Schaffner Gruppe Geschäftsbericht 2010/11

Transkript

1 Schaffner Gruppe Geschäftsbericht 2010/11

2 Berichtsstruktur Dieser integrierte Bericht verbindet die Jahres- und die Finanzberichterstattung der Schaffner Gruppe und enthält auch den Bericht über die Corporate Governance inkl. Entschädigungsbericht. Die Informationen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Schaffner Gruppe basieren auf den Anforderungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) und, soweit anwendbar, des schweizerischen Gesetzes. Die Schaffner Gruppe erstattet ihren Bezugsgruppen nachfolgend Bericht über ihre ökonomische und sozial-gesellschaftliche Leistung. Als Parameter für Umfang und Inhalt der Nachhaltigkeitsberichterstattung dient der aktuelle Bericht der Schaffner Gruppe als aktives Mitglied des UN Global Compact. Externe Prüfung und Bewertung Teile der Berichterstattung der Schaffner Gruppe werden von Dritten geprüft. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young AG hat den Konzern- und den Holdingabschluss geprüft und mit dem uneingeschränkten Prüfungsurteil versehen. Zum Titelbild Schaffner Mitarbeiter Gou Tao in der Endmontage im Schaffner Werk in Shanghai mit einem Hilfstransformator, der für den Einsatz in einer Lokomotive für den Gütertransport in China bestimmt ist. Der Geschäftsbericht der Schaffner Gruppe ist auch auf Englisch verfügbar. Verbindlich ist die deutsche Originalfassung. Inhalt 1 Einleitung 4 Das Geschäftsjahr 2010/11 6 The Schaffner Universe - Märkte der Schaffner Gruppe 8 Technologie und Märkte 15 Global Footprint 22 Segmente 28 Führung und Werte 33 Corporate Governance inkl. Entschädigungsbericht 53 Finanzielle Berichterstattung 96 Adressen der Schaffner Gruppe

3 Schaffner Kurzportrait 1 Energy Efficiency and Reliability Erneuerbare Energien Energieeffiziente Antriebssysteme Bahntechnik Automobilelektronik Stromversorgungen für elektronische Geräte Werkzeugmaschinen und Robotik Telekommunikation Die Schaffner Gruppe ist international führend in der Entwicklung und Produktion von Lösungen, die den effizienten und zuverlässigen Betrieb leistungselektronischer Systeme sicherstellen. Die Angebotspalette umfasst EMV-Filter, Oberwellenfilter und leistungsmagnetische Bauteile sowie die Entwicklung und Realisierung von kundenspezifischen Lösungen. Schaffner-Komponenten finden Anwendung in energieeffizienten Antriebssystemen und elektronischen Motorsteuerungen, in Wind- und Fotovoltaikanlagen, in der Bahntechnik, in Werkzeugmaschinen und Robotern sowie in Stromversorgungen einer Vielzahl elektronischer Geräte, zum Beispiel in der Medizintechnik oder in der Telekommunikation. Für die Automobilindustrie entwickelt und produziert Schaffner EMV- und Power-Quality-Komponenten sowohl für den elektrischen Antriebsstrang im Fahrzeug als auch für die Lade - infrastruktur sowie Komponenten für die Komfort- und Sicherheitselektronik. Die globale Vertriebsorganisation betreut Kunden weltweit vor Ort, und die international führende Marktstellung wird mit hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung zielgerichtet ausgebaut. EMC Elektromagnetische Verträglichkeit Das Segment Elektromagnetische Verträglichkeit EMC entwickelt und produziert Komponenten zur Sicherstellung der Immunität von leistungselektronischen Geräten gegenüber leitungsgebundenen Störungen. Zu den wichtigsten Absatzmärkten zählen energieeffiziente Antriebssysteme, erneuerbare Energien, Stromversorgungen für elektronische Geräte, Telekommunikation sowie Werkzeugmaschinen und Robotik. PQ Power Quality Das Segment Power Quality entwickelt und produziert leistungsmagnetische Bauteile sowie Oberwellenfilter zur Sicherstellung der Netzqualität und der Zuverlässigkeit energieeffizienter Geräte und Systeme. Zu den wichtigsten Absatzmärkten zählen energieeffiziente Antriebssysteme, erneuerbare Energien sowie die Bahntechnik. AM Automotive Das Segment AM entwickelt und produziert EMV- und Power- Quality-Komponenten sowohl für den Antriebsstrang von Elektro- und Hybridfahrzeugen als auch für die Ladeinfrastruktur sowie Komponenten für die Komfort- und Sicherheitselektronik in Automobilen.

4 Aktienkennzahlen / / / / / 11 Anzahl Aktien (Nominalwert CHF 32.50) Gewichteter Durchschnitt ausstehender (dividendenberechtigter) Aktien Unternehmensergebnis pro Aktie (EPS) in CHF Eigenkapital pro Aktie in CHF Nennwertrückzahlung/ Kapitalrückzahlung in CHF Free float in % 96,4 94,0 99,9 99,3 99,3 Börsenkurse 2 Jahreshöchst in CHF Jahrestiefst in CHF Jahresende in CHF Börsenkapitalisierung 2 Jahreshöchst in CHF Mio Jahrestiefst in CHF Mio Jahresende in CHF Mio Gemäss Antrag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung vom Periode: Geschäftsjahr vom bis (Quelle: Bloomberg) Kursentwicklung 1. Oktober 2006 bis 30. September Kursentwicklung 1. Oktober 2010 bis 30. September in CHF in CHF Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. 1 Quelle: Thomson Reuters Datastream Schaffner-Namenaktie Swiss Performance Index (angeglichen) Börsenhandel Die Namenaktien der Schaffner Holding AG werden an der SIX Swiss Exchange unter der Valorennummer gehandelt. Ticker-Symbole Namenaktie: SAHN

5 Kennzahlen der Schaffner Gruppe 3 in CHF / / / / / 11 Nettoumsatz Segment Elektromagnetische Verträglichkeit n/a n/a Segment Power Quality n/a n/a Segment Automotive n/a n/a Operatives Ergebnis (EBIT) in % des Nettoumsatzes 5,2 7,6-6,9 7,9 7,0 Unternehmensergebnis in % des Nettoumsatzes 2,9 5,1-8,2 6,3 5,5 Bilanzsumme Eigenkapital in % der Bilanzsumme 35,1 39,3 37,3 44,2 41,6 Personalbestand Pro-forma-Zahlen zur Vergleichbarkeit (ohne IFRS 5) 200 Nettoumsatz in CHF Mio. 15 Operatives Ergebnis (EBIT) Unternehmensergebnis Free Cash-flow in CHF Mio. in CHF Mio. in CHF Mio / / /07 07/08 08/09 09/10 10/ /07 07/08 09/10 10/ /07 07/08 09/10 10/11 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 Einmalige Restrukturierungskosten -12 Nettoumsatz 2010/11 nach Regionen Nettoumsatz 2010/11 nach Märkten 57% Europa 35% Asien 8% Amerika 4% Telekommunikation 22% Effiziente Antriebssysteme 13% Werkzeugmaschinen und Robotik 2% Andere 17% Erneuerbare Energien 16% Stromversorgungen für elektronische Geräte 10% Automobilelektronik 16% Bahntechnik

