Keramik und beim jährlichen Weihnachtsbaumverkauf werden Dinge hergestellt und vermarktet, wie Honig, Apfelsaft, Kerzen, Lebkuchen, Weihnachtsbäume, um nur Einige zu nennen. Die Leistung entspricht der eines kleinen Betriebes. Darin und in den häufigen Betriebspraktika lernen die Jugendlichen für ihre spätere berufliche Tätigkeit, mit dem Ziel, einer größtmöglichen Selbständigkeit auch bei der täglichen Lebensführung. Bilanz: In 8 Jahren haben 33 Jugendliche mit so genannter geistiger Behinderung die BO mit unterschiedlichem Ergebnis durchlaufen: 5 Jugendliche haben einen festen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erlangt, 4 sind in ein Berufsbildungswerk (BBW) gegangen, 15 haben einen Platz in einem Förderlehrgang (F1, F2, F3) oder einer förderlehrgangsähnlichen Maßnahme über die Agentur für Arbeit erhalten, 2 Jugendliche haben durch Krankheit bedingt abgebrochen, 2 leben in einer Arbeits- und Lebensgemeinschaft und 5 befinden sich im Berufsbildungsbereich oder sind Mitarbeiter einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Kontakte zu Sponsoren haben dazu beigetragen, mit deren finanzieller Förderung der BO, die Ausstattung der Schule in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Imkerei, Hauswirtschaft und mit einem rollstuhlgerecht ausgebauten Bus zu erweitern. Realisiert wird dies durch die Arbeit der Jugendlichen. Darüber berichtete die Presse mehrfach. 2
3 Frankfurter Sonderschulrektoren und Lehrer suchen nach ähnlichen Wegen zur Gestaltung des Übergangs Schule / Beruf und werden von der Arbeitsgemeinschaft Schule und Wirtschaft beim Hessischen Arbeitgeberverband darin unterstützt. Die Nachfrage nach Plätzen in der BO ist aus Sonderschulen nahezu eben so groß, wie aus dem GU der ERS II und anderer Frankfurter Gesamtschulen mit GU. 18 Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus je drei Schulen mit GU und aus vier Sonderschulen erwarten im Schuljahr 2004 / 2005 dieses Angebot an der ERS II. RAHMENBEDINGUNGEN DER BERUFSORIENTIERUNG: Ausgangssituation An der Ernst-Reuter-Schule II gibt es seit 1989 den Gemeinsamen Unterricht behinderter und nichtbehinderter Kinder in so genannten Integrationsklassen. Grundsätzlich können alle Kinder mit jeder Art und Grad der Behinderung aufgenommen werden. Zu Schuljahresbeginn 1996/97 wurde an der Ernst-Reuter-Schule II ergänzend das»projekt BERUFSORIENTIERUNG für Jugendliche mit sonderpädagogischem und besonderem Förderbedarf eingerichtet. Inzwischen ist der Bereich als Stufe fester und erfolgreicher Bestandteil der Schule. Insgesamt haben bisher 33 Jugendliche die Maßnahme durchlaufen. Im Schuljahr 20004/2005 werden 18 Jugendliche darin mit arbeiten. Rahmenbedingungen Der Bereich BERUFSORIENTIERUNG der Ernst-Reuter-Schule II ist eine schulische Maßnahme zur beruflichen Orientierung beim Übergang von der Schule in den Beruf? ist ein Angebot für Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus Klassen mit Gemeinsamem Unterricht nach dem Besuch des 10. Schuljahres, im Rahmen einer Schulzeitverlängerung von bis zu drei Jahren. arbeitet in Kooperation mit einer Schule für Praktisch Bildbare, einer Schule für Körperbehinderte (auch Schülerinnen dieser Schulen sind Teilnehmerinnen der Maßnahme) und einer Berufschule. kooperiert mit dem Arbeitsamt, den Integrationsfachdiensten, mit Betrieben und Firmen der freien Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung, mit anderen Bildungsträgern, Vereinen, Initiativen und sozialen Einrichtungen. verfügt zurzeit über zwei Sonderschullehrerinnen- und drei Integrationshelferinnenstellen und erhält einzelne Lehrerstunden von den kooperierenden Schulen. Teilnahme Die Teilnahme der Jugendlichen ist freiwillig. Die Aufnahme und jährliche Weiterführung erfolgt auf Antrag der Jugendlichen, der Erziehungsberechtigten und/oder der Schule durch das Staatliche Schulamt Frankfurt im Rahmen einer Schulzeitverlängerung. Die Gesamtteilnahmedauer sollte nicht mehr als drei Jahre betragen. 3
