Pressemitteilung. Abbildung: CFS-Finanzplatzindex
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- Angelika Albert
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1 Pressemitteilung CFS-Finanzplatzindex kräftig gesunken Erträge der Finanzinstitute brechen ein / Basel III: Banken und Finanzdienstleister rechnen mit Verteuerung im Kreditgeschäft FRANKFURT, 19. Oktober. Der Ausblick auf das laufende Geschäft in der deutschen Finanzindustrie hat sich im Oktober deutlich eingetrübt. Der CFS-Finanzplatzindex verzeichnet im dritten Quartal einen Rückgang um 5,5 Punkte gegenüber dem Vorquartal. Der Index liegt jedoch mit 108,5 Punkten noch im positiven Bereich. Abbildung: CFS-Finanzplatzindex Unter den vier Kennzahlen des Index (Umsatz, Ertrag, Mitarbeiterzahlen und Investitionsvolumina) ist der drastische Rückgang der Ertragseinschätzung der Hauptgrund für die Indexveränderung. Dies wird vor allem in der Gruppe der Finanzinstitute & Börse (-15,2 Punkte) sowie bei den Finanzplatzbezogenen Dienstleistern (-10,4 Punkte) deutlich. Lediglich Finanzplatzbezogene Institutionen erwarten ein insgesamt besseres Geschäftsklima (+3,9 Punkte).
2 Finanzsektor setzt negativen Trend fort In der Gruppe der Finanzinstitute & Börse hat sich das Geschäftsklima im abgelaufenen Quartal merklich abgekühlt (-7,9 Punkte). Die rückläufigen Zahlen der Gruppe ergeben sich insbesondere aufgrund des Einbruchs der Umsatz- und Ertragszahlen (-10,3 bzw. -15,2 Punkte). Zum ersten Mal seit der Insolvenz von Lehman Brothers (Q4 2008) verzeichnet eine Mehrheit der Unternehmen wieder sinkende Erträge (97,5 Punkte). Die Ertragserwartungen für das kommende Quartal Q4 sind jedoch stabil (101,0 Punkte). Die Rückgänge bei den Angaben zur Mitarbeiterentwicklung (-4,1 Punkte) und der Investitionen (-6,4 Punkte) fallen etwas geringer als bei den Erträgen aus. Die veränderten Rahmenbedingungen, unter denen das Bankgeschäft in Zukunft stattfinden wird, beeinträchtigen nachhaltig die Ertragserwartungen der Banken. Aller Voraussicht nach werden die in der Vergangenheit erzielten Erträge in dieser Form nicht mehr zu erzielen sein., erklärt CFS-Direktor Professor Dr. Jan Pieter Krahnen. In der Gruppe der Finanzplatzorientierten Dienstleister hat sich die Geschäftssituation im vergangenen Quartal ebenfalls deutlich verschlechtert (-6,0 Punkte). Die Dienstleister berichten von einer schlechteren Ertragslage (-10,4 Punkte). Für das laufende Quartal hat diese Gruppe ihre Erwartungen angesichts der jüngsten Entwicklung nach unten revidiert. Damit ist im Unterschied zu den Angaben dieser Gruppe in der Vergangenheit die Tendenz von steigenden Geschäftserwartungen nicht mehr vorhanden. Die Gruppe der Finanzplatzbezogenen Institutionen berichtet von sinkenden Ertragszahlen (-8,2 Punkte). Dennoch werden vermehrt Mitarbeiter eingestellt (+8.2 Punkte). Vor allem ein vergleichsweise robustes Geschäftsvolumen sorgt dafür, dass in dieser Gruppe die gesamte Entwicklung positiv ausfällt (+3.9 Punkte). Insgesamt schätzen alle befragten Gruppen die zukünftige internationale Bedeutung des Finanzplatzes Frankfurt weniger positiv als vor drei Monaten ein (-4.6 Punkte). Damit setzt sich bei längerer Betrachtung ein Abwärtstrend fort, der im Jahr 2009 begann. Der Finanzplatz Deutschland hat es daher nicht verstanden, die relative Stärke der deutschen Volkswirtschaft im Euro-Raum in eine entsprechende Wettbewerbsposition des Finanzmarkts zu übersetzen, sagt Krahnen.
