Verein Lesen und Schreiben Deutsche Schweiz
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- Pamela Hofmann
- vor 8 Jahren
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1 Verein Lesen und Schreiben Deutsche Schweiz Jahresbericht 2011 Geschätzte Mitglieder Sie haben den ersten Jahresbericht des Vereins Lesen und Schreiben Deutsche Schweiz vor sich. Die Gründung erfolgte am 22. März Damit wurden die Kräfte in der Deutschen Schweiz besser gebündelt, um die angestrebten Ziele besser erreichen zu können: für das Thema Illettrismus sensibilisieren, Barrieren abbauen und möglichst vielen Erwachsenen den Zugang zu Lesen und Schreiben zu ermöglichen. Im Mittelpunkt des vergangenen Jahres standen einerseits die Sensibilisierung von Vermittlerpersonen für das Thema Illettrismus durch ein Projekt und andrerseits diejenige der breiten Bevölkerung durch den Film Boggsen Ein weiterer Schwerpunkt lag bei einer besseren Vernetzung nach innen und gegen aussen. Nur so ist eine funktionierende Koordination und ein vermehrter Informationsfluss innerhalb des Vereins möglich. Dies sind dem Vorstand und mir sehr wichtige Anliegen, besonders weil die Strukturen der Anbieter/Mitglieder sehr verschieden sind. Weitere Bemühungen galten der Weiterbildung für die Kursleitenden, welche aus meiner Sicht sehr wichtig ist und zudem auch Gelegenheit zu einem intensiven persönlichen Austausch bietet. Mit dieser Vereinsgründung in der Deutschen Schweiz ist auch die Arbeit im Dachverband zwischen den verschiedenen Sprachregionen ausgewogener und einfacher zu gestalten. In den laufenden Diskussionen, besonders um die Fragen der Grundkompetenzen und in den Diskussionen mit den Bundesstellen ist das geschlossene Auftreten des Dachverbandes für die zukünftige Arbeit sehr wichtig. Schwächt doch jedes übertriebene Konkurrenzdenken zwischen allen Mitbewerbern um Subventionsgelder die Wirkung für das wichtige Anliegen, Lesen und Schreiben möglichst für alle besser zugänglich zu machen. Umso erfreulicher sind die vorbildliche Arbeit in den Regionen und der ebenso vorbildliche Einsatz der Geschäftsführerin. Mit Zuversicht haben wir deshalb das zweite Vereinsjahr in Angriff genommen. 1. Sensibilisierung von Vermittlerpersonen 2. Film 3. Weiterbildung für Kursleitende 4. Broschüre 5. Auftritt im Internet 6. Zusammenarbeit mit dem Dachverband (DV) und Vernetzung 7. Information und Koordination 8. Entwicklung der TN-Zahlen bei den Mitgliedern 9. Rechnung 10. Perspektive/Zukunft 1
2 Sensibilisierung von Vermittlerpersonen Im Rahmen des Projektes Sensibilisierung von Vermittlerpersonen, das vom Bundesamt für Bildung und Technologie (BBT) unterstützt wird, wurden allein 2011 in 55 Kursen über 1200 Personen aus den verschiedensten Bereichen informiert und sensibilisiert. Sie werden ermutigt, in ihrem Umfeld Menschen anzusprechen und diese zu motivieren, ein Angebot für Lesen und Schreiben zu nutzen. Das Projekt, das insgesamt 3 Jahre dauert, läuft noch bis Ende August Einmal zu sensibilisieren genügt nicht: Bei allen Teilnehmenden dieses Kurs-Angebotes wurde noch einmal nachgefasst mit einer Umfrage, der Broschüre und dem Film Boggsen. Film Mit dem Film «Boggsen» steht seit Anfang 2011 ein wirksames Instrument zur Verfügung, um auf das Phänomen Illettrismus aufmerksam zu machen. Der Filmemacher Jürg Neuenschwander hat darin eindrücklich 10 Menschen portraitiert und zeigt auf, wie sie mit dem Thema Illettrismus umgehen. Der Film wurde - über