Digitale Dividende in Österreich
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- Mona Bader
- vor 8 Jahren
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1 . Forschungsinstitut für Regulierungsökonomie Workshop Wien 14. Januar 2011 Aktuelle Fragen zur Regulierung von Energie- und Telekommunikationsmärkten 1 Digitale Dividende in Österreich Jörn Kruse Helmut-Schmidt-Universität Hamburg Joern.Kruse@HSU-HH.de
2 Gliederung 2 1 Einleitung + Problem 2 Volkswirtschaftliche Methode 3 Nutzung der Digitalen Dividende für Breitband- Mobilfunk 4 Nutzung der Digitalen Dividende für Fernsehen (DVB-T) 5 Weitere Aspekte des Vergleichs 6 Fazit
3 3 Hintergrund: Studie zur Nutzung der Digitalen Dividende in Österreich im Auftrag der RTR erstellt von Arne Börnsen / Tim Braulke / Jörn Kruse / Michael Latzer AB Consulting / Infront Consulting / Helmut-Schmidt-University Hamburg / University of Zurich Aufsatzfassung erscheint als Börnsen / Braulke / Kruse / Latzer The Allocation of the Digital Dividend in Austria in: International Journal of Digital Television
4 Untersuchungsgegenstand Digitale Dividende (DD): Durch Digitalisierung des Fernsehens frei werdendes UHF-Spektrum Kapazitätssteigerung: 1:5 Unterscheidung in obere, untere und totale DD Konzentration auf Vergabe der oberen DD 4
5 5 Ziele bei Nutzungsrivalität Gute Eignung für Rundfunk (TV) und Breitband-Mobilfunk (BB) Rivalität um Nutzung Öffentliche Ziele und Zielkonflikte: Medien- und telekommunikationspolitische Zielsetzungen Ausrichtung Optimierung der öffentlichen Zielerreichung im konvergenten Kommunikationssektor durch Vergabepraxis und Begleitmaßnahmen
6 6 Probleme außerdem * Störpotenzial zwischen Mobilfunk und TV-Kabelnetzen * Frequenznutzung für PMSE (Schnurlosmikrofone) * DVB-T-Einstrahlung aus den Nachbarländern harmonisierte Frequenznutzung, europäische Aspekte
7 7 2 Volkswirtschaftliche Methode Inkrement = zusätzliche einzelne Frequenzeinheiten Inkrementeller Wert = Zusätzlicher Wert der einzelnen DD-Frequenzen Berücksichtigt gegebene Situation in Österreich Alternativen (incl. Substitute) Individuelle Nachfrage-Funktion nach Frequenzen Gesellschaftliche Grenznutzen-Funktion
8 Nachfrage des Breitband-Mobilfunks nach Frequenzen 8 Preis Inkrementelle Externe Effekte Inkrementeller Public Value des Mobilfunks Y M Y 1 C G Preis bei Auktion Z M P A C 1 C K N MG Gesellschaftliche Grenznutzen-F. Z 2 N M1 P 2 C 2 N MK N M2 Nachfrage-F. nach Frequenzen O M X A Frequenzmenge Inkrementelle Wohlfahrt ohne Public Value
9 Preis Nachfrage des Rundfunks nach Frequenzen 9 Y 3 Externe Effekte Inkrementeller Public Value des Rundfunks Y F D 3 Wohlfahrt ohne Public Value Z F D G N F3 P 4 D 4 N FK N FG O F X F Frequenzmenge
10 Direkte Konkurrenz des Rundfunks und des Breitband- Mobilfunks TV ohne public value mit public value BB 10 Y M Y F N MG N FG S G R M Z M N MK P 1 Z F S 1 R F Effizienzverlust bei Q R N FK O F Q G O M Q 1 Q R totale Digitale Dividende
11 3 Nutzung der Digitalen Dividende für Breitband-Mobilfunk 11 liefert wesentliche Beiträge zur Schließung von Breitbandversorgungslücken von 1% der Bevölkerung bei -Breitband (> 144 kbps) von 4 % bei -Breitband (1 to 6 Mbps) von 22 % bei γ-breitband > 6 Mbps
12 12 Breitband-Internet wird Basis-Infrastruktur (a) Bezüglich der Bandbreite sorgen neue Dienste und Inhalte noch auf lange Zeit für stetig steigende Ansprüche an immer höhere Bandbreiten. (b) Ubiquitäre Verfügbarkeit heisst primär, dass alle Wohn- und Arbeits- Standorte versorgt werden. Sekundär gilt dies für alle sonstigen Standorte, die für Einwohner, Reisende Touristen etc. relevant sein können. (c) Nutzer halten sich nicht nur in Wohnungen und Betrieben mit Festanschluss-Möglichkeit auf, sondern auch * remote places (Skistationen, Bergbauernhof etc.) * Laptop-Nutzer everywhere, * Smartphone/Handy-Nutzer everywhere,
