Der New School of IT Letter SCHÖNE OBERFLÄCHEN SIND KEIN SPIELZEUG START MEHR. New-School-of-IT.de

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1 Der New School of IT Letter SCHÖNE OBERFLÄCHEN SIND KEIN SPIELZEUG START MEHR. New-School-of-IT.de

2 Der New School of IT Letter Einleitung 2 These zur New School of IT: Schöne Oberflächen sind kein Spielzeug mehr. Schöne Oberflächen sind kein Spielzeug mehr. 2 Eine für alle: Mit Responsive Webdesign passt ihr Internetauftritt auf jedes Gerät 3 Ein Mockup sagt mehr als tausend Spezifikationen 5 Ist es einfach und simpel, Dinge zu nutzen, dann werden sie auch öfter genutzt. 8 Literaturtipp und Gewinnspiel 11 Liebe Leserinnen, liebe Leser, Oberflächlichkeit ist keine Eigenschaft, die einen sympathischen Menschen auszeichnet. Wer zu viel Wert auf Äußerlichkeiten legt, bei dem ist häufig wenig dahinter. Trotzdem widmen wir eine ganze Ausgabe unseres New-School-of-IT-Newsletters genau diesem Thema, dem schönen Schein. Denn was im Zwischenmenschlichen gar nicht gut ankommt, spielt in der Software- und Webentwicklung eine immer größere Rolle. Die Zeiten grauer Oberflächen, Erfassungsmasken oder kryptischer Tastaturbefehle neigen sich ihrem Ende entgegen. In immer mehr Softwareprojekten sitzen Designer mit am Tisch. Gut gestaltete Softwarelösungen setzen sich auch im B2B-Bereich flächendeckend durch. Denn wer auf dem heimischen Tablet seine Kontoführung mit ein paar Wischgesten erledigen kann, der wird sich im Büro kaum mit 1990er-Jahre-Anwendungen herumschlagen wollen. Aber natürlich kommt es auch weiterhin auf die inneren Werte an; auf das, was unter der Haube arbeitet. Gut gestaltete Oberflächen sind wichtig, aber sie werden eine halbgare Softwareentwicklung nicht übertünchen können. Nur wenn Form und Funktionen stimmen, rechnet sich das Investment in gut gestaltete Software. Dann wird aus Design ein Business Case. Denn Anwender, die weniger Schulungen besuchen müssen, die seltener beim Support anrufen und die sich schneller zurecht finden, sind produktiver. All das kann mit Software, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert, erreicht werden. Und all das gilt natürlich auch für Kunden, die auf einer Website ein Produkt suchen: Egal ob auf dem Smartphone oder dem Smart-TV: Besucher ihrer Website sollten das Gewünschte schnell finden. Sonst sind sie schnell wieder weg. Aber nicht nur in Richtung Anwender oder Kunde spielt Gestaltung eine immer bedeutendere Rolle. Bereits bei der Entwicklung von Software können visuelle Elemente hilfreich sein. Auch hier kann ein Bild beziehungsweise ein rudimentärer Prototyp einer Lösung, den Experten schnell skizzieren können lange Diskussionsrunden und Spezifiaktionsarien abkürzen. Unser Konzept des Visual Application Designs beschreibt, wie das funktioniert. Erfahren Sie mehr darüber, wie auch Ihr Unternehmen von gut gestalteter Software profitieren kann. Hier in dieser Ausgabe Ihres Newsletters oder im persönlichen Gespräch mit mir: gruhn@adesso.de Viel Spaß beim Lesen! Volker Gruhn