6 Das Geschäftsjahr 2010/11 4 Weichen für die Zukunft gestellt Die Schaffner Gruppe hat im Geschäftsjahr 2010/11 die Weichen für die Zukunft gestellt. Die Übernahme der Trockentransformatoren-Division der US-amerikanischen MTC Transformers, Inc. mit einer eigenen Produktion in Wytheville, Virginia, stärkt die Position der Schaffner Gruppe im nordamerikanischen Markt für leistungsmagnetische Bauteile, und das im Berichtsjahr bezogene neue Werk in Shanghai erhöht die operative Leistungskraft. Der Entscheid zur Einführung einer divisionalen Struktur ab dem Geschäftsjahr 2011/12 optimiert die Organisation. Investitionen in Forschung und Entwicklung schaffen die Basis für langfristiges Wachstum, insbesondere in den strategischen Märkten für energieeffiziente Antriebssysteme und elektronische Motorsteuerungen, erneuerbare Energien, Bahntechnik sowie Elektromobilität. Frankenstärke und Turbulenzen im chinesischen Bahnmarkt beeinflussen Ergebnisentwicklung Nachdem im ersten Semester 2010/11 die Resultate des Vorjahres deutlich übertroffen worden waren, verschlechterte sich das wirtschaftliche Klima im zweiten Halbjahr. Einerseits blieb die Erholung der Märkte für Fotovoltaik und Bahntechnik in China weitgehend aus. Zudem beeinflusste der hohe Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber den für Schaffner wichtigen Fremdwährungen den Jahresabschluss. Im Geschäftsjahr 2010/11 verzeichnete die Schaffner Gruppe einen konsolidier- ten Nettoumsatz von CHF 183,7 Mio. (GJ 2009/10: CHF 188,9 Mio.), der um 2,8 Prozent unter dem Vorjahr lag. In Lokalwährungen hingegen wurde eine Steigerung um 9 Prozent erreicht. Das operative Ergebnis (EBIT) betrug CHF 12,8 Mio. (CHF 15,0 Mio.). Beeinflusst von der Unterauslastung der Werke, insbesondere aufgrund der schwachen Nachfrage aus der Bahntechnik in China, sowie der nicht wiederkehrenden Kosten im Zusammenhang mit dem Bezug der neuen Betriebs- und Produktionsstätte in Shanghai und der akquisitionsbedingten Aufwendungen in den USA ging die EBIT-Marge auf 7,0 Prozent (7,9%) zurück. Das Unternehmensergebnis betrug CHF 10,2 Mio. (CHF 12,0 Mio.), was unverwässert CHF 16,03 (CHF 18,87) je Namenaktie (EPS) bzw. verwässert CHF 15,43 (CHF 18,68) je Namenaktie entspricht. Der Auftragseingang ging in Lokalwährungen um 3,6 Prozent zurück und betrug CHF 178,1 Mio. (CHF 207,3 Mio.). Das Verhältnis neuer Aufträge zum Umsatz (Book-to-Bill) belief sich auf 0,97. Bei einem Segmentumsatz von CHF 104,5 Mio. (CHF 111,5 Mio.) wurde die operative Ergebnismarge im Bereich Elektromagnetische Verträglichkeit durch operative Verbesserungen von 16,4 Prozent auf 18,1 Prozent erhöht. Im Segment Power Quality nahm der Umsatz auf CHF 61,6 Mio. (CHF 60,9 Mio.) zu, die operative Ergebnismarge fiel wegen der Unterauslastung der Werke nach dem Markteinbruch im chinesischen Bahngeschäft sowie der Kosten im Zusammenhang mit dem Bezug des neuen Werks in Shanghai mit 1,6 Prozent (5,0%) enttäuschend aus. Der Umsatz im Segment Automotive nahm von CHF 16,6 Mio. auf CHF 17,6 Mio. zu. Wie erwartet fiel die operative Marge mit -2,2 Prozent (9,4%) aufgrund der hohen Vorlaufkosten für neue Produkte insbesondere für die Elektromobilität leicht negativ aus. Solide Finanzierungsstruktur Das Nettoumlaufvermögen ging auf CHF 33 Mio. zurück ( : CHF 38 Mio.). Die Nettoverschuldung nahm zu auf CHF 21 Mio. (CHF 12 Mio.) und das Verhältnis der Nettoverschuldung zum Eigenkapital (Gearing) betrug 36 Prozent (21%). Mit CHF 57 Mio. (CHF 56 Mio.) verfügt Schaffner über eine Eigenkapitalquote von 42 Prozent (44%), was im angestrebten Rahmen liegt. Divisionale Organisation löst funktionale Struktur ab Die Schaffner Gruppe ist auf das neue Geschäftsjahr 2011/12 (ab 1. Oktober 2011) in die drei Divisionen EMC, Power Magnetics und Automotive gegliedert worden. Die gestraffte Or-

7 5 ganisation trägt mit optimierten Prozessabläufen den Qualitäts- und Marktanforderungen Rechnung. Der Gruppenleitung gehören ab 1. Oktober 2011 unter der Leitung von Chief Executive Officer Alexander Hagemann der Chief Financial Officer Kurt Ledermann, der Chief Operating Officer Ah Bee Goh sowie die drei Divisionsverantwortlichen Dr. Guido Schlegelmilch, EMC, Eduard Hadorn, Power Magnetics, und Jean-Michel Calleri, Automotive, an. Die bisherigen Gruppenleitungsmitglieder Fabian Beck und Martin Köppel nehmen weiterhin die Fachverantwortung für Forschung und Entwicklung bzw. für Qualitätssicherung und Supply Chain Management wahr. Veränderung im Verwaltungsrat Der langjährige Verwaltungsrat Robert F. Spoerry ist Ende März 2011 aus Kapazitätsgründen zurückgetreten. Verwaltungsrat und Gruppenleitung bedauern den Entscheid und danken ihm für seinen wertvollen Einsatz seit dem Börsengang der Schaffner Gruppe im Jahr Als Nachfolgerin schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 12. Januar 2012 die ETH-Chemieingenieurin Suzanne Thoma, 1962, Schweizerin, Dr. sc. techn., zur Wahl vor. Weiter schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung den Dipl. Wirtschaftsprüfer Georg Wechsler, 1956, Schweizer, als zusätzliches Mitglied in den Verwaltungsrat zur Wahl vor. Ausschüttungsantrag Der Verwaltungsrat der Schaffner Holding AG beantragt der 16. ordentlichen Generalversammlung vom 12. Januar 2012 mit CHF 4.50 (CHF 4.50) die Ausschüttung einer steuerfreien Kapitalrückzahlung im Rahmen der Zielgrösse von 25 Prozent des Nettoergebnisses. Ausblick Die Integration von Schaffner MTC verläuft planmässig. Mit dem Bezug der neuen Betriebs- und Produktionsstätte in Shanghai wurde die Wettbewerbsposition der Schaffner Gruppe insbesondere im chinesischen Markt gestärkt. Die im ersten Halbjahr 2011/12 weitgehend abgeschlossene Einführung eines SAP-Systems wird weitere Prozessoptimierungen ermöglichen, namentlich in den Bereichen Materialplanung und Logistik. Von links: Alexander Hagemann, Daniel Hirschi. lichen und weltpolitischen Umfelds nicht abschätzbar. Prognosen für das Geschäftsjahr 2011/12 sind zurzeit nicht möglich. Die mittelfristigen Ziele einer operativen Umsatzrendite von 10 Prozent sowie eines Umsatzes über CHF 200 Mio. bleiben jedoch bestehen. Dank Insgesamt blicken wir auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Was wir erreicht haben, ist nur dank des Vertrauens unserer Kunden, der Treue unserer Aktionäre und des grossen Einsatzes unserer Mitarbeitenden möglich. Ihnen allen gebührt unser herzlicher und grosser Dank. Die Schaffner Gruppe geht davon aus, dass sich die Märkte Bahntechnik in China und Fotovoltaik im Verlauf des Geschäftsjahres 2011/12 gegenüber den Tiefstwerten im zweiten Halbjahr 2010/11 erholen werden. Trotzdem ist die weitere Entwicklung der Absatzmärkte aufgrund des gesamtwirtschaft- Daniel Hirschi Präsident des Verwaltungsrats Alexander Hagemann Chief Executive Officer

