3. RISIKOSTRATEGIE 4. GRUNDLAGEN DES MANAGEMENTS VON CHANCEN UND RISIKEN
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- Klemens Neumann
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1 73 CHANCEN Die Chancen der voraussichtlichen Entwicklung stehen in einem angemessenen Verhältnis zu den eingegangenen Risiken. 3. RISIKOSTRATEGIE Die Wahrnehmung von Geschäftschancen sowie die gezielte und kontrollierte Übernahme von Risiken unter Beachtung von Renditezielen ist integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung in der Gruppe und der. Die aus dem Geschäftsmodell resultierenden Aktivitäten erfordern die Fähigkeit zur Identifizierung, Messung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation von Chancen und Risiken. Darüber hinaus sind die adäquate Unterlegung der Risiken mit Eigenkapital und eine angemessene Liquiditätsreservehaltung als notwendige Bedingungen für das Betreiben des Geschäfts von grundlegender Bedeutung. Für die Gruppe und die gilt daher der Grundsatz, bei allen Ak tivitäten Risiken nur in dem Maße einzugehen, wie dies zur Erreichung der geschäftspolitischen Ziele erforderlich ist, und soweit die Risiken beherrschbar erscheinen. Zur Umsetzung dieser Grundsätze hat der Vorstand der Risikostrategien für die wesentlichen Risiken festgelegt, die auf der Geschäftsstrategie aufbauen. Die Risikostrategien umfassen jeweils die wesentlichen risikotragenden Geschäftsaktivitäten, die Ziele der Risikosteuerung einschließlich der Vorgaben zur Akzeptanz und Vermeidung von Risiken und die Maßnahmen zur Zielerreichung. Die Risikostrategien werden in den nachfolgenden en zu den einzelnen Risikoarten dargestellt. 4. GRUNDLAGEN DES MANAGEMENTS VON CHANCEN UND RISIKEN 4.1. AUFSICHTSRECHTLICHER RAHMEN DES RISIKOMANAGEMENTS Das konglomeratweite Risikomanagementsystem entspricht grundsätzlich den gesetzlichen Anforderungen gemäß 25 Absatz 1 des Finanzkonglomerate-Aufsichtsgesetzes in Verbindung mit 25a KWG und den Mindestanforderungen an das Risikomanagement für den Bankensektor (Ma- Risk BA). Dar über hinaus werden 64a des Gesetzes über die Beaufsichtigung der Versicherungsunternehmen (Versicherungsaufsichtsgesetz) und 28 des Kapitalanlagegesetzbuchs in Verbindung mit den MaRisk für den Versicherungssektor (MaRisk VA) beziehungsweise den MaRisk für Investmentgesellschaften (InvMaRisk) beachtet. Bei der Gestaltung des Risikomanagementsystems der Gruppe und der orientiert sich die an den Leitlinien der EBA und der European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA) sowie an den Verlautbarungen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel Committee on Banking Supervision, BCBS) und des FSB zu Fragen des Risikomanagements. Die BaFin hat die Gruppe im Vorjahr als systemrelevant für den Finanzplatz Deutschland identifiziert und aufgefordert, einen Sanierungsplan gemäß den Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von Sanierungsplänen (MaSan) zu erstellen. Die hat im Vorjahr ein solches Dokument erarbeitet und bei der BaFin eingereicht. Im Geschäfts jahr wurde die Aktualisierung des Sanierungsplans weitgehend abgeschlossen. Mit dem Gesetz zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen hat die BaFin gemäß 47 Absatz 1 KWG die Pflicht, auch die Abwicklungsfähigkeit der Gruppe voraussichtlich ab dem Geschäftsjahr 2015 fortlaufend zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Sicherstellung der Abwicklungsfähigkeit vorzunehmen. Um dieser Aufgabe auf Basis einer umfassenden Informationsgrundlage gerecht zu werden, hat die einen Fragenkatalog der Bundesbank beantwortet und eine Datenabfrage der Aufsicht ausgefüllt.
