Einführung von Daphne am Münchner Stadtmuseum. Voraussetzungen, Herausforderungen, Fragestellungen
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- Martin Pohl
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1 Einführung von Daphne am Münchner Stadtmuseum...sowie der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, der Villa Stuck und dem Jüdischen Museum München... Voraussetzungen, Herausforderungen, Fragestellungen EDV-Tage Theuern, 22. bis 24. September 2010 Dr. Elisabeth Stürmer, Dr. Bernhard Wörrle Münchner Stadtmuseum
2 Hintergründe Stadtratsbeschluss 2003 Anschaffung einer Museumssoftware für das Münchner Stadtmuseum: Wirtschaftliche Nutzung des Archivbestands des Münchner Fotomuseums Konsolidierungsmaßnahmen digitales Museumsmanagementsystem soll den städtischen Museen zusätzliche Einnahmequellen erschließen: Die [für die Anschaffung des Systems erforderliche] Zusatzfinanzierung wird aus den Einnahmen der Bildrechte an die Stadtkämmerei zurückgezahlt. Im Anschluss daran fließen die Einnahmen dem Budget des Stadtmuseums zu.
3 Herausforderungen Ausgangssituation Vier städtische Museen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und einem Gesamtbestand von über 3 Mio. Objekten Heterogenität der Bestände des Münchner Stadtmuseums Das Münchner Stadtmuseum ist mehr als ein Heimatmuseum Vielfalt als Konzept : Übergreifende Systematik in einem Haus mit zahlreichen Spezialsammlungen und unterschiedlich geführten Inventaren als Voraussetzung für die Einführung einer Museumssoftware Historisch gewachsene Sammlungsbereiche, die zunächst nach Gattungen und Themen, nicht nach Epochen geordnet sind Objekte jeglicher Art und Herkunft: Kunst- und Alltagsgegenstände, Malerei, Graphik, Plakate, Fotografie, Kunsthandwerk, Möbel, Modelle, Münzen, Skulpturen, Puppen, Marionetten, Bühnen, Möbel, Textilien, Waffen, europäische und außereuropäische Musikinstrumente etc.
4 Herausforderungen IT-Strategie der LH München 2003: Microsoft stellt Support für Windows NT 4 ein. Stadtrat beschließt Migration auf Linux + Open Office. Fachanwendungen dürfen nur noch als plattformunabhängige Webanwendungen entwickelt / ausgeschrieben werden. Die städtische IT soll damit unabhängiger werden bei Entscheidungen für Software, Hardware und Beratung. Mehr Wettbewerb im Softwaremarkt. Langfristig bessere Wirtschaftlichkeit und Kostenentlastung des Stadthaushalts.
5 Vergabeverfahren Erste EU-weite Ausschreibung (2006) Nur 3 von über einem Dutzend angebotener Systeme stehen als reine Webapplikation zur Verfügung, davon 2 noch in Entwicklung. Kosten deutlich höher als bei Windowsbasierten Vergleichsprodukten. Zweite EU-weite Ausschreibung (2008) 3 Anbieter kommen in die engere Wahl erhält Robotron (Daphne 2) den Zuschlag.
6 Warum Daphne? Einziges der in Frage kommenden Systeme, das zum Zeitpunkt der Ausschreibung vollständig als Webapplikation zur Verfügung steht (Daphne 1) sowie Einfache Handhabung. Keine / nur kurze Schulungen erforderlich Übersichtlichkeit, Sparsamkeit, schnelle Datenerfassung Selbstlernende Wortlisten" Einbindung der Schlagwortnormdatei (SWD) der Deutschen Nationalbibliothek hierarchisch/logische Begriffsfamilien statt starrer Thesauri" (Robotron-Produktinformationen)
7 Bisherige Erfahrungen Daphne 2 befindet sich derzeit noch in der Entwicklung: Gestaltungsspielraum Relativ hoher Aufwand für Tests, Fehlerbeschreibungen, fachlichen Input etc.
8 Bisherige Erfahrungen Vorteil der Plattformunabhängigkeit (reine Webapplikation) hat seinen Preis: Geschwindigkeit Z. T. vergleichsweise umständliches Handling Vergleichsweise geringe Flexibilität: Änderungen (auch kleinerer Art) können nur vom Hersteller vorgenommen werden.
9 Fazit und Ausblick Im Museumsbereich hat die LH München mit ihrer IT-Strategie (zumindest mittelfristig) das Gegenteil des intendierten Effekts erreicht: Eingeschränkter Entscheidungsspielraum Starke Herstellerabhängigkeit Überdurchschnittlich hohe Kosten Bis mit Daphne Gewinne erzielt werden, wird es noch eine Weile dauern...
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