Wassersport und Naturschutz. Güstrow, 18. April 2013
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- Elisabeth Schulze
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1 Mt Wassersport und Naturschutz
2 «4 Gliederung ' Aktuelle Situation, Strukturen, Zahlen, Trends Rechtliche Aspekte zum Wassersport Konfliktpotenzial aus Naturschutzsicht Lösungsansätze Praxisbeispiele (Vorträge) 2
3 Naturraum Güstrow, März
4 Wassersport in Deutschland ) Deutschland verfügt über ca km Bundes- und Landeswasserstraßen im Binnenland sowie ca km 2 Seewasserstraßen an Nord- und Ostsee Der Bundesverband der Wassersportwirtschaft (2007) schätzt die Zahl der Sportboote in Deutschland auf ca , davon bis 7,5 m Länge 4
5 Definition: Wassertourismus Wassertourismus in Deutschland Mit dem W assertourismus verbundene Segmente Maritime Großveranstaltungen Maritimer Industrietourismus (z.b. Werftbesichtigungen) Meeres- / Schifffahrtsmuseen etc. Wassertourismus (im engeren S inne) Wasserwandern (v.a. Kanutourismus) Segeln, Motorbootfahren Bootschartertourismus Surfen, Wasserski Tauchen Angeln I Fischen Schifffahrt Fahrgastschifffahrt Flusskreuz Schifffahrt Hochseekreuzschifffahrt Fährschifffahrt Traditionsschifffahrt Wasserbezogener Tourismus i. w. Sinne Strand- / Badetourismus Campingtourismus am Wasser Strandsport Tret-, Ruderbootverleih im Urlaub Winterwassersport Trendsport (Rafting, Canyoning etc.) etc. Quelle: Hamburg Messe und Kongress GmbH/DTV 2003; BTE/dwif 5
6 Zahl der Wassersportler in Deutschland (2004) L ' SS* Segment Min. Max. Surfen 1,24 Mio 3,80 Mio Tauchen 1,24 Mio 3,20 Mio Segeln 1,24 Mio 2,66 Mio Kanufahren 1,20 Mio 1,38 Mio Motorbootfahren 0,62 Mio 2,83 Mio Angeln 0,90 Mio 1,50 Mio Wasserski 0,48 Mio 1,90 Mio Gesamt 6,80 Mio 17,60 Mio Quelle: BfN, Naturschutz und Wassersport (2004) 6
7 Zahl der Schleusungen
8 Wassersportler in Vereinen S eglerverband M ecklenburg-v orpom m ern (SVMV) 1990 gegründet mit 39 Mitgliedsvereinen Mitgliedsvereine, ca M itglieder Landeskanuverband M ecklenburg-v orpom m ern m LANDESKANUVERBAND MECKlENBUftGVORPOMMERN 1990 e.v HitgfkvIJn Lvuimfnnbumin WunäJn lkidfthtn-k*h»vrrhtinj*f 11!! 2012 ca M itglieder Landesverband M otorbootsport M ecklenburg-vorpom m ern 2012 ca M itglieder 8
9 Verteilung der Segmente des maritimen Tourismus in M-V 1 l_ Landesamt für Umwelt, Marinas /Wasserwanderrastplätze Bootscharter (Konzentration Seenplatte und ) Segeln/Surfen/Wassersport Tauchen/Wasserski/Funsport Kanutourismus Wassersportschulen Surfen (MV & SH in Nordeuropa führend) Tauchen Reviere: Ostsee, Müritz, Feldberger Seen, Schweriner See, Tollensesee, Plauer See, Penzliner See Funsportarten ca Liegeplätze davon ca an der Ostsee- und Boddenküste ca in der Seen- und Flusslandschaft ca Boote > 150 Unternehmen > 86 Unternehmen > 18 Unternehmen > 50 Unternehmen 34 VDWS-Surfschulen (17 davon bieten auch Kitesurfen an) ca. 18 Tauchbasen 13 Tauchshops 5 Wasserskianlagen Quelle: Entwicklungschancen des maritimen Tourismus in -, Studie im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus - (2009) 9
