Die tiefenpsychologisch fundierte und analytische Psychotherapie Analyischer und tiefenpsychologischer Ansatz im Vergleich
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- Leon Franke
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1 Die tiefenpsychologisch fundierte und analytische Psychotherapie Analyischer und tiefenpsychologischer Ansatz im Vergleich Teil 1 Grundsätzliche Überlegungen Ausgangssituation der psychoanalytischen Therapie Freuds variable Praxis intensive Kur auf der Couch über einige Monate Freie Assoziation und Abstinenz pragmatische Technik unter Dominanz der rekonstruierenden Deutung Die psychoanalytische Haltung Zum Aufwand: temporärer Mittelpunkt des Lebens Zur Strategie: Veränderung der Grundstruktur Zur Technik: tun, was der Erhellung und Veränderung des Unbewußten dient Übersicht psychoanalytisch einsichts- und strukturorientiert regressionszentriert Entwicklung und Durcharbeitung einer Übertragungsneurose tiefenpsycholog. fundiert psychodynamisch ziel-/symptomorientiert Begrenzung von Regression und Übertragung Bearbeitung reaktualisierter Fokalkonflikte Die Psychotherapierichtlinien von 1967 analytische Psychotherapie als übertragungszentrierte mittelfrequente Langzeitbehandlung tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als konfliktzentrierte niederfrequente Behandlung von mittlerer Dauer später unter Hinzunahme von Sonderformen Definition der tfpt nach den Psychotherapierichtlinien
2 tfpt umfasst ätiologisch orientierte Therapieformen, mit welchen die unbewusste Psychodynamik aktuell wirksamer neurotischer Konflikte unter Beachtung von Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand behandelt werden... mit welchen die unbewusste Psychodynamik aktueller neurotischer Störungen (Konflikt- und Entwicklungsstörungen) unter Beachtung von Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand behandelt werden... Eine Konzentration des Behandlungsprozesses wird angestrebt durch Begrenzung des Behandlungszieles, durch ein vorwiegend problemzentriertes Vorgehen und durch Einschränkung regressiver Prozesse durch Begrenzung auf die Beseitigung der Störung, durch ein vorwiegend problemzentriertes Vorgehen und durch Einschränkung regressiver Prozesse Behandlungsstrategie der Die aktuellen pathogenen Krankheitsfaktoren, - psychosoziale Konflikte oder Belastungen - aktualisierte strukturelle Defizite werden in ihrer aktualgenetischen unbewussten Dimension bearbeitet, d.h. es werden die aktuell wirksamen unbewussten Vorgänge (Ängste, Phantasien, Ich-Funktionen, Ich-Zustände) aufgedeckt und bearbeitet Herr N (28) muss der Beste sein Lernstörung, Verwirrung, Schlafstörung in der Prüfungssituation Fremdmotiviertes Studium, Stolz der Familie Leistungsambivalenz Sie glauben, Sie müssten der Beste sein, um die Anerkennung Ihres Vaters zu erlangen, aber damit verlieren Sie sich selbst immer stärker Bearbeiten: Idealisierung des Vaters da ging es ja wenig um Sie jetzt wehren Sie sich dagegen, wieder in so ein Korsett gepresst zu werden. Der soll Sie respektieren, auch wenn Sie gar nichts wissen. Vielleicht gibt es ja ganz heimlich auch die Idee, Sie schaffen das so Frau F (29) hat Liebeskummer Misstrauen und Verschlossenheit Trotzig-aggressive-intrusive Gegenübertragung Chronische Essstörung: Bulimiarexie Selbstverletzendes Verhalten mehrfache stat. und amb Therapie, Dg Borderline aktuell: Z. n. Suizidversuch nach Partnerschaftsttrennung Dynamik des Suizidversuchs:
3 Idealisierung des Freundes als Selbstobjekt Absturz in die Hoffnungslosigkeit bei der Trennung Bearbeiten Sie löschen sich aus, weil die Trennung in Ihnen das Gefühl wachruft, ausgelöscht zu sein Das Schlimmste ist das Gefühl, vergessen zu sein Zwei Varianten der 1. tfpt als psychodynam. Standardverfahren Auf die aktualisierten Konflikte und ihre Folgen für die psychosoziale Situation zentriert 2. Modifiziertes psychodynam. Verfahren Methoden Auf die Folgen der Entwicklungsstörung und die damit verbundenen Folgeprobleme zentriert Begrenzung auf Teilziele: Bearbeitung des krankheitsrelevanten Konfliktfeldes Konzentration des Prozesses: Begrenzung von Regression und Übertragung Keine Zielbegrenzung: Bearbeitung des Grundkonfliktes und der Aktualisierungen Förderung der therapeutischen Regression und Übertragung Verfahren Einzelbehandlung * im Sitzen Niederfrequenz, 1 Wochenstunde mittlere Dauer, (-100) Sitzungen Kassenfinanzierung nach Begutachtung Einzelbehandlung * im Liegen oder Sitzen 2 3 WStd (160) Stunden Kassenfinanzierung nach Begutachtung Technik Bearbeitung ubw. Aspekte reaktualisierter psychosozialer Konflikte und ihrer Folgen supportive Nutzung der positiven Übertragung Bearbeitung der Dynamik der Persönlichkeit (Grundkonflikte) Analyse der [defen-siven] Übertragung
