SVS. Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute. Zentral-Prüfungskommission. Diplomprüfung Berufliche Vorsorge (BV) Aufgaben
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- Nicole Abel
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1 SVS Schweizerischer Verband der Sozialversicherungs-Fachleute Zentral-Prüfungskommission Diplomprüfung 2016 Aufgaben : Prüfungsdauer: Anzahl Seiten der Prüfung (inkl. Deckblatt): Beilage(n): 60 Minuten 17 Reglementsauszug Basis PK (Aufgabe 3) 1 Seite Reglementsauszug Kader PK (Aufgabe 3) 1 Seite Maximale Punktzahl: 60 Erzielte : Note: Hinweise: Schreiben Sie Ihre auf das Deckblatt und jede Seite. Prüfen Sie den Aufgabensatz auf seine Vollständigkeit und melden Sie allfällig fehlende Seiten unverzüglich und stellen Sie sicher, dass Sie alle Lösungen inkl. Zusatzblätter am Ende der Prüfung abgeben. Einwände nach der Prüfung sind ausgeschlossen. Schreiben Sie Ihre Antworten ausschliesslich auf die Vorderseiten der Antwort-/Lösungsblätter. Stichworte sind zugelassen (auf Ausnahmen wird hingewiesen). Der blosse Hinweis auf einen Gesetzes- oder Verordnungsartikel genügt nicht (ausser, es wird ausdrücklich verlangt). Verwenden Sie bei Bedarf für Ihre Lösungen ein Zusatzblatt. Die Prüfungsaufgaben können in beliebiger Reihenfolge gelöst werden. Teillösungen ergeben ebenfalls. Das maximum wird bei jeder Aufgabe angegeben. Die Experten/innen Unterschriften Datum Experte/in 1 Experte/in 2
2 Aufgabe 1: Versicherte Personen Sachverhalt: 10 Peter Keller, Ricardo Papis und Julia Meier gründen per eine Aktiengesellschaft, die Steuer- und Rechtsberatung AG. Am startet das Unternehmen operativ mit insgesamt 10 Mitarbeitenden. Für die Durchführung der beruflichen Vorsorge hat sich das Unternehmen bei der Sammelstiftung AKTIV angeschlossen. Nachstehend erhalten Sie einen Auszug aus dem massgebenden Reglement: Massgebender Jahreslohn Als massgebender Jahreslohn gilt der gemeldete fixe Monatslohn. Es werden 13 Monatslöhne angerechnet. Nicht im massgebenden Jahreslohn inbegriffen sind alle weiteren Vergütungen, namentlich für Überstunden, Pikettdienst, Hochzeit, Geburt eines Kinds, Dienstalter und besondere Anerkennung. Koordinationsabzug Der Koordinationsabzug berücksichtigt die Leistungen der AHV/IV. Er beträgt 7/8 der n einfachen AHV-Altersrente. Eine Anpassung an eine Teilzeitbeschäftigung findet nicht statt. Versicherter Lohn Der versicherte Lohn entspricht dem gemeldeten massgebenden Jahreslohn, vermindert um den Koordinationsabzug. Der maximal versicherte Lohn entspricht 400% der n einfachen AHV-Altersrente. Der minimal versicherte Lohn entspricht dem BVG. Rücktrittsalter Das ordentliche Rücktrittsalter wird am Monatsersten nach dem 64. (Frauen) bzw. 65. (Männer) Geburtstag erreicht. Das Vorsorgereglement der Sammelstiftung AKTIV sieht keine Anwendung von Art. 33a BVG und Art. 33b BVG vor. Koordinierter Jahreslohn teilinvalider Versicherter: Für Personen, die im Sinne des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung teilweise invalid sind, werden die Grenzbeträge so gekürzt: Rentenanspruch ¼ ½ ¾ Kürzung der Grenzbeträge ¼ ½ ¾ Seite 2
3 Aufgabe 1: Versicherte Personen (Fortsetzung) 1.1 Berechnen Sie bei den nachstehend aufgeführten Mitarbeitenden den koordinierten (versicherten) Jahreslohn für das Jahr Arbeitnehmer Sara Hugi, Buchhaltung Roger Eck, Steuerberater Beat Rickli, Lehrling Karl Roederer, Jur. Mitarbeiter BVG Alter AHV-Jahreslohn gemäss Beschäftigungsgrad in CHF Beschäftigungsgrad in % IV-Grad in % ' ' Koordinierter Lohn in CHF Lea Ruch, Rechtsberaterin Michael Kälin, Steuerberater Susi Meili, Steuerberaterin ' ' Seite 3