4 Struktur Unterrichtszeit: 7.50 bis 13.15/ Uhr von Montag bis Freitag Arbeit in Tätigkeitsfeldern der Schule, jeweils Montag, Dienstag und Mittwoch in unterschiedlichen Schwerpunkten Betriebspraktikum: bis zu viermal im Jahr für jeweils fünf Wochen ebenfalls Montag, Dienstag, Mittwoch Langzeitpraktikum: Betriebspraktika können verlängert werden. Allgemeinbildender Schultag: Donnerstag Berufliche Bildung: Freitag Arbeitsgespräche zu Beginn und am Ende der Arbeitszeiten Gruppengespräch: Donnerstag Einzelgespräche: Mittwoch, nach der Arbeitszeit Persönliche Zukunftsplanung, Beratungsgespräche mit einzelnen Jugendlichen und ihren Eltern: Montag Nachmittag und Abend Inhalte Arbeit: An drei Tagen der Woche arbeiten die Jugendlichen ihren Fähigkeiten und ihrem jeweiligen Förderbedarf entsprechend angeleitet und betreut in verschiedenen schulinternen Tätigkeitsfeldern: Gartenbau, Grünflächenpflege, Imkerei und Wachswerkstatt / Kerzenherstellung, Pflege und Verwertung von Streuobst, der jährliche Weihnachtsbaumverkauf, Hauswirtschaft und Kochen, Wäschepflege, Keramik, Holzbearbeitung, Raumgestaltung, Büro. Praktika: Wichtige Bestandteile sind regelmäßige Betriebspraktika, die jährlich bis zu viermal für einen Zeitraum von fünf Wochen an drei Tagen der Woche stattfinden können. Bisher wurden Praktika in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, Gärtnerei, Landwirtschaft, Tierhaltung und -pflege, Holzbearbeitung, Metallverarbeitung, KFZ-Reparatur, Hotel und Gaststätten, Küche, Bäckerei, Büro, Verwaltung und Poststellen, Bücherei, Archiv, Recycling und Verwertung, Wäscherei und Reinigung, Raumpflege, Lager und Verkauf erfolgreich durchgeführt. Allgemeinbildung: Ein Lerntag gilt der stabilisierenden Vertiefung von bisher Gelerntem. Berufsbildung: An einem Wochentag findet Unterricht mit berufsbildendem Inhalt statt. An den Lerntagen werden mit unterschiedlicher Gewichtung die allgemeinbildenden Schwerpunkte Lesen, Schreiben, Rechnen mit Inhalten einzelner Arbeitfelder und Praktika verbunden. Dazu gehört die Vor- und Nachbereitung der Betriebspraktika, die Vertiefung der Fachpraxis sowie das Fahrtraining mit öffentlichen Ver- 4
5 kehrsmitteln, das Erlernen möglichst weitgehender Selbständigkeit. So ist das Training der persönlichen Sicherheit in den Bereichen Kommunikation, Darstellung und Bewerbung wichtiger Bestandteil. Aufgaben Individualisierte Förderung der kognitiven und psychosozialen Entwicklung. Stabilisierung der Jugendlichen zu möglichst weitgehender Selbständigkeit und Mobilität. Unterricht auf der Grundlage des jeweils einzelnen Lernentwicklungsstandes. Unterrichtsarbeit mit Wochenplanschwerpunkten in Projekten, orientiert an Inhalten schulischer Praxisfelder, betrieblicher Praktika und an Fragen der Lebensplanung. Vor- und Nachbereitung arbeits-, berufs- und lebensrelevanter Inhalte. Erarbeitung einer positiven Arbeitshaltung, Entwicklung von Kommunikationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit. Förderung von Ausdauer und Kontinuität, von Offenheit und Flexibilität in praktischen Arbeitsbereichen, in Arbeits-, Projekt- und Werkstattschwerpunkten der beteiligten Schulen