8 The Schaffner Universe Märkte der Schaffner Gruppe Die Schaffner Gruppe adressiert mit innovativen Produkten den steigenden weltweiten Bedarf nach energieeffizienten und zuverlässigen Lösungen für die Leistungselektronik. 4% Telekommunikation 13% Werkzeugmaschinen und Robotik EMV-Summenfilter FN3280 Für höchste Anforderungen im modernen Werkzeug maschinenbau Sinusfilter FN5040 Zum Schutz und zur Erhöhung der Lebensdauer von Elektromotoren 16% Stromversorgung für elektronische Geräte Steckerfiltermodul FN9280 Innovatives und vielseitiges Steckerfiltermodul zur Sicherstellung der elektromagne tischen Verträglichkeit u.a. in der Medizintechnik Kompakte EMV-Filterlösung Für Zuverlässigkeit in der Elektromobilität Antennen und Sensoren Für Komfort- und Sicherheitsapplikationen in Automobilen 10% Automobilelektronik Durchführungsfilter FN7611 Für die Hochfrequenztechnik in der TelekomInfrastruktur

9 6/7 22% Energieeffiziente Antriebssysteme Oberwellenfilter ECOsine Zur Verbesserung der Qualität und Effizienz in Stromnetzen EMV-Filter FN3268 Zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit 17% Erneuerbare Energien Kombination aus Transformator und Drossel DSC9943 Für die konforme Netz anbindung von Fotovoltaikanlagen DC-Filter FN2200 Zum Schutz von Solarmodulen AM 10% PQ 33% Hochwertige magnetische Komponenten DSC9364 Für den Einsatz in Antrieben und Hilfsbetrieben von Zügen EMC 57% 16% Bahntechnik

10 Technologie und Märkte 8 One-Stop-Shop für EMV- und Power- Quality-Lösungen Schaffner bietet als One-Stop-Shop EMVund Power-Quality-Lösungen für den effizienten und zuverlässigen Einsatz von Leistungselektronik. Mit Komponenten von Schaffner kann der Stromverbrauch langfristig reduziert werden. Damit unterstützt Schaffner ebenso ökonomische wie ökologische Ziele. Sicherstellen der optimalen Funktion Mit der zunehmend hohen Dichte elektrischer und elektronischer Geräte und Systeme kommt der Sicherstellung einer einwandfreien Funktion von elektrischen und elektronischen Geräten und von Stromnetzen zentrale Bedeutung zu. Störfrequenzen, die bei der Verwendung von Leistungselektronik entstehen und die über die Leitungsanbindung in die Stromnetze zurückfliessen, führen dazu, dass elektrische Netze und elektrische Verbraucher ineffizient arbeiten, ausfallen oder sogar beschädigt werden können. besondere Anforderungen an die mechanische Konstruktion, die Grösse, den Einbau oder für die Anschlüsse erfüllt werden müssen, die Übereinstimmung mit den Gesamtspezifikationen einer Anwendung sichergestellt werden muss, spezielle Filtereigenschaften erst durch die Feinabstimmung von Parametern erfüllt werden können. Die Beratung der Kunden beinhaltet die Analyse der Anwendungsanforderungen, die Entwicklung, Produktion und Lieferung der benötigten Komponenten und die Überprüfung der einwandfreien Funktion der fertigen Produkte und Anwendungen beim Kunden oder in den eigenen Testlabors. Mit 50 Jahren Erfahrung im Umgang mit Stör- und Konformitätsproblemen und einem grossen Grundlagen- und Anwendungswissen ist Schaffner ein starker Partner, um Interferenzprobleme bei der Verwendung von Leistungselektronik zu beheben und sowohl in der Wirkungsweise als auch in der Form auf die unterschiedlichsten Einsatzbereiche masszuschneidern. Zudem verfügt Schaffner über eine internationale Produktions- und Vertriebsorganisation und betreut Kunden weltweit vor Ort. Störfrequenzen belasten öffentliche Stromnetze Bei der Verwendung von Leistungselektronik, namentlich bei industriellen Verbrauchern, entstehen Störfrequenzen, die über die Leitungsanbindung in die öffentlichen Stromnetze zurückfliessen und dazu führen, dass elektrische Netze und elektrische Verbraucher ineffizient arbeiten oder ganz ausfallen. Umfassendes Angebot Die Schaffner Gruppe bietet ein umfassendes Lösungsangebot, um unerwünschte Störfrequenzen in leitungsgebundenen Umgebungen zu messen, einzudämmen und zu beseitigen. Die Angebotspalette von Schaffner reicht von Standardkomponenten bis zu komplexen kundenspezifischen Lösungen zum Einsatz in energieeffizienten Antriebssystemen. Sie findet zudem Anwendung bei der Gewinnung erneuerbarer Energien, in der Bahntechnik, in der Automobilelektronik, in Stromversorgungen von elektronischen Geräten, Werkzeugmaschinen und Robotern sowie in der Telekommunikation. Oft stellen kundenspezifische Produkte eine technisch optimierte und kostengünstige Lösung dar, insbesondere wenn

11 9 22% Energieeffiziente Antriebssysteme Ein Grossteil der vom Netz bezogenen elektrischen Energie wird heute von Elektromotoren verbraucht. Der langfristige Trend zu höherer Energieeffizienz führt zu einem steigenden Bedarf an energieeffizienten Antriebssystemen. Energiesparmotoren und elektronische Motorsteuerungen reduzieren den Stromverbrauch herkömmlicher Anlagen und senken die Betriebskosten. Damit leisten sie gleichzeitig einen Beitrag zur ökologisch nachhaltigen Energienutzung. Die Nachfrage aus dem Markt für energieeffiziente Antriebssysteme ist im Geschäftsjahr 2010/11 weiter gewachsen. Der Anteil am Umsatz der Schaffner Gruppe ist gegenüber dem Vorjahr von 18 Prozent auf 22 Prozent gestiegen. Insbesondere die Oberwellenfilter-Produktlinie ECOsine TM entwickelte sich erfolgreich. Im Berichtsjahr wurden Projekte gewonnen unter anderem in der Halbleiterproduktion in Korea, für Bergbauprojekte in Australien und Zementfabriken in Indien, für moderne Bürohochhäuser in Hongkong oder U-Bahn-Linien in China. Schaffner hat im Berichtsjahr das durchschnittliche Wachstum des Markts für energieeffiziente Antriebssysteme übertroffen und ihre Position im internationalen Markt gestärkt. Da einer nachhaltigen Verwendung von elektrischem Strom zunehmend auch eine ökonomische und regulative Bedeutung zukommt, wird die Nachfrage nach Lösungen mit geringerem Energieverbrauch anhalten. Heute werden viele Anlagen in der Industrie immer noch mit mechanischen Regelantrieben gesteuert. Der Motor arbeitet kontinuierlich mit voller Leistung. Dabei gehen bis zu vier Fünftel der eingesetzten elektrischen Leistung verloren. Erst die elektronische Drehzahlregelung sorgt dafür, dass der Maschine nur die Energiemenge zugeführt wird, die für den Prozess effektiv benötigt wird. Dadurch kann der Energieverbrauch der Anlage häufig um mehr als die Hälfte reduziert werden. Komponenten von Schaffner unterstützen die störungsfreie Einbindung von elektronischen Drehzahlreglern und anderer leistungselektronischer Komponenten in Gesamtsystemen und schützen so das Stromnetz sowie benachbarte Verbraucher vor schädlichen Netzrückwirkungen. Das Angebot von Schaffner beinhaltet die Analyse der Anforderungen, die Entwicklung, Produktion und Lieferung der Komponenten und die Überprüfung einer einwandfreien Funktion direkt bei den Kunden oder in eigenen Entwicklungslabors.

