KRISENINTERVENTIONSKONZEPT ÜBERPRÜFUNG UND ERGÄNZUNG
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- Cornelius Oldwig Boer
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1 KRISENINTERVENTIONSKONZEPT ÜBERPRÜFUNG UND ERGÄNZUNG MODULARE WEITERBILDUNG ZUR KONTAKTLEHRPERSON FÜR GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND SUCHTPRÄVENTION ABSCHLUSSARBEIT IRENE SCHÜRMANN-KÄLIN MAI 2007
2 INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung Die Inhalte der Abschlussarbeit: eine Übersicht Überprüfung der bestehenden Angebote Einleitung Das Fokusgruppeninterview Zusammenfassung der Ergebnisse Kritische Betrachtung der Fokusgruppeinterviews Entwicklung des Grobkonzept zur Ergänzung des Angebotes Schülerberatung Einleitung Die bisherige Information der Jugendlichen Die wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung der Information Überprüfung der Erfolge der Vorstellungsrunde Ausblick Lehrerberatung Einleitung Einbezug des Lehrerberaters in die Schule Die Fortbildung Von der Vorpubertät zur frühen Adoleszenz Ausblick Rückblick Zusammenfassung Anhang Abschlussarbeit 2
3 1. EINLEITUNG Die Krisenintervention bei Jugendlichen bildet nicht nur an der Kantonsschule Küsnacht, sondern auch an vielen Schulen einen Schwerpunkt in der. Mit der Erarbeitung eines Kriseninterventionskonzeptes habe ich vor ca. vier Jahren meine Arbeit in der der Kantonsschule Küsnacht begonnen. Das Thema der Früherkennung und Krisenintervention begleitete mich während der zwei Jahre auf meinem Ausbildungsweg zur Kontaktlehrperson. Die Überprüfung und Ergänzung der Angebote an der Kantonsschule Küsnacht bilden nun auch die Inhalte meiner Abschlussarbeit. Doch bevor ich das Vorgehen zur Überprüfung und Erweiterung des Interventionskonzeptes beschreibe, möchte ich die wichtigsten bestehenden Angebote kurz vorstellen, welche den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrpersonen der Kantonsschule Küsnacht in Krisensituationen zur Verfügung stehen. Das schriftliche Kriseninterventionskonzept der Kantonsschule Küsnacht: Alle Lehrpersonen sind im Besitz des Konzeptes. Neu eintretende Lehrpersonen erhalten es bei ihrer Anstellung. Die Vorstellungsstunden: Die Fachpersonen des Samowars Meilen und der Schularzt stellen sich den ersten Klassen persönlich vor. Klassentage, Tabak- und Suchtpräventionstage für die Kinder des Untergymnasiums. Klassentag für die Jugendlichen des Kurzzeitgymnasiums. Das Notfallblatt und Links auf der Homepage der Kantonsschule Küsnacht: Diese Seiten informieren die Schüler über Anlaufstellen in Zeiten der Krise. Die Adresslisten werden durch die Kommission für regelmäßig aktualisiert. Die Lehrerberatung, die Schülerberatung und die Berufsberatung: Diese Beratungsstellen helfen entweder Lehrkräften oder Jugendlichen in schwierigen Situationen weiter. Die detaillierte Auflistung der Angebote zur Früherkennung und Krisenintervention, eingebettet in die an der Kantonsschule Küsnacht befindet sich im Anhang 7. Abschlussarbeit 3