4 Aufgabe 1: Versicherte Personen (Fortsetzung) 1.2 Der Verwaltungsrat dieser Steuer- und Rechtsberatung AG setzt sich aus zwei Gründungspartnern (Peter Keller und Julia Meier) sowie dem Externen Markus Herold zusammen. Peter Keller ist Präsident, Julia Meier Delegierte und Markus Herold Mitglied des Verwaltungsrats. Hauptberuflich ist Markus Herold CEO einer grösseren Beratungsgesellschaft. Für die Tätigkeit als Verwaltungsrat erhält Markus Herold CHF pro Jahr. Ist diese Entschädigung von Markus Herold BVG-pflichtig? Begründen Sie Ihren Entscheid. 3 Seite 4
5 Aufgabe 2: Vermögensverwaltung und Vermögensanlage 6 Die Immobilien AG verfügt über eine eigene Vorsorgeeinrichtung. Die Kasse umfasst 200 aktive Personen und 2 Rentner. Im Jahresabschluss der Vorsorgeeinrichtung wird ein gesamtes Vermögen von CHF ausgewiesen. Das Vermögen ist auf folgende Anlageklassen verteilt: Cash 5% Immobilien CH 15% Immobilien Ausland 15% Obligationen 20% Alternative Anlagen 15% Aktien 30% Markus Bürki ist der Finanzchef und Geschäftsführer der Vorsorgeeinrichtung in Personalunion. Seit längerem ist er mit der Bank, welche mit der Vermögensverwaltung beauftragt wurde, unzufrieden. Die Performance entspricht nicht den Erwartungen. Er beabsichtigt die Anlagestrategie und somit auch die Anlageklassen wie nachfolgend dargelegt zu ändern und dem Stiftungsrat zur Genehmigung vorzulegen: Cash 20% Immobilien CH 25% Aktien 55% Durch die Verpflichtungen der Vorsorgeeinrichtung ist diese Anlagestrategie grundsätzlich möglich. 2.1 Beurteilen Sie die Absicht des Geschäftsführers in Stichworten. 3 Seite 5
6 Aufgabe 2: Vermögensverwaltung und Vermögensanlage (Fortsetzung) Die Verwaltung der eigenen Vorsorgeeinrichtung ist seit Jahren extern bei der PK Dienstleistung AG ausgelagert. Dieser Vertrag steht kurz vor der Erneuerung, entsprechende Offerten bei Mitbewerbern wurden eingeholt. Nach Durchsicht der Offerten wurde festgestellt, dass beinahe alle Offerten deckungsgleich sind, weshalb sich ein Wechsel des Anbieters nicht aufdrängt. Zusätzlich hat der Bruder von Markus Bürki die PK Dienstleistung AG übernommen und leitet diese auch als Geschäftsführer. Dieser Umstand ist dem Stiftungsrat bekannt. Markus Bürki bereitet daher die Unterzeichnung des neuen Vertrags, mit Laufzeit bis , auf die nächste Stiftungsratssitzung vor. 2.2 Ist die Unterzeichnung dieses Vertrags korrekt? Antworten Sie mit ja oder nein, und begründen Sie Ihre Antwort. 3 Seite 6
7 Aufgabe 3: Freizügigkeitsleistung 10 Heidi Brehm, geb , ist Investmentbankerin und arbeitet seit bei der International Bank AG in Zürich als Kadermitarbeiterin. Ihr Arbeitgeber verfügt über eine gesplittete Vorsorgelösung. Es ist eine Basis-Vorsorgelösung für alle Mitarbeitenden vorhanden, zusätzlich eine Kader-Vorsorgelösung. In der Beilage finden Sie entsprechende Auszüge aus den jeweiligen Reglementen. Am verlässt Heidi Brehm die International Bank AG, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung in Singapur zu stellen. Zusätzlich verfügen Sie über folgende Angaben: Eingebrachte FZL in die Basis-Lösung per CHF Eingebrachte FZL in die Kader-Lösung per CHF Zins Basis-Vorsorgelösung auf gesamtem Guthaben 3.0% 2016 Zins Basis-Vorsorgelösung auf gesamtem Guthaben 2.5% 2015 Zins Kader-Vorsorgelösung auf gesamtem Guthaben 3.5% 2016 Zins Kader-Vorsorgelösung auf gesamtem Guthaben 3.0% Heidi Brehm hat folgende Vergütungen erhalten: Jahr Fixer Jahreslohn Bonus 2015 CHF CHF CHF CHF Berechnen Sie die Freizügigkeitsleistung, auf welche Heidi Brehm am Anspruch hat. Berücksichtigen Sie dabei nur Art. 15 FZG. 8 Seite 7
8 Aufgabe 3: Freizügigkeitsleistung (Fortsetzung) Seite 8
9 Aufgabe 3: Freizügigkeitsleistung (Fortsetzung) 3.2 Die International Bank AG möchte im Rahmen der Kader-Vorsorgelösung künftig individuelle Anlagestrategien pro Person anbieten. Welche Problematik besteht dabei im heutigen vorsorgerechtlichen Umfeld? 2 Seite 9