3 Der New School of IT Letter Responsive Webdesign 3 EINE FÜR ALLE MIT RESPONSIVE WEBDESIGN PASST IHR INTERNETAUFTRITT AUF JEDES GERÄT Auf vier oder vierzig Zoll, in der Bahn oder auf dem Balkon, in der Hand oder an der Wand Webseiten müssen unter allen erdenklichen Bedingungen funktionieren. Die Entwickler stehen einem kaum noch zu bändigenden Zoo von Endgeräten, Displaygrößen und Auflösungen gegenüber. Nutzer erwarten, dass sie sich sofort orientieren können; gleichgültig, ob auf dem Smartphone oder SmartTV. Und natürlich auch auf dem stationären System, ganz klassisch mit Tastatur und Bildschirm. Auch wenn dessen Bedeutung falls Analysten wie Gartner Recht behalten immer weiter abnehmen wird. Dafür schicken sich mit Glases und Watches gleich zwei neue Geräteklassen an, den Webseiten-Entwicklern das Leben noch schwerer zu machen. Das geeignete Mittel, um den Programmieraufwand im Griff zu behalten und trotzdem maßgeschneiderte Webseiten anzuzeigen? Responsive Webdesign. Dahinter steckt das Konzept eines anpassungsfähigen Layouts; ein Layout, das intelligent mitwächst beziehungsweise schrumpft: Bietet das Endgerät mehr Platz, wird auch mehr angezeigt. Im Gegenzug reduzieren die Entwickler für kleinere, mobilere Ansichten die Inhalte und vereinfachen die Navigation. Sie stellen Elemente für die Bedienung mit dem Finger größer dar, sie ersetzen Verlinkungen durch Button-Darstellungen. So kann der Nutzer von überall aus die geforderten Inhalte abrufen. Flexibles Layout-Raster, anpassungsfähige Grafiken und die dynamische Skalierung der Inhalte sind die wesentlichen Bestandteile

4 Der New School of IT Letter Responsive Webdesign 4 des Responsive Webdesign. Mit ihrer Hilfe entstehen Internetauftritte, die sich am Schreibtisch mit der Maus genauso gut bedienen lassen wie unterwegs mit dem Finger. Unter der Haube der responsiven Webseiten arbeiten aktuelle Webstandards wie HTML5, CSS3 oder JavaScript. Daneben hat sich in der Praxis eine Reihe von technischen Frameworks durchgesetzt. Diese stellen Werkzeuge und Lösungen bereit, die Entwicklern den Umgang mit Responsive Design erleichtern. Ein wichtiges Element sind die sogenannten Breakpoints. Sie definieren mit Hilfe von Media Queries im CSS die Punkte, an denen das Design den Aufbau der Seite auf das nächstgrößere beziehungsweise nächstkleinere Format umbricht. Etabliert haben sich Entwurfsmuster wie Mostly Fluid, Column Drop, Layout Shift und Off Canvas. Allen ist gemein: Bei kleineren Geräten stauchen sie die Inhalte, brechen sie spaltenweise um oder reduzieren sie. Solange, bis es optimal passt. Content auf allen Screens Die Vorteile des Responsive-Webdesign-Ansatzes liegen auf der Hand: Eine so entwickelte Website deckt mit einem Schlag eine Vielzahl von Endgeräten ab. Online-Redakteuren wird die Arbeit so deutlich erleichtert: Dank dieses Webdesigns müssen sie Inhalte nur einmal redaktionell erstellen beziehungsweise aktualisieren; der Content passt sich ohne zusätzlichen Aufwand an das jeweilige Gerät und die jeweilige Plattform an. Auch die Marketing- Verantwortlichen in Unternehmen profitieren vom Einsatz responsiver Techniken: Mit ihrem Einsatz lässt sich ein einheitliches Corporate Design über alle Endgeräte hinweg durchsetzen. Und auch den Anwender freut es: Er findet sich schnell zurecht, und er spürt die optimierten Zugriffszeiten bei jedem Zugriff auf die Webseite.

5 Der New School of IT Letter Visual Application Design 5 Ein Mockup sagt mehr als tausend Spezifikationen GRAFISCHE ELEMENTE IN DER SOFTWAREENTWICKLUNG EINSETZEN Es geht nicht direkt zu wie in der sprichwörtlichen Beziehung zwischen Hund und Katze, aber auch in IT- oder Softwareprojekten prallen häufig Welten aufeinander: Entwickler und Anwender, IT- Experten und Branchenkenner, Programmierer und Sachbearbeiter. Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten und das einheitliche Verständnis über die einzelnen Schritte und Ergebnisse dies ist eine der großen Herausforderungen in klassischen IT- und Software-Projekten. Zahlreiche Methoden und Verfahren setzen an dieser Bruchstelle an und versuchen, die Gräben zwischen den Beteiligten zu überwinden. Und trotzdem sieht die Realität in Projekten immer noch so aus: Alle Beteiligten investieren eine Unmenge an Zeit in Abstimmungsmeetings; am Ende entsteht dann etwas, was sich alle anfangs irgendwie anders vorgestellt haben. Besonders gut lässt sich dieser Effekt bei der Entwicklung von Webseiten oder Anwendungsoberflächen beobachten: Hier hat meist schon nach dem ersten Briefing jeder Beteiligte ein grobes Bild des Ergebnisses im Kopf. Dabei kommen mehrere Faktoren zusammen: die eigenen Präferenzen, die Erfahrungen im Umgangen mit modernen Programmoberflächen und das Interesse, seine ganz persönlichen Anforderungen an das Projekt im Ergebnis auch wiederzufinden. Spezifikationen/ Anforderunen Mockups/ Wireframes Acceptance Tests Design-/ HTML-Prototyp Code/ Software Vorgehensweise Visual Application Design