12 Technologie und Märkte 10 17% Erneuerbare Energie Die Gewinnung erneuerbarer Energie stellt langfristig einen weltweiten Wachstumsmarkt dar. Immer mehr Länder setzen auf Windkraft und Fotovoltaik zur Stromgewinnung. Schaffner beliefert weltweit führende Hersteller in den Bereichen Windenergie und Fotovoltaik mit Bauteilen wie Transformatoren und Filtern für die Leistungselektronik. Elektrische Energie aus regenerativen Quellen kann nicht unmittelbar in Versorgungsnetzen genutzt werden. Sie muss vor der Einspeisung von leistungselektronischen Geräten in netzverträglichen Wechselstrom umgewandelt werden. Dabei entstehen Störimpulse, die andere elektrische und elektronische Geräte in ihrer Funktion beeinträchtigen und internationale Spannungsqualitätsnormen verletzen können. Komponenten der Schaffner Gruppe passen die aus erneuerbarer Energie gewonnene Elektrizität an die Anforderungen moderner Stromnetze an. Der Markt für Windturbinen hat sich 2011 leicht positiv entwickelt und dürfte auch 2012 weiter wachsen. Die Kosten für neue Windturbinen und damit die Levelized Costs of Energy (LCOE: Kosten je erzeugter Energieeinheit unter Berücksichtigung sämtlicher relevanter Faktoren) aus Onshore-Anlagen sind deutlich gesunken und haben Windturbinen in geeigneten Gegenden bereits heute wettbewerbsfähig zu fossilen Energien gemacht. Experten erwarten, dass in weniger als zehn Jahren weltweit rund zwölf Prozent des Stroms mit Windturbinen erzeugt werden. Im Jahr 2030 könnte es gemäss einer Studie des Global Wind Energy Council mit 22 Prozent bereits ein Fünftel des Bedarfs sein. Der grösste Markt für Windenergie ist derzeit China. Wachstum wird auch aufgrund des Technologietrends hin zu drehzahlvariablen Windturbinen erwartet. Da bei drehzahlvariablen Windturbinen nicht wie bisher üblich nur ein Drittel der zu erzeugenden Energie über einen Umrichter geleitet wird, sondern hundert Prozent, steigt mit dem höheren Bedarf an Leistungselektronik auch das Potenzial für Schaffner. Auch die Sonnenenergie gehört langfristig zu den grossen Wachstumsfeldern für erneuerbare Energiequellen. Der Fotovoltaikmarkt ist nach einer Boomphase derzeit von grossen Überkapazitäten und einer Konsolidierung geprägt. Allerdings geht Schaffner davon aus, dass nach einem Rückgang 2011 der internationale Fotovoltaikmarkt ab 2012 wieder wachsen wird. Die Preise für Solarmodule in USD sind seit Jahresanfang um rund 40 Prozent gesunken und mit tieferen LCOE ist die Fotovoltaik heute zu einer attraktiven Alternative zur Energieerzeugung geworden, insbesondere zur Abdeckung der Spitzenlast über die Mittagszeit in Ländern mit hoher Sonneneinstrahlung. Der Einfluss von staatlichen Fördergeldern wird auch in den kommenden Jahren weiter abnehmen. Neben Europa, Japan und den USA profilieren sich zunehmend auch China und Indien im Bereich der Fotovoltaik. Schaffner wird die Dynamik im Markt der erneuerbaren Energien weiter nutzen und mit seinen Produkten mitbestimmen. Das Angebot der Schaffner Gruppe für den Markt der erneuerbaren Energien umfasst magnetische Bauteile (Drosseln, Transformatoren) für Windenergie und Fotovoltaik sowie EMV-Bauteile (Entstördrosseln, AC- und DC-Filter) für die Fotovoltaik. Der Markt der erneuerbaren Energien hat im Geschäftsjahr 2010/11 rund 17 Prozent (Vorjahr: 19%) zum Gruppenumsatz beigetragen.

13 11 16% Bahntechnik Als international führender Hersteller entwickelt und produziert Schaffner magnetische Bauteile zum Einsatz in der Bahntechnik und verfügt über breites Applikationswissen. Schaffner-Baugruppen Transformatoren und Leistungsinduktivitäten sorgen in den Antriebseinheiten von Lokomotiven sowie in Triebwagen und Bahnwaggons für einen effizienten Energiefluss und einen zuverlässigen Betrieb und verhindern Störungen in der Bordelektronik. Schaffner beliefert die wichtigsten Hersteller weltweit mit Elementen für den Schienenverkehr, von Hochgeschwindigkeitszügen bis zu Untergrundbahnen. Das Angebot von Schaffner umfasst Hilfstransformatoren, Drosseln, Oberwellen- und EMV-Filter. China nimmt in der Bahntechnik weiterhin einen wichtigen Platz ein. Neben den Langstreckenverbindungen wächst die Nachfrage insbesondere auch im Bereich des Regional- und Nahverkehrs für moderne S- und U-Bahn-Kompositionen. Auch in den nächsten fünf Jahren wird die Region Asien/Pazifik der am stärksten wachsende Markt im Bereich der Bahntechnik sein. In dieser Region trifft ein starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum auf ein noch unterentwickeltes Schienenverkehrssystem mit einem entsprechend hohen Investitionsbedarf. Nachdem es in China Anfang 2011 nach einer Reorganisation im Ministery of Railway zu einer weitgehenden Sistierung von Aufträgen gekommen war, sind in der Zwischenzeit erste Bestellungen neu angekündigt worden. Der neue Mehrjahresplan in China sieht vor, die grossen Gebiete im Hinterland mit einer leistungsfähigen Ost-West-Bahninfrastruktur besser an die industrialisierten Küstenregionen anzubinden. Die Hochgeschwindigkeitsprojekte auf der Nord-Süd-Achse wurden dagegen gestoppt, hier werden zukünftig für die Personenbeförderung Geschwindigkeiten von 200 bis 250 km/h favorisiert. Insbesondere für den Güterverkehr mangelt es an modernen, leistungsfähigen und zuverlässigen Lokomotiven, weshalb derzeit erste Aufträge in diesem Bereich ausgeschrieben werden. Neue Projekte für den Personenverkehr werden im Frühjahr 2012 erwartet. Potenzial für zusätzliches Wachstum bietet auch die zunehmende Exporttätigkeit der chinesischen Bahntechnikindustrie. Schaffner geht davon aus, dass im zweiten Halbjahr 2010/11 die Talsohle im chinesischen Markt für Bahntechnik erreicht wurde und die Aufträge aus diesem Sektor im Verlauf des Geschäftsjahrs 2011/12 wieder zunehmen werden. Weiterhin stabil dürfte sich die Nachfrage aus dem Bereich Regional- und Nahverkehr entwickeln. Als Partner der grossen internationalen Hersteller ist Schaffner hier gut aufgestellt, insbesondere auch mit dem im September 2011 übernommenen Werk für Trockentransformatoren im nordamerikanischen Wytheville, Virginia. Im Berichtsjahr stammten 16 Prozent (17%) des Gruppenumsatzes aus der Bahntechnik.

