Working Poor: Erwerbstätigkeit in Haushalten mit Transferleistungen. Helmut Rudolph. Zitate bitte nur mit Einverständnis des Autors.
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- Catrin Buchholz
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1 Working Poor: Erwerbstätigkeit in Haushalten mit Transferleistungen Helmut Rudolph Zitate bitte nur mit Einverständnis des Autors 6.Nutzerkonferenz MZ Mannheim, 15./16.Okt dgdg 1
2 Hintergrund Wachsender Niedriglohnsektor in Deutschland (Bosch et al. 2008) Zunahme der armutsgefährdeten Bevölkerung (Armutsbericht 2008) Zunahme der Working Poor (Erwerbstätige ab 18 J., 6 Mon. beschäftigt) Einführung des SGB II 2005 Verschärfte Zumutbarkeit Höheres Leistungsniveau gegenüber Sozialhilfe (?) Verringerte Transferentzugsrate 2
3 30% Armutsrisikoquoten (bei 60% des Medians) Insgesamt vor Sozialtransfers i.e.s. Erwerbstätige 1) 25% 21% 22% 22% 23% 23% 24% 24% 25% 20% 15% 12% 12% 13% 15% 16% 16% 17% 18% 12% 16,5% 10% 8% 9% 9% 10% 10% 6% 6% 5% 0% Quelle: Armutsbericht 2008, S.304; mit Frick / Grabka (2008) 1) mindestens 6 Monate erwerbstätig im Referenzjahr 3
4 Fragestellung Verhältnis von relativer Armut und Reichweite der sozialen Sicherung? Hat das SGB II zum Anstieg der Armutsquote beigetragen? Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Transferhaushalten? Anstieg der Erwerbstätigen im SGB II durch Aktivierung / erhöhte Zumutbarkeit? Mikrozensus erlaubt gegenüber Fachstatistiken die Untersuchung der Kombination von Transfers in Haushalten (Doppelzählung) 4
5 EU-SILC EVS 2003 Armutsschwellen und Bedarf MZ 2005 MZ SOEP 06 60% 50% SGBII 664 min: Th max: HH SGB II Nettobedarf Single 60%: Armutsrisikoschwelle, 50% Schwelle strenger Armut für 1Person Quelle: 3.Armutsbericht 2008, Frick / Grabka 2008, Destatis 2009, BA
6 Armutsschwellen und Bedarf (4 Pers.-HH) % 50% EU-SILC 06 EVS 2003 MZ 2005 MZ 2007 SOEP 06 SGBII m in: Th m ax: HH SGB II Nettobedarf 4 Pers. HH 60%: Armutsrisikoschwelle, 50%: Schwelle strenger Armut Quelle: 3.Armutsbericht 2008, Frick/Grabka 2008, Destatis 2009, BA
7 Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Bruckmeier / Graf / Rudolph
8 Erwerbstätige und Mindestsicherung im Mikrozensus Haushalte mit Erwerbspersonen (15 J. Alter 65 Jahre) Potentiell anspruchsberechtigte Haushalte im SGB II Haushalte mit Transfereinkommen: mindestens 1 Person im HH erhält: Sozialhilfe / AsylLG Arbeitslosenhilfe bis 2004 SGB II ab 2005 Wohngeld Arbeitslosengeld 1 (zusammen mit anderen Leistungen) Leistungsniveau Sozialhilfe SGB II Leistungsniveau Wohngeld SGB II Arbeitslosenhilfe: 85% der HH hatten SGB II-Anspruch 8
9 in Tsd. Erwerbstätigen-Haushalte mit Transferbezug mit Sohi/ALG2 mit WoG nur ALG1/Alhi Quelle: SUF MZ , Fernverarbeitung MZ 2006/07; Auswertung: Rudolph /IAB 9