6 Der New School of IT Letter Visual Application Design 6 Und auch wenn im Vorfeld Anforderungen, Spezifikationen, Agreements oder technische Vorgaben herunter geschrieben wurden, interpretiert doch jeder etwas anderes hinein. Erschwerend kommt hinzu: Ein greifbares Ergebnis liegt, wenn das Projekt klassisch organisiert wird, erst nach längerer Entwicklungszeit vor. Im Zuge der Agilisierung vieler Projekte und Prozesse hat sich aber auch hier etwas getan. Ein Ansatz: Visual Application Design. Bei diesem Konzept entwickeln die Experten direkt nach den ersten Anforderungen und Spezifikationen ein Wireframe ein früher konzeptioneller Entwurf einer Website oder eines Software-Frontends beziehungsweise ein Mockup, ein rudimentärer Prototyp der Benutzerschnittstelle einer zu erstellenden Software. Der Vorteil dieses visuellen Ansatzes: Er zeigt im wahrsten Sinne des Wortes sofort ein eindeutiges Bild des zu erwartenden Projektergebnisses. Mockup oder Wireframe übersetzen in diesem Stadium alle technischen, fachlichen, vertrieblichen und marketingtechnischen Anforderungen in Bilder, von denen dann jeder sofort das gleiche Verständnis hat. Auch wenn hier noch keine echten Funktionalitäten einfließen und Themen wie Corporate Design noch keine Rolle spielen: Mit diesem Ansatz schaffen die Projektverantwortlichen für alle Beteiligten schnell und einfach eine einheitliche Diskussionsgrundlage. Komplexe Strukturen und Abhängigkeiten auf einen Blick Bei allen Unterschieden bezüglich Expertise, Zielvorstellungen oder Wertesystemen: Letztlich wünschen sich die Beteiligten eines Softwareprojektes eine schlanke, übersichtliche und nutzerfreundliche Oberfläche, die intuitiv bedienbar ist und modern wirkt. Die Vorgehensweise des Visual Application Design setzt genau hier an: Entwickler und Designer ziehen das Endergebnis in abgespeckter Form und ohne Funktionen einfach vor. Alle sprechen nicht nur über das gleiche Ergebnis, sondern auch in der gleichen Sprache. Jeder kann sofort die für ihn relevanten Informationen aus dem schemenhaft abgebildeten Ergebnis ziehen.

7 Der New School of IT Letter Visual Application Design 7 Dieser Ansatz profitiert davon, dass Bilder viele komplexe Strukturen und Mechaniken in einem kleinen simplen Objekt vereinen können. Fachspezifikationen dagegen sind komplex und sollen Abhängigkeiten abbilden, die die Fachleute in einem linearen Dokument meist schlecht zusammenhängend präsentieren können. Vom Leser erwarten die Autoren dabei einiges: Er muss zwischen den verschiedenen Sachverhalten und Abhängigkeiten hin und her springen; gleichzeitig soll er sich Kopf ein Bild der Softwarelösung machen. Dabei ist es wenig hilfreich, dass Spezifikationen meist sehr umfangreich sind. Es ist oft schwierig, hinten etwas zu ändern, das in Verbindung zu Themen am Anfang steht. Denn bei zahlreichen Zusammenhänge in einem System verlieren auch Fachleute schnell den Überblick. Beim Visual Application Design dagegen wird nach den ersten Anforderungen schon mit realen Bildern und Masken gearbeitet. Die Projektbeteiligten sehen relativ schnell, ob das, was sie sich ausgedacht haben, auch funktionieren wird. Viele komplexe Abläufe, die in Fachspezifikationen über Seiten lang beschrieben werden, können in ein paar Masken visualisiert werden. Ein Beispiel dafür: der Upload von Daten. Hier reicht im Grunde ein einziger Button, der diesen Prozess visualisiert. Jedem Betrachter ist sofort klar, was sich dahinter verbirgt. Setzen die Designer eine entsprechende Abbildung in das Wireframe oder das Mockup ein, übersetzt es jeder Projektbeteiligte automatisch für seinen Aufgabenbereich. Visual Application Design folgt dabei innerhalb des Projektes immer dem gleichen Ablauf: Workshops mit Fachabteilungen und Spezifikationsrunden Entwicklung von Mockups und/oder Wireframes Akzeptanztests in der internen Gruppe Einarbeitung der Änderungen in die Mockups beziehungsweise Wireframes Ableitung der Spezifikationen anhand des Designs So entsteht, Schritt für Schritt, ein immer schärferes Bild der gesamten Anwendung. Da bereits in diesem frühen Stadium die Spezifikationen und die späteren User Interfaces den genauen Rahmen vorgeben, reduziert sich der Aufwand in der späteren Entwicklung. Am Ende wird so schlanke Software schlank entwickelt. Ganz, wie es der Geist der agilen Softwareentwicklung fordert. Die Vorteile des Value Added Designs auf einen Blick: durch die Visualisierung eine gemeinsame Diskussionsgrundlage schaffen alle am Projekt beteiligten verstehen die Sachverhalte gleich die Oberfläche wird in den Mittelpunkt gestellt Entwicklung der Oberfläche (normalerweise das Ergebnis) wird früh ins Projekt eingebunden so kann sie als Entwicklungstool genutzt werden

