Positionspapier der Arbeitsgruppe Schule Integration Inklusion der. Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände e.v.

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Positionspapier der Arbeitsgruppe Schule Integration Inklusion der. Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände e.v."

Transkript

1 Positionspapier der Arbeitsgruppe Schule Integration Inklusion der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände e.v. (Noch nicht durch die Mitgliederversammlung beschlossenes Arbeitspapier der DG.) Der Begriff Inklusion wird in Politik und Gesellschaft zurzeit intensiv diskutiert. Die UN-Menschenrechtskonvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, die vom deutschen Bundestag und Bundesrat im Dezember 2008 ratifiziert wurde, fordert die maßgebliche Einbeziehung und Mitwirkung von Menschen mit Behinderungen bei der Ausarbeitung und Umsetzung der sie betreffenden Rechtsvorschriften und politischen Konzepte. Auf dieser Grundlage haben sich die in der Deutschen Gesellschaft vertretenen Verbände von Gehörlosen, Schwerhörigen und Ertaubten, CI-Trägerinnen und Trägern sowie deren Eltern und Fachverbände mit dem Thema Inklusion auseinander gesetzt. Sie erklären, was sie unter Inklusion in der Bildung verstehen und welche Konsequenzen sich daraus für einzelne Bildungsbereiche ergeben. Der Personenkreis, der im Folgenden unter dem Begriff 'Hörgeschädigte' zusammengefasst wird, umfasst Menschen mit Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit und Ertaubung sowie auditiven Verarbeitungsstörungen. Dazu gehören Hörgeschädigte mit weiteren Handicaps wie z. B. kognitive, psychische und körperliche Einschränkung oder eine Hör-Seh- Behinderung. Hörgeschädigte haben unterschiedliche persönliche, soziale, sprachliche und kulturelle Bedürfnisse und Möglichkeiten. 1. Was verstehen wir unter Inklusion? Im Zentrum von Inklusion steht für uns die gleichberechtigte und vollständige, gesellschaftliche Teilhabe sowie die Durchsetzung von Gleichstellung und einer selbstbestimmten Lebensführung aller hörgeschädigten Menschen. Dies ist ein gesellschaftlicher Prozess, der darauf zielt, dass Menschen mit Behinderungen nicht benachteiligt, ausgegrenzt oder nur scheinbar integriert sind, sondern dass die Gesellschaft in der Lage ist, alles bereitzustellen, damit gehörlose, schwerhörige und ertaubte Menschen ohne besondere Erschwernis, nämlich barrierefrei die Bildungsangebote nutzen können. - Inklusion bedeutet Respekt davor, dass gehörlose, schwerhörige und ertaubte Menschen spezielle Bedürfnisse haben. Anpassungsdruck an die Mehrheitsgesellschaft schränkt die Entfaltung der eigenen Möglichkeiten ein. Die personale, sprachliche, kulturelle und soziale Identität unter Einbeziehung der Hörschädigung ist von zentraler Bedeutung für die Fähigkeit zur vollen Teilhabe. Nur selbstbewusste Menschen können ihre Anliegen selbst vertreten. - Inklusion bedeutet, dass unterschiedliche Menschen verschiedene Wege zur Teilhabe an der Gesellschaft benötigen. Gehörlose, schwerhörige und ertaubte Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die zu beachten sind. Eine vollständige Seite 1

2 Integration all dieser Kinder und Jugendlicher in Regelsysteme beinhaltet in der Praxis die Gefahr scheinbarer Integration und tatsächlicher 'Segregation in der Integration'. - Inklusion bedeutet auch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse innerhalb der Gruppe der Hörgeschädigten. Einige kommunizieren bevorzugt in der Deutschen Gebärdensprache, andere hauptsächlich in der Lautsprache oder einer Mischung. - Bildungseinrichtungen sollen ihre Schüler mit diesen verschiedenen Kommunikationsformen fördern und sie darin bestärken, schrittweise selbst die Kommunikationsform bzw, -formen herauszufinden, von der sie am meisten profitieren und die sie am effektivsten nutzen können. - Eine inklusive Gesellschaft akzeptiert und unterstützt die individuelle Entscheidung eines hörgeschädigten Menschen für ihren / seinen Weg im Umgang mit der eigenen Hörschädigung und bevormundet nicht. - Inklusion bedeutet auch, dass sich die spezialisierten Bildungseinrichtungen für Hörgeschädigte für die Gesellschaft öffnen und tatsächliche inklusive Bildung anbieten, damit sie auf die Anforderungen der Teilhabe an der Gesellschaft vorbereiten. Die Fördereinrichtungen für Hörgeschädigte dürfen nicht zu Inseln zur Versorgung von benachteiligten Menschen werden, die als nicht inkludierbar gelten, sondern sollen in der Qualität ihres Angebots aufgewertet werden zu offenen Bildungszentren, die zur Teilhabe befähigen. Inklusion erfolgt nicht von heute auf morgen. Der Wandel soll prozesshaft erfolgen und gehörlose, schwerhörige und ertaubte Menschen müssen daran beteiligt werden. Inklusion soll als Leitbild zur qualitativen Weiterentwicklung von Bildungs- und Erziehungssystemen dienen. Gehörlose, schwerhörige und ertaubte Menschen sind Teil dieses Prozesses und müssen für diesen Wandel ausgerüstet werden. Hierbei ist soziale Kompetenz die Schlüsselqualifikation. Vermittlung sozialer Kompetenzen im Sinne von Empowerment muss grundlegendes Ziel einer dem hörgeschädigten Kind dienenden Pädagogik sein. Da Erfahrungen und die Lernprozesse der Kinder schon von Geburt an maßgeblich und wichtig für ihre gesamte Entwicklung sind, muss es ein grundlegendes Ziel sein, hörgeschädigte Kinder früher, nachhaltiger und individueller im Bezug auf diese Schlüsselqualifikation zu fördern und ihnen somit optimale Entwicklungschancen zu ermöglichen. Hierzu müssen betroffene Eltern intensiv in den Prozess einbezogen werden. Das Recht auf Inklusion hörgeschädigter Menschen bedeutet entsprechend den individuellen Anforderungen insbesondere technische Hilfen zur Sicherstellung der auditiven Teilhabe bei der lautsprachlichen Kommunikation (z. B. Induktionsanlagen, FM Anlagen, Mikroport Anlagen), Gebärdensprachdolmetscher, Schriftdolmetscher und andere Kommunikationshelfer, hörgeschädigtengerecht gestaltete Kommunikationssituationen (z. B. Blickkontakt, Gesprächsdisziplin, Visualisierung, Absicherung des Verstehens, Raumgestaltung), Recht auf Unterricht mit vollständiger textlicher Visualisierung der Unterrichtsinhalte Recht auf einen bilingualen Unterricht / Unterricht mit und in Deutscher Gebärdensprache, Erhaltung und Förderung der Deutschen Gebärdensprache, Förderung der Kommunikationskompetenz der Hörgeschädigten (DGS, LBG, Schriftsprache), Sicherstellung der Sprachwahlfreiheit / Wahl der Kommunikationsform, Seite 2