4 Indikation Patienten des höheren und mittleren Strukturniveaus Modifikationen - Persönlichkeits-störungen Patienten des höheren und mittleren Strukturniveaus Modifikationen - Persönlichkeits-störungen Typische Fälle für Leichtere und mittelschwere Neurosen (mittleres und höheres Strukturniveau) Aktueller (neurotischer oder narzisstischer) Auslösekonflikt Eingrenzung auf umschriebene Grundpathologie kurze / mittlere Dauer Im Gespräch erreichbar, überraschbar Beispiele: Herzneurose nach erstem Kind Depression nach Tod des Partners Suizidversuch nach Trennung in der Partnerschaft Angstneurose nach Mobbing Magenneurose nach Erbschaft Angstneurose nach Arbeitsplatzverlust Schlafstörungen nach Trauma Kontraindikationen Narzisstische Persönlichkeitsentwicklungen (Charakterneurosen) Durchgängige repetitive neurotische Störungen alle chronisch-rezidivierenden Störungen: Psychosomatosen, Borderline-Syndrome, Schmerzstörungen Problemindikationen Akut dekompensierte Persönlichkeitsstörungen Exazerbierte chronische Neurosen Vergebliche und mehrfache Behandlung Teil 2 Behandlung: Umgang mit der therapeutischen Beziehung
5 Definition der tfpt nach den Psychotherapierichtlinien; Eine Konzentration des Behandlungsprozesses wird angestrebt durch Begrenzung des Behandlungszieles, durch ein vorwiegend problemzentriertes Vorgehen und durch Einschränkung regressiver Prozesse Regression Was ist Regression? Veränderungen der psychischen Funktionen in Richtung vorangegangener Entwicklungszustände - in den Ichfunktionen - in der Bezogenheit - im Wünschen und Begehren Regression begrenzen in der tfp Aufrechterhaltung eines möglichst dichten Kontaktes zum pathogenen psychosozialen Konfliktfeld Vermeidung therapeutisch nicht nutzbarer Regressionen ( Maligne Regression, Hilflosigkeit und Abhängigkeit) Regression nutzen in der Belebung unbewußter Phantasien und infantiler Ichstrukturen insbesondere innerhalb der und in Bezug auf die therapeutische Beziehung Wie kann man Regression begrenzen? Die Bedeutung der Behandlung nicht forcieren Nicht auf die therapeutische Beziehung fokussieren Alltagsmäßige Bewertung der Psychotherapie Entgegengesetztes Verhalten fördert die Regression Übertragung Was ist Übertragung? Regressives Denken, Fühlen, Verarbeiten in der Beziehung zum Behandler Zunahme projektiver Mechanismen - Aktualgenetisch: aus der ggw. Psychodynamik - Retrospektiv: Verwechslung mit früheren Personen Übertragungsmanifestationen Übertragungsreaktion: die Manifestation der Aktualdynamik in der Behandlungsbeziehung
6 Übertragungsneurose: die Ausbreitung des Kernkonfliktes in der Behandlungsbeziehung Strategie zur Übertragung In der Begrenzung der Übertragung um am aktuellen Konflikt zu bleiben weil eine Übertr.-Neurose im Rahmen der nicht durchgearbeitet und aufgelöst werden kann In der Förderung der Übertragungsneurose Wie man Übertragung begrenzt in der tfpt Sich so geben, dass man sich nicht für Projektionen anbietet: - Begrenzte Abstinenz (Projektionsschirm) - Persönlich und aktiv Störende Übertragungen frühzeitig bearbeiten Entgegengesetztes Verhalten fördert die Übertragung Umgang mit der Übertragung in der tfpt mild positive Übertragung wird belassen/bestätigt Neurotische Übertragung wird analysiert/gedeutet tfp. Belassen in der Außenübertragung Transposition in die Bonnenübertragung ~Aktualkonflikt ~ Grundkonflikt Gegenübertragung des Therapeuten Gegenübertragungen anerkennen untersuchen und in sich bewältigen Sie sind diagnostisches Rohmaterial, das i.d.r. nicht offengelegt gehört korrektives Beziehungsangebot Korrektiv ist die unerschrockene Einfühlung in die innere Welt d. Pat. ( Empathie ) selbstverständlich unter Beibehaltung einer annehmenden liebevollen Einstellung (Gegenübertragungsarbeit) Literatur: Ermann M (2004) Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Kohlhammer, 4. Aufl., Stuttgart 2004
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