8 Der New School of IT Letter Interview 8 Ist es einfach und simpel, Dinge zu nutzen, dann werden sie auch öfter genutzt. IM INTERVIEW MIT NILS KÖNIGSHOFEN Während es früher, gerade bei geschäftlichen Anwendungen, fast ausschließlich um Funktionen ging, werden durchdachte Designkonzepte und attraktive Oberflächen in der Softwareentwicklung immer wichtiger. Warum erleben diese Themen gerade so einen Aufschwung? Nils Königshofen: Das hat meiner Meinung nach mehrere Gründe. Zum einen hat die flächendeckende Verbreitung von Smartphones mit ihren kleinen Displays und touchfähigen Nils Königshofen, Web Creative Expert, adesso AG Oberflächen einen starken Einfluss auf den generellen Umgang mit der Dateneingabe und -darstellung. Hier mussten aufgrund der Platzbeschränkung intelligente Lösungen gefunden werden. Das wurde für viele Bereiche adaptiert. Hinzu kommt, dass wir immer mehr von interaktiven Geräten umgeben sind. Kaum eine technologische Innovation kommt ohne Display oder die Möglichkeit, sie per Applikation auf dem Smartphone zu steuern, daher. Außerdem gibt es ein immer größeres Angebot an Anwendungen, die meist die gleichen oder ähnliche Funktionen besitzen. Hier setzen sich einfach diejenigen Anwendungen durch, die dem Nutzer eine einfache Bedienung anbieten. Häufig wird Design auf hübsche Oberflächen reduziert. Was gehört für Sie alles dazu, damit von gut designter Software gesprochen werden kann? Früher entwickelten die Programmierer einfach auf Basis der zusammengesammelten Anforderungen, die Designer haben dann die Oberflächen drübergestaltet. Da fand natürlich die Konzeption von Nutzerfreundlichkeit nur im ganz kleinen Maße statt. Es war dabei nur wichtig, dass Prozesse funktionierten; nicht wie und auch nicht, wie vielleicht besser. Ein großer Teil erfolgreicher Webangebote und Anwendungen besteht aus durchdachten Prozessen und positiv unterstützendem Design. Denn auch das Design oder die hübschen Oberflächen geraten dank immer minimalistischer Oberflächen in den Hintergrund. In erster Linie findet Usability in der Gestaltung der Prozessabläufe und Zusammenstellung der Interaktionselemente statt. Wie diese dann in sich gestaltet sind oder funktionieren, entscheidet der Designer. Ein Beispiel: Navigationselemente oder Dropdowns hier sind Positionierung, Inhalt, Aufbau, rollenabhängige Individualisierbarkeit und Umfang eher die entscheidenderen Faktoren für eine gute Gebrauchstauglichkeit als die tatsächliche Gestaltung. Natürlich ist Design auch wichtig ist hinsichtlich Lesbarkeit, Barriere armut und Integration in das Gesamtkonzept nicht falsch verstehen