3 interdisziplinäre umfassende Information und offene Beratung unter Einbeziehung von hörgeschädigten Fachleuten. Eine inklusive Gesellschaft akzeptiert, dass gehörlose, schwerhörige und ertaubte Menschen auch ihre eigene Peergroup benötigen und ihre eigene Kultur pflegen. Sie reflektiert ihre alltäglichen Barrieren sowie bewusste und unbewusste Diskriminierungen und versucht diese gemeinsam abzubauen. 2. Inklusion von Anfang an: Frühförderung und Beratung Frühförderung und Beratung sollen einem ganzheitlichen, ressourcen- und bedürfnisorientierten Ansatz entsprechen und Selbstbestimmung unterstützen. 2.1 Vorüberlegungen Durch die frühe Erfassung der Hörfähigkeit Neugeborener seit dem bieten sich neue Chancen für eine frühe inklusive Förderung. Eltern spielen in der Entwicklung des Kindes eine zentrale Rolle, weshalb eine umfassende, neutrale und interdisziplinäre Beratung eine unverzichtbare Voraussetzung für die sozial-emotionale, sprachliche und kognitive Entfaltung hörgeschädigter Kinder darstellen. Inklusion bedeutet Heterogenität anerkennen und akzeptieren. Inklusion in der Elternberatung bedeutet, unterschiedliche Förderwege und Lebenswege aufzuzeigen, die zu einem selbstbewussten, selbstbestimmten und gesellschaftlich eingebundenen Leben führen. Inklusion bedeutet für die Frühförderkonzepte, die selbstbestimmten Wege der Eltern und ihrer Kinder zu begleiten und zu unterstützen. Nur Eltern, die selbst die Hörschädigung des Kindes akzeptieren und positiv damit umgehen, können Vorbilder für ihre Kinder auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben sein. Daraus ergeben sich grundlegende Prinzipien für die Beratung und Frühförderung. 2.2 Beratung Erstberatung: Die Erstberatung dient der Begleitung und Unterstützung direkt nach der Diagnose zum Auffangen des Diagnoseschocks. Dazu gehört das Aufzeigen der verschiedenen Möglichkeiten, mit der Hörschädigung umzugehen. Der Weg von der Diagnose bis zur Frühförderstelle muss zeitnah erfolgen und besser vernetzt werden. Hier erhalten Eltern Informationen über verschiedene Förderwege ohne Ausschließlichkeit der Methoden sowie Kontaktmöglichkeiten zu den Betroffenenverbänden Elternbegleitung Eltern müssen entlastet und ohne zeitlichen und moralischen Entscheidungsdruck beraten werden. Das Stärken der Elternkompetenz und damit das Schaffen der Akzeptanz von Hörschädigung ist hier das wesentliche Element. Dies gelingt durch Neutralität: Seite 3