10 Revier Wassersportzahlen Liegeplatzkapazitäten an der Ostseeküste Anzahl Liegeplätze Verein/ Sportgemeinschaft Andere Dauerlieger Gastlieger Wismarbucht-Rostock-Warnemünde ca o o Greifswalder Bodden-Südlicher Strelasund Nördliches und östliches Rügen Hiddensee-nördlicher Strelasund ca ca Fischland Darß-Zingst ca Revier Achterwasser Peenestrom ca Stettiner Haff ca Gesamt ca ca ca ca Bis 2015 wird ein zusätzlicher Bedarf von weiteren Liegeplätzen an der Ostseeküste M-V prognostiziert. Quelle: Standortkonzept für Sportboothäfen an der Ostseeküste (Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung ) 10
11 Ergebnis einer Umfrage zur Belegung der Marinas 14 % Segler Binnenland 15 % Motoryach Küste Mffitayodit Maiafyad~ S a g a l d ta SagpJyadrt Ssps'lclfe Sogaty-achrl Sonstig«, Scnagcs 72% Motoryacht 82 % Segler
12 Aktuelle Trends im Wassersport Zunahme von in der Natur betriebenen Wassersportarten Zunahme der Raumansprüche für die Ausübung der Sportart T- ' jjl Zunehmende Technisierung (Geräteeinsatz) Zunehmende Individualisierung im Wassersport Starke Kommerzialisierung Starke Orientierung an Modetrends ^(Quelle: Akademie für Umweltforschung und -bildung in Europa e.v. 2004) 12
13 Aktuelle Trends im Wassersport Herkömmliche Wassersportarten wie Schwimmen, Segeln oder Paddeln verlieren an Attraktivität der Trend geht in Richtung Technik und intensivem Geräteeinsatz die Natur wird immer mehr zum Sportgerät und zur Kulisse von künstlichen Erlebniswelten die Entwicklung ist gekennzeichnet durch eine allmähliche Trennung / / J r. 7 von Sport und Naturerlebnis zunehmende Individualisierung von Urlaub und Freizeit Der Motivwandel für die Sportausübung in der Natur wird immer mehr zum Problem, je mehr das veränderte Motivverhalten zu einer nicht 13
14 Entwicklungstrends im Wassersport Trend Kanufahren Bootscharter W asserski Angeln Tauchen ^ ^ ^ ^ ^ Maritime Großveranstaltungen ^ Surfen S egeln/m otorboot Quelle: BTE, dwif
15 Rückläufige Tendenzen beim motorisierten Bootstourismus Mögliche Halbierung der Anzahl deutscher Bootseigner in den kommenden 20 Jahren Quelle: MELL, W.D. 2008: Strukturen im Bootsmarkt, FVSF Forschungsbericht Nr. 1, S. 126
16 Rechtliche Aspekte zum Wassersport 1 l_ Landesamt für Umwelt, Grundsätze der Nutzung eines Gewässers werden durch das W asserhaushaltsgesetz (WHG) und die Landesw assergesetze geregelt Gem. 23 Abs. 1 WHG darf jedermann oberirdische Gewässer im Rahmen des G em eingebrauchs nutzen, ohne hierfür eine Erlaubnis oder Bewilligung zu benötigen Der Umfang des Gemeingebrauchs ist im Landeswassergesetz ( 21/22 LWaG) näher definiert; er umfasst aber fast ausschließlich traditionelle Benutzungsformen wie das Baden, Waschen, Viehtränken, Schöpfen mit Handgefäßen, Eissport und das Befahren mit kleinen Fahrzeugen ohne eigene Triebkraft (Ruderboote, Paddelboote, Kajaks u. ä.) 16
17 1 l_ Zur rechtlichen Beurteilung über die Zulässigkeit einer Wassersportnutzung ist es entscheidend, ob es sich um ein Bundes- oder ein Landesgewässer handelt. Das Bundeswasserstraßengesetz (WaStrG) regelt, welche Gewässer zu den Bundeswasserstraßen zählen. Dort gilt die Regel, dass jedermann das Recht hat, Bundeswasserstraßen mit Wasserfahrzeugen zu befahren ( 5 Satz 1 WaStrG). Landeswassergesetzes (LWG) Durch Rechtsverordnung des zuständigen Ministeriums wird im Einvernehmen mit dem Umweltministerium bestimmt, welche Gewässer schiffbar sind, die dann von jedermann mit Wasserfahrzeugen befahren werden dürfen.
