IHK-Kompetenzfeststellung bei Teilqualifikationen
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- Barbara Messner
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 IHK-Kompetenzfeststellung bei Teilqualifikationen Ein neuer Beitrag zur Fachkräftesicherung Klaus Bourdick Geschäftsbereichsleiter IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland
2 Kompetenzfeststellung bei Teilqualifikationen Ein Beitrag der Industrie und Handelskammer zur Sicherung des Fachkräftebedarfes der Zukunft
3 Fachkräftebedarf der Region Hellweg-Sauerland - Prognose Facharbeiter 800 Akademiker 8000 An- und Ungelernte Quelle: IHK Fachkräftemonitor NRW
4 Zielgruppen zur Sicherung des Fachkräftebedarfes / die stille Reserve - Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, insbesondere Berufsrückkehrerinnen - Junge Menschen ohne Berufsabschluss oder junge Menschen mit Startschwierigkeiten - Migranten mit Auslandsqualifikationen, die nicht vergleichbar sind - Ältere Mitarbeiter Qualifizierung mit definierten Ausbildungsbausteinen in Verbindung mit Kompetenzfeststellung durch die IHKs ist eine Lösungsoption für eine schnelle und passgenaue Qualifizierung in Verbindung mit verlässlichen und neutralen Qualifikationsfeststellungen.
5 Was sind Ausbildungsbausteine? Sie sind abgegrenzte und bundesweit standardisierte Einheiten innerhalb der Gesamtstruktur eines Ausbildungsberufsbildes. Sie sind lernergebnisorientiert (outcome orientiert) gestaltet, d. h., es wird aufgezeigt, was Absolventen nach Bearbeitung eines Bausteines können sollen. Sie bilden insgesamt die relevanten berufstypischen und einsatzgebietsüblichen Arbeits- und Geschäftsprozesse ab, die das berufliche Handeln der ausgebildeten Fachkräfte in ihrer Gesamtheit maßgeblich bestimmen und die didaktisch (als Lernprozess sinnvoll) abgebildet werden können. Sie entstehen aus einem ganzheitlichen Ausbildungsberufsbild. Umgekehrt repräsentieren sie in ihrer Gesamtheit die Einheit des Berufsbildes und bilden die Berufsbildpositionen vollständig ab. Bausteine und Weiteres:
6 Warum Ausbildungsbausteine? Behauptung: Ausbildungsbausteine begrenzen nicht, sondern schaffen den Einstieg in eine umfangreiche Qualifizierung. Wo liegt das Problem bei den Zielgruppen? - Frauen, insbesondere Berufsrückkehrerinnen Qualifikationen vorhanden, aber nicht mehr aktuell Zeitliche Belastung durch Familienarbeit - Junge Menschen ohne Berufsabschluss oder junge Menschen mit Startschwierigkeiten Meist wenig Motivation, weil bisher keine Erfolgserlebnisse in der Schule - Migranten mit Auslandsqualifikationen, die nicht vergleichbar sind Qualifikation nur teilweise vorhanden, Sprachprobleme - Ältere Mitarbeiter Angst vor dem Verlassen der Komfortzone
7 Warum Ausbildungsbausteine? Beweise das es geht: Jobstarter Praxis Broschüre Mit Ausbildungsbausteinen zum Berufsabschluss Auszüge: - Die inhaltliche und zeitliche Übersichtlichkeit lässt ein Nahziel erkennen. Ein einlassen wird möglich. - Regelmäßige Kompetenzfeststellungen ermöglichen schnellen Erfolg und verschaffen klar umrissene Kompetenzen. Es zeigt sich: Ich kann doch etwas! - Vertrauen der Teilnehmer in sich selbst schafft weiteres Engagement. 3. Weg NRW oder BAE NRW Die mir bekannten Teilnehmer haben die Maßnahmen in der Regel mit einem Berufsabschluss und zwar in Normalzeit geschafft.