4 - Neutralität kann in der Regel nicht durch eine einzelne Person oder Profession gewährleistet werden. Mehrere Personen, die verschiedene Bereiche (Bausteine) abdecken, zeigen ein realistisches Bild von der Vielfalt im Umgang mit Hörschädigung auf. - Gewährleistet wird dies durch ein interdisziplinäres Beratungsteam bestehend aus verschiedenen Fachleuten: Hörgeschädigtenpädagogen, Medizinern, Psychologen, Sozialarbeitern, Sozialpädagogen, hörgeschädigten Beratern. - Ein weiteres zentrales Element der Beratung ist die Vernetzung mit örtlichen und überregionalen Selbsthilfegruppen und Verbänden (z. B. Gehörlosen- und Schwerhörigenbund, CI-Gesellschaft, Bundeselternverband gehörloser Kinder) Bausteine der Beratung Die Beratung sollte anhand folgender, aufeinander abgestimmter Bausteine aufgebaut werden: A. Psychosoziale Beratung hinsichtlich der Bedeutung von Hörschädigung und der Auswirkungen auf das Leben mit dem Kind. Sie soll als Hilfestellung gelten, die Hörschädigung zu akzeptieren (Begleitung der Trauerarbeit). Die Einbindung erwachsener Hörgeschädigter in diese Beratung ist unerlässlich. B. Medizinisch- technische Beratung hinsichtlich einer optimalen Versorgung mit Hörgeräten oder einem CI und weiteren technischen Hilfen. C. Fördermöglichkeiten hinsichtlich einer breiten, wertfreien Darstellung der verschiedenen Fördermöglichkeiten (bilingual, lautsprachlich, gebärdensprachlich) unter Einbezug hörgeschädigter Mitarbeiter. D. Rechtliche Beratung und Informationen über Wege zur Selbsthilfe Was steht den Eltern an Hilfe zu? Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Wo gibt es Selbsthilfegruppen? 2.3 Frühförderung Die unterschiedlichen Förderansätze (hörgerichtet, bilingual, ganzheitlich, Mischformen, etc.) bzw. die verschiedenen Sprachen (Laut- und Gebärdensprache) werden nicht als sich ausschließende Konzepte verstanden, sondern als sich ergänzende Möglichkeiten. Je nach individuellen Voraussetzungen und konkreten Lebensumständen werden mit den Familien zusammen die Förderwege gesucht, die eine möglichst optimale und umfassende Entwicklung für das Kind ermöglichen. Wo es verschiedene Stationen der Frühförderung gibt, müssen diese bis zur Einschulung den Förderrahmen einheitlich gestalten und den Übergang zur Schule gewährleisten. Elemente einer umfassenden und aufeinander abgestimmten Frühförderung sind: Seite 4

5 der aktive Einbezug der Eltern in das Förderkonzept, die Möglichkeit zu einer aufeinander abgestimmten Förderung in Laut-, Schrift- und Gebärdensprache, die Sensibilisierung der Kinder hinsichtlich einer kompetenten Nutzung von medizinisch-technischen Systemen sowie hinsichtlich des Erlernens von Grundlagen der Kommunikationstaktiken und strategien, die Vernetzung mit örtlichen und überregionalen Selbsthilfegruppen (Eltern beraten Eltern) sowie die Herstellung von Kontakten zu anderen hörgeschädigten Kindern, das Angebot von Gebärdenkursen für die ganze Familie, das Angebot von elternunterstützenden Kursen (Umgang mit Hörschädigung in der Familie, Eltern als Vorbilder für den Umgang mit Hörschädigung, Umgang mit technischen Hilfen, Informationen zu Rechten der Eltern), die Einbeziehung hörgeschädigter Erwachsener und Fachleute, z. B. im Rahmen von Partnerprogrammen nach dem Vorbild von Gib Zeit. Inklusion ist ein lebenslanger Prozess, dessen Grundlagen in der Frühförderung geschaffen werden. Im Sinne einer gelingenden Lebensführung sind die genannten Grundsätze unverzichtbar. 3 Schulische Bildung Die Behindertenrechskonvention vom beschreibt in Artikel 24 die volle und gleiche Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Bildung. 3.1 Aufgaben der schulischen Bildung Schulische Bildung von Gehörlosen, Schwerhörigen und Ertaubten erfordert die Beachtung der Besonderheiten beim Aufbau von kommunikativen sowie sozialen und personalen Kompetenzen Aufbau kommunikativer Kompetenz Vollständige und sichere Kommunikation ist eine zentrale Voraussetzung für Inklusion. Zum Aufbau kommunikativer Kompetenz gehören: - das Erlernen eines alltagsnahen Kommunikationsverhaltens, - das Wissen um die Folgen der Hörschädigung in kommunikativen Situationen, - der Aufbau und Erhalt von Freude an Kommunikation und Sprache, - das Erlernen von Kommunikationstaktiken (Aufklären können über die Hörschädigung, kommunikative Bedürfnisse anfordern können), - Hörtraining, Training des Absehens, Training des körpersprachlichen Ausdrucks, - die Unterstützung bei der Entwicklung eines Bewusstseins für die eigenen kommunikativen Möglichkeiten und Grenzen, - der Aufbau der Fähigkeit, über die eigene Sprache zu reflektieren und diese bewusst einzusetzen in Lautsprache und Gebärdensprache, Lesen und Schreiben, - die Nutzung und das Erklären technischer Hilfen und Zusatzgeräte, - das Erlernen des Umgangs mit Gebärdensprachdolmetschern und Schriftdolmetschern. Seite 5