18 G e w ä s s e r Schiffbare Gewässer Sonstige Gewässer Bundeswasserstraße Seewasserstraße Landeswasserstraße Binnenwasserstraße Deutschland: ca km Binnenwasserstraßen davon 75 % nat. Gewässer 25 % Kanäle 18
19 1 l_ Nicht anlagengebunden: Ausübung des W assersports Grundsätze der Nutzung eines Gewässers werden durch das Wasserhaushaltsgesetz (WHG), das Wasserstraßengesetz und die Landeswassergesetze geregelt A nlagengebunden z.b. Zulassung von Sportboothäfen, ortsfeste und bewegliche Anlagen wie Bootsstege, Bootseinsatzstellen oder Ankerbojen (Bundeswasserstraße, Landeswasserstraße, sonstige Gewässer) Baurecht, wasser- und schifffahrtsrechtliche Genehmigungen nach Wasserstraßengesetz, Landeswassergesetz, naturschutzfachliche Bewertung 19
20 Führerscheinpflicht Jüngstenschein Grundschein Segelschein für die Kleinen ab 7 Jahre Segelschein für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene Sportbootführerschein Binnen (Segeln / Motor) Pflicht ab 5 PS und 15 m Bootslänge Änderung ab 2013 bis 15 PS führerscheinfrei Sportbootführerschein See - Pflichtschein für Motorbootfahrer und Hochseeskipper Sportküstenschifferschein - Segelschein für Hochseesegler im Küstenbereich Sportseeschifferschein - Segelschein für das Skippern auf erweiterten Küstenmeeren Sporthochseeschifferschein - der Segelschein für weltweite Fahrt
21 Charterscheinregelung ) Seit rund 10 Jahren dürfen auf extra ausgewiesenen Gewässern nach vorheriger Einweisung durch den Vermieter motorisierte Hausboote ohne Führerschein genutzt werden. Müritz-Elde-Wasserstraße Müritz-Havel-Wasserstraße Störwasserstraße (Schweriner See) Peene (Kummerower See Peenestrom) 21
22 Rechtliche Aspekte zum Wassersport Verordnung über das Fahren mit Wassermotorrädern auf Binnenschifffahrtsstraßen (Wassermotorräder-Verordnung) ( ) Verordnung über das Wasserskilaufen auf den Binnenschifffahrtsstraßen (Wasserskiverordnung) ( , geändert ) Müritz-Elde-Wasserstraße (4 Strecken); Störwasserstraße (2 Strecken) Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), 2000/60/EWG Naturschutzrecht (BNatSchG, 2009; NatSchAG M-V, 2010) 20 LNatSch AG M-V (Absatz 1, Satz 1) Zerstörungs- und Beeinträchtigungsverbot von Röhrichten Befahrensregelungsverordnung Küstenbereich - vom 24. Juni 1997
23 1 l_ Der Grad der Auswirkung variiert dabei je nach: der Größe und Art des genutzten Gewässers der betroffenen Arten und Lebensraumtypen der Anzahl der Boote bzw. Schiffe der Art der Boote bzw. Schiffe der Nutzungsdauer des Gewässers im Jahresverlauf dem Verhalten der Nutzer
24 Umweltauswirkungen von Sport- und Freizeitbooten 1 l_ Landesamt für Umwelt, Beunruhigung Gewässerbelastungen Verkehrsfrequentierung Lärmbelästigung Gewässerverunreinigung Ufernutzung, -verbauung