8 Warum eine externe Kompetenzfeststellung durch IHKs? Sicherung der Akzeptanz des Zertifikates auf dem Arbeitsmarkt IHK-Zertifikate sind in der Wirtschaft als verlässlich akzeptiert Arbeitsmobilität macht Vergleichbarkeit notwendig IHKs können bundesweit vergleichbare Kompetenzfeststellungsstandards sicherstellen Siehe hierzu auch:
9 Die Umsetzung: Kompetenzfeststellung bei Teilqualifikationen Träger legt eine Qualifizierungsmaßnahme auf Grundlage von Ausbildungsbausteinen vor IHK gibt nach Prüfung des Konzeptes die Maßnahme frei Träger führt die Qualifizierung durch und meldet anschließend die Teilnehmer zur Kompetenzfeststellung an schriftl., mündl. oder praktische Kompetenzfeststellung mit IHK-Aufgaben (beim Träger) Ergebnisfeststellung durch Kompetenzfeststellungsteam IHK -Zertifikat
10 Grundlegende Rahmenbedingungen der Kompetenzfeststellungen - Nur wenn ein abgestimmtes Qualifizierungskonzept des Bildungsträgers vorliegt - Nur wenn mind. 1/3 der Qualifizierungszeit (netto) im Betrieb erworben wurde - Kompetenzfeststellungen erfolgen schriftlich und mündlich/praktisch mit Gewichtung 1: 1 - Zertifizierungsnachweis nur, wenn mind. 50 Punkte in beiden Teilen erreicht wurden - Beliebig viele Wiederholungen möglich - Entgelt (250 je Baustein netto)
11 Vorteile Die Vorteile Erstmals einheitliche Standards bei Qualifizierungseinheiten und Kompetenzfeststellung unterhalb einer beruflichen Erstausbildung. Valide Kompetenzfeststellung aufgrund neutraler, externer Evaluation (wie im Dualen System der Berufsausbildung). Verlässliches, weil trägerunabhängiges Zertifikat nach erfolgreicher Kompetenzfeststellung. Kurze arbeitsmarktverwertbare Nach- oder Erstqualifikationseinheiten für unterschiedliche Zielgruppen (z. B. SGB III + II, WEGEBAU, IFLAS) möglich.
12 Erste Erfahrungen Großes Interesse am Konzept, aber wenig strukturelle Umsetzung in NRW. Vielfach scheitert es an der Förderung durch SGB II- und SGB III-Träger. Positives Beispiel: Kölner Bildungsmodell Arbeitskreispartner: IHK Handwerkskammer Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk DGB Stadt Köln Agentur für Arbeit Köln Jobcenter Köln
13 Inhalte des Kölner Bildungsmodells Potentialfeststellung im Rahmen eines Eingangsmoduls Modul O Qualifizierung in von IHK und HWK zertifizierten Modulen in Zeiten der Arbeitslosigkeit ggf. auch in Zeiten einer Beschäftigung Begleitung und Betreuung über einen langen Zeitraum (5 Jahre) Größenordnung: rd. 500 Teilnehmer Über einen Zeitraum von bis zu 8! Jahren bekommen Menschen die Möglichkeit, im Rahmen eines modularen Systems einen externen Berufsabschluss zu erlangen. Jedes Qualifizierungsmodul schließt mit einem IHK/HWK Zertifikat ab. Individuelle Begleitung und Betreuung über den gesamten Zeitraum Coaching während der Teilnahme an den Modulen und im Übergang zur sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit Begleitung während der Zeiten der Nichtbeschäftigung durch die Fachkräfte des Jobcenters. Das Ziel ist der Abschluss mit externen Prüfungen bei IHK und HWK.
14 Umsetzung des Modells: Qualifizierungsmodule Von HWK und IHK zertifizierte Teilqualifikationen Betriebsnahe Ausgestaltung Hoher Praktikumsanteil (über 30 %) Finanzierung der Qualifizierung über Bildungsgutschein (FbW) Finanzierung des begleitenden Coachings über 16f SGB II
15 Fachkräfte inklusive!
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