Wie starten meine Neupflanzungen optimal? Obstbauring
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- Johanna Winkler
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Wie starten meine Neupflanzungen optimal?
2 Wo liegt das Problem? Ausgangslage in Obstkulturen: Keine Fruchtfolge möglich Durch Hagelnetzanlagen oft fixe Fahrgassenbreite Im Wurzelbereich verändert sich die Zusammensetzung von Nematoden, Bakterien, Pilze etc. Jungbäume reagieren mit Wuchsdepressionen langsamer Ertragseintritt kostet viel Geld Sortenkarussell dreht sich schnell
3 Möglichkeiten Was für Möglichkeiten bestehen? Bodenbearbeitung optimieren Optimales Pflanzmaterial verwenden Pflanzlochzugabe Novovit Mykorrhizen Düngung optimieren Blattdüngung Bewässerung Höhere Pflanzdichten Komposteinsatz Erdreich austauschen Pflanzerde Bio Bodenentseuchung
4 Bodenvorbereitung Bodenbearbeitung: Roden und Bodenbearbeitung nur bei trockenem Wetter (Erntehelfer) Spaten und anschliessend fräsen Fahrgassen tiefenlockern Gründüngung Untersaaten mit Tagetes Diverse Möglichkeiten, Verlust eines Jahres
5 Pflanzmaterial Pflanzmaterial hat einen sehr grossen Einfluss: Gut verzweigte Bäume mit ausgereiftem Holz pflanzen Angepasste Unterlage, M9 ist nach wie vor eine verlässliche Unterlage Veredlungshöhe bestimmt das Wachstum stark (Anbauvertrag) Ausgeglichene Pflanztiefe, tief pflanzen bringt (zu) viel Wachstum Herbstpflanzungen wachsen viel besser an Bäume aus dem Kühlraum ca. 1 Tag ins Wasser stellen
6 Pflanzlochbeigaben Pflanzlochbeigaben (Novovit) können Start verbessern: Einfacher Einsatz, eine Hand voll Granulat ins Pflanzloch geben Nach dem ersten Angiessen, Wasserspeicher für ca. 2 Wochen Kleine Mengen Nährstoffe stehen dem Baum zur Verfügung Mäuse meiden mehrheitlich Pflanzen mit Novovit Wachstumsfördernde Wirkung von bis zu 4 Jahren Je grösser das Pflanzmaterial, umso wichtiger ist ein idealer Start Kosten ca Rp. pro Baum
7 Mykorrhizen Anwendungsmöglichkeiten von Mykorrhizen: Pflanzlochzugabe von ca. 50 g, einfach und effizient Düngung mit dem Düngerstreuer auf den Baumstreifen Ideal auf warmen Boden im Sommer Die Sommer-und Herbstmonate sind ideal, da kein Kalkstickstoff, Kunstdünger oder Herbizid ausgebracht werden, welche die Entwicklung erschweren Behandlung im Folgejahr wiederholen Steinobsttagung 27. Januar 2012
8 Mykorrhizen Symbiose von Baum und Mykorrhizen: Die meisten Wildpflanzen leben in Symbiose mit Mykorrhizen Baum gibt Kohlenhydrate ab Mykorrhiza liefert Nährstoffe durch viel grössere Wurzeloberfläche Schutz vor Wurzelpathogenen Erfahrungen im Obstbau noch gering Potenzial ist vorhanden, evt. Düngereinsparungen möglich Stresstoleranz und Leistungsfähigkeit steigt Kosten ca. 15 Rp. pro Baum Steinobsttagung 27. Januar 2012
9 Düngung optimieren Kalkstickstoff N 19%, Ca 40%: Herbizide und fungizide Wirkung Besonders sinnvoll nach dem Hacken von Schnittholz einige Tage Abstand zum Pflanzen sind sehr wichtig, Schäden an Wurzeln Langsamer kontinuierlicher Stickstofffluss Stickstoffabbau nach Bodentemperatur Hohe Kalkwirkung Der Dünger muss frühzeitig ausgebracht werden Eine frühe Düngung fördert den Triebabschluss Nachteile: Kosten, mehrere Durchfahrten nötig, nur Stickstoff
10 Düngung optimieren EntecPerfectN 14%, P 7%, K 17% Mg 2%, S 11%, Spurenelemente: Langsamer kontinuierlicher Stickstofffluss Keine Auswaschung Stickstoffabbau nach Bodentemperatur Der Baum kann Ammonium sehr gut aufnehmen und spart dabei Energie Um ans Ammonium zu gelangen muss der Baum ein aktives Wurzelwachstum betreiben Ein Baum mit einem guten Wurzelwerk ist trockenheitsresistenter und weniger anfällig auf Nährstoffmängel Der Dünger muss früh ausgebracht werden (Anfang März) Weniger Durchfahrten Oft werden 3 kg Entec+ 2 kg Patentkali K 30%, Mg 6%, S 17% gestreut, günstiger Kalk N 42 kg, P 21 kg, K 102 kg, Mg 18 kg, S 64 kg (ev. N-Korrekturen nach Bedarf/Sorten kurz nach der Blüte, Neupflanzungen mit Entec26 im Mai nachdüngen) Eine frühe Düngung fördert einen frühen Triebabschluss