10 in Tsd. Erwerbstätige in Haushalten mit Transferbezug mit Sohi/ALG2 mit WoG nur ALG1/Alhi Quelle: SUF MZ , Fernverarbeitung MZ 2006/07; Auswertung: Rudolph /IAB 10
11 in Tsd. Vollzeit-Erwerbstätige in Haushalten mit Transferbezug mit Sohi/ALG2 mit WoG nur ALG1/Alhi Quelle: SUF MZ , Fernverarbeitung MZ 2006/07; Auswertung: Rudolph /IAB 11
12 3000 in Tsd. Erwerbstätige in Haushalten mit Transferbezug nach Umfang der Beschäftigung VZ TZ Mini Azubi Quelle: SUF MZ , Fernverarbeitung MZ 2006/07; Auswertung: Rudolph /IAB 12
13 2500 in Tsd. Erwerbstätige in Haushalten mit Sozialhilfe/Alg2 oder Wohngeld nach Umfang der Beschäftigung VZ TZ Mini Azubi Quelle: SUF MZ , Fernverarbeitung MZ 2006/07; Auswertung: Rudolph /IAB 13
14 Transferinzidenz in Haushalten mit Erwerbspersonen 18,0% 16,0% 14,0% 12,0% ,4% ,2% ,0% ,9% 12,2% ,6% 12,8% ,2% 11,3% 10,0% 8,0% 6,0% 6,1% 7,5% 7,7% mit Transfer mit Sohi/Alg2/WoG 4,0% 2,0% 0,0% Quelle: SUF MZ , Fernverarbeitung MZ 2006/07; Auswertung: Rudolph /IAB 14
15 Transferinzidenz in Haushalten mit Erwerbstätigen 12,0% ,0% 9,4% 9,8% 9,3% 9,3% 8,0% 7,9% 7,9% 6,4% 6,0% 5,8% 5,8% 4,0% 2,9% 3,4% 3,5% 2,0% 0,0% mit Transfer mit Sohi/Alg2/WoG Quelle: SUF MZ , Fernverarbeitung MZ 2006/07; Auswertung: Rudolph /IAB 15
16 16
17 Autor: Für weitere Informationen: Dank an Oliver Wölfel für Programmierunterstützung im IAB und an Tim Hochgürtel (FDZ Destatis) für Beratung der Datenfernverarbeitung. BA 2008: Ergänzende Regional-Tabellen zum Bericht "Grundsicherung für Arbeitsuchende: Bedarfe, Leistungen und Haushaltsbudget" Nürnberg Juli 2008 > Bosch / Kalina / Weinkopf 2008: Bruckmeier / Graf / Rudolph 2008: Working poor: Arm oder bedürftig? Eine Analyse zur Erwerbstätigkeit in der SGB-II-Grundsicherung mit Verwaltungsdaten. IAB Discussion Paper (34/2008) Bundesregierung 2008: 3. Armuts- und Reichtumsbericht Destatis 2009: Armutsgefährdung in den Bundesländern unterschiedlich. Pressemitteilung Nr. 189 vom 18. Mai 2009 Frick / Grabka 2008: Niedrigere Arbeitslosigkeit sorgt für weniger Armutsrisiko und Ungleichheit DIW Wochenbericht 38/2008 dgdg 17
18 Begriffe Armutsrisikoquote: Anteil der Personen in Haushalten, deren bedarfsgewichtetes Nettoäquivalenzeinkommen weniger als 60% des Medians aller Einkommen beträgt Äquivalenzgewichte: 1 Person: 1, weitere über 15J: 0,5; Kinder: 0,3 neue OECD-Skala / EU-SILC / Armutsberichterstattung Bedarfsgewicht Grundsicherung: 1 Person: 1, weitere über 15J: 0,8; Kinder: 0,6 / 0,7 des Regelsatzes SGB II In-work poverty risk (EU-SILC): erwerbstätig zum Zeitpunkt der Befragung und mehr als 6 Monate erwerbstätig im Referenzjahr, unter der Armutsschwelle Erwerbstätige Leistungsbezieher: erwerbstätig im Berichtsmonat, in HH mit Mindestsicherung 18
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