6 3.1.2 Stärkung sozialer und personaler Kompetenz Soziale und personale Kompetenzen sind Schlüssel für gelingende Inklusion. Sie beinhalten: - das Akzeptieren der Hörschädigung als Teil der Persönlichkeit, - die Stärkung des Selbstbewusstseins und der offene positive Umgang mit der Hörschädigung, - das Einüben von Dialogfähigkeit, Diskussionsverhalten, demokratischem Verhalten und Kritikfähigkeit, - die Förderung interkultureller Kompetenz, - die Schaffung von Rahmenbedingungen zur Klärung der eigenen Identität (z. B. durch gemeinsame Erfahrungen in der eigenen Gruppe, Vorbilder) Vermittlung von gleicher und guter Bildung Hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler sollen mit den gleichen nationalen Bildungsstandards unterrichtet werden wie nicht behinderte Schülerinnen und Schüler. Der allgemeine Rahmenlehrplan gilt für alle Kinder unter Einbeziehung ihrer individuellen Lernund Entwicklungsvoraussetzungen. Dies beinhaltet einen vollen Zugang zu den Lerninhalten frei von kommunikativen Hemmnissen. Bei Prüfungen und Vergleichsarbeiten wird Chancengleichheit durch einen Nachteilsausgleich sichergestellt, der kommunikative Barrieren beseitigt Unterrichtsmethoden Um ihrem Auftrag im Sinne einer Inklusion gerecht zu werden, benötigen die Einrichtungen für Hörgeschädigte ein klares Profil. Darüber hinaus benötigen sie fachlich sowie menschlich gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hochwertige Audiopädagogik und Gebärdensprachpädagogik in der Unterrichtspraxis und im Schulleben umsetzen. Der Unterricht soll so gestaltet werden, dass gehörlose, schwerhörige und ertaubte Schüler die Unterrichtsinhalte unabhängig vom Hörvermögen verstehen können. Geeignete Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen beinhalten u. a. - eine möglichst gute technische und akustische Ausstattung der Unterrichtsräume, - vollständige textliche Visualisierung der Unterrichtsinhalte, - eine geprüfte Kompetenz der Lehrkräfte hinsichtlich gebärdensprachlicher, lautsprachbegleitender und lautsprachunterstützender Fähigkeiten auf gutem Niveau, - geeignete Unterrichtsmaterialien, die auch das selbstständige Lernen unterstützen, - das Aufgreifen von Themen aus der Lebenswelt Gehörloser, Schwerhöriger und Ertaubter im Unterricht z. B. im Rahmen eines Unterrichtsfachs Hörgeschädigtenkunde, - das Unterrichtsfach Deutsche Gebärdensprache z. B. als Wahlpflichtfach, - Deutsche Gebärdensprache als Unterrichtssprache. Seite 6

7 3.2 Aufbau von Kompetenzzentren für Hörgeschädigte Ein sinnvolles Modell zur Bündelung der für die schulische Bildung erforderlichen personalen und technischen Ressourcen sind Kompetenzzentren mit einer Stammschule und einer Vielzahl ambulanter und stationärer Dienste. Das Kompetenzzentrum ist mit Fachleuten aus Pädagogik, Psychologie, Medizin, Sozialpädagogik und Technik ausgestattet. Es verfügt über die erforderliche technische Ausstattung und Kompetenz. Das Kompetenzzentrum für Hörgeschädigte hat Verantwortung für Erziehung und Bildung aller gehörlosen, schwerhörigen und ertaubten Kinder aus einer bestimmten Region an verschiedenen Lernorten. Es analysiert die Situation der hörgeschädigten Kinder in ihrem Umfeld, veranlasst entsprechende Maßnahmen und evaluiert deren Erfolg. Das Kompetenzzentrum stärkt die Eltern und Familien und fördert den Kontakt der Kinder in ihren sozialen Netzwerken. Es ist ein Ort der Begegnung, an dem z. B. Seminare zu Erziehungsfragen oder zum Erlernen der Gebärdensprache angeboten werden. Zur Erreichung einer inklusiv arbeitenden Fördereinrichtung sind die persönliche Einstellung, die Ausbildung und Kompetenz der Lehrenden sowie deren Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit den Familien und Fachleuten der verschiedenen Berufe von entscheidender Bedeutung. Gehörlose, schwerhörige und ertaubte Lehrer, Sozialarbeiter, Psychologen und Erzieher sind wichtige Rollenvorbilder für die Kinder und ein unverzichtbarer Bestandteil des Förderteams. Das Kompetenzzentrum ist zuständig für die Realisierung einer inklusiven Beschulung aller schwerhörigen, gehörlosen und ertaubten Kinder. Der Hauptlernort wird aus pädagogischen Gründen unter Einbeziehung der vertretungsberechtigten Eltern festgelegt und regelmäßig überprüft. Zwischen den Lernorten besteht eine unproblematische Durchlässigkeit, damit die Kinder je nach Lebenssituation und Entwicklungsstand den jeweils geeigneten Lernort besuchen können. Unter dem Dach des Kompetenzzentrums soll eine Vielfalt an direkter und indirekter Unterstützung für hörschädigte Kinder geleistet und koordiniert werden Stammschule (Förderschule) Schülerinnen und Schüler, die am Ort der Hörgeschädigtenschule beschult werden, lernen in der Gemeinschaft mit anderen gehörlosen, schwerhörigen und ertaubten Schülern. Durch die Sicherstellung der Kommunikation zwischen den Kindern und mit den Lehrern können sich die hörgeschädigten Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten entwickeln und entfalten. Die Schulen für Hörgeschädigte sind Orte der Bildung einer personalen, sozialen und kulturellen Identität. Sie sind Ausgangspunkte oft lebenslang bestehender Netzwerke und informeller und formeller Unterstützungssysteme. Sie sind eine Wurzel der Gehörlosenkultur und Gebärdensprachgemeinschaft, der Selbsthilfe Schwerhöriger und Ertaubter, über die Empowerment und Teilhabe hörgeschädigter Menschen geschieht. Kinder, die Probleme an den anderen Förderorten des Kompetenzzentrums haben, können an die Stammschule wechseln, dort für eine Zeit lernen, um wieder Anschluss zu gewinnen oder aber ihren Schulabschluss in der Stammschule machen. Seite 7