14 Technologie und Märkte 12 10% Automobilelektronik Schaffner zählt weltweit zu den führenden Herstellern von Komponenten für Komfortschliesssysteme und hat sich eine gute Ausgangslage geschaffen, um am Zukunftsmarkt Elektromobilität teilzuhaben. Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb oder mit Hybrid-Antriebskonzepten werden heute von den meisten grossen Autoherstellern angeboten. Weiter wird in den nächsten Jahren eine leistungsfähige Infrastruktur aufgebaut, um die Fahrzeugbatterie unterwegs nachladen zu können. Experten gehen davon aus, dass bis 2020 die Hälfte aller neuen Autos einen Hybrid- oder Elektroantrieb besitzen werden. Schaffner erwartet, dass der Anteil reiner Elektrofahrzeuge recht gering bleiben wird, wogegen Hybridantriebe der nächsten Generation (Plug-in-Hybride) und Elektrofahrzeuge mit Range Extender (eingebauter Verbrennungsmotor zum Nachladen der Batterie während der Fahrt) sich ab ca rasch verbreiten werden. Die Kosten für die Batterie des Elektrofahrzeugs werden laut einer unabhängigen Studie durch die einsetzende Massenproduktion bereits in wenigen Jahren um zwei Drittel fallen. Dann werden Elektrofahrzeuge auch für Pendler wirtschaftlich interessant werden. Es gibt Prognosen, die davon ausgehen, dass bis in zehn Jahren gegen zehn Prozent aller Neuwagen durch eine Batterie gespeist werden. Den Megatrend hin zur Elektromobilität hat Schaffner schon früh erkannt und sich mit massgeblichen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Kooperationen mit namhaften Instituten und Herstellern einen Wettbewerbsvorteil erarbeitet. Die Schaffner-Produktpalette für Elektrofahrzeuge reicht von einzelnen Elektronik-Bauelementen bis hin zu komplexen Filtern, um elektromagnetische Störungen auszuschliessen und ein reibungsloses Funktionieren der computergesteuerten Bordanlagen und der Elektronik im Fahrzeug zu garantieren. Grosses Potenzial bietet auch der Aufbau einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Diese Ladeinfrastruktur muss aufgebaut werden, bevor grosse Fahrzeugserien auf den Markt kommen können. Das bedeutet, dass in den nächsten Jahren weltweit eine Vielzahl an Schnellladestationen für Fahrzeuge gebaut wird. Die Schaffner Gruppe hat Kunden in allen grossen Märkten und ist das erste Mitglied mit EMV- und Power-Quality-Kompetenz im wichtigen japanischen Industriekonsortium ChaDeMo, das einen Standard für die Ladeinfrastrukur für Elektroautos entwickelt hat, der auch von europäischen Fahrzeugherstellern in modifizierter Form übernommen werden dürfte. Schaffner besitzt damit eine gute Ausgangslage, um sowohl am Aufbau und am Unterhalt der internationalen Ladeinfrastruktur zu partizipieren als auch mit konsequenter Prozessoptimierung und Innovation die Wettbewerbsposition im Markt für Automobilelektronik weiter zu stärken. Der Anteil der Automobilelektronik am Umsatz der Schaffner Gruppe hat im Berichtsjahr auf 10 Prozent (9%) zugenommen.

15 13 16% Stromversorgung für elektronische Geräte Das Phänomen war früher allzu gut bekannt: Der Küchenmixer wird eingeschaltet und überlagert den Ton im Radio. Dass sich zwei elektrische Geräte stören, wird durch den Einsatz von EMV-Filtern verhindert. Das gilt auch für netzgebundene Störfaktoren. Dafür sorgen Schaffner-Komponenten in Stromversorgungseinheiten. Mit der zunehmenden Prozessautomation und einer höheren Komplexität von elektrischen und elektronischen Systemen nehmen das Risiko einer durch elektromagnetische Störungen verursachten Fehlfunktion und der Bedarf an entsprechenden EMV-Filtern zur Gewährleistung einer einwandfreien Funktion zu. Neben Lösungen für klassische Einsatzbereiche wie die Büroautomation oder in Verkaufsautomaten entwickelt und produziert Schaffner auch EMV-Filter und Power- Quality-Komponenten zur Unterstützung der Funktionssicherheit von elektrischen und elektronischen Systemen in der Medizintechnik. Die Medizintechnik hat in den vergangenen Jahrzehnten in der westlichen Welt ein bedeutendes Wachstum erlebt, zusätzliche Wachstumsimpulse gehen vor allem auch von den grossen Gesundheitsmärkten in aufstrebenden Schwellenländern wie China und Indien aus. Hochpräzise Analyse- und Messgeräte, Röntgenanlagen oder Kernspintomographen müssen jederzeit einwandfrei funktionieren und maximale Sicherheitsanforderungen erfüllen. Immer häufiger sollen Diagnose und Behandlung in Zukunft aus wirtschaftlichen Gründen auch dezentral, bei den Patienten zu Hause oder am Arbeitsplatz, möglich sein. Daher erwarten Experten in den nächsten Jahren nicht nur im Bereich der stationären Systeme, sondern auch bei mobilen medizinischen Geräten starkes Wachstum. Aus dem Markt der Stromversorgung für elektronische Geräte stammten im Berichtsjahr 16 Prozent (15%) des Schaffner-Gruppenumsatzes.