10 Aufgabe 4: Wohneigentumsförderung 9 Alex Meier, geboren am , wohnhaft in Schaffhausen, ist langjähriger Mitarbeiter von der Systembau AG mit Sitz in Frauenfeld (TG). Alex Meier verlässt am die Systembau AG und deren Vorsorgewerk bei der Sammelstiftung Vorsorgeplus. Die Sammelstiftung Vorsorgeplus hat ihr Domizil auch in Frauenfeld (TG). Diese Vorsorgeeinrichtung führt die Altersvorsorge gemäss Vorsorgeplan nach BVG, inkl. der gesetzlichen Mindestverzinsung. Die Austrittsleistung beträgt CHF Die Austrittsleistung wird der Vorsorgeeinrichtung der Rieter AG, mit Sitz in Winterthur, überwiesen. Am wurde der Lohn von CHF (seit ). auf CHF erhöht. Das angesammelte Altersguthaben per betrug CHF Am hatte Alex Meier eine Eigentumswohnung mittels WEF-Vorbezug, in Konstanz (D) für EUR gekauft und den Wohnsitz am von Schaffhausen nach Konstanz (D) verlegt. 4.1 Welches wäre der Vorbezug per gewesen? Welches Altersguthaben war am vorhanden? 3 Seite 10
11 Aufgabe 4: Wohneigentumsförderung (Fortsetzung) 4.3 Erklären Sie die Besteuerung des Vorbezugs im Fall von Alex Meier Wo mussten die Steuern bezahlt werden? 1 Seite 11
12 Aufgabe 5: Bilanz und Deckungsgrad 6 Die eigene Stiftung Fortune, Genève, machte am eine provisorische Bilanz per : Aktiven in CHF Umlaufvermögen Wertschriften - Aktien Obligationen Alternative Anlagen Liegenschaften Rechnungsabgrenzungen Aktiven aus Versicherungsverträgen Total Aktiven Passiven in CHF Kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungen Arbeitgeberbeitragsreserve (ohne Verwendungsverzicht) Vorsorgekapital Aktive Vorsorgekapital Rentner Technische Rückstellungen Wertschwankungsreserven 0 Stiftungskapital, Freie Mittel Total Passiven Die Summe der versicherten Löhne beträgt CHF Folgende Änderungen beeinflussten vom bis noch die Bilanz: 1. Austritt von Paul Muster per mit CHF Die Aktien steigerten ihren Wert um 3.0%. 3. Der Arbeitgeber zahlte CHF in die Arbeitgeberbeitragsreserven mit Verwendungsverzicht. Seite 12
13 Aufgabe 5: Bilanz und Deckungsgrad (Fortsetzung) Wie hoch ist der Deckungsgrad der Pensionskasse mit Berücksichtigung aller drei oben genannten Änderungen in der Zeit vom bis ? Zeigen Sie den genauen Rechnungsweg auf. 6 Seite 13
14 Aufgabe 6: Angemessenheit Das Reglement der Pensionskasse PK sieht vor: 11 Der versicherte Lohn entspricht dem AHV-Lohn abzüglich dem Koordinationsbetrag gemäss BVG und ohne Berücksichtigung des Beschäftigungsgrads. Der maximal versicherbare AHV-Lohn entspricht dem Wert gemäss BVG. Alter Altersgutschrift % % % % Das ordentliche Pensionierungsalter beträgt 65 Jahre. Der Umwandlungssatz im Alter 65 beträgt 6.0%. Das Altersguthaben im Alter 65 beträgt gemäss Einkaufstabelle 1'294.9% des versicherten Lohns. 6.1 Welches sind die gesetzlichen Grundlagen zur Angemessenheit? Nennen Sie nur die massgebende(n) Rechtsgrundlage(n) Ist die 70%-Regel eingehalten? Prüfen Sie dies für folgende AHV-Löhne: CHF 84'601.--, CHF 94'601.--, CHF 104' und CHF 254' Seite 14
15 Aufgabe 6: Angemessenheit (Fortsetzung) 6.3 Ist die 25%-Regel eingehalten? Ist die 85%-Regel eingehalten? Prüfen Sie dies für dieselben AHV-Löhne wie bei Frage Seite 15
16 Aufgabe 7: Umwandlungssatzsenkung Das Reglement der Pensionskasse VE sieht folgendes vor: 8 Alter Altersgutschrift % % % % Der Umwandlungssatz im Alter 65 soll nun von aktuell 6.2% auf 5.7% gesenkt werden. 7.1 Um wieviel Prozent tiefer fällt die Altersrente im Alter 65 ohne Kompensationsmassnahmen aus? Um wieviel Prozent wäre das Altersguthaben im Alter 65 daher zu erhöhen? Zeigen Sie dies anhand eines Altersguthabens von CHF 100' im Alter Mit welchen Altersgutschriften kann die Umwandlungssatzsenkung kompensiert werden? Die neuen Altersgutschriften sollen dabei möglichst den aktuellen gleichen. Runden Sie die neuen Altersgutschriften auf eine Dezimale genau. 2 Seite 16
17 Aufgabe 7: Umwandlungssatzsenkung (Fortsetzung) 7.4 Welche Massnahme ist neben der Erhöhung der Altersgutschriften erforderlich, falls die Umwandlungssatzsenkung für alle Versicherten kompensiert werden soll? Begründen Sie die Massnahme. 2 Seite 17
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