11 Blattdüngung Grundsätzlich sollte die Ernährung über den Boden erfolgen Salzhaltige Blattdünger nicht auf gestresste Pflanzen einsetzen (Kalksalpeter, MAP, Harnstoff etc.) Algenprodukte sind generell sehr verträglich und in Stresssituationen sinnvoll (Algan, Goemar, Algo Vital Plus, Bio Feed Quality, weitere) Azolonist verträglicher und nachhaltiger als Harnstoff und in Junganlagen mit schwachem Wachstum sinnvoll Aminosäure Blattdünger verbessern Stresstoleranz und Vitalität, Netzmittel ersetzen (Trapper, AminoBasic, AminoPlus, Aminosol, weitere) Keine N-haltige Aminosäureblattdünger nach der Blüte (Weisser Hauch) Magnesium, Mangan, Eisen mit Chelaten dem Herbizid beimischen Falls Eisenblattdünger nötig sind, Optifer(Naturprodukt) einsetzen Agrosol im Zellaufbau kann Stresstoleranz erhöhen Pflanzenstärkungsmittel können gezielt eingesetzt Verbesserungen bringen
12 Bewässerung Bewässerung Optimierung der Wachstumsbedingungen (besonders in der Jugendphase) Kombination mit Fertigation möglich Hohe Investitionskosten Hohes Knowhownötig Zugang zu Wasser Wer günstiges, gesundes Wasser hat, kann optimieren Leitungswasser ist teuer und nicht optimal In Kulturen mit hoher Wertschöpfung sinnvoll
13 Höhere Pflanzdichten Hohe Pflanzdichten Hohe Anfangserträge Schnell wieder am Markt mit neuen Sorten Maschineller Schnitt möglich Schmale Fahrgassen nötig Hohe Investitionskosten Wachstum besonders im Gipfel Ausdünnung schwieriger Grosses Know how wichtig
14 Kompost Einsatz Basiert auf der Idee, den vorhandenen Bodenlebewesen Nahrungsquelle zu liefern Massvoller Einsatz, sehr positiv durch Aktivierung der Bodenlebewesen Langfristige Lösung, welche die Bodenmüdigkeit verringern kann Arbeitsintensiv, da relativ grosse Mengen bewegt werden müssen Kostengünstiges Ausgangsmaterial Gefahr von zu viel Nähstoffeintrag (zu viel auf einmal) Gefahr von Verlagerung der Nährstofffreisetzung (N Mineralisierung im Herbst) Gefahr von Antagonisten (Festlegung von Nährstoffen) Wichtig, regelmässige geringe Mengen sind besser als einmal viel
15 Erdreich austauschen Erdreich austauschen Von Fahrgasse in den Baumstreifen Gute Bodendurchlüftung, hohe Mineralisierung Gefahr der Verschlämmung Schlechte Befahrbarkeit nach Bearbeitung Wenig Erfahrungen Interessanter Ansatz
16 Pflanzerde Pflanzerde Gute Starthilfe Arbeitsaufwändig Kostenintensiv Gute Substrate, evt. mit Pflanzlochdünger wichtig Bei schlechtem Substrat, Gefahr von Schäden, Nässe, Antagonisten
17 Bio Bodenentseuchung Biofumigation Früher wurde chemische Bodendesinfektion erfolgreich durchgeführt Biologische Bodenentseuchung durch Senf oder andere Pflanzen Kostenintensiv durch Einarbeiten von Senfsamen Konzentrat Durch Zwischenfrucht mit Sudangras, anschliessende Einarbeitung des Häckselguts Sudangras entwickelt sehr grosse Menge an Gas, welches den Boden desinfiziert Grosse Durchwurzelung und grosse organische Masse Wenig Erfahrungen Verlust 1 Saison Braucht ideale Wachstumsbedingungen Wirkt nicht auf alle Nematoden
18 Zusammenfassung o Ziel? Wie sieht meine optimale Obstanlage aus? o Wieviel bin ich bereit zu investieren? o Wo liegen meine Hauptprobleme? Wer weiss was er will, kann Schritte einleiten Neuanlagen planen, Bäume, System, Bodenvorbereitung Am Anfang muss konsequent investiert und gearbeitet werden Ohne Baumvolumen keine hohen Erträge Der Erfolg liegt in vielen kleinen Optimierungs-Schritten Nachhaltige Bodenpflege zahlt sich langfristig aus Keine übertriebene Einzelaktionen (hohe Blatt- oder Bodendüngungen) Eigene Erfahrungen kritisch hinterfragen aber nicht unterschätzen Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
19 Papst AG Modernes, aktuelles Lagersortiment Flexible Öffnungszeiten Hohe Fachkompetenz Gute Einkaufskonditionen Anrufen und abholen Papst AG, Hamisfeld2a, 8580 Hefenhofen
Düngemittelinformation 5/09
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