16 Technologie und Märkte 14 4% Telekommunikation Durchführungskomponenten und EMV-Filter für die Telekommunikations- Infrastruktur sind auf die Entstörung im Hochfrequenzbereich ausgerichtet und erhöhen unter anderem auch die Datensicherheit. In allen grossen Märkten, insbesondere auch in aufstrebenden Schwellenländern, nehmen die Bedeutung von Mobilfunknetzen und damit auch die Anforderungen an eine leistungsfähige und einwandfreie mobile Datenübertragung zu. Um die hohen Anforderungen an die Netzqualität sicherzustellen, müssen Netzanbieter immer leistungsfähigere Lösungen bereitstellen. Bestehende 3G-Netzwerke werden von neuen Lösungen wie der 4G-Technologie mit immer höheren Datenraten abgelöst. Schaffner entwickelt und produziert EMV-Filter und -Komponenten für den Einsatz in Mobilfunk-Basisstationen und Festnetz-Verteileranlagen. Das Angebot geht von Standardkomponenten über kundenspezifische Lösungen bis hin zu integrierten Baugruppen mit Überwachungselektronik. Aus dem Telekommunikationsmarkt stammten im Geschäftsjahr 2010/11 rund 4 Prozent (6%) des Gruppenumsatzes. 13% Werkzeugmaschinen und Robotik Werkzeugmaschinen und Robotik zählen zu den traditionellen Tätigkeitsgebieten der Schaffner Gruppe. Die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen und Robotik wird nach Expertenmeinungen in der Zukunft insbesondere auch in Schwellenländern für Wachstum sorgen. und Power-Quality-Komponenten, die für eine effiziente und störungsfreie Funktion der Anlagen und Roboter sorgen. Die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen und Robotik wird nach Expertenmeinungen in Zukunft insbesondere in Schwellenländern in Bereichen wie der Automobilindustrie für Wachstum sorgen. Auch neue Einsatzbereiche bieten Wachstumspotenzial für leistungsfähige Werkzeugmaschinen- und Robotiklösungen. Unter anderem werden neue Roboteranwendungen für Wachstumsbranchen wie die Medizintechnik erprobt. Aus dem Markt Werkzeugmaschinen und Robotik stammten im Geschäftsjahr 2010/11 wie im Vorjahr rund 13 Prozent des Gruppenumsatzes. Starke Impulse kommen nach wie vor aus den wachstumsstarken Schwellenländern wie China und Indien, aber auch die USA, Brasilien und die Türkei zeigen deutliche Steigerungsraten. Schaffner beliefert die grossen Werkzeugmaschinenbauer weltweit mit EMV-

17 Global Footprint 15 Von Shanghai bis Virginia: Die Schaffner Gruppe produziert rund um den Globus Mit einem neuen Werk in Shanghai hat die Schaffner Gruppe ihre internationale Führungsposition in der Entwicklung und Produktion von Lösungen für den effizienten und zuverlässigen Betrieb leistungselektronischer Systeme gestärkt. Die globale Ausrichtung des Unternehmens wurde zudem verstärkt mit dem Kauf der Trockentransformatoren-Division des amerikanischen Unternehmens MTC Transformers, Inc. zum 1. September Damit produziert Schaffner an fünf Standorten in Asien, Europa und in den USA und ist der erste Anbieter, der globalen Kunden weltweit und in der Nähe Produktions- und Entwicklungskapazitäten zur Verfügung stellen kann. Neue Schaffner-Betriebs- und Produktionsstätte in Shanghai. Shen Xuelins Finger gleiten über zwei gespannte Kupferdrähte, während sich die Spule vor ihm dreht. Mit wachen Augen verfolgt der 23-Jährige die gleichmässige Wicklung der Drähte um den mit weissem Isolationspapier umhüllten Kern des entstehenden Transformators, korrigiert die Fadenführung durch leichten Fingerdruck, damit die Drähte eng nebeneinander um den Kern führen. Es ist sechs Uhr morgens. Xuelin hat gerade seine Frühschicht begonnen. Er steht an einem der elf grossen Arbeitsplätze zum Wickeln von Transformatoren in der neuen Schaffner-Fabrik in Shanghai. «Wir haben hier eine hochmoderne Produktionsanlage, die auf dem neuesten Stand der Technik ist», sagt Eduard Hadorn, Divisionsleiter Power Magnetics (PM). Produziert wird in Shanghai für die Bereiche Elektromagnetische Verträglichkeit (EMC) und Power Magnetics des Unternehmens. Dabei reicht die Produktpalette von Komponenten, magnetischen Bauteilen, Oberwellen- und Ausgangsfiltern bis zu Transformatoren und Drosseln. Rund 680 Arbeiter sind in drei Schichten in der Quadratmeter grossen Anlage beschäftigt, die am 18. Oktober 2011 festlich eingeweiht wurde. Dazu kommen Ingenieure im Bereich Research and Development, Applika-

18 Global Footprint 16 tions- und Verkaufsingenieure und Angestellte im kaufmännischen Bereich und im Management. Seit sechs Jahren werden bei Schaffner in Shanghai Transformatoren gebaut, bis vor kurzem in der alten Fabrik, rund zwölf Kilometer entfernt, auf zwei Dritteln der Fläche. Doch das Gebäude war nicht ideal. «Wir konnten keine grossen Kräne installieren, um die oft bis zu einer Tonne schweren Transformatoren zu bewegen», führt Hadorn aus. Die Manager und Ingenieure haben über die Zeit hinweg Erfahrungen gesammelt und eine klare Vorstellung davon entwickelt, was bei der Planung einer neuen Fabrik bedacht werden muss. Zusammen mit externen Spezialisten haben die Experten ihr Wissen eingebracht und mit Hilfe von Simulationssoftware die Arbeitsabläufe optimiert. «Wichtig ist etwa auch, dass das Material nicht stehen bleibt und zwischengelagert werden muss, bevor es in den nächsten Produktionsschritt überführt wird», erklärt der gebürtige Schweizer Hadorn, der seit 25 Jahren in Asien lebt. So ist es gelungen, den Zeitraum von der Herrichtung des Rohmaterials bis zur Fertigstellung des Produktes einschliesslich Trocknungszeiten im Ofen auf vier Tage zu reduzieren. «Das hat in unserer alten Anlage bis zu zwei Wochen gedauert», sagt der 55-Jährige. Die neue Fabrik wurde nach dem Schaffner Manufacturing System geplant, das vorgibt, was bei der Herstellung «lean», also schlank und profitabel bedeutet. Im Gegensatz zu den herkömmlichen I-Linien, bei denen die Arbeiter in einer Reihe hintereinander stehen oder sitzen, befinden sich die Leute bei Schaffner in einem u-förmig angelegten Bereich und konzentrieren sich gemeinsam auf die Herstellung einer Einheit, bevor zusammen an den nächsten Stücken gearbeitet wird. Gleichzeitig wird das notwendige Arbeitsmaterial auf Regalen direkt bei der Produktion gelagert und nicht im Lagerhaus. Nicht nur im EMC-Bereich wird in diesen sogenannten «lean cells» gearbeitet, sondern im Gegensatz zu der Konkurrenz auch im Bereich Power Quality / Power Magnetics. Ein Team bearbeitet dabei die Einheit, was auch die kollektive Verantwortung der Arbeiter für das von ihnen hergestellte Produkt hebt. Entstanden ist eine «state-of-the-art facility» für die Produktion und das Testen von leistungselektronischen Komponenten, die weltweit ihresgleichen sucht. Anwendung finden die Schaffner-Produkte in zahlreichen Bereichen des täglichen Lebens, von Maschinen, Aufzügen, Telekommunikation, Gebäudetechnik, medizinischen und anderen Geräten über Züge und Bahntechnik bis zu Turbinen für Windenergie und Wechselrichtern zur Nutzung der Sonnenenergie. Rund drei Viertel der Produktion in Shanghai sind für den chinesischen Markt bestimmt, ein Viertel geht in den weltweiten Export. «Wir haben einen überaus dynamischen Markt mit grossem Potenzial und hohen Wachstumsmöglichkeiten», sagt Hadorn. Die hohe Geschwindigkeit, mit der sich Projekte entwickeln, erfordert schnellere Reaktionen bei den Herstellern. Bei Bedarf könnten bis zu 1800 Angestellte in der neuen Anlage arbeiten. Demnächst soll mit der Produktion von Speicherdrosseln Wickelmaschine für Power-Quality-Produkte in Shanghai.