das ganze Jahr verteilt - an verschiedenen Orten in der ganzen Deutschen Schweiz mehr als 15-mal gezeigt. Die öffentlichen Filmvorführungen waren von einem Podiumsgespräch oder einer Diskussionsrunde begleitet und wurden von mehr als 1500 Personen besucht. Im Rahmen des Vermittlerprojektes haben weitere 1000 Personen jeweils mehrere Abschnitte aus Boggsen gesehen. Schon über 1000 Exemplare der sind verteilt oder verkauft worden. Die lokalen Anbieter erhielten bei der Organisation Unterstützung des Vereins in Form von Checklisten, Flyervorgaben, Medientexten und Beratung. Weiterbildung für Kursleitende 29 Kursleitende haben sich am Samstag, 19. Nov. in den Räumen der EB Zürich eingefunden, um an der Weiterbildung Lern-Lust oder Lern-Last - Der Umgang mit Lernblockaden teilzunehmen. Fast alle Mitglieder des Vereins waren dabei durch ihre Kursleitenden vertreten. Ein Tag lang wurde unter der Leitung von Monika Peter (Art Social) und zwei österreichischen Fachfrauen (ISOP GmbH) das Thema Lernblockaden bearbeitet. Neben der Grundausbildung, die der Lehrgang «SVEB-Zertifikat mit Fachdidaktik für Grundkompetenzen» ermöglicht, weiterführende Fortbildungstage anzubieten, in deren Rahmen Erfahrungen ausgetauscht und vertieft werden können, ist wichtig für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Qualität der bestehenden Kursangebote. Ein Anfang ist damit gemacht. 1
3 Broschüre Illettrismus - Wenn Lesen und Schreiben Mühe machen so lautet der Titel der Broschüre, die in diesem Jahr fertig gestellt wurde. Gedacht ist sie vor allem für Vermittlerpersonen, aber auch für Journalist/-innen, Studierende und alle anderen, die sich für das Thema interessieren. Hier werden die wichtigsten Fakten zum Illettrismus in der Schweiz zusammengefasst und aufgezeigt, wie Menschen, die Mühe haben mit Lesen und Schreiben erkannt und angesprochen werden können. Wer ein Angebot sucht, findet am Ende der Broschüre die Adressen aller Kursanbieter, die Mitglieder des Deutschschweizer Vereins sind. Auftritt im Internet Ein Jahresziel war es, die Homepage des Vereins aufzuschalten. Dort sind wir noch nicht ganz so weit, weil wir entschieden haben gemeinsam mit dem Dachverband und der Romandie ein einheitliches Layout zu entwickeln, und inhaltlich teilweise mit der Fachhochschule Nordwestschweiz zusammenzuarbeiten. Um aber trotzdem virtuell präsent zu sein, hat sich der Deutschschweizer Verein entschlossen, einen Facebook-Auftritt zu realisieren. Jede/-r kann nun Freund/-in des Vereins werden und die Seite weiterempfehlen: Eine erste Auswertung wird es im Verlauf von 2012 geben. Zusammenarbeit mit dem Dachverband (DV) und Vernetzung Die Zusammen- und Mitarbeit mit dem Dachverband ist in diesem Jahr sehr eng gewesen. In der neu bestehenden IG Grundkompetenzen vertritt Rainer Huber den DV als Co-Präsident. Die Interessengemeinschaft Grundkompetenzen vertritt 21 Verbände und Organisationen, die sich für die Förderung der Grundkompetenzen in der Schweiz einsetzen. Die IG Grundkompetenzen wurde im August 2011 mit dem Ziel gegründet, im Hinblick auf die Erarbeitung des nationalen Weiterbildungsgesetzes WeBiG mit Nachdruck auf die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Förderung der Grundkompetenzen von Erwachsenen hinzuweisen. Daraus resultierte nun als Erstes eine gemeinsame Vernehmlassung zu diesem Gesetz. Die Vorbereitung der Eingaben bei BAK und BBT wurden gemeinsam mit dem DV erarbeitet. Bei der Schweizerischen Illettrismustagung war der Verein an der Planung mitbeteiligt und hat selber auch einen Workshop durchgeführt. Neben der aktiven Vernetzung im Inland mit verschiedenen Akteuren wie z. B. LUSIA (Lesen und Schreiben in der Armee) wurden auch Projekte in Deutschland und in Norwegen besucht. Resultate und Erkenntnisse daraus fliessen in die Arbeit ein. 2