25 1 l_ Lärm em issionen durch Motoren, Generatoren, Unterhaltung, Musik... - A bgasem issionen durch M otoren Öliges Abw asser (Bilgenwasser) / Öl ins W asser (Kanistertanken ) Fäkalhaltiges A bw asser (Schwarzwasser) A b w asse r von Küchen, sanitären Anlagen (Grauwasser) Schadstoffausschw em m ungen z.b. Zink aus Korrosionsschutzanoden, Bestandteile von Antifoulinganstrichen Müll z.b. Zigarettenkippen; Getränkeflaschen, etc. Quellen: AUBE 2004, ECNI 2009, SCHEMEL & ERBGUTH 2000, STMLU 2000
26 Um weltauswirkungen von Sport- und Freizeitbooten Physische G ew ässerbelastungen P hysische S törungen Ankern Wellenschlag Aufwirbelungen Umknicken von Schilfhalmen Herausreißen von Pflanzen Erosionsfolgen am Ufer Störung von Flora & Fauna z.b. Beeinträchtigung der Wasservegetation Rückgang des Fischbestandes durch Angeln Beeinträchtigung von Laichplätzen, Muschelbänken Beunruhigung von Wasservögeln (Vertreibung, Störung der Brutplätze) Quellen: AUBE 2004, ECNI 2009, SCHEMEL & ERBGUTH 2000, STMLU 2000
27 W A S S E R S P O R T r An- und Abfahrt, Parken, Lagern, Campieren, Ein- und Ausstieg ins Gewässer, Infrastrukturentwicklung am Ufer, Art der Wassersportausübung, Scheuchwirkung, Verlärmung, Verschmutzung Art der Belastung Optisch / akustisch mechanisch stofflich Anwesenheit Kulissenwirkung (z.b. Segel) Signalfarben Lärm Unruhe Vertritt & Verdichtung Mechanische Beschädigung Flossen & Ruderschlag Luftblasen Wellenschlag Abfälle, Fäkalien, Urin Nährstoffverlagerung Nährstoffmobilisierung Nährstoffanreicherung Schadstoffe Auswirkungen auf Ökosystem / Biotop Lebensgemeinschaft Tiere / Pflanzen Veränderung Nährstoffbilanz Eutrophierung Verschiebung Artgefüge Reduktion Artenvielfalt Reduktion des Lebensraumes Beunruhigung,Vertreibung Individuenverluste Brut- und Laichverluste Reduktion des Wachstums Quelle: Praxisleitfaden Wassersport & Naturschutz,
28 Fluchtdistanzen von Vögeln A rt Haubentaucher Graureiher Höckerschwan Kormoran Blässralle Schnatterente Tafelente Kolbenente Stockente Gänsesäger Schellente Graugans Reiherente Seeadler M ittlere F luchtdistanz ca. 50 m ca. 50 m ca. 55 m ca. 90 m ca. 90 m ca. 110 m ca. 143 m ca. 145 m ca. 170 m ca. 190 m ca. 195 m ca. 200 m ca. 220 m ca. 225 m Quelle: Die Schweriner Seen - ein bedeutendes Wasservogelrefugium in -; ORM 2007 Scheller, M. & G. Schiew eck: Brut- und Rastvögel auf den Schweriner Seen
29 Fallbeispiel: Schweriner See»Insgesamt kan dass imuso k. S a,<*- Koop, erationsbürofürul u/e e/ne - Ä s r ^ 'Ptenun ' Dichte H Hocti Niedrig Rastvogeldichte Bootsdichte Quelle: Die Schweriner Seen - ein bedeutendes Wasservogelrefugium in - ; ORM 2007 Scheller, M. & G. Schieweck: Brut- und Rastvögel auf den Schweriner Seen
30 Biotopgefährdungen der Binnengewässer, Meere & Küsten Sport- u. Freizeitaktivitäten sowie Tourismus stehen an 6. bzw. 5. Stelle der Faktoren für Biotopgefährdungen der Binnengewässer, Meere & Küsten Quelle: Ricken, U.; Finck, P.; Raths, U.; Schröder, E.; Ssymank, A.: Ursachen der Gefährdung von Biotoptypen in Deutschland. Natur und Landschaft 5/2010