3 Basel III: Geringes Kreditangebot der Banken erwartet Die Empfehlungen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht zur Einführung der Basel III Richtlinien und damit einhergehende höhere Eigenkapitalanforderungen an Banken werden von den Befragten mehrheitlich positiv bewertet. Die Mehrheit der Befragten rechnet damit, dass das neue Regelwerk auch Auswirkungen auf die Kreditvergabe und damit die Realwirtschaft haben wird. Die Kreditinstitute vertreten mehrheitlich die Meinung, dass sich durch die Einführung von Basel III die Stabilität des deutschen Bankensystems erhöhen wird (70%). Auch die Mehrheit der befragten Nicht-Kreditinstitute teilt diese Einschätzung (78%). Hinsichtlich des Einflusses auf den Wettbewerb der Banken in Deutschland ergibt sich kein einheitliches Bild. Lediglich knapp ein Drittel der befragten Kreditinstitute und 38% der anderen Umfrageteilnehmer meinen, dass die Einführung von Basel III zu einer Erhöhung des Wettbewerbs führen wird. 23% der Befragten erwarten keine Auswirkungen auf den Wettbewerb. Einen wesentlichen Handlungsbedarf bei der durch die Einführung von Basel III notwendigen Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen, sieht die Mehrheit der Befragten nur bei privaten Geschäftsbanken (60%) und öffentlich-rechtlichen Banken (56%) jedoch nicht bei Genossenschaftsbanken (25%). Die vorgesehene harte Kernkapitalquote von 7% erscheint der Mehrheit der Kredit- und Nicht-Kreditinstitute als angemessen (58% und 47%). Weniger als ein Fünftel der Kreditinstitute und mehr als ein Drittel der Nicht-Kreditinstitute, die eine Angabe gemacht haben, fordern jedoch eine höhere Kernkapitalquote. Die knappe Mehrheit der Befragten (47%) ist der Ansicht, dass der Großteil der Banken in Deutschland in der Lage ist, Basel III ohne größere Schwierigkeit zu erfüllen. Bemerkenswert ist, dass ein verhältnismäßig hoher Anteil der befragten Unternehmen (Kreditinstitute 38% und Nicht- Kreditinstitute 37%) nicht glaubt, dass die Einführung reibungslos funktioniert. Die vorgesehene schrittweise Einführung der Basel III Richtlinien (Zeitraum von 2013 bis 2019) beurteilen die Kreditinstitute mehrheitlich (57%) und die Hälfte der Nicht-Kreditinstitute als angemessen. Fast ein Viertel der Kreditinstitute und mehr als ein Drittel der Nicht- Kreditinstitute, die eine Angabe abgegeben haben, halten die Einführungsgeschwindigkeit für zu langsam. Als mögliche Auswirkungen von Basel III auf die Realwirtschaft erwarten 63% der Befragten eine Verknappung und/oder Verteuerung des Kreditangebots.
4 Banken drängen auf gleiche Wettbewerbsbedingungen Rund 75% der befragten Kreditinstitute lehnen die Einführung von Basel III ab, wenn das Regelwerk nicht zeitgleich international umgesetzt wird. Die relative Mehrheit der befragten Nicht-Kreditinstitute (47%) teilt diese Meinung. Für eine Einführung, selbst für den Fall, dass sie nicht zeitgleich umgesetzt werden kann, votieren 15% der Kreditinstitute und 44% der Nicht-Kreditinstitute. Das abweichende Antwortverhalten verweist auf die unterschiedliche Betroffenheit durch den internationalen Wettbewerb, merkt Krahnen an. Zwei Drittel aller Befragten, derer die eine Angabe machen, sind darüber hinaus der Auffassung, dass es zu einer Verlagerung von Risiken aus dem regulierten in den nicht regulierten Bereich kommen wird. Die erwartete Risikoverlagerung dürfte für die nächsten Jahre eine der bedeutenden Baustellen der Finanzmarktregulierung werden nicht zuletzt, weil sie die stabilisierende Wirkung von Basel III gefährden kann, so Krahnen.