9 Der New School of IT Letter Interview 9 Heute bestehen gut designte Oberflächen aus dem richtigen Verhältnis aller Elemente zueinander, der richtigen Bedienbarkeit, Nutzerführung, technologischen Unterstützung und dem richtigen Maß an Barrierefreiheit. Es sind also neben reiner Entwicklung und reinem Design einige wichtige Disziplinen hinzugekommen, die vorher in der Verantwortung der beiden Abteilungen lagen und mittlerweile von Experten erarbeitet werden. Designkonzepte und ideen werden nicht automatisch Teil des Softwareentwicklungsprozess. Welche Experten gehören mit ins Entwicklungsteam, damit im Projekt nicht nur über Programmierung gesprochen wird? Ich bin der Meinung, dass sich in regelmäßigen Abständen alle Beteiligten des Projektes austauschen sollten. Wenn beim Projekt von Anfang an ein Frontend-Entwickler, ein Designer, ein Requirements Engineer und ein Usability Engineer dabei sind, werden alle Charakteristika von einem Experten beleuchtet; das muss nicht immer in Vollzeit geschehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich bei der langfristigen Entwicklung eines Projektes immer wieder Aufgaben stellen, die fallweise das Know-how der genannten Experten erfordert. Dazu muss die projektbegleitende Verfügbarkeit sichergestellt werden. Dabei wirken auch gerade in der ersten wilden Phase des Projekts, wo sich alles erst sortiert und das Grundkonzept entwickelt wird, all diese Personen mit ihrer Expertise auf die Entwicklung des Projektes ein. So kann der Requirements Engineer wichtige Ergebnisse für das Konzept liefern, die der Usability Engineer dann direkt in nutzerfreundliche Prozesse übersetzt. Daraus entstehen Mockups, aus denen der Entwickler und der Designer direkt ersehen können, was für die Umsetzung und die Gestaltung wichtig ist. Treten dort in deren Augen schon Komplikationen auf, können Verbesserungsvorschläge direkt in den Prozess einfließen. Usability beeinflusst unmittelbar die Wirtschaftlichkeit. Kaum ein Entscheider wird aus rein ästhetischen Gründen auf Oberflächengestaltung und Benutzerführung setzen. Wo liegen die wirtschaft lichen Vorteile? Wie rechnet sich Design? Im Falle des Designs gibt es ja gute Beispiele aus der klassischen Industrie, warum Design ein Wirtschaftsfaktor ist. Bei gleicher Produktcharakteristik entscheidet sich der Nutzer außer es gibt ausschließende Argumente für oder gegen ein Produkt immer gern für das schönere und ästhetischere Produkt. Das hat natürlich bei Konsumgütern auch mit Status nach außen zu tun. Bei Software ist es etwas anders. Da gibt es den Faktor Status via Design eigentlich nicht. Hier tritt eher die Usability als Wirtschaftsfaktor und Produktvorteil in den Vordergrund. Ist es einfach und simpel, Dinge zu nutzen, dann werden sie auch öfter genutzt. Sie erhöhen also quasi die Produktivität oder sie reduzieren Personalkosten. Ein Beispiel sind digitale Verkaufsautomaten für Bus- oder Bahntickets. Personal wird von diesen einfachen und standardisierten Aufgaben befreit und kann sich wertschöpfenden Themen widmen. Usability beeinflusst so unmittelbar die Wirtschaftlichkeit. Das gilt auch für Buchungs- und Verkaufsangebote im Web: Je besser sie konzipiert und designt sind, desto attraktiver sind sie für den Kunden und sind im besten Falle sogar fast wartungsfrei für den Betreiber. Das spart Kosten und ist eine wesentliche Stellschraube, um Produkte effektiver und wirtschaftlicher zu machen.