31 1 l_ 1. Sensible Bereiche Meiden Sie das Einfahren in Röhrichtbestände, Schilfgürtel und in alle sonstigen dicht und unübersichtlich bewachsenen Uferpartien. Meiden Sie darüber hinaus Kies-, Sand- und Schlammbänke (Rast- und Aufenthaltsplatz von Vögeln) sowie Ufergehölze. Meiden Sie auch seichte Gewässer (Laichgebiete), insbesondere solche mit Wasserpflanzen. 2. Abstand halten Halten Sie einen ausreichenden Mindestabstand zu Röhrichtbeständen, Schilfgürteln und anderen unübersichtlich bewachsenen Uferpartien sowie Ufergehölzen - auf breiten Flüssen beispielsweise 30 bis 50 Meter. 3. Naturschutzgebiete Befolgen Sie in Naturschutzgebieten unbedingt die geltenden Vorschriften. Häufig ist Wassersport in Naturschutzgebieten ganzjährig, zumindest zeitweilig völlig untersagt oder nur unter bestimmten Bedingungen möglich. 4. Feuchtgebiete Nehmen Sie in "Feuchtgebieten von internationaler Bedeutung" bei der Ausübung von Wassersport besondere Rücksicht. Diese Gebiete dienen als Lebensstätte seltener Tier- und Pflanzenarten und sind daher besonders schutzwürdig. 5. Starten und Anlanden Benutzen Sie beim Landen die dafür vorgesehenen Plätze oder solche Stellen, an denen sichtbar kein Schaden angerichtet werden kann.
32 1 l_ 6. Lebensräume Nähern Sie sich auch von Land her nicht Schilfgürteln und der sonstigen dichten Ufervegetation, um nicht in den Lebensraum von Vögeln, Fischen, Kleintieren und Pflanzen einzudringen und diese zu gefährden. 7. Im Watt Laufen Sie im Bereich der Watten keine Seehundbänke an, um Tiere nicht zu stören oder zu vertreiben. Halten Sie mindestens 300 bis 500 Meter Abstand zu Seehundliegeplätzen und Vogelansammlungen und bleiben Sie hier auf jeden Fall in der Nähe des markierten Fahrwassers. Fahren Sie hier mit langsamer Fahrstufe. 8. Beobachtung Beobachten und fotografieren Sie Tiere möglichst nur aus der Ferne. 9. Sauberes Wasser Helfen Sie, das Wasser sauber zu halten. Abfälle gehören nicht ins Wasser, insbesondere nicht der Inhalt der Chemietoiletten. Diese Abfälle müssen, genauso wie Altöle, in bestehenden Sammelstellen der Häfen abgegeben werden. Benutzen Sie in Häfen selbst ausschließlich die sanitären Anlagen an Land. Lassen Sie beim Stillliegen den Motor Ihres Bootes nicht unnötig laufen, um die Umwelt nicht zusätzlich durch Lärm und Abgase zu belasten. 10. Information Machen Sie sich diese Regeln zu eigen und informieren Sie sich vor Ihren Fahrten über die für Ihr Fahrtgebiet bestehenden Bestimmungen. Sorgen Sie dafür, daß diese Kenntnisse und Ihr eigenes vorbildliches Verhalten gegenüber der Umwelt auch an die Jugend und vor allem an nichtorganisierte Wassersportler weitergegeben werden.