13 13 Ländliche Gebiete, die wegen starker economies of density (Dichtevorteile, fallende regionale Stückkosten mit zunehmender Versorgungsdichte) bei Kabel-Infrastruktur (TV- und Telekommunikations-Kabel) nicht oder nicht so gesichert versorgt werden (können), sind die Domäne der funkgestützten Versorgung. Dazu eignen sich nicht nur die DD-Frequenzen, sondern auch andere (z.b. UMTS-Frequenzen etc.). Allerdings haben die DD- Frequenzen im 800-MHz-Bereich besonders günstige Ausbreitungs- Charakteristika für eine kostengünstige flächendeckende Versorgung ländlicher Räume. Außerdem nahe an 900-MHz (GSM 900) Mitnutzung bestehender Standorte
14 Fazit 14 zurerhöhung von Datenraten der dortigen individuellen Nutzer und der Volumina aller Nutzer in einem Gebiet (kollektiver Aspekt), von derzeit flächendeckend 1 Mbi/s auf 6 Mbit/s und mehr für rund 20% der Bevölkerung zur Ermöglichung der mobilen/nomadischen Nutzung (für Einwohner, Geschäftsleute, Touristen, etc) und zur Intensivierung des Wettbewerbs zu anderen festen (DSL, TV-Kabel) und/oder mobilen (UMTS etc.) Breitband- Infrastrukturen in den Überschneidungsflächen und damit auch zur Verbesserung (Bandbreite, Preise etc) von Angeboten
15 4 Nutzung der Digitalen Dividende für Rundfunk (DVB-T) 15 Themen : 4.1 Wahl der Distributionswege 4.2 Zusätzliche TV-Programme über DVB-T? 4.3 TV-Frequenznutzung effizient? HDTV
16 Wahl der Distributionswege Jeder Haushalt kann selbst entscheiden, wie er sein Signal erhält DVB-T ist offensichtlich inferior Kabel und Satellit sind überlegen (bei den Haushalten)
17 Technische und tatsächliche Reichweite der TV-Distribution 17 Technische Reichweite, potentielle Nutzung Tatsächliche Nutzung, tatsächliche Reichweite Anmerkungen Terrestrisch, DVB-T Kabel Satellit fast überall verfügbar 93 % homes passed ca. 75% fast überall verfügbar ca. 6 % + 3% Zweitgeräte ca. 39% ca. 55% Begrenzte Kanalzahl monatl. Kosten Kosten der Antenne DVB-H ca Nutzer IPTV überall, wo DSL-Bb., ca. 78 % für 8 Mbps ca. 1,5% unklare Zukunft (Gerätemangel) etc. relativ teuer
18 Zusätzliche TV-Programme über DVB-T? wie finanzierbar? Österreich als kleines Land mit einem großen Land gleicher Sprache Genug publizistische Vielfalt??
19 19 Bisherige Programme Drei österreichweite Programme: ORF 1, ORF 2, ATV Mehrere Regionale Fensterprogramme und Regionalsender: Puls4, ServusTV, oktotv Deutschsprachige Kooperationssender : arte und 3SAT zahlreiche ausländische Programme (auch deutschsprachig) über Kabel und Satelliten Österreichische Fensterprogramme internationaler, deutschsprachiger Sender: Pro7, SAT1 und RTL ) neue Programme?? Österreich-Bezug??
20 Distributionskosten-Degression beim TV in unterschiedlichen 20 Märkten Weitere Programme finanzierbar? TKP 2 TKP 1 Stückkosten (Kosten pro Zuschauer/TV-Konsumminute) abhängig von * Zuschauerzahl / Konsumminuten * Qualität Zuschauer Marktumfang
21 TV-Frequenznutzung effizient? HDTV Beim TV Frequenzen gratis Faktor-Substitution: Frequenzen versus Funkstandorte etc Ineffiziente Frequenznutzung Beim Mobilfunk Frequenzen bisher und zukünftig knapp und teuer Effiziente Frequenznutzung HDTV könnte auch im Simulcast über die temporäre Nutzung der unteren Digitale Dividende realisiert werden.