8 Für die Stammschule ist Inklusion ein zentraler pädagogischer Auftrag. Sie setzt der negativen Stigmatisierung und dem Defizitdenken in der Gesellschaft ein selbstbewusstes und positives Bild entgegen. Sie öffnet sich der Gesellschaft und geht auf sie zu. Beispiele für inklusive Pädagogik in der Stammschule: - Projektarbeit mit flexiblen Lernorten, - Partnerschulen zum gegenseitigen kennen lernen und zum Austausch, mit Sprachbörse und gegenseitiger Hausaufgabenhilfe, - Partnerschaften mit Firmen und gesellschaftlichen Einrichtungen: Gebärdenkurse in Firmen, Informationstag zum Thema Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit und Ertaubung, praktisches kennen lernen von Berufen, - Patenschaften zwischen Kindern der Stammschule und Kindern der Schwerpunktschule bzw. Kindern in der Einzelintegration Schwerpunktschule Schwerpunktschulen sind Regeleinrichtungen mit Klassen, in denen mehrere gehörlose, schwerhörige oder ertaubte Schüler gemeinsam mit nicht hörbehinderten Kindern lernen. In Schwerpunktschulen erleben die hörgeschädigten Schüler sowohl die Gemeinschaft mit anderen Hörgeschädigten als auch das alltägliche Miteinander mit den anderen Kindern aus der Umgebung. Schwerpunktschulen ermöglichen die Bündelung von Kompetenzen und Ressourcen. Erfahrungen in der pädagogischen Arbeit können gesammelt und weitergegeben werden. So lernen Schwerpunktschulen in enger Zusammenarbeit mit den Kompetenzzentren immer besser, wie das gemeinsame Lernen von hörgeschädigten und nicht hörgeschädigten Kindern gefördert werden kann. Das Angebot der Schwerpunktschule richtet sich an alle hörgeschädigten Kinder, ausdrücklich auch an gebärdensprachlich kommunizierende Kinder, die mit einem bilingualen Unterricht gefördert werden. Mit zunehmendem Alter entscheiden die Kinder selbst über ihre bevorzugte Kommunikationsform. Zur Förderung der direkten Verständigung sollen alle Kinder und Lehrer die Möglichkeit erhalten, die Gebärdensprache zu erlernen. Die Klassenfrequenz an den Schwerpunktschulen richtet sich danach, dass für alle Schüler eine Teilnahme am Unterrichtsgeschehen gewährleistet ist. Wichtig sind eine Lernumgebung mit wenig Störlärm und die Möglichkeit von Blickkontakt, um die Mundbilder von Lehrern und Mitschülern sowie Gebärden gut sehen zu können. Ebenso wichtig ist eine Didaktik, die eine permanente visuelle Kontrolle des verbal vermittelten Unterrichtsstoffes ermöglicht. In den Schwerpunktschulen lernen hörgeschädigte und nicht hörgeschädigte Kinder sich aufeinander einzulassen. Es werden Kommunikationsregeln aufgestellt, damit alle Schüler gleiche Voraussetzungen haben, um dem Klassengeschehen folgen zu können. Die Pädagogen übernehmen Verantwortung für die Einhaltung dieser Regeln und reagieren bei Problemen Einzelintegration Einzelintegration gelingt, wenn hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler sowohl am Unterrichtsgeschehen sowie im sozialen Miteinander der Klasse teilhaben (z. B. in der Seite 8

9 Pause), ohne dass dazu gezielte Unterstützungen von außen erforderlich sind. Kriterien für den nachhaltigen Erfolg einer Einzelintegration umfassen kognitive, soziale, emotionale und kommunikative Aspekte. Langjährige Erfahrungen mit der Einzelintegration lassen diese Form in den Fällen allerdings als weniger empfehlenswert erscheinen, in denen eine Vereinzelung in der Integration vorliegt. Ohne andere hörgeschädigte Klassenkameraden sind die Kinder hinsichtlich ihrer sozialen Entwicklung überfordert und haben oftmals Mühe, ihre eigene Identität zu entwickeln. In der Peergroup sind sie oft vereinzelt und es besteht ein großer Anpassungsdruck, die Hörschädigung zu verstecken. Der Weg der Einzelintegration erfordert deshalb umfassende Hilfen und ein besonders hohes Maß an sensibler Unterstützung. Eine Möglichkeit der Förderung von Kindern in der Einzelintegration ist ein regelmäßiges altergerechtes Kompetenztraining, bei dem auch Kontakte zu anderen Hörgeschädigten entstehen. Das Training wird vom Kompetenzzentrum durchgeführt und erfolgt z. B. in Form von Seminaren, Blockveranstaltungen, Ferienangeboten oder eines Ohren- Führerscheins Umgekehrte Integration Ein Beispiel mit ersten positiven Erfahrungen ist die umgekehrte Integration, bei der Kinder, die nicht hörgeschädigt sind, in die Fördereinrichtung aufgenommen werden. Eine zweisprachige Schule kann gebärdensprachliche Kinder mit und ohne Hörschädigung aufnehmen. Das können zum Beispiel hörende Kinder aus Familien mit gebärdenden Angehörigen sein oder Kinder, die ein besonderes Interesse an Gebärdensprache haben. Mehrsprachige Erziehung hat sich bei anderen Sprachen als erfolgreiches Modell für alle Beteiligten erwiesen. 3.3 Lehrerausbildung Beim Aufbau inklusiver Bildung kommt der Ausbildung der Lehrkräfte eine Schlüsselrolle zu. Die Ausbildung in den Fachrichtungen der Hörgeschädigtenpädagogik soll die Befähigung zur Inklusion in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Die Regelschul-Lehrkräfte müssen auf die Arbeit mit schwerhörigen und gehörlosen Schülerinnen und Schülern vorbereitet sein, um professionell handeln zu können und entsprechende Sensibilität im Umgang mit ihnen entwickeln zu können. Die UN-Behindertenrechtskonvention bestimmt in Artikel 24.4: Um zur Verwirklichung dieses Rechts beizutragen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen zur Einstellung von Lehrkräften, einschließlich solcher mit Behinderungen, die in Gebärdensprache ausgebildet sind, und zur Schulung von Fachkräften auf allen Ebenen des Bildungswesens. Diese Schulung schließt die Schärfung des Bewusstseins für Behinderungen und die Verwendung geeigneter ergänzender und alternativer Formen, Mittel und Formate der Kommunikation sowie pädagogische Verfahren und Materialien zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen ein. Seite 9