33 Dreistufiges Handlungssystem l * Rechtlicher Rahmen (Befahrensverbote, räuml., zeitl., mengenmäßig) * Freiwillige Vereinbarungen (Nutzungs-)beschränkungen * Lenkungs- und Informationsmaßnahmen (Aufklären geht vor regeln) 33
34 Befahrensregelungen aus Naturschutzgründen (Kanu) 751 Befahrensregelungen auf deutschen Gewässern ganzjährige Befahrensverbote 109 zeitlich befristete Regelungen 263 Sonderregelungen 33 freiwillige Befahrensregelungen (46,07 %) (14,51 %) (35,02 %) ( 4,40 %) Die Zunahme von Sonderregelungen wird vom Deutschen Kanuverband (DKV) begrüßt z.b. Befahren bei ausreichendem Wasserstand, Verbote die Ufer zu betreten, da ein natur- und landschaftsverträglicher Kanusport weiterhin möglich ist
35 Maßnahmen zur Konfliktvermeidung Besucherlenkung Raum- und landschaftsplanerische Vorleistungen Einzelmaßnahmen mit Bezug auf die Objektebene Infrastrukturausbau Zonierung harte" Maßnahmen sanfte Maßnahmen Lage, Qualität und Kapazität (freizeit-) infrastruktureller Einrichtungen Differenzierte räumliche Funktionstrennung von Bereichen intensiver touristischer Nutzung bis hin zu Tabu -Räumen Ge- und Verbote, Geldstrafen gewerbliche Beschränkungen Umweltabgaben für Nutzer Abzäunung etc. Ablenkung: Anziehung: Information-/ Bildungsarbeit: * Gezielte An Interessant Hinweispflanzungen angelegtes, schilder Holzbarrieren gut erhaltenes und Infotafeln Wegerückbau ausreichend Lehrpfade Wassergräben markiertes Wege etc. * Aufschüttungen netz Bojen-/Baum- Spielplätze Schulungen ketten (auf Grillstellen von Multipli Wasser) Schutzhütten katoren etc. Wandergast Seminare stätten Vorträge Aussichts Animation möglichkeiten etc. etc.
36 FFH - Managementpläne ' I Seit 2003 werden in - Managementpläne für 37 FFH- Gebiete erarbeitet, von denen 11 bedeutsam für den maritimen Tourismus sind. Wesentliche Erfahrungen aus dem mehrjährigen Diskussionsprozess sind: Konflikte werden häufig überschätzt Räumliche und zeitliche Differenzierung lösen viele vermutete Konflikte aus Diskussion schafft besseres Verständnis Die Zunahme von Störungen bei erhöhter Nutzungsintensität wird oft überschätzt Mangelnde Information über Schutzanforderungen erklärt Fehlverhalten häufiger als fehlende Bereitschaft Räumliche Differenzierung der Nutzungseinschränkungen und -möglichkeiten setzt Information voraus. Freiwillige Vereinbarungen sind ein Instrument zur Konfliktlösung Naturschutzrechtlich motivierte Befahrensverbote außerhalb festgesetzter NSG sind rechtlich (nicht) möglich Quelle: Entwicklungschancen des maritimen Tourismus in -; Studie im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in 36 - (2009)
37 1 l_ Naturschutzfachlich wertvolle Gebiete sind selten und besonders empfindlich. Ihnen droht Verlust oder sie sind nach einer nachhaltigen Veränderung, wenn überhaupt, erst nach vielen Jahren und Jahrzehnten wieder herstellbar. Die Gebiete sind meist an spezielle Standortbedingungen gebunden. Derartige Standorte verdienen daher aus wasserwirtschaftlicher und naturschutzfachlicher Sicht unseren besonderen Schutz. Der Mensch kann sich dagegen Vorgaben und veränderten R andbedingungen äußerst fle xibe l anpassen. Zitat (leicht geändert): Merkblatt DWA-M 603 Freizeit und Erholung an Fließgewässern, Deutsche Vereinigung fü r Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.v., 2007
38 Wassersport & Naturschutz 1 l_ Landesamt für Umwelt, 38
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