5 Allgemeine Methodik der Indexberechnung Der CFS-Finanzplatzindex basiert auf einer vierteljährlich durchgeführten Managementbefragung unter aktuell knapp 400 Unternehmen des Finanzstandortes Deutschland. Der Index fasst qualitative Angaben bezüglich der Unternehmenskennzahlen Geschäftsvolumen, Ertragssituation, Mitarbeiteranzahl und Investitionen bezüglich des gerade vergangenen ( Performance ) und aktuellen Quartals ( Prognose ) zusammen. Die vier angesprochenen Bereiche repräsentieren zusammengenommen in Ansätzen die volkswirtschaftliche Wertschöpfung der Finanzindustrie. Konstruktionsbedingt beträgt der maximale Indexwert 150, der minimale 50; ein Wert von 100 signalisiert eine neutrale Stimmungslage. Bei der Umfrage handelt es sich um eine Panel-gestützte Erhebung bei Unternehmen und Institutionen der Finanzindustrie und der von ihr direkt und indirekt profitierenden Unternehmen. Die zugrundeliegende Definition ist sehr weit gefasst und beinhaltet nachfolgende vier Gruppen: Center for Financial Studies Download der Grafik (300 dpi): Entstehungsgeschichte und Zukunft Der CFS-Finanzplatzindex ist Teil des hessischen Finanzplatz-Monitorings, mit welchem die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Frankfurt und des Finanzstandortes Deutschland insgesamt im europäischen Vergleich gemessen werden soll. Ermöglicht wird dieses Projekt durch die Unterstützung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Weitere Informationen zum CFS- Finanzplatzindex, z.b. eine Übersicht der an der Umfrage beteiligten Unternehmen sowie die genaue Abgrenzung der Gruppen von Finanzinstitutionen und Börse und Finanzplatzorientierte Dienstleister, erhalten Sie unter Kurzprofil CFS Das Center for Financial Studies (CFS) mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein an die Goethe-Universität Frankfurt angegliedertes und unabhängig finanziertes Forschungsinstitut. Es betreibt international ausgerichtete Forschung über Finanzmärkte, Finanzintermediäre und Monetäre Ökonomie. Das CFS veranstaltet regelmäßig internationale Konferenzen, Kolloquien, wissenschaftliche Foren und Fachvorträge zu finanzmarktrelevanten Fragen und fördert so den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Präsident des CFS ist Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otmar Issing. Vorstandsvorsitzender des Trägervereins ist Dr. Rolf-E. Breuer. Die Institutsarbeit wird von den Direktoren Prof. Michael Haliassos, Ph.D., Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Prof. Dr. Uwe Walz geleitet. Kurzprofil Frankfurt Main Finance In Frankfurt Main Finance haben sich die Finanzindustrie, das Land Hessen, die Stadt Frankfurt sowie Wissenschaft und Dienstleister zusammengeschlossen, um den Finanzplatz Frankfurt wirkungsvoll im nationalen und internationalen Wettbewerb zu positionieren. Mitglieder der Initiative sind das Bankhaus Metzler, die Commerzbank, die Corealcredit Bank, Crédit Agricole Cheuvreux, die Close Brothers Seydler Bank, die Deutsche Bank, die Deutsche Börse, Deka Investments, die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), DWS Investments, die DZ Bank, Fides Falk Financial Services, die Frankfurter Sparkasse, die Frankfurt School of Finance and
6 Management, die Frankfurter Volksbank, GFT Technologies, die Helaba Landesbank Hessen- Thüringen, das House of Finance, ICF Kursmakler, Interxion, das Land Hessen, Lupus Alpha, Morgan Stanley, der P. Keppler Verlag, Roland Berger Strategy Consultants,die Royal Bank of Scotland, die Stadt Frankfurt, der Steigenberger Frankfurter Hof, Tata Consultancy Services Deutschland, UBS Deutschland, vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste, White & Case, die WHU Otto Beisheim School of Management und die Wolfgang Steubing AG. Bei Rückfragen wenden Sie sich an: Marcus Fleig Tel.: (069) Center for Financial Studies Fax: (069) Goethe-Universität Frankfurt House of Finance Grüneburgplatz 1, HPF H Frankfurt am Main Josef Schießl Tel.: (069) Frankfurt Main Finance e.v. Fax: (069) c/o NewMark Finanzkommunikation Main Triangel main-finance.com Zum Laurenburger Hof 76
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