4 2. DIE INHALTE DER ABSCHLUSSARBEIT: EINE ÜBERSICHT August 2005 Auftragserteilung durch die Schulleitung und Planung der Überprüfung des Kriseninterventionskonzeptes vom August 2002 Februar 2006 Planung des Evaluationskonzeptes und Genehmigung durch die Schulleitung April 2006 Evaluation durch die Lehrerschaft mittels Fokusgruppeninterviews KAPITEL 3 Juni 2006 Entwicklung des Grobkonzeptes für die Ergänzung der Angebote bezüglich Krisenintervention KAPITEL 3 August 2006 Genehmigung des Grobkonzeptes durch die Schulleitung Sept Januar 2007 Praxiseröffnung des neuen Schülerberaters Genehmigung des Teilprojektes für die Ergänzung der Lehrerberatung durch den Konvent Januar 2007 Planung des verbesserten Einbezugs des Schülerberaters in die Schule KAPITEL 4 März 2007 Vorstellung der Schülerberatung in allen ersten Klassen März 2007 Überprüfung des Erfolgs dieser Vorstellungsrunde KAPITEL 4 Jan - März 2007 Planung einer Fortbildung mit Herrn Dr. Kaufmann als ergänzenden Lehrerberater KAPITEL 5 April 2007 Durchführung der Fortbildung im Lehrerkollegium KAPITEL 5 Abschlussarbeit 4
5 3. ÜBERPRÜFUNG DER BESTEHENDEN ANGEBOTE 3.1 EINLEITUNG Die Überprüfung des Kriseninterventionskonzeptes in der Lehrerschaft war Auftrag der Schulleitung an die Kommission für. Ziel dieser Evaluation war es, die Zufriedenheit und die Bedürfnisse der Lehrerpersonen bezüglich Krisenintervention zu erfassen. 3.2 DAS FOKUSGRUPPENINTERVIEW Geplant wurde ein Fokusgruppeninterview mit drei Fokusgruppen aus Lehrpersonen, welche sich in ihrer Anstellung an der Schule unterschieden: GRUPPE JUNGLEHRER (NEU AN DER SCHULE EINGESTELLTE LEHRPERSONEN) GRUPPE ALTEINGESESSENE (LEHRPERSONEN IN OBA-STELLUNG) GRUPPE KLASSENLEHRER (LEHRPERSONEN IN MBA-STELLUNG) 21 Lehrerinnen und Lehrer waren bereit, an diesen Interviews teilzunehmen. Die Ergebnisse wurden schriftlich festgehalten (Anhang 1 und 2) und allen beteiligten Lehrpersonen vorgestellt. 3.3 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE ZUFRIEDENHEIT MIT DEM BESTEHENDEN KRISENINTERVENTIONSKONZEPT: Die Lehrpersonen aller drei Fokusgruppen gaben an, das Kriseninterventionskonzept der Schule mehr oder weniger gut zu kennen. Sie waren damit sehr zufrieden und wussten damit umzugehen. Nicht bekannt war aber vor allem den Junglehrern das Notfallblatt für die Schülerinnen und Schüler. Allen drei Gruppen gemeinsam war die Ansicht, dass die Schülerinnen und Schüler kaum wüssten, dass sie eine Liste mit Notfalladressen zur Verfügung hatten, und dass die Kantonsschule in schwierigen Situationen eine Adresse der Schülerberatung empfiehlt. Die kollegiale Beziehungen und die Beziehung der Lehrperson zu den Jugendlichen wurden als wichtig eingeschätzt, wenn es für Lehrpersonen oder Schüler darum ging, geeignete Notfalladressen zu finden. Auch die persönliche Bekanntschaft der durch die Schule empfohlenen Schüler- und Lehrerberatung wurde als wichtig eingestuft. In den drei Fokusgruppen waren die beiden Beratungsstellen jedoch sehr unterschiedlich gut bekannt. Vor allem die Gruppe der Junglehrer hatte keine Kenntnisse über die Lehrerberatung. Abschlussarbeit 5