10 Zur Vertiefung von Fragen inklusiver Bildung stehen folgende Themen im Rahmen der Befassung der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten-Selbsthilfe und Fachverbände an: 1. Inklusive Bildung und Mehrfachbehinderung, 2. Prüfkriterien zum Erfolg von Einzelintegration, 3. negative Folgen von Inklusion - Analyse und Gegenmaßnahmen -, 4. Aus- und Fortbildung von Lehrkräften, 5. hörgeschädigte Pädagogen, 6. Inklusion vor dem Hintergrund des Anspruchs auf lebenslanges Lernen (z. B. berufliche Ausbildung, Studium, berufliche Fort- und Weiterbildung, außerberufliche Bildung). Seite 10

Positionspapier DG Seite 1

Positionspapier DG Seite 1 Inklusion in der Bildung - Gemeinsames Positionspapier der Verbände der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände e. V. Zusammenfassung Für die gleichberechtigte Teilhabe

Mehr

Frühförderung und Entwicklungsberatung Schritt für Schritt das Leben meistern.

Frühförderung und Entwicklungsberatung Schritt für Schritt das Leben meistern. Frühförderung und Entwicklungsberatung Schritt für Schritt das Leben meistern. Schritt für Schritt das Leben meistern das ist für jeden eine Herausforderung! Manchmal gibt es dabei besondere Wege, ein

Mehr

Beratung :: Diagnostik :: Förderung

Beratung :: Diagnostik :: Förderung Interdisziplinäre Frühförderung Beratung :: Diagnostik :: Förderung Treten in den ersten Lebensjahren vom Zeitpunkt der Geburt bis zum Schuleintritt - Entwicklungsauffälligkeiten auf oder droht eine Behinderung

Mehr

Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe

Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe Inhalt Vorwort 3 Zweck des Leitbildes 4 Bildungsauftrag 5 Unterricht 6 Schulmanagement 7 Professionalität der Lehrperson 8 Schulkultur 9 Aussenbeziehungen 10 Vom Leitbild

Mehr

Die Arbeit in Mutter-Kind-Einrichtungen: Eine fachliche und persönliche Herausforderung

Die Arbeit in Mutter-Kind-Einrichtungen: Eine fachliche und persönliche Herausforderung Die Arbeit in Mutter-Kind-Einrichtungen: Eine fachliche und persönliche Herausforderung In Mutter-Kind-Einrichtungen leben heute Frauen, die vielfach belastet sind. Es gibt keinen typischen Personenkreis,

Mehr

Sonnenburg * Soziale Dienste von Mensch zu Mensch

Sonnenburg * Soziale Dienste von Mensch zu Mensch Sonnenburg gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt) Dunckerstraße 13 // 10437 Berlin // Telefon 030 / 449 81 33 // Fax 030 / 440 416 32 // info@sonnenburg-berlin.de // sonnenburg-berlin.de Geschäftsführer:

Mehr

EHRENAMT IN DER HOSPIZARBEIT

EHRENAMT IN DER HOSPIZARBEIT EHRENAMT IN DER HOSPIZARBEIT ZEHN BAUSTEINE ZUR ERARBEITUNG EINES LEITBILDES Ergebnis aus der DHPV-Arbeitsgruppe Ehrenamt, Stand 26.05.2011 Gerda Graf, Martin Klumpp, Ursula Neumann und Horst Schmidbauer

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Baustelle Inklusion? - Leben und Arbeiten mit Handicap

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Baustelle Inklusion? - Leben und Arbeiten mit Handicap Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Baustelle Inklusion? - Leben und Arbeiten mit Handicap Das komplette Material finden Sie hier: Download bei School-Scout.de II Gesellschaft

Mehr

Kooperationsvereinbarung

Kooperationsvereinbarung LWL - Schulen Kooperationsvereinbarung zwischen der Schule am Leithenhaus, LWL-Förderschule (FöS), Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation, Bochum, vertreten durch die Schulleitung Frau Dr. Renate Printzen

Mehr

in Kinderschuhen Möglichkeiten und Wege der Partizipation Kinder unter drei Franziska Schubert-Suffrian 21. April 2010

in Kinderschuhen Möglichkeiten und Wege der Partizipation Kinder unter drei Franziska Schubert-Suffrian 21. April 2010 in Kinderschuhen Kinder unter drei Möglichkeiten und Wege der Partizipation Franziska Schubert-Suffrian 21. April 2010. Partizipation in Kindertageseinrichtungen Franziska Schubert-Suffrian Michael Regner

Mehr

Achtes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) - Kinder- und Jugendhilfe. 1 Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe

Achtes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) - Kinder- und Jugendhilfe. 1 Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe Achtes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) - Kinder- und Jugendhilfe 1 Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe (1) Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung

Mehr

gastfreunde Begleiten, Beraten und Betreuen Ambulante Betreuungsangebote für Menschen mit psychischer Erkrankung Perspektive Leben.

gastfreunde Begleiten, Beraten und Betreuen Ambulante Betreuungsangebote für Menschen mit psychischer Erkrankung Perspektive Leben. gastfreunde Begleiten, Beraten und Betreuen Ambulante Betreuungsangebote für Menschen mit psychischer Erkrankung Perspektive Leben. Die Sozialtherapeutischen Einrichtungen der AWO Oberbayern auch entfernte