10 Der New School of IT Letter Interview 10 Bei klassischen Anwendungen, bei denen viele Daten eingegeben werden müssen oder an denen eine große Menge Menschen mit verschiedener Vorbildung arbeitet, haben gutes Design und gute Usability starken Einfluss auf die Nutzungsdauer. Der Nutzer kommt schneller zum Ergebnis, kann Prozesse verkürzen und findet ohne Hilfe, was er benötigt. Das ist schon ein starker Faktor, der sich in vielen Bereichen auch spürbar messen lässt. Auch im Designbereich steht die Entwicklung nicht still. Welchen Trend sollten die Entscheider bei der Softwareentwicklung im Auge behalten? Es gibt auf jeden Fall einen Trend in Richtung der Superpersonalisierung. Also selbstlernende Portale, die extrem dynamisch Content ausliefern und somit von ihrem Nutzer lernen. Das kennen wir schon von den Streaming- Diensten wie Netflix oder Watchever, die aufgrund unseres Sehverhaltens den Content permanent neu strukturieren und anbieten. Dazu ist ein gewisses Maß an Flexibilität wichtig. Die gleiche Flexibilität, wie wir sie auch vom Zugang zu Angeboten erwarten es muss alles auf meinem Gerät funktionieren. Das Thema Responsives Design versus natives Design was passt zu meiner Anforderung am besten ist auch angesagt. Eine Universallösung gibt es allerdings nicht. Es muss immer im Einzelfall bewertet werden, welche Vorgehensweise im Design die passendere ist. Ich denke, dass gerade durch responsives Design getrieben, die stark mobil-geprägte und touchorientierte Gestaltung weiter großen Einfluss auf die Oberflächen haben wird. Die neuen sogenannten Wearables, wie Datenbrillen und Smartwatches, werden dieses Design übernehmen und damit auch wiederum weiter prägen. Wir gehen mit der Überzeugung in jedes Projekt, dass sich gutes Design immer auszahlt. Welche App oder welche Anwendung halten Sie für ein Musterexemplar durchdachten Designs? Da gibt es sicherlich viele aber ich nenne zwei, die eine gute Mischung aus Design und Usability sind. Da ist zum einen Airbnb, ein Portal für die Buchung privater Wohnungen als Hotelalternative. Das Portal hat eine sehr individuelle schöne Designsprache, die es einzigartig macht. Zudem werden Stilelemente wie Backgroundvideos nicht störend oder gar dominant eingesetzt und je nach Endgerät auch anders eingestellt. Der Nutzer erlebt eine schöne Mischung aus Information, Kommunikation und emotionaler Ansprache. Meiner Meinung nach die beste Mischung zurzeit. Dann Inbox von Google als Mailhandler hier wurde sich dem Thema endlich mal angenommen und man hat versucht, die eingehenden s im Sinne des Nutzers schön aufbereitet zu sortieren und eine bessere Übersichtlichkeit zu ermöglichen. Ich glaube, der Sektor der nutzerfreundlichen - Programme und Projektmanagement-Tools ist mit Sicherheit auch einer der Sektoren, wo sich mit guter Usability in den nächsten Jahren Geld verdienen lässt. Hier sind viele Unternehmen schon unterwegs ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt. Wir gehen jedenfalls mit der Überzeugung in jedes neue Projekt, dass sich ein gutes Design und gute Usability immer auszahlen.

11 Der New School of IT Letter Tipps und Gewinnspiel 11 Literaturtipp Unser New-School-of-IT- Literaturtipp: Co-Economy: Wertschöpfung im digitalen Zeitalter von Claudia Pelzer und Nora Burgard. Wie können und müssen Unternehmen die digitale Vernetzung für sich nutzen? Welchen Mehrwert bieten dabei Crowd-basierte Lösungen und kollaborative Innovationen? Antworten auf diese Fragen liefert dieses Buch. Die Autorinnen erklären, wieso und in welcher Form auch die bestehenden Business-Modelle, Arbeits- und Organisationsformen einem Wandel unterliegen. Sie erläutern fundiert und leicht verständlich, welche Tools die Netzwerk-Ökonomie hervorgebracht hat, welche Auswirkungen sie auf einzelne Branchen hat und wie die Umsetzung in die Praxis funktioniert. Zahlreiche Beispiele zeigen, wie schnell Veränderungen, Branchen-Innovationen und -Disruptionen unterschätzt werden und wie wichtig Offenheit und Agilität für Unternehmen sind heute mehr denn je. 97 Seiten, Verlag: Springer Gabler; Auflage: 2014 (21. Oktober 2014); ISBN-10: Gewinnspiel Co-Economy: Wertschöpfung im digitalen Zeitalter ist ein Buch aus der New-School-of- IT-Bücherkiste. Eine Kiste verlosen wir unter allen Lesern unseres Newsletters. Schicken Sie einfach eine mit der Betreffzeile Bücherkiste an Einsendeschluss ist der 11. April Und das können Sie gewinnen: > The Lean Startup von Eric Ries > Predictably Irrational von Dan Ariely > Silicon Valley von Christoph Keese > Co-Economy: Wertschöpfung im digitalen Zeitalter von Claudia Pelzer und Nora Burgard > Agiles Projektmanagement mit Scrum von Ken Schwaber > Agile Product Management with Scrum von Roman Pichler > Age of Context von Robert Scoble und Shel Israel > The Mobile Mind Shift von Ted Schadler, Josh Bernoff, Julie Ask Unsere Teilnahmebedingungen finden Sie hier.

12 Viele weitere Themen der New School of IT haben wir hier für Sie aufbereitet: adesso AG Stockholmer Allee Dortmund T F info@adesso.de New-School-of-IT.de