6 WÜNSCHE ZUR VERBESSERUNG: GRUPPE JUNGLEHRER: Jüngere Lehrpersonen äußerten sich interessiert an Fortbildungsangeboten vor allem bezüglich physischer Krisenintervention (Beispiel: Unfälle auf Arbeitswochen). Aufgrund vereinzelter Erfahrungen mit der bestehenden Lehrerberatung regten sie die Einrichtung einer zweiten Lehrerberatungsstelle an. GRUPPE ALTEINGESESSENE: Krisensituationen mit Jugendlichen gehörten bei der Gruppe der Lehrpersonen in oba- Stellung zum Alltag. Trotz Erfahrungen fühlten sich die meisten Interviewpartner jedoch unsicher: Wer muss wann informiert werden, Fachpersonen, Lehrpersonen, Klassenlehrer, Schulleiter oder Eltern? Die Fokusgruppe wünschten sich daher neben gezielter fachlicher Informationen (z.b. zur Wirkung von Drogen, oder allgemeinen Krisenintervention) einen verstärkten Austausch im Lehrerkollegium, vor allem mit Klassenlehrpersonen, um Fragen zum Ablauf einer Krisenintervention mit einer Schülerin zu klären. Ferner wünschten sich die Lehrkräfte eine Verbesserung der Bekanntheit der Schülerberatungsstellen bei den Jugendlichen. GRUPPE KLASSENLEHRER: Die Bedeutung des Klassenlehrers bei der Bewältigung einer Krise des Schülers war den Mitgliedern dieser Gruppe durchaus bewusst. Sie kannten auch die Regeln im Umgang mit der Krise und erkannten daher keine Notwendigkeit für zusätzliche Fortbildungen. Deutlich zum Ausdruck kam jedoch der Wunsch nach einer Ergänzung zur bestehenden Lehrerberatungsstelle. 3.4 KRITISCHE BETRACHTUNG DER FOKUSGRUPPEINTERVIEWS Mit den Fokusgruppeninterviews hat die Kommission für die Angebote zur Krisenintervention überprüft. Ihr war schon vor der Durchführung bewusst, dass die Ergebnisse nur einen Teil der kollegialen Meinungen darstellten. Zudem musste bei der Bewertung der Ergebnisse eine wichtige Eigenschaft der Fokusgruppeninterviews berücksichtig werden: Fokusgruppeninterviews werden durch die befragende Person gesteuert und die Antworten können daher unterschiedlich ausfallen. Dennoch konnte angenommen werden, dass 21 Lehrpersonen einen durchaus repräsentativen Anteil des 75-köpfigen Kollegiums darstellten, und dass mit den Interviews die Zufriedenheit und die wichtigsten Bedürfnisse zur Krisenintervention erfasst werden konnten. Abschlussarbeit 6
7 3.5 ENTWICKLUNG DES GROBKONZEPT ZUR ERGÄNZUNG DES ANGEBOTES Im Anschluss an die Auswertung der Interviews wurde durch die Kommission für ein Grobkonzept entwickelt. Dieses Grobkonzept sah drei Teilprojekte vor (Anhang 3). 1. Verbesserung der Integration der Schülerberatung 2. Ergänzung der Lehrerberatung und Verbesserung der Integration 3. Freiwillige Fortbildung für die Lehrerschaft zum Thema medizinische Notfälle. Die Abschlussarbeit beschränkt sich nur auf die Durchführung von zwei Teilprojekten: Teilprojekt 1 (Kapitel 4) und Teilprojekt 2 (Kapitel 5). Im Herbst 2007 wird voraussichtlich das dritte Teilprojekt abgeschlossen werden. 4. SCHÜLERBERATUNG 4.1 EINLEITUNG Die Kantonsschule Küsnacht empfiehlt den Schülerinnen und Schülern ein umfangreiches Angebot an Beratungsstellen an, welche sie in Krisen nutzen können. Diese Beratungsangebote werden ihnen in den ersten Klassen teilweise persönlich, teilweise nur mit einem Verweis auf die Adresse auf dem Notfallblatt vorgestellt. Im Fokusgruppeninterview meinten die Lehrkräfte, dass die Jugendlichen daher wenig oder gar nicht Bescheid wüssten über das bestehende Angebot, so zum Beispiel über das Notfallblatt selber oder die Adresse der Schülerberatungsstelle. Die Umfrage in der Klasse 1b vom April 2007 hat dies bestätigt (Anhang 5). Bei der Ergänzung der Schülerberatung ging es also nicht um einen Ausbau des umfangreichen Angebotes, sondern um die Verbesserung der Information an Jugendliche zu den bestehenden Beratungsstellen. 4.2 DIE BISHERIGE INFORMATION DER JUGENDLICHEN Bevor ich zu Maßnahmen zur Verbesserung der Information der Schülerschaft komme, möchte ich das Vorgehen aufzeigen, wie die Jugendlichen an der Kantonsschule Küsnacht bereits seit mehreren Jahren zum Angebot der Schülerberatung informiert wurden: Abschlussarbeit 7