Mehr

Unternehmensphilosophie

Unternehmensphilosophie Unternehmensphilosophie Unsere Grundlagen Unsere Ziele Unser Handeln Diese Unternehmensphilosophie beschreibt das Selbstverständnis des Kolping-Bildungswerkes Württemberg e. V. Sie ist Grundlage für unsere

Mehr

SCHULINTEGRATION IN KONZEPTION REGEL- UND FÖRDERSCHULEN 54 SOZIALGESETZBUCH XII

SCHULINTEGRATION IN KONZEPTION REGEL- UND FÖRDERSCHULEN 54 SOZIALGESETZBUCH XII KONZEPTION SCHULINTEGRATION IN REGEL- UND FÖRDERSCHULEN GEMÄß 54 SOZIALGESETZBUCH XII UND 35A SOZIALGESETZBUCH VIII EINE KOOPERATION DER LEBENSHILFE HAMM UND DER KOLPING-BILDUNGSZENTREN WESTFALEN 1 Vorwort

Mehr

Schulprogramm GS Radeburg. Kopplung: Jahresablaufplan Fortbildungskonzept Methodencurriculum

Schulprogramm GS Radeburg. Kopplung: Jahresablaufplan Fortbildungskonzept Methodencurriculum Schulprogramm GS Radeburg Kopplung: Jahresablaufplan Fortbildungskonzept Methodencurriculum WERTEBEWUSSTSEIN Chancengleichheit Vorbereitung auf ein lebenslanges Lernen WISSEN HOHE SPRACHHANDLUNGSKOMPETENZ

Mehr

Ergänzende Bestimmungen zur Verordnung zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer

Ergänzende Bestimmungen zur Verordnung zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Ergänzende Bestimmungen zur Verordnung zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung RdErl. d. MK v. 31.1.2013-32-81006/2 - VORIS 22410 01 70 00 001- Bezug: Verordnung zur Feststellung

Mehr

I N F O R M A T I O N

I N F O R M A T I O N I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Sozialreferent LH-Stv. Josef Ackerl am 30. Oktober 2012 zum Thema "Regionale Kursangebote für Menschen mit Beeinträchtigung" Erwachsenenbildung im Sinne der

Mehr

Regionale Serviceagentur Ganztägig lernen Baden-Württemberg

Regionale Serviceagentur Ganztägig lernen Baden-Württemberg Regionale Serviceagentur Ganztägig lernen Baden-Württemberg Erweiterte Lernchancen an Ganztagsschulen Cathrin Michael-Koser Serviceagentur Ganztägig lernen Baden- Württemberg Quelle: Fischer, Holtappels,

Mehr

Leitbild Bildung des Landkreises Elbe-Elster

Leitbild Bildung des Landkreises Elbe-Elster Leitbild Bildung des Landkreises Elbe-Elster Bildungsleitbild für den Landkreis Elbe-Elster Mit unserem Bildungsleitbild definieren wir die Ziele und setzen den Rahmen für die Gestaltung der Bildungslandschaft

Mehr

Diakonie Neuendettelsau Orte für Kinder

Diakonie Neuendettelsau Orte für Kinder Diakonie Neuendettelsau Orte für Kinder Einrichtungen in der Diakonie Neuendettelsau Orte für Kinder - Einrichtungen in der Diakonie Neuendettelsau Kindertagesstätten, Kinderkrippen, Kinderhorte, Heilpädagogisch

Mehr

Konzeption des Sozialdienstes

Konzeption des Sozialdienstes Konzeption des Sozialdienstes Inhalt 1 Was beinhaltet die Konzeption?... 2 2 Was leistet der Sozialdienst?... 3 2.1 Einzelpersonenorientierte Leistungen... 3 2.2 Gruppenbezogene pädagogische Leistungen...

Mehr

Die Grundschule Hillegossen als gesundheitsfördernde Schule Stand: Nov.2008

Die Grundschule Hillegossen als gesundheitsfördernde Schule Stand: Nov.2008 Die Grundschule Hillegossen als gesundheitsfördernde Schule Stand: Nov.2008 Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen

Mehr

Kooperation, Vernetzung, Kompetenzerweiterung - Zur Innovation in der sonderpädagogischen Professionalisierung

Kooperation, Vernetzung, Kompetenzerweiterung - Zur Innovation in der sonderpädagogischen Professionalisierung Department für Pädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl Lernbehindertenpädagogik, Prof. Dr. Ulrich Heimlich Forschungsstelle integrative Förderung Kooperation, Vernetzung, - Zur Innovation in der sonderpädagogischen

Mehr

Eröffnungsrede der. Ministerin für Schule, Jugend und Kinder NRW. Ute Schäfer. für die 2. Kölner ADHS-Fachtagung. am 26./27.

Eröffnungsrede der. Ministerin für Schule, Jugend und Kinder NRW. Ute Schäfer. für die 2. Kölner ADHS-Fachtagung. am 26./27. Eröffnungsrede der Ministerin für Schule, Jugend und Kinder NRW Ute Schäfer für die 2. Kölner ADHS-Fachtagung am 26./27. März 2004 Ich freue mich, dass Sie mich zu Ihrer 2. Fachtagung hier in Köln eingeladen

Mehr

Unser Leitbild. Was macht uns als Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt aus? Was wollen wir gemeinsam als Lebenshilfe erreichen?

