Sicherheit und Umwelt im Schneesport
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- Mona Beltz
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1 Sicherheit und Umwelt im Schneesport Herausgeber: Bundesamt für Sport BASPO Ein Produkt der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen Autoren: Domenic Dannenberger (J+S-Fachleiter Skifahren) Staatsanwalt Heinz-Walter Mathys (Präsident SKUS) Lektorat: Hansueli Mutti (J+S-Magglingen) Janina Sakobielski Fotos: Daniel Käsermann, Domenic Dannenberger Layout: Daniel Käsermann Ausgabe: 2007 Copyright: Bundesamt für Sport BASPO Internet: Bezugsquelle: Bundesamt für Sport BASPO J+S-Dokumentation 2532 Magglingen Best.-Nr d BASPO 2532 Magglingen Bundesamt für Sport BASPO
2 Inhaltsverzeichnis Einleitung 2 Verhaltensregeln und Richtlinien für Skifahrer und Snowboarder FIS-Regeln 3 SKUS-Regeln und SKUS-Richtlinien 4 Fahren im freien Gelände Off piste, Variantenfahren, Freeriding 5 Lawinengefahr Lebensgefahr! 5 Skifahren und Snowboarden auf Gletschern 5 Verhalten bei Unfällen 6 Skifahren im Snowboardkurs Snowboarden im Skikurs 7 In diesem Informationsblatt verwendete Ausdrücke wie Leiter, Schneesportler, Skifahrer, Snowboarder usw. gelten für Angehörige beider Geschlechter. Weitere Informationen Ergänzende Sportarten 8 Umweltbewusstes Verhalten 8 Weiterführende Hinweise 8
3 Einleitung Verhaltensregeln und Richtlinien für Skifahrer und Snowboarder FIS*-Regeln Die FIS-Verhaltensregeln bilden die rechtliche Grundlage bei der gerichtlichen Beurteilung von Unfällen auf Abfahrten. Sie gelten für alle Benützer von Schneesportabfahrten und sind verbindlich! Grundregel 1. Niemanden gefährden oder schädigen. Fahrregeln 2. Auf Sicht fahren. Fahrweise und Geschwindigkeit dem Können und den Verhältnissen anpassen. 3. Fahrspur der vorderen Skifahrer und Snowboarder respektieren. 4. Überholen mit genügend Abstand. 5. Vor dem Anfahren und vor Schwüngen hangaufwärts Blick nach oben. Anhalten/Aufstieg 6. Anhalten nur am Pistenrand oder an übersichtlichen Stellen. 7. Auf- oder Abstieg nur am Pistenrand. Signalisation 8. Markierungen und Signale beachten. Verhalten bei Unfällen 9. Hilfe leisten, Rettungsdienst alarmieren. 10. Unfallbeteiligte und Zeugen: Personalien angeben. Der Leiter ist Vorbild. Er hat der Achtung und Vertrauenswürdigkeit gerecht zu werden, die seine Funktion voraussetzt. J+S-Leiter Skifahren und Snowboard sind sich ihrer Vorbildfunktion und Verantwortung gegenüber den Jugendlichen, den Eltern, dem Verein, der Schule und den übrigen Schneesportlern bewusst. Sie warnen und schützen die ihnen anvertrauten Jugendlichen vor Gefahren. Ferner achten sie die Natur, schonen Wald und Wild und verhalten sich auf Schneesportanlagen rücksichtsvoll. Ihr Sicherheits- und ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber Umwelt und Natur sind Beispiel für die Jugendlichen. Mit der J+S-Anerkennung Skifahren oder Snowboard identifizieren sich die Leiter mit Jugend+Sport und engagieren sich im Dienste der jugendlichen Schneesportler. Neben der sporttechnischen Schulung bezweckt die Ski und Snowboardausbildung die Erziehung der Jugendlichen zu selbständigen und verantwortungsbewussten Schneesportlern. * FIS: Internationaler Skiverband International Ski Federation, Fédération Internationale de Ski, 2 Sicherheit und Umwelt im Schneesport Sicherheit und Umwelt im Schneesport 3