8 Bei ihrem Eintritt in die Schule erhalten alle Schülerinnen das Notfallblatt und werden in der Klassenstunde von der Klassenlehrperson über die Beratungsangebote informiert. Die Kommission für führt eine Webseite, auf welcher die wichtigsten Beratungsangebote vorgestellt werden. Im 2. Semester der ersten Klasse stellen sich der Schularzt, Herr Dr. A. Steiner, und die für die Kantonsschule Küsnacht zuständigen Fachpersonen des Samowars Meilen, Frau R. Steiner, in je einer Klassenstunde persönlich vor. Zudem leitet die weitere Fachperson für Suchtberatung des Samowars Meilen, Herr E. Zoppelli, seit mehreren Jahren einen Klassentag in der ersten Klasse. Hier geht es um die Unterstützung der Integration von Jugendlichen in der Klasse. Die langjährige Schülerberaterin der Kantonsschule Küsnacht, Frau B. Budliger, war auf dem Notfallblatt der Schülerschaft aufgeführt. Im November 2006 übergab sie ihre psychologische Praxis Herrn Dr. B. Landert, Facharzt FMH für Kinder- u. Jugendpsychiatrie. 4.3 DIE WICHTIGSTEN MAßNAHMEN ZUR VERBESSERUNG DER INFORMATION Im Zusammenhang mit der Pensionierung der langjährigen Schülerberaterin hat die Kommission für die Organisation der Schülerberatung der Kantonsschule Küsnacht neu überdenken müssen. Abgewogen wurde vor allem, ob die neue Schülerberatung zu bestimmten Zeiten innerhalb oder wie bereits früher durchgehend außerhalb des Schulareals angeboten werden sollte, erreichbar in 5 Gehminuten. Aufgrund der Gespräche mit der Schulleitung, mit den Suchtpräventionsverantwortlichen anderer Kantonsschulen und mit den Fachpersonen des Samowar Meilen wurde die Beratungsstelle des neuen Schülerberaters außerhalb des Schulareals eingerichtet. Nach seiner Einstellung zum neuen Lehrerberater, hat sich Herr Dr. B. Landert dem Konvent als Nachfolger der pensionierten Schülerberaterin Frau B. Budliger persönlich vorgestellt. Die Kommission für und drei interessierte Jugendliche aus der Schülerschaft diskutierten mit dem neuen Schülerberater darauf zusätzliche mögliche Maßnahmen zur besseren Integration der Schülerberatungsstelle an der Kantonsschule Küsnacht. Im Anschluss hat die Kommission mit der Schulleitung vereinbart, dass sich der neue Schülerberater, Herr Dr. Landert, wie bereits der Schularzt, Herr Dr. Steiner, und die Fachpersonen des Samowars, Frau R. Steiner und Herr E. Zoppelli, bei allen ersten Klassen persönlich und in einer speziell dafür vorgesehen Schularztstunde vorstellt. Im Frühlingssemester 2007 lernten also die ersten Klassen den Schülerberater persönlich kennen (Anhang 4). Abschlussarbeit 8