4 Information und Koordination Ein wichtiger Teil der Arbeit der Geschäftsstelle besteht darin, Aktivitäten der Mitglieder wie bspw. Werbeaktionen zu koordinieren und Informationen weiterzugeben. Oft geschieht das auch in direktem Kontakt vor Ort. So wird auch das Netzwerk dichter und stabiler. Entwicklung der TN-Zahlen bei den Mitgliedern Für das Jahr 2011 hat sich in der Deutschen Schweiz der Trend der letzten Jahre fortgesetzt, dass die Zahl der Teilnehmenden in den Kursen stagniert oder sinkt. Die Gesamtzahl ist von 546 auf 453 gesunken. Von einem grösseren Einbruch waren vor allem die zwei Vereine Bern und Aargau betroffen. Steigerungen waren im Kanton Graubünden und in der Zentralschweiz zu verzeichnen. Im Bündnerland war dies vor allem dem verhältnismässig grossen finanziellen und zeitlichen Aufwand zuzuschreiben. Bei den meisten Mitgliedern reichen die Ressourcen nicht für eine nachhaltige Sensibilisierung und konsequente Werbung. Einen Ausweg bieten hier vielleicht neue Angebote wie das Lernzentrum in Basel (VHS BB) oder das Lernatelier in Zürich (EB Zürich). Hier wird versucht, die Leute möglichst niederschwellig dazu einzuladen, mit ihren Anliegen und Fragen in Sachen Grundkompetenzen vorbeizukommen und sich individuell und ohne Kursstruktur weiterzubilden. Rechnung Die Rechnung schliesst mit einem kleineren Verlust ab als budgetiert, da sich auf der einen Seite die Aufschaltung der Homepage verzögert hat und auf der anderen Seite für das Vermittlerprojekt sehr viel Leistung in Form von Arbeitszeit der Geschäftsführerin geleistet wurde. Deshalb musste in diesem Jahr kein weiteres Geld aus den Reserven in Anspruch genommen werden. Perspektive/Zukunft Die Zukunft ist im Moment recht offen, da sowohl der Entscheid des Bundesamts für Kultur (= BAK) für die Jahre als auch der Bescheid für das Verlängerungsgesuch des Sensibilisierungsprojektes beim Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (= BBT) um weitere 18 Monate bis Februar 2014 noch aussteht. Beim BAK haben wir als Dachverband mit seinen drei sprachregionalen Vereinen zusammen ein Gesuch gestellt, in dem wir vorschlagen in Kooperation mit der Fachhochschule Nordwestschweiz alle im Förderkonzept des BAK genannten Bereiche abzudecken. In ein paar Wochen werden die Entscheide da und die Weichen somit gestellt sein. Dann gilt es, die Vorgaben möglichst gut umzusetzen. 3
5 Alle Vorstandsmitglieder hoffen, mit den gesprochenen Ressourcen die Mitglieder in den verschiedenen Bereichen wie Sensibilisierung, Aus- und Weiterbildung der Kursleitenden, Vernetzung und somit auch der Weitergabe von Know-How und Informationen möglichst weitgehend unterstützen und beraten zu können. Doch bis die Entscheide da sind, wird normal weitergearbeitet, sei es im Vermittlerprojekt oder mit weiteren Filmvorführungen, mit Beratung der Mitglieder oder der Aufschaltung der neuen Homepage des Vereins Lesen und Schreiben. Verein Lesen und Schreiben Deutsche Schweiz Effingerstrasse 54 Postfach Bern Geschäftsführerin: Brigitte Aschwanden Präsident: Rainer Huber 4
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