4 Fahren im freien Gelände Off piste, Variantenfahren, Freeriding Das Gelände abseits von Pisten und Abfahrtsrouten ist freies Schneesportgelände, das weder markiert noch vor alpinen Gefahren gesichert wird. Dies gilt insbesondere für wilde «Pisten» und Varianten. Diese werden nicht gesichert. SKUS*-Regeln und SKUS-Richtlinien Die SKUS-Regeln ergänzen die FIS-Regeln und dienen der Unfallverhütung. Snowboarder 1. Das vordere Bein muss mit einem Fangriemen fest mit dem Snowboard verbunden sein. 2. An Skiliften und auf Sesselbahnen das hintere Bein aus der Bindung lösen. 3. Vor jedem Richtungswechsel, besonders vor Fersenschwüngen (Heel-Turns/Backsideschwünge): Blick zurück, Raum überprüfen. 4. Das Snowboard immer mit der Bindungsseite nach unten in den Schnee legen. 5. Auf Gletschern das Snowboard wegen der Spaltengefahr nicht abschnallen. Parks und Pipes 1. Funparks und Halfpipes nur nach Besichtigung benützen. 2. Bei Sprüngen sicherstellen, dass der Landeraum frei ist. * SKUS: Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten, Wichtige Hinweise Du fährst auf eigenes Risiko! Benütze die markierten Schneesportabfahrten. Diese werden vom Betreiber vor alpinen Gefahren gesichert (Lawinen und Absturzgefahr). Das Gelände abseits markierter Abfahrten wird nicht gesichert. Beachte die Orientierungstafeln und respektiere die Markierungen und Signalisationen. Mit dem Einsatz von Pistenbearbeitungsmaschinen muss jederzeit gerechnet werden. Halte nach vorne und hinten sowie seitlich genügend Abstand. Die Maschinen haben Vortritt. Schütze dich mit einem Helm! Schutzbekleidung wie Handgelenks-, Rückenprotektoren u. ä. können die Verletzungsgefahr zusätzlich mindern. Im freien Gelände übernehmen die J+S-Leiter die Verantwortung für die Erkennung und Beurteilung der alpinen Gefahren (Lawinen- und Absturzgefahr). Die Kurs- und Lagerleitung kann sich durch den örtlichen Pistenund Rettungsdienst beraten und informieren lassen. Beim Variantenfahren und Freeriding gilt: Im Zweifel nie! Im freien Gelände sind die J+S-Leiter für die Rettung eines Verunfallten verantwortlich. Die Alarmierung des Rettungsdienstes innert kürzester Zeit muss gewährleistet sein. Lawinengefahr Lebensgefahr! Lawinengefahr bedeutet immer auch Lebensgefahr! Bei Lawinengefahr werden Pisten und Abfahrtsrouten gesperrt. Lawinengefahr wird europäisch abgestuft in: 1: gering 2: mässig 3: erheblich 4: gross 5: sehr gross Ab Gefahrenstufe 3 («erheblich») warnen die Tafel «Lawinengefahr im freien Gelände» und die Lawinenwarnleuchte mit Blinklicht. Bei erheblicher Lawinengefahr benützen die J+S-Leiter nur noch die markierten und geöffneten Abfahrten. Die Sperrungen und Warnungen der Pisten- und Rettungsdienste sind unbedingt zu beachten! Die Beurteilung der Lawinengefahr erfordert grosse Umsicht und Erfahrung. Wer mehr darüber wissen will, beachte die Hinweise auf den letzten Seiten dieser Broschüre. Skifahren und Snowboarden auf Gletschern Im J+S-Kurs oder -Lager sind Skifahren und Snowboarden nur auf markierten und geöffneten Pisten erlaubt. Das Verlassen der Pisten auf Gletschern ist untersagt. 4 Sicherheit und Umwelt im Schneesport Sicherheit und Umwelt im Schneesport 5
5 Verhalten bei Unfällen Skifahren im Snowboardkurs Snowboarden im Skikurs Hilfeleistung Absichern der Unfallstelle Gekreuzte Skier einstecken Allenfalls Warnposten aufstellen Erste Hilfe Allgemeinzustand des Verletzten erfassen Richtige Lagerung Wundversorgung Wärmeschutz Alarmierung des Rettungsdienstes Ort und Zeit des Unfalls Anzahl Verletzte Art der Verletzung Feststellen des Tatbestandes Personalien von Beteiligten und Zeugen Ort, Zeit und Hergang des Unfalls Gelände-, Schnee- und Sichtverhältnisse Markierung und Signalisation Informationen weiterleiten An Kurs- oder Lagerleiter, J+S-Coach und kantonales J+S-Amt Benachrichtigung der Angehörigen Konsequenzen für den Leiter und die Kurs- oder Lagerleitung Folgendes Sanitäts- und Hilfsmittel stellen einen festen Bestandteil der Ausrüstung eines J+S-Leiters Ski oder Snowboard dar: 1. Verbandspatrone, Pflaster, elastische Binde und Sackmesser 2. Bleistift und Notizblock 3. Notfallblatt mit Telefonnummern von: Kurs- oder Lagerleitung Unterkunft, Pisten- und