22 Untere digitale Dividende 22
23 Abb. DD-32: Frequenzverteilung bei effizienterer TV-Nutzung 23 TV BB Y M Y F N MG N FG TV-NaF bei effizienter Frq- N FE Nutzung S E S G O F Q G O M Q E
24 Fazit: Digitale Dividende beim Rundfunk (DVB-T) 24 Wahl der Distributionswege Kabel + Satellit überlegen hohe Stückkosten zusätzlicher Programme bei Programm und Distribution TV-Frequenznutzung ineffizient weil gratis HDTV und weitere Programme via untere Digitale Dividende möglich Publizistische Vielfalt über Breitband-Mobilfunk und Fernsehen
25 5 Weitere Aspekte des Vergleichs 25 Vergleich Fernsehen und Breitband-Internet 1. Generell Internet und Breitband-Internet ist der Zugangs-Dienst der Zukunft (bzw. die Zukunfts-Infrastruktur) mit zahlreichen Diensten und zukünftig stark wachsenden Ansprüchen an Verfügbarkeit und Bandbreite. Internet ermöglicht auch Fernsehen 2. Linear-TV und Einzel-Inhalte Generell wird das lineare Fernsehen (ganze Programme als zeitkontinuierliche Inhalte), das ursprüglich technologisch bedingt war, mehr und mehr durch das separate Angebot einzelner Inhalte, Sendungen etc abgelöst. Dies ist konsumenten-getrieben Dieser Prozess wird sich fortsetzen. Einzel-Inhalte ohne zeit-kontinuierliche Bedingungen sind eher die Domäne des Internet.
26 26 3. Spezifität und Universalität der Nutzung Eine DD-Frequenz, die von einem TV-Programm zur terrestrischen Verbreitung (DVB-T) genutzt wird, ist dann hochgradig spezifisch für ein bestimmtes Programm = nachrangiges Programm Eine DD-Frequenz ist dann auch (in aller Regel für lange Zeit) auf die spezifischen (inferioren) Programminhalte festgelegt. Demgegenüber ist die Nutzung der Digitalen Dividende durch Mobilfunk-Breitband universell. Das heißt, es kann für die unterschiedlichsten Funktions-, Informations- und Unterhaltungszwecke sowie für zahlreiche andere Internetdienste verwendet werden und zwar je nach individuellen Präferenzen bzw. Diensten etc., die sich im Laufe der Zeit ändern und laufend angepasst werden können. Zeitliche Nutzung: 24 Stunden Internet statt TV Prime Time
27 27 6 Fazit Die Beurteilung der Allokation der Digitalen Dividende in Österreich fällt aus ökonomischer Sicht leicht d.h. vollständig an Breitband-Monilfunk (LTE) Politisch war es offensichtlich schwieriger (Fernsehen ist wichtig für Politiker) Ökonomisch : DD beim Fernsehen hat wenig Pro-Kopf-Inkrementalnutzen für wenig Österreicher
28 TV-Inkrementalnutzen pro Person und Personenzahl 28 Wert des Inkrements bei TV pro Person Gering, wegen Art der Programme und weil Übergang zu Kabel oder Satellit einfach Tatsächlicher inkrementeller Nutzen Potentieller inkrementeller Gesamtnutzen Gering, weil nur wenige DVB-T nutzen O F Zahl der Personen
29 Frequenzverteilung 29 TV Volkswirtschaftlich optimale Aufteilung zwischen Rundfunk und Breitband BB Y M Y F N MG N FG S G Inkremental- nutzen- Differenz an der Grenze N FA spätere Reallokation Konservativ (pro TV) geschätzt, vielleicht eher O F Q E Q G O M Obere DigDiv
30 30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
31 . 31 Backup
32 Abb. ÖDD-23 : Inhaltliche Kategorien des Fernsehens 32 Regional lokal Öster reich Deutschsprachig er Raum Europa und Welt 1 Informationen + Nachrichten über wichtige Fakten 2 Informationen zur politischen und demokratischen Willensbildung + Integration + Inklusion 3 Kultur, Bildung etc. 4 Unterhaltung (Sport, Shows, Filme, Serien, Sport)
33 Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit bei der Versorgung mit mobilen Breitband-Diensten 33 Zahl der potenziellen Nutzer in Relation zu den genutzten Frequenzen Kundenabdeckung nach Frequenzen 30 Meter Antennenhöhe, 100 Kunden/km 2 Bemerkungen MHz 146 WiMAX Keine wirtschaftlich vertretbare Versorgung möglich UMTS- Erweiterungsband Keine wirtschaftlich vertretbare Versorgung möglich UMTS - Band Grenzwertige wirtschaftliche Versorgung Oberes Rundfunkspektrum Gute wirtschaftliche Versorgung Bündelfunkfrequen z Große Reichweite; wegen limitierter Zahl der Nutzer aufgrund fehlenden Spektrums nicht wirtschaftl. umsetzbar
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