9 Eine weitere sehr einfache Maßnahme zur Verbesserung der Bekanntheit der Beratungsangebote war, das Notfallblatt und die Broschüre zur Arztpraxis Land-in-sicht in den Anschlagsfenstern der Schülerschaft anzubringen. 4.4 ÜBERPRÜFUNG DER ERFOLGE DER PERSÖNLICHEN VORSTELLUNGSRUNDE Interessant war im Anschluss an die Vorstellungsrunde des Schülerberaters, bei den Jugendlichen die Veränderung ihres Wissens und ihrer Einstellung bezüglich dieses Beratungsangebotes zu erfassen. Dazu wurde vier Tage nach der Vorstellung des Schularztes und des Schülerberaters in einer ersten Klasse, Klasse 1b, eine kurze Befragung durchgeführt (Anhang 5). Die Ergebnisse zeigen: Etwa ein Drittel Schüler und Schülerinnen der Klasse 1b haben sich vor dem Besuch der beiden Fachpersonen nicht an die Informationen des Klassenlehrers zur Krisenintervention erinnert und wussten nicht, dass die Schule einen Schularzt und/oder einen Schülerberater beschäftigt. Aufgrund der Vorstellung der Fachpersonen gaben mehr als die Hälfte der Klasse (12 Personen von 20) an, nach der persönlichen Vorstellung eher zum Schularzt oder zum Berater gehen zu wollen als vorher. Auch denjenigen Schülerinnen, die bereits vor der Vorstellungsstunde über das Angebot Bescheid wussten, gaben an, in Krisensituationen eher die Beratungsangebote der Schule nutzen zu wollen. 4.5 AUSBLICK Die einmalige Information des Klassenlehrers zum Angebot eines Schularztes und eines Schülerberaters reicht folglich nicht aus, dass die Jugendlichen sich nach einem halben Jahr noch daran erinnern. Eine persönliche Vorstellung ist also sinnvoll. Die Resultate der Umfrage zeigen auch, dass die Hemmschwelle sinkt, eine Fachperson aufzusuchen, wenn die Jugendlichen diese persönlich kennen lernen konnten. Will die Schule also, dass ihre Angebote bekannt sind und auch genutzt werden, ist eine solche persönliche Vorstellungsrunde eine erste wichtige Voraussetzung. Interessant wäre es nun zu überprüfen, wie sich das Wissen über die Beratungsangebote und wie sich die Einstellung der Jugendlichen im Laufe der weiteren Mittelschulzeit verändern. Eindrücke, die vier Tage nach der Schularztstunde noch sehr lebendig sind, könnten wieder verblassen. Abschlussarbeit 9
10 Dem könnte ohne großem Aufwand entgegen gewirkt werden, wenn die Fachlehrpersonen einer Klasse den Schularzt, den Schülerberater oder auch die Fachpersonen des Samowars zu bestimmten Themen im Unterricht einbeziehen würden. Möglichkeiten sehe ich viele, vor allem in den Klassenlehrerstunden, im Fach Biologie aber auch in einer Studienwoche. 5. LEHRERBERATUNG 5.1 EINLEITUNG Die Ergebnisse aus den Fokusgruppeninterviews haben gezeigt, dass die Lehrkräfte sehr unterschiedlich mit der bestehenden Lehrerberatung zufrieden sind. In zwei Fokusgruppen wurde die Schaffung einer zweiten Lehrerberatungsstelle angeregt. Dies hat die Kommission für bewogen, in Absprache mit der Schulleitung und mit dem Konvent (September 2006), dem Kollegium einen zweiten Lehrerberater zu Wahl zu stellen. 5.2 EINBEZUG DES LEHRERBERATERS IN DIE SCHULE Herr Dr. B. Kaufmann, Psychologe und Psychotherapeut von der Jugendberatungsstelle der Stadt Zürich konnte als möglicher zweiter Lehreberater und für eine schulinterne Fortbildung gewonnen werden. Diese Fortbildung hatte zwei Ziele: Herr Dr. Kaufmann sollte im Kollegium als möglicher Lehrerberater bekannt gemacht werden. Im Sinne der sollte dem Kollegium ein Nachmittag zur Verfügung stehen, ein aktuelles Thema der Schule zu diskutieren. Das Thema der Fortbildung wurde im Zusammenhang mit der Eröffnung des zweisprachigen Untergymnasiums vor zwei Jahren von der Schulleitung festgesetzt. Der Titel lautete: Von der Vorpubertät zur frühen Adoleszenz Entwicklungspsychologie der Kinder im Untergymnasium. Die Planung dieser Weiterbildung mit Herrn Dr. Kaufmann machte den Einbezug von Lehrpersonen aus dem Kollegium als Moderatorinnen der Schwerpunktsgruppen notwendig. Die Kosten der Weiterbildung wurden auf meinen Antrag durch die Fachstelle für Suchtprävention und (MBA) übernommen. Abschlussarbeit 10