Rettungsdienst, lokalem Spital oder Notfallarzt, Flugrettung usw. J+S-Coach und kantonalem Sportamt Der Austausch der Mobiltelefonnummern zwischen J+S-Leitern und Jugendlichen ist eine mögliche Sicherheitsmassnahme. Die Kurs- oder Lagerleitung stellt sicher, dass sämtliche J+S-Leiter über das Vorgehen bei einem schwerwiegenden Unfall informiert sind. Beispiel Flugrettung: Was benötigt der Jugendliche? Wer wird in welcher Reihenfolge informiert? usw. Frühzeitige Abklärung, ob alle Teilnehmer bei Unfall versichert sind. Grundsätzlich besteht auf Bundesebene keine J+S-Versicherung. Planung und Auswertung eines J+S-Kurses oder -Lagers werden anhand der fachspezifischen Trainingshandbücher in Zusammenarbeit mit dem J+S-Coach vorgenommen. Will man den Jugendlichen in einem J+S-Kurs- oder -Lagerangebot im Fach Snowboard Skiunterricht oder in einem J+S-Angebot im Fach Skifahren Snowboardunterricht anbieten, sollte der J+S-Coach nach Möglichkeit einen entsprechend anerkannten J+S-Leiter beiziehen. Der Snowboardunterricht in einem J+S-Angebot Skifahren ohne anerkannten Snowboardleiter und der Skiunterricht in einem Snowboardangebot ohne anerkannten Skileiter sind nicht verboten, bergen aber gewisse Probleme in sich. Die Fachleitungen empfehlen, diese Lösung nur in «Notfällen» anzuwenden. Die spezifischen Eigenheiten der Fachrichtungen Skifahren und Snowboard (Unfallrisiken, Material, Gelände, Liftfahren usw.) müssen vor dem Kurs/Lager eingehend abgeklärt werden und sind mit den eingesetzten Leitern zu besprechen (siehe auch J+S-Broschüre «Schneesportlager leiten»). Da der Snowboard- und der Skiunterricht über das pädomotorische Handlungsmodell (pädagogisches, methodisches und technisches Konzept) veranschaulicht werden, möchten die Fachleitungen die Leiter dazu anregen, sich bei Gelegenheit mit dem «anderen» Gerät auseinander zu setzen. Situationsbedingt entscheidet der J+S-Leiter die Reihenfolge vom «Absichern der Unfallstelle» bis zur «Alarmierung des Rettungsdienstes». 6 Sicherheit und Umwelt im Schneesport Sicherheit und Umwelt im Schneesport 7
6 Weitere Informationen Ergänzende Sportarten Für ergänzende Tätigkeiten wie Schlitteln, Schneeschuhlaufen, Mountainbike, Inlineskating, Skateboarden, Wassersport usw. sind die Unfallverhütungsmassnahmen den entsprechenden bfu- (Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung) oder J+S-Informationsblättern zu entnehmen. Umweltbewusstes Verhalten «Skifahrer und Snowboarder achten die Natur und schonen Wald und Wild!» Sie beachten die Eintragungen auf den Orientierungstafeln. Die Wald- und Wildschutzzonen werden im Gelände angezeigt. Folgende Institutionen bemühen sich mittels verschiedener Informationsunterlagen und Kampagnen, die Schneesportler in Bezug auf die Natur- und Umweltproblematik zu sensibilisieren: SKUS (Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten): SAC (Schweizer Alpen Club): Natur- und Umweltorganisationen (zum Beispiel WWF) Weiterführende Hinweise Folgende Institutionen sind mögliche Ansprechspartner zu Sicherheitsthemen im Schneesport und stellen entsprechende Informationsunterlagen zur Verfügung: BASPO (Bundesamt für Sport Magglingen): (J+S Dokumentation) SKUS (Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten): bfu (Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung): SLF (Eidgenössisches Institut für Schneeund Lawinenforschung): SUVA: 8 Sicherheit und Umwelt im Schneesport
Richtlinien. für Skifahrer und Snowboarder. Ausgabe Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten SKUS
Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten SKUS www.skus.ch Richtlinien für Skifahrer und Snowboarder Ausgabe 2001 Ib 0124 Wichtige Hinweise Sie fahren auf eigenes Risiko. Benützen
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