Unser Leitbild. Was macht uns als Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt aus? Was wollen wir gemeinsam als Lebenshilfe erreichen? Unser Leitbild Unser Leitbild Das Leitbild ist eine gemeinsame Orientierungsgrundlage für das berufliche Handeln innerhalb der Lebenshilfe. Es trifft Aussagen zum Selbst - verständnis, zu den Zielen, zum

Mehr

Die Bedeutung des Schulsports für lebenslanges Sporttreiben

Die Bedeutung des Schulsports für lebenslanges Sporttreiben Die Bedeutung des Schulsports für lebenslanges Sporttreiben Gemeinsame Erklärung der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, des Präsidenten des Deutschen Sportbundes und des Vorsitzenden der Sportministerkonferenz

Mehr

Das Anschreiben. Eine kleine Einführung

Das Anschreiben. Eine kleine Einführung Das Anschreiben Eine kleine Einführung Das Anschreiben Deine Bewerbungsmappe enthält: das Anschreiben deinen Lebenslauf dein Abschlusszeugnis wichtige Dokumente wie z.b. eine Bescheinigung für einen Computerkurs

Mehr

Wer macht Inklusion? Der Beitrag der Aktion Mensch: Locken oder Lenken? BeB Bundeskongress für Führungskräfte, Bergisch Gladbach, 23.04.

Wer macht Inklusion? Der Beitrag der Aktion Mensch: Locken oder Lenken? BeB Bundeskongress für Führungskräfte, Bergisch Gladbach, 23.04. Wer macht Inklusion? Der Beitrag der Aktion Mensch: Locken oder Lenken? BeB Bundeskongress für Führungskräfte, Bergisch Gladbach, 23.04.2012 Agenda 1) Inklusion ein gesellschaftlicher Prozess mit besonderer

Mehr

Auf dem Weg in eine neue Kommunalpolitik: Örtliche Teilhabeplanung für Menschen mit Behinderung

Auf dem Weg in eine neue Kommunalpolitik: Örtliche Teilhabeplanung für Menschen mit Behinderung Auf dem Weg in eine neue Kommunalpolitik: Örtliche Teilhabeplanung für Menschen mit Behinderung Workshop B Inklusionsorientierte kommunale Teilhabeplanung Zumutung oder wegweisender Impuls für Groß- und

Mehr

Fachtag Hilfeplankonferenz Herford, 10./11.5.2012. Wozu brauchen wir die HPK? Ulrich Krüger, Aktion Psychisch Kranke

Fachtag Hilfeplankonferenz Herford, 10./11.5.2012. Wozu brauchen wir die HPK? Ulrich Krüger, Aktion Psychisch Kranke Fachtag Hilfeplankonferenz Herford, 10./11.5.2012 Wozu brauchen wir die HPK? Ulrich Krüger, Aktion Psychisch Kranke Wozu?????? Psychisch kranke Menschen erhalten bedarfsgerechte Hilfen. Aktion Psychisch

Mehr

Informationselternabend 28.03.2012

Informationselternabend 28.03.2012 Von der Integration zur Inklusion mit dem Index für Inklusion seit 2009 Informationselternabend 28.03.2012 30.03.2012 Indexteam 2011-12 1 Das Indexteam stellt heute unsere Inklusionsblume 2012 vor! Wie

Mehr

Das professionelle Selbst

Das professionelle Selbst Das professionelle Selbst Prof. Dr. Karl-Oswald Bauer, Universität Osnabrück Jena, September 2005 www.karl-oswald-bauer.de 1 Motto Zur Persönlichkeit kann niemand erziehen, der sie nicht selber hat. C.

Mehr

Sicherheit und Alltagsstrukturierung durch Ansätze der Unterstützten Kommunikation

Sicherheit und Alltagsstrukturierung durch Ansätze der Unterstützten Kommunikation Sicherheit und Alltagsstrukturierung durch Ansätze der Unterstützten Kommunikation Ulrike Mattle Sonderschul-, Gehörlosen- und Schwerhörigen Lehrerin Mitarbeiterin im Therapiezentrum der NLA Sprache ermöglicht

Mehr

Frauen helfen Frauen e.v. Lübeck. Aufbruch. Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben

Frauen helfen Frauen e.v. Lübeck. Aufbruch. Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben Frauen helfen Frauen e.v. Lübeck Tätigkeitsfelder: Autonomes Frauenhaus Sozialpädagogischer Familienhilfe/ Hilfen zur Erziehung Berufliche Bildung Wege entstehen beim

Mehr

Woran wollen wir den Erfolg von Inklusionsmaßnahmen ablesen?

Woran wollen wir den Erfolg von Inklusionsmaßnahmen ablesen? Woran wollen wir den Erfolg von Inklusionsmaßnahmen ablesen? Katrin Brenner Dezernentin für Jugend, Schule, Soziales, Senioren, Sport und Gesundheit - Stadt Iserlohn - Inklusion UN-Behindertenrechtskonvention,

Mehr

Heimat und Identität in der Einwanderungsgesellschaft

Heimat und Identität in der Einwanderungsgesellschaft Heimat und Identität in der Einwanderungsgesellschaft Vorbemerkungen Deutschland ist ein in der Welt angesehenes Land. Viele Menschen aus der ganzen Welt sind in den letzten 60 Jahren aus verschiedenen

Mehr

Barrierefreiheit und Inklusion in Kindergärten im Lande Bremen

Barrierefreiheit und Inklusion in Kindergärten im Lande Bremen BREMISCHE BÜRGERSCHAFT Drucksache 18/493 Landtag 18. Wahlperiode 03.07.12 Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage der Fraktion der SPD Barrierefreiheit und Inklusion in