11 5.3 DIE FORTBILDUNG VON DER VORPUBERTÄT ZUR FRÜHEN ADOLESZENZ Die Weiterbildung fand am Nachmittag des 17. April 2007 statt. Alle unbefristet angestellten Lehrpersonen waren verpflichtet, die Veranstaltung zu besuchen. Der Nachmittag gliederte sich in drei Teile: Impulsreferat von Herrn Dr. B. Kaufmann zur Entwicklungspsychologie der Kinder im Untergymnasium Diskussionen in Gruppen zu einen Schwerpunktthema GRUPPE GENDER GRUPPE ELTERNARBEIT GRUPPE UNTERRICHTSSTIL VON DER VOLKSSCHULE INS GYMNASIUM GRUPPE SORGENKINDER Vorstellung der Ergebnisse aus den Schwerpunktsgruppen im Plenum. Die Ergebnisse sind kurz zusammengefasst in Anhang 6. Die mündlichen Rückmeldungen zur Weiterbildung, die ich von meinen Kolleginnen und Kollegen erhalten habe, waren durchwegs positiv, sowohl bezüglich der Aktualität des Themas als auch bezüglich der Durchführung der Weiterbildung durch Herrn Dr. Kaufmann. 5.4 AUSBLICK Mit der Fortbildung vom 17. April 2007 hat die Kommission für sicher erreicht, dass die Lehrerinnen und Lehrer Herrn Dr. B. Kaufmann als Lehrerberater kennen lernen konnten. Herrn Dr. Kaufmann als zweiten Lehrerberater an der Kantonsschule Küsnacht zu verpflichten wird Traktandum des nächsten Konventes vom Juni 2007 sein. Ebenso wichtig erscheinen mir aber die konkreten Ergebnisse aus den Gesprächen in den Schwerpunktgruppen (GRUPPE GENDER, GRUPPE ELTERNARBEIT, GRUPPE UNTERRICHTSSTIL VON DER VOLKSSCHULE INS GYMNASIUM, GRUPPE SORGENKINDER) (Anhang 6). Sie zeigen nämlich, dass die Diskussion zum Umgang mit Schülerinnen und Schülern im Untergymnasium sicher noch nicht abgeschlossen ist. Ich könnte mir vorstellen, dass sie auf folgenden Ebenen weiter gehen: WEITERBILDUNG IM BEZUG AUF DEN UNTERRICHT IM UNTERGYMNASIUM: Die Bereitschaft der Lehrpersonen der Kantonsschule Küsnacht für Weiterbildungen zum Thema der Entwicklungspsychologie der Kinder des Untergymnasiums ist groß. Zudem besteht ein Bedürfnis nach Unterstützung für den stufengerechten Unterricht. Abschlussarbeit 11
12 BEGLEITUNG DER UNTERGYMNASIASTEN BEI IHRER INTEGRATION AN DER SCHULE: Die Kinder des Untergymnasiums sollen sich an einer Schule mit einer großen Überzahl an älteren Jugendlichen und in ihrer Klasse wohl fühlen. Hierfür sollten die Lehrpersonen neue Gefäße schaffen. Beispiele sind spezielle Ausflüge oder Anlässe für die Klassen des Untergymnasiums, Göttisystem, in welchem ältere Jugendliche den Untergymnasiasten durch die erste Zeit an der Kantonsschule führen. ELTERNARBEIT: Die Eltern im Untergymnasium wollen stärker begleitet sein. Dazu müssen an der Kantonsschule Küsnacht neue Möglichkeiten geschaffen werden, wie zum Beispiel: ein weiterer Elternabend, Gesprächsrunden oder ein Leitfaden für die Eltern zum Schulalltag ihrer Kinder. 