2 74 ABB. 7 RISIKEN UND GESCHÄFTSSEGMENTE IM SEKTOR BANK¹ Risiken Risikoarten Definitionen Risikofaktoren KAPITALUNTERLEGTE RISIKEN Finanzwirtschaftliche Risiken Kreditrisiko Klassisches Kreditrisiko Emittentenrisiko Wiedereindeckungsrisiko Beteiligungsrisiko Marktpreisrisiko Zinsrisiko Spread-Risiko Aktienrisiko Fondspreisrisiko Währungsrisiko Rohwarenrisiko Asset Management-Risiko Marktliquiditätsrisiko Gefahr von Verlusten aus dem Ausfall von Gegenparteien (Kreditnehmer, Emittenten, Kontrahenten) Gefahr von Verlusten aufgrund negativer Wertveränderungen jenes Teils des Beteiligungsportfolios, bei dem die Risiken nicht im Rahmen anderer Risikoarten berücksichtigt werden Gefahr von Verlusten aus Finanzinstrumenten oder anderen Vermögenswerten, die durch Veränderungen von Marktpreisen oder preisbeeinflussenden Parametern verursacht werden (Marktpreisrisiko im engeren Sinne), Gefahr von Verlusten aufgrund nachteiliger Ver änderungen der Marktliquidität (Marktliquiditätsrisiko) Konzentration des Kreditvolumens mit längerer Restlaufzeit bei Bonitätseinstufungen unterhalb des Investment Grade Verschlechterung der Kreditqualität von Anleihen der öffentlichen Hand Erhöhter Kreditrisikovorsorgebedarf Erhöhter Abschreibungsbedarf auf Beteiligungsbuchwerte Rückgang des allgemeinen Zinsniveuas Ausweitung der Credit Spreads europäischer Staatsanleihen Marktliquiditätsengpässe Bauspartechnisches Risiko 2 Neugeschäftsrisiko Kollektivrisiko Gefahr negativer Auswirkungen aufgrund möglicher Abweichungen vom geplanten Neugeschäftsvolumen (Neugeschäftsrisiko) Gefahr negativer Auswirkungen, die sich durch Abweichungen der tatsächlichen von der prognostizierten Entwicklung des Bausparkollektivs aufgrund anhaltender und signifikanter nicht zinsinduzierter Verhaltensänderungen der Kunden er geben können (Kollektivrisiko) Neugeschäftsrückgang verändertes (nicht zinsinduziertes) Kundenverhalten Leistungswirtschaftliche Risiken Geschäftsrisiko Reputationsrisiko Operationelles Risiko Gefahr von Verlusten aus Ergebnisschwankungen, die bei gegebener Geschäftsstrategie aus Veränderungen von externen Rahmenbedingungen resultieren Gefahr von Verlusten aufgrund von Er eignissen, die das Vertrauen in die Unternehmen der Gruppe oder in die angebotenen Produkte und Dienstleistungen bei Kunden, Investoren, auf dem Arbeitsmarkt oder in der Öffentlichkeit beschädigen Gefahr von Verlusten, die durch menschliches Verhalten, technologisches Versagen, Prozess- oder Projektmanagementschwächen oder externe Ereignisse hervorgerufen werden Verschärfter Preis- und Konditionenwettbewerb Unzureichende Wettbewerbsfähigkeit elektronischer Handelsplattformen Verschlechterung des Ansehens der Kreditwirtschaft aufgrund der Finanzkrise und der europäischen Staatsschuldenkrise Betriebsunterbrechungen Unzureichende Mitarbeiterverfügbarkeit Fehlfunktionen oder Störungen von Datenverarbeitungssystemen Störungen bei ausgelagerten Prozessen und Dienstleistungen Fehlerhafte externe Rechnungslegung Auswirkungen von Marktmanipulationen und von Bilanz- oder Steuerstraftaten Nichterkennen von Verstößen gegen gesetzliche Bestimmungen NICHT KAPITALUNTERLEGTE RISIKEN Liquiditätsrisiko Gefahr, dass liquide Mittel zur Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen (Zahlungsunfähigkeitsrisiko) Refinanzierungsstruktur der Aktivgeschäfte Unsicherheit der Liquiditätsbindung Volumenänderungen bei Einlagen und Ausleihungen Refinanzierungspotenzial am Geld- und Kapitalmarkt Marktwertschwankungen