und in Betrieben, bemessen nach den jeweils individuellen Fähigkeiten der einzelnen Teilnehmerinnen in Bezug auf die jeweils konkreten Arbeitsanforderungen. Werkstatt- und Projektarbeit zur Herstellung und zum Verkauf von Waren und Dienstleistungen, um mit den darin erwirtschafteten Mitteln die Ausstattung der Maßnahme zu ergänzen und zur Finanzierung von Jahresprojekten und Gruppenfahrten beizutragen. Ebenso wird damit die Teilnahme an außerschulischen Projekten und Kunstworkshops ermöglicht. Vermittlung in Block- und Langzeitpraktika in Betrieben, mit dem Ziel einer möglichen Übernahme in ein Qualifizierungs- und/oder Arbeitsverhältnis. Begleitung, Unterstützung und Beratung bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung aller Tätigkeiten innerhalb und außerhalb der Schule. Bedarfsorientierte Einzelbetreuung im Sinne einer Assistenz am Arbeitsplatz während betrieblicher Praktika und bei der Suche nach einem Qualifizierungs- oder Arbeitsplatz, sowie die Hilfe zur Selbsthilfe bei der Entwicklung eines weitestgehend selbständigen Lebens. Strukturierung und Aufbereitung sinnvoller Tätigkeiten und Handlungsabläufe in Arbeits- und allgemeinen Lebenssituationen. Fahrtraining zur Schule und zu Praktikum-, Arbeitsplätzen und außerschulischen Lebensräumen für Einzelne nach Bedarf. Erarbeitung von Förder- und Arbeitsplänen, Erstellung von Beurteilungen und Zeugnissen. Erstellung individueller Leistungsprofile. Erfassung der jeweiligen Stärken und Neigungen. Zusammenarbeit mit allen am Entwicklungsprozess Beteiligten. Ziele Die Maßnahme soll mit der Vermittlung in einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, in einen betrieblichen Förderlehrgang oder in eine andere berufliche Qualifizierungsmaßnahme enden. Für Jugendliche mit starken Beeinträchtigungen steht die Gestaltung des alltäglichen Lebens im Vordergrund mit dem Ziel der Erlangung einer größtmöglichen Selbständigkeit. 5
6 JAHRESBERICHT 2003 / 2004 DER JUGENDLICHEN: Ein Jahr in der BERUFSORIENTIERUNG (BO) Wie jedes Jahr sind auch diesmal wieder neue Jugendliche in die BO gekommen: SchülerInnen aus den 10. Klassen der ERS II, der Carlo-Mierendorf-Schule und der Albert- Griesinger-Schule. Die alten waren es schon gewohnt viel im GaLa-Bereich, der Imkerei und in der Hauswirtschaft zu arbeiten. In diesem Jahr mussten wir ohne die Mitarbeit anderer SchülerInnen aus WP-Kursen, die qm Grün der Schule in Schach halten. Manchmal ärgert sich jemand über den Krach, den wir dabei machen (müssen). Wir versuchen so gut es geht auch den Müll zu beseitigen, der von vielen einfach nur fallen gelassen wird! Im Herbst keltern wir die Äpfel vom Schulgelände. Außerdem kommen Äpfel aus einer Anlage dazu, in der im Frühjahr unsere Bienen stehen. In guten Jahren haben wir 650 Flaschen Apfelsaft, die wir verkaufen können. In der Imkerei betreuen wir die Bienen, schleudern Honig und machen ihn verkaufsfertig: er wird gesiebt, gerührt, sauber in Gläser abgefüllt und etikettiert. Aus dem Wachs der Bienen ziehen und gießen wir Kerzen. Nach alten Rezepten stellen wir Met und Bärenfang her. In der Weihnachtszeit backen wir Lebkuchen. Zu verschiedensten Anlässen verkaufen wir unsere Produkte. Die über 500 Tannenbäume, die wir zu Weihnachten verkaufen, suchen wir schon im Juli aus. größer werden sie in diesem Jahr dann nicht mehr und die Bäume haben die Form, die wir uns zu Weihnachten wünschen. Wir schlagen sie aber erst am Ende der zweiten Dezemberwoche. Das machen wir an der ERS II schon seit 10 Jahren! Dreimal waren wir im vergangenen Jahr für fünf Wochen