6. RÜCKBLICK Die Krisenintervention bildet einen wichtigen Bestandteil der der Kantonsschule Küsnacht. Die Erarbeitung der Konzepte hat viel Zeit in Anspruch genommen. Denn für den Erfolg der Konzepte war es wichtig, sich an den Bedürfnissen der Schule zu orientieren und die Teile des Konzepts innerhalb der Schule gut zu verankern. Die Erweiterung und die verstärkte Integration einzelner Teile des Konzeptes waren Ziele der Abschlussarbeit. Und ich denke, diese erreicht zu haben, indem die Kommission für : die Bekanntheit des Schülerberaters Herrn Dr. B. Landert verbessert hat, einen neuen Lehrerberaters Herrn Dr. B. Kaufmann im Kollegium vorstellen konnte und Gesprächen im Kollegium zu einem wichtigen Thema der Kantonsschule Küsnacht angeregt hat. Vor allem der dritte Punkt ist mir während meiner Arbeit an der Krisenintervention sehr wichtig geworden: Abschlussarbeit 12
13 Denn in einer Krisensituation das richtige Papier zu finden oder sich für eines der möglichen Beratungsangebote zu entscheiden, ist schwierig. Wer das Kriseninterventionskonzept einer Schule sinnvoll nutzen will, braucht das Wissen darüber, was die Angebote bedeuten. Für den Aufbau und die Weitergabe dieses Wissens sind die Gespräche innerhalb des Kollegiums, zwischen Lehrkräften und Jugendlichen, sowie zwischen Lehrpersonen und Beratungsstellen von entscheidender Bedeutung. Die Konzepte für die Krisenintervention müssen zudem laufend aktualisiert werden. Solcher Frühlingsputz bietet die Gelegenheit, Gespräche zu neuen, anderen wichtigen Themen zu entwickeln: zum Beispiel Themen zur Pädagogik, zur Umfeldgestaltung oder zur Kommunikation innerhalb des Kollegiums. Diese Diskussionen müssten dann als Anknüpfungspunkte für weiterführende Projekte genutzt werden können. In diesem Sinne denke ich, bildet die Auseinandersetzung mit der Krisenintervention eine äußerst wichtige Chance für die gesamte Schulentwicklung. 7. ZUSAMMENFASSUNG Die Abschlussarbeit der modularen Weiterbildung zur Kontaktlehrperson umfasste die Beschreibung des Vorgehens zur Überprüfung und Ergänzung des Kriseninterventionskonzeptes an der Kantonsschule Küsnacht mit dem Ziel, die Angebote zu ergänzen und besser in der Schule zu integrieren: Mittels Fokusgruppeninterviews wurde zuerst das Kriseninterventionskonzept überprüft. Aufgrund der Ergebnisse der Überprüfung wurden drei Teilprojekte entwickelt: 1. Verbesserung der Integration der Schülerberatung 2. Ergänzung der Lehrerberatung und Verbesserung der Integration 3. Freiwillige Fortbildung für die Lehrerschaft zum Thema medizinische Notfälle. Im Anschluss habe ich aufgezeigt, wie die Kommission für das erste und das zweite Teilprojekt realisiert hat. Im Herbst 2007 wird voraussichtlich das dritte Teilprojekt abgeschlossen. 8. ANHANG Abschlussarbeit 13
14 Anhang 1: Fragebogen für das Fokusgruppeninterview Anhang 2: Drei Protokolle der Fokusgruppeninterviews Anhang 3: Grobkonzept zur Ergänzung der Angebote für Krisenintervention Anhang 4: Plan für die Schularztstunden, Kurzzeitgymnasium 07 Anhang 5: Vorlage und Auswertung der Fragebogen zum Schularzt und zum Schülerberater Anhang 6: Ergebnisse aus den Diskussionen in den Schwerpunktgruppen, Fortbildung vom 17. April 2007: Von der Vorpubertät zur frühen Adoleszenz Entwicklungspsychologie der Kinder im Untergymnasium. Anhang 7: und Suchtprävention an der Kantonsschule Küsnacht Abschlussarbeit 14
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