und Veräußerbarkeit von Wertpapieren sowie deren Beleihungsfähigkeit in der besicherten Refinanzierung Ausübung von Liquiditätsoptionen Verpflichtung zur Stellung eigener Sicherheiten 1 Mit Ausnahme der Migrationsrisiken bei klassischen Krediten, die über den Kapitalpuffer abgedeckt werden 2 Einschließlich dem Geschäftsrisiko und dem Reputationsrisiko der BSH 3 Im Risikokapitalbedarf für das Geschäftsrisiko enthalten, bei der BSH im Wesentlichen über den Risikokapitalbedarf für das bauspartechnische Risiko abgedeckt
3 75 Geschäftssegmente Offengelegte Kennziffern der Risikosteuerung BSH DG HYP DVB DZ PRIVATBANK TeamBank Union Asset Management Holding VR-Leasing AG Kreditrisikovorsorge e 8.5., 8.6. und Beteiligungsvolumen 9.4. Value-at-Risk Risikokapitalbedarf Risikokapitalbedarf Risikokapitalbedarf Verluste aus Schadenfällen Liquide Wertpapiere Zusätzliche vertragliche Verpflichtungen Minimaler Lquiditätsüberschuss LCR und NSFR Berücksichtigung der Steuerungseinheiten im Chancen- und Risikobericht: quantitative und qualitative Angaben quantitative Angaben nicht relevant
4 76 ABB. 8 RISIKEN IM GESCHÄFTSSEGMENT UND SEKTOR VERSICHERUNG Risikoarten Definitionen Risikofaktoren Offengelegte Kennziffern der Risikosteuerung KAPITALUNTERLEGTE RISIKEN NACH SOLVENCY II Finanzwirtschaftliche Kernrisiken Versicherungstechnisches Risiko Risiko Leben Risiko Gesundheit Risiko Nicht-Leben Marktrisiko Zinsrisiko Spread-Risiko Aktienrisiko Währungsrisiko Immobilienrisiko Risiko Leben: Gefahr, die sich aus der Übernahme von Lebensversicherungsverpflichtungen ergibt, und zwar im Bezug auf die abgedeckten Risiken und die verwendeten Prozesse bei der Ausübung des Geschäfts Risiko Gesundheit: Gefahr, die sich aus der Übernahme von Kranken- und Unfallversicherungsverpflichtungen ergibt, und zwar in Bezug auf die abgedeckten Risiken und verwendeten Prozesse bei der Ausübung des Geschäfts Risiko Nicht-Leben: Risiko, das sich aus der Übernahme von Nicht-Lebensversicherungsverpflichtungen ergibt, und zwar im Bezug auf die abgedeckten Risiken und die verwendeten Prozesse bei der Ausübung des Geschäfts Gefahr, die sich aus Schwankungen in der Höhe oder der Volatilität der Marktpreise von Finanzinstrumenten ergibt, die den Wert der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Unternehmens beeinflussen Bei langfristigen Garantieprodukten weichen aufgrund der langen Vertragsdauern die Kalkulationsmaßnahmen im Vertragsverlauf von den bei Vertragsabschluss getroffenen Annahmen ab Die Leistungsinanspruchnahme aufgrund der Verhaltensweisen von Versicherten und Leistungserbringern führt zu einem Anstieg der Aufwendungen für Versicherungsfälle, der über die Kalkulationsannahmen hinausgeht Die tatsächliche Schadenbelastung, insbesondere aus Katastrophenrisiken, übersteigt die erwartete Belastung Die bei Vertragsabschluss für bestimmte Produkte vereinbarte garantierte Mindestverzinsung kann nicht dauerhaft am Kapitalmarkt erwirtschaftet werden Eine Ausweitung der Credit Spreads im Hinblick auf Staatsanleihen oder andere Anleihen führt zum Rückgang der Marktwerte mit der Folge temporärer oder dauerhafter Ergebnisbelastungen Eine mögliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Emittenten bzw. Schuldnern führt zum teilweisen oder vollständigen Ausfall von Forderungen oder bonitätsbedingten Wertminderungen Schadenentwicklung in der Nicht-Lebensversicherung e und Gegenparteiausfallrisiko Gefahr von möglichen Verlusten, die sich aus einem