in ganz verschiedenen Praktika. In den Betrieben probieren wir aus, wer welchen Beruf haben und später dort vielleicht arbeiten kann. Das ist meistens sehr toll und einfach spannender als Schule. Im Polytechnikum sind wir in der großen Küche, mit Hauswirtschafts-bereich und einen arbeitsraum, den wir auch als Lern- und Gruppenraum nutzen. Außerdem haben wir im D- Bau Keller Räume für Imkerei- und Gala-Arbeiten. Sportunterricht mit macht uns Spaß. Mathe haben wir zwei Extrastunden aus der Albert- Griesinger-Schule. Der PC-Arbeitsschwerpunkt wurde in diesem Jahr doch wieder nicht ausgestattet. Es fehlen Lehrerstunden und die entsprechenden PC. Holzwerken findet auch in diesem Jahr wegen Lehrermangel an der Viktor-Frankl-Schule nicht statt. Dafür arbeitet eine Gruppe in der Holzwerkstatt im Polytechnikum. Im Dezember haben wir ein großes Fest gefeiert. Viele Menschen haben uns unterstützt, die BERUFSORIENTIERUNG an der ERS II zu erhalten. Sie besteht schon seit 8 Jahren! Es kamen viele Stellungnahmen von anderen Schulen, Verbänden, Unis und einzelnen 6
7 Menschen aus Politik und Kultur. Leider ist bis heute immer noch nicht klar, wie es weiter gehen soll! Einen Erfolg hatten wir: Die nicht besetzte 2. Lehrerstelle ist seit Februar mit einem Vertretungsvertrag von 18 Wochenstunden besetzt. ein junger Lehrer macht mit uns einigen Wirbel. Wir hoffen sehr, dass der Neue bleibt! Für die Imkerei wurden alle Teile der Bienenkästen überarbeitet und erneuert, ein Grafitti für die Betonschleife ist riesengroß entworfen, mehrere Skate -Rampen sind entstanden und werden zu einem Parcours zusammengestellt, vor allem aber wird Musik gemacht und das nicht zu knapp. Für Arbeiten, die wir gut erledigen können, erhalten wir Zertifikate: für unterschiedliche Mäher im GaLa-Bereich können wir Führerscheine machen. Das gilt auch für Arbeiten in der Imkerei, der Wachswerkstatt, der Hauswirtschaft und bei der Holzverarbeitung. Neulich waren wir vom Tigerpalast zur Revue eingeladen. Eine Supershow! Sechs Jugendliche werden uns in diesem Jahr verlassen. Fast alle haben drei Jahre in der BO mit sehr großem Erfolg gearbeitet und für die Schule viel getan! In einer Tagesförderstätte, in der Werkstatt in Oberursel oder in Förderlehrgängen in Frankfurt und außerhalb werden sie sich weiter auf Arbeit vorbereiten. Sie freuen sich drauf, endlich die Schule zu verlassen. Ihnen wünschen wir ganz viel Erfolg und Glück und hoffen, dass sich alle ihre Wünsche erfüllen! Natürlich freuen wir uns auch schon auf die Neuen, die aus der ERS II, der Albert- Griesinger-, der Viktor-Frankl-, der IGS-Nordend, der Euken- und der Michael-Schule kommen werden! -Wir aus der BO- Ausblick: In Zusammenhang mit Kürzungen von Sonderschullehrerstellen im GU gibt es für die BE- RUFSORIENTIERUNG keine Bestandsgarantie in ihrer bisherigen Form. Seit Juli vergangenen Jahres droht ihr das Aus, weil ihre Institutionalisierung von der Schulaufsicht nicht umgesetzt wird. Wie es weiter gehen soll, ist offen. Immerhin wurde eine durch Mutterschutz und Erziehungsurlaub freie Stelle einer Sonderschullehrerin aufgrund vehementer Forderungen der Eltern nach ca. einem halben Jahr durch einen Vertretungsvertrag mit 18 Wochenstunden besetzt worden. Was zum Schuljahr 2004 / 2005 erfolgen wird ist noch ungewiss. 18 Jugendliche zum Schuljahresbeginn ein Angebot der BERUFSORIENTIE- RUNG mit entsprechender Personalausstattung. Rainer Mohr-Herlitz BERUFSORIENTIERUNG ERNST-REUTER-SCHULE II Hammarskjöldring 17a Frankfurt am Main TEL.:
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