19 17 und elektromagnetischen Filterlösungen für Elektroautos begonnen werden. Falls notwendig, wäre auch das neue Fabrikgebäude erweiterbar: Von derzeit Quadratmetern kann auf Quadratmeter vergrössert werden. Das grösste Wachstumspotenzial in China liegt in den Bereichen Windenergie, Fotovoltaik, Energieeffizienz und Bahntechnik sowie in der Elektromobilität, ist Alexander Hagemann, CEO der Schaffner Gruppe, überzeugt. Zunächst wird der chinesische Markt bedient, doch zunehmend werde in den nächsten Jahren auch der Export von China nach Südostasien, in den asiatisch-pazifischen Raum, Australien und Neuseeland an Bedeutung gewinnen. «Wir bringen technologische Kompetenz nach China und bieten dort sowohl ausländischen als auch chinesischen Unternehmen eine Entwicklungspartnerschaft an», erklärt Hagemann. Die Wertschöpfung vor Ort erhält eine immer höhere Bedeutung, auch sind Produkte vielfach zu gross und zu schwer und ein weiter Transport ist zu teuer. Die Kunden von Schaffner können vor Ort von den Ingenieuren des Unternehmens beraten werden, die Produkte werden lokal gefertigt. Die Globalisierung führt dazu, dass immer mehr Unternehmen rund um die Welt tätig sind. «Wir sind der erste Anbieter in unserem Markt, der global agierenden Firmen weltweit und in ihrer Nähe Produktions- und Entwicklungskapazitäten zur Verfügung stellen kann», sagt Hagemann. «Die Wirtschaftswelt ist ein zunehmend kompliziertes Gebilde, für das wir Lösungen anbieten müssen.» Die globale Aufstellung des Unternehmens macht es möglich, etwa einen japanischen Hersteller von Zügen, der in China und den USA tätig ist, vor Ort zu bedienen. «Wir haben sowohl die Ingenieure als auch die Produktion nah beim Kunden», sagt der 49-Jährige. Der Arbeiter Shen Xuelin in Shanghai hat unterdessen Mittagspause. In der hauseigenen Cafeteria werden täglich zwei Menus angeboten: süsses Essen für die Angestellten aus Shanghai und eher scharfe Gerichte für die Arbeitnehmer aus der Provinz Hunan im Westen. «Wir wollen, dass sich die Beschäftigten bei uns wohl fühlen», erklärt Eduard Hadorn den Aufwand der Küche. Ein gut angelernter Mitarbeiter ist viel wert, betont er. Besonders im Bereich Power Quality / Power Magnetics seien hochqualifizierte Facharbeiter notwendig. Zwei Drittel der Arbeitskräfte im Werk Shanghai hat Schaffner selbst geschult, ein Drittel kommt von anderen Unternehmen. Um den hohen Qualitätsstandard im Werk zu halten, wird Schaffner ab Mitte 2012 ein Lehrsystem entsprechend der Berufslehre in der Schweiz einführen. Etwa fünf Lehrlinge sollen eingestellt werden und neben der Ausbildung an den Maschinen auch blockweise Unterricht an einer technischen Mittelschule erhalten. «Wir wollen eine sinnvolle Ausbildung vor Ort anbieten, die eine zusätzliche Bereicherung für den Werkstandort ist», erklärt Hadorn. Während Shen Xuelin in Shanghai Mittag isst, arbeitet Janchai Onpotha in der Fabrik in Thailand fleissig. Mit beiden Händen

20 Global Footprint 18 EMV Produktionslinie in Ungarn gleichzeitig greift die 45-Jährige in zwei blaue Körbe und nimmt zwei kleine weisse Plastikstifte heraus. Blitzschnell stecken ihre flinken Finger die Teile in das vor ihr liegende viereckige Steckgebilde. Ein kräftiger Druck und die Stifte sitzen an ihrem Platz. Zusammen mit zwei Frauen und drei Männern arbeitet die in weisse Arbeitskleidung gehüllte Onpotha in dieser «lean cell» an IEC-Steckerfiltern zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit beispielsweise in der Medizintechnik. Zusammen mit 400 Arbeiterinnen und Arbeitern ist sie seit 7 Uhr morgens an ihrem Platz. Sie arbeitet heute bis 16 Uhr. Rund 800 Arbeiter sind in der Schaffner-Produktionsstätte in Lamphun, 600 Kilometer nördlich von Bangkok, in drei Schichten täglich beschäftigt. Falls nötig kann die Produktion durch Überstunden um mindestens 20 Prozent gesteigert werden. Onpotha und ihre Kollegen stellen Filter, Bauteile, Drosseln und Komponenten für die Bereiche EMC und Automotive her. Für die Automobilindustrie fertigen sie zum Beispiel Bauteile für die Komfort- und Sicherheitselektronik in Fahrzeugen, ausserdem gewinnen Komponenten für den Antriebsstrang von Elektround Hybridfahrzeugen und für die Ladeinfrastruktur zunehmend an Bedeutung. Die Abnehmer finden sich in Europa, Asien und in den USA. Produziert wird in Thailand in zwei Gebäuden auf insgesamt knapp Quadratmetern. Eine Kantine mit rund 300 Sitzplätzen gehört ebenso zu der Anlage wie ein Garten mit Basketballplatz und Tischtennisplatte. Auch in der Produktion in Thailand gilt das Zauberwort «lean manufacturing». Dieses vor drei Jahren eingeführte Konzept hat die Produktivität des Standorts deutlich erhöht, Lagerungskosten reduziert und zu einer verbesserten Einhaltung der Liefertermine geführt, sagt Ah Bee Goh, Chief Operating Officer von Schaffner. Die traditionelle Produktion geschah vorher in traditionellen I-Linien, deren lange Fliessbänder das Tempo für die Arbeiter vorgaben. Diese Art der Arbeitsabläufe war nicht flexibel und damit fehleranfällig: Ein Arbeiter, der etwa nicht in Topform war, konnte die Produktivität der gesamten Linie lahmlegen. Die «lean manufacturing cells» sind demgegenüber sehr flexibel, da sie dem Arbeiter erlauben, an einem Teil pro Zeit zu arbeiten und selbst zu bestimmen, wann er mit dem nächsten Stück beginnt. Dieses System hat dazu geführt, dass die Produkte rechtzeitig fertig werden und nur die erforderlichen Mengen produziert werden, also keine überflüssigen Lagerungskosten entstehen. Transformatorenproduktion in Büren Shen Xuelin in Shanghai ist schon nach Hause gegangen, doch sowohl in China als auch in Thailand produzieren die Arbeiter der nächsten Schicht fleissig weiter. In Büren in

21 19 Deutschland hat inzwischen die Frühschicht begonnen. Etwa 80 Arbeiter stellen Drosseln und Transformatoren für den Bereich Power Quality / Power Magnetics her. Diese Produkte finden Einsatz im Bahnverkehr und bei Wind- und Solarenergieanlagen. Die Arbeit im 5000 Quadratmeter grossen Werk in Büren bei Paderborn ist in zwei Schichten gegliedert. Bei Bedarf kann auch nachts produziert werden. Die Angestellten des Bürener Werks haben die Veränderungen hautnah miterlebt, welche die Globalisierung mit sich bringt. Seit der Übernahme der ehemaligen Jacke Transformatoren GmbH durch die Schaffner Gruppe im Jahr 2006 hat es einerseits einen stetigen Technologietransfer von Büren zu den anderen Standorten nach Shanghai und Kecskemét in Ungarn gegeben. So wurde die Technik eines für China bestimmten Hochgeschwindigkeitszuges in Büren entwickelt, die Komponenten wurden im Schaffner-Werk in Ungarn produziert und nach Deutschland geliefert, um dort zusammengesetzt zu werden. Die technischen Bauteile wurden dann nach China gebracht, wo der Zug beim Kunden vor Ort fertiggestellt wurde. Inzwischen ist die lokale Produktion in Shanghai möglich. Gleichzeitig werden Transformatorenkerne in einem anderen Schaffner-Werk gefertigt und nach Büren zur Weiterverarbeitung geliefert, wodurch sie Wertschöpfung vor Ort in Deutschland generieren. Da Schaffner in diesem weltweiten Produktionsverbund die Wettbewerbsfähigkeit und damit den Umsatz deutlich gesteigert hat, konnten die Arbeitsplätze auch in Büren gesichert werden, der Beschäftigtenstand heute ist sogar höher als vor der Akquisition im November Auch bei Schaffner in Ungarn wird emsig gearbeitet: Rund 150 Arbeiter produzieren 85 Kilometer südlich von Budapest in einem Gebäude mit etwa 7500 Quadratmetern Komponenten und Bauteile für die Bereiche Elektromagnetische Verträglichkeit und Power Quality/Power Magnetics. Normalerweise wird in zwei Schichten von sechs Uhr morgens bis zehn Uhr abends gearbeitet, doch auch Nachtschichten sind möglich, falls die Auftragslage es erfordert. Mit dem neuesten Mitglied in der Schaffner-Familie, Schaffner MTC in Wytheville, Virginia (USA), stärkt die Gruppe ihre Marktposition in Nordamerika. Gleichzeitig erweitert Schaffner die internationale Produktionsorganisation um ein eigenes Werk in den USA. Damit wird die Position des Unternehmens als globaler Partner im internationalen Markt für leistungselektronische Systeme ausgebaut. Jetzt verfügt die Gruppe über die Voraussetzungen, ihr strategisches Ziel einer führenden Marktposition im Bereich Power Quality / Power Magnetics bis 2015 zu erreichen. «Wir sind derzeit die Nummer fünf und wollen uns bis 2015 auf eine der Toppositionen vorarbeiten», sagt Alexander Hagemann. Rund 70 Mitarbeiter sind in der 7000 Quadratmeter grossen Anlage in Wytheville mit der Entwicklung, der Produktion und dem Unterhalt von Transformatoren und anderen magnetischen Bauteilen beschäftigt. Ausgerichtet ist die Produktion auf die Sektoren Bahntechnik, erneuerbare Energien und energieeffiziente Antriebssysteme. Wenn in Virginia am Abend die Nachtschicht beginnt, läuft in Shanghai bereits die Frühschicht des nächsten Tages auf vollen Touren. Hochleistungs-Transformatoren gebaut in der Schaffner MTC-Produktionsstätte in Wytheville.

22 Global Footprint 20 Die Schaffner Gruppe ist weltweit tätig und in allen wichtigen Märkten lokal verankert. Fertigungsstandorte in Asien, Europa und Nordamerika sowie 18 Kundendienst- und Applikationszentren ermöglichen kurze Wege, Beratung und kundennahes Engineering. Damit werden die Entwicklung kundenspezifischer Applikationen und die Lieferzeiten massgeblich verkürzt. Die umfassenden, auf modernsten Messsystemen basierenden Prüfdienstleistungen können direkt in den Entwicklungsabteilungen des Kunden oder auch im Schaffner-Labor genutzt werden. Ingenieure und Berater der Schaffner Gruppe kennen die Kunden persönlich. Sie verstehen die individuellen Anforderungen und kennen auch die kulturellen Unterschiede.

23 21 Unternehmenszentrale Entwicklungs- und Produktionszentren Verkaufs- und Applikationszentren Schweiz China Deutschland Thailand Ungarn USA China Deutschland Finnland Frankreich Italien Japan Schweden Schweiz Singapur Spanien Taiwan Thailand UK USA

24 Segmente 22 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMC) Das Segment EMC entwickelt und produziert Komponenten zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit von leistungselektronischen Geräten. Zu den wichtigsten Absatzmärkten zählen energieeffiziente Antriebssysteme, erneuerbare Energien, Stromversorgungen für elektronische Geräte zum Beispiel in der Medizintechnik oder im Bereich Werkzeugmaschinen und Robotik. Erneuerbare Energien Energieeffiziente Antriebssysteme Stromversorgungen für elektronische Geräte Werkzeugmaschinen und Robotik Telekommunikation Leistungselektronische Systeme müssen hohen Ansprüchen hinsichtlich des Schutzes gegen elektromagnetische Störungen genügen, um die sichere Funktion zu gewährleisten. Die Schaffner Gruppe ist die weltweit führende Anbieterin von Lösungen und Produkten für die elektromagnetische Verträglichkeit. Schaffner verfügt über die Expertise und das umfassendste Produktangebot, um potenzielle EMV-Störquellen frühzeitig zu erkennen und zu isolieren, sowohl in der Entwicklung neuer Produkte als auch bei der nachträglichen Systemoptimierung. Sie bietet den Kunden eine breite Palette von Standardkomponenten, einen leistungsfähigen Messservice sowie eine fundierte technische Beratung und die Fähigkeit, rasch kundenspezifische Lösungen zu entwickeln, zu produzieren und in allen Märkten der Welt in hohen Stückzahlen zu liefern. Die Erfüllung europäischer und internationaler Richtlinien und Normen leistungselektronischer Systeme wird durch Schaffner zertifiziert. Rentabilität ausgebaut Der Bereich EMC erzielte 2010/11 einen Segmentumsatz von CHF 104,5 Mio. (GJ 2009/10: CHF 111,5 Mio.). In Lokalwährungen übertraf der Segmentumsatz das Vorjahr um 5,0 Prozent. Das Segmentergebnis nahm von CHF 18,3 Mio. auf CHF 18,9 Mio. zu und die Segmentergebnis-Marge wurde von 16,4 Prozent erneut gesteigert auf 18,1 Prozent. Der Anteil des Segments EMC am Gruppenumsatz betrug 57 Prozent (59%). Mit der weiteren Verbesserung der operativen Rentabilität im Berichtsjahr wurden im Segment EMC die Früchte konsequenter operativer Verbesserungen wie der erfolgreichen Implementierung von Lean-Production-Prozessen sowie der konsequenten Optimierung der Logistikabläufe geerntet. Weiter ist es gelungen, die Marktposition in margenstarken Bereichen auszubauen. Langfristige Innovationstätigkeit Als Weltmarktführerin mit Lösungen für elektromagnetische Verträglichkeit hat Schaffner im Berichtsjahr die Entwicklungsaktivitäten mit mehreren Produktinnovationen weiter vorangetrieben, die den Kunden die Einhaltung neuer Sicherheitsnormen und Vorschriften ermöglichen. Unter anderem wurde die IEC-Steckerfilter-Familie, wie sie für den Einbau in Geräte der Medizin- und Labortechnik verwendet wird, ausgebaut. Weiter ist im Berichtsjahr eine besonders für den Einsatz in medizinischen Geräten geeignete Sicherheitsausführung des IEC-Steckerfilters lanciert worden. Zur stabilen