Vollkonti-5-Schichtsystem mit Reserveschichten
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- Claus Günther
- vor 7 Jahren
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1 Vollkonti-5-Schichtsystem mit Reserveschichten ein Praxisbericht Fachtagung: flexible Arbeitszeiten in der Ernährungsindustrie BZO, 29. u. 30. März 2006
2 Kurzprofil Tochtergesellschaft von Royal Friesland Foods (NL) Produkte: Haltbare Milchprodukte ca. 200 Arbeitnehmer Umsatz 130 Mio Euro p.a. Schichtsysteme: Tagesschicht Gleitzeit 2-Schichtsystem 5-Schichtsystem 2
3 Ausgangslage Produktionserweiterung aufgrund eines Produktionstransfers Erhöhung der Produktionsmenge von 150 Mio. EH nach 260 Mio. EH Neuinvestitionen in Höhe von 3,3 Mio. Euro Neueinstellung von 40 neuen Mitarbeitern mittelfristige Standortsicherung Voraussetzung: von der 5-Tage-Produktion zur vollkontinuierliche Produktion 04/2002 Vorbereitungsphase Arbeitsgruppe Öffnungsklausel MTV Betriebsvereinbarung 01/2003 Durchführungsphase Einführung 3
4 Charakteristika 5-Schicht-System mit Reserveschichten F= Frühschicht S= Spätschicht N= Nachtschicht = Reserveschicht = Freischicht Schichtgruppe Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Woche 1 Woche 2 Woche 3 Woche 4 Woche 5 A1 F F S S N N N F F S S S N N F F F S S N N B1 S S N N F F S S N N N F F S S S N N F F F C1 N N F F F S S N N F F S S N N N F F S S S D1 F F S S S N N F F F S S N N F F S S N N N E1 F F S S S N N F F F S S N N F F S S N N N Verteilung des Personals auf 5 Schichtgruppen Schichten: Früh-, Spät-, Nacht- Frei- und Reserveschicht Schichtzyklus 5 Wochen kurze Wechsel keine Durchmischung von Schichtgruppen (nur bei Vertretungen) Reserveschichten = Einbringschichten (um vertragliche Arbeitszeit zu erreichen) Reserveschichten decken Vertretung ab Jahresurlaubsplanung Führung eines Zeitsaldos und verstetigter Lohn 4
5 Bewertung aus Sicht des Arbeitgebers Positives interne Reservebildung durch 5. Schichtgruppe ermöglicht überschaubare und einfache Einsatzplanung hohe Flexibilität durch vereinbarte Spielregeln zum Thema Abrufen der Reserveleistung Probleme hoher Erklärungsbedarf aufgrund des komplexen Schichtsystem z. B. Abrechnung von Urlaub und Abwesenheiten in Reserveblöcken Reserveschicht erfordert teilweise breitere Qualifizierung der Mitarbeiter gleichmäßige Verteilung der Reserveschichten zwangsläufig nicht immer möglich 5
6 Bewertung aus Sicht der Arbeitnehmer Positives: feststehender Schichtplan für das ganze Jahr planbare Freizeit kurze Wechsel 2 max. 3 gleiche Schichten lange Ruhezeiten durch Vorwärtsrotation (z.b. Wechsel F > S =24 Std. Ruhezeit) entsprechen arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen geregelte Fehlzeitenvertretung durch Reserveschichten integrierte Jahresurlaubsplanung Zugehörigkeit zu einer Schichtgruppe (eingespielte Teams) keine Durchmischung der Schichtgruppen (nur bei Vertretung) verstetigter Lohn vorher schwankender Zeitlohn, jetzt fester Monatslohn (+Zuschläge) 6
7 Bewertung aus Sicht der Arbeitnehmer Nachteile: nachteilige Arbeitszeiten Samstage, Sonntage, Feiertage, Nachtarbeit nur alle 5 Wochen ein Wochenende garantiert frei Reserveschicht 7 Tage Bereitschaft : Mitarbeiter müssen auch für kurzfristige Vertretungen zur Verfügung stehen Reserveschichten werden bei Engpässen über Gebühr angefordert (führt zu Mehrarbeit) 7
8 Probleme in der Praxis zu viele Überzeiten weil Fehlzeiten nicht immer genau kalkulierbar sind Kapazitätsschwankungen durch Markteinflüsse od. Störfälle Personalreserve zu knapp (vor allem am Anfang durch Einarbeitungsphasen neuer Mitarbeiter) Reserveschichten wurden übermäßig für die Deckung o. g. Spitzen belegt 8
9 Problemlösungen Abbau von Überzeiten durch Absageschichten war in der Phase der Stabilisierung möglich Unterstützung der Abteilungen bei der Schichtplanung zentral durch die Personalabteilung Kontrolle durch BR Bei akuten Problemen wird gemeinsam mit der GL/BL/BR eine Lösung gesucht 9
10 Fazit Es ist nicht das beste System aber auch bei weitem nicht das schlechteste Die Mehrheit der Kollegen möchten nicht wieder zum alten Schichtsystem zurückkehren 10
11 Fragen? 11
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