unerwarteten Ausfall oder der Verschlechterung der Bonität von Gegenparteien und Schuldnern von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen während der folgenden 12 Monate ergeben Unerwarteter Ausfall oder Verschlechterung der Bonität für Kontrahenten von derivativen Finanzinstrumenten, Rückversicherungskontrahenten und Forderungen gegenüber Versicherungsnehmern und Versicherungsvermittlern e und Leistungswirtschaftliche Risiken Operationelles Risiko Verlustgefahr, die sich aus der Unangemessenheit oder dem Versagen von internen Prozessen, Mitarbeitern oder Systemen oder durch externe Ereignisse ergibt (einschließlich Rechtsrisiken) Betriebsunterbrechungen Unzureichende Mitarbeiterverfügbarkeit Fehlfunktionen oder Störungen von Datenverarbeitungssystemen Gesamtsolvabilitätsbedarf KAPITALUNTERLEGTE RISIKEN NACH SOLVABILITÄT I Unternehmen aus anderen Finanzsektoren Zu den Unternehmen aus anderen Finanzsektoren zählen im Wesentlichen Pensionskassen und Pensionsfonds zur betrieblichen Altersvorsorge Grundsätzlich entsprechend den Risikofaktoren der kapitalunterlegten Risiken nach Solvency II Gesamtsolvabilitätsbedarf 21.
5 77 ABB. 9 GOVERNANCE-STRUKTUR DES RISIKOMANAGEMENTS DER GRUPPE Aufsichtsrat / Risikoausschuss / Prüfungsausschuss Vorstand / Gremien Risikocontrolling Internes Kontrollsystem 1. Säule Internes Kontrollsystem des (Konzern-)Rechnungslegungsprozesses Compliance Datenschutz 2. Säule Risikomanagement Interne Revision 3. Säule Risikosteuerung Wirtschaftsprüfer Aufsichtsinstanzen Steuerungsmaßnahmen beziehungsweise Anweisungen Berichterstattung 4.2. CHANCEN- UND RISIKOORIENTIERTE UNTERNEHMENSFÜHRUNG Governance-Struktur Das Risikomanagement der Gruppe baut auf den vom Vorstand der verabschiedeten Risikostrategien auf. Es stützt sich auf drei miteinander verbundene und in das Kontroll- und Überwachungsumfeld eingebettete Säulen. Damit verfügen die Gruppe und die über eine MaRisk-konforme Governance-Struktur, die den Handlungsrahmen für das Risikomanagement absteckt und die Entwicklung einer angemessenen gruppenweiten Risikokultur fördert. Die Governance- Struktur des Risikomanagements wird in Abb. 9 schematisch dargestellt. Die Gremien des Risikomanagements als Teil der Governance-Struktur werden in I des (Konzern-)Lageberichts erörtert. Die Geschäftschancen werden im Rahmen des strategischen Planungsprozesses auf Ebene der einzelnen Steuerungseinheiten und in den Vorstandsklausuren besprochen Risikosteuerung Unter Risikosteuerung wird die operative Umsetzung der Risikostrategien in den risikotragenden Geschäftseinheiten auf Basis gruppenweit geltender Vorgaben verstanden. Die Steuerungseinheiten treffen Entscheidungen zur bewussten Übernahme oder Vermeidung von Risiken. Dabei haben sie die zentral vorgegebenen Rahmenbedingungen und Risikolimitierungen zu beachten. Die für die Risikosteuerung verantwortlichen Unternehmensbereiche sind organisatorisch und funktional von den nachgeordneten Bereichen getrennt Risikocontrolling Das zentrale Risikocontrolling der ist für die Identifikation, Messung und Bewertung von Risiken in der Gruppe und der verantwortlich. Damit einher geht die Planung der Verlustobergrenzen. Dies schließt die Früherkennung, möglichst vollständige Erfassung und interne Überwachung aller wesentlichen Risiken ein. Darüber hinaus berichtet das Risikocontrolling die Risiken an den Aufsichtsrat, den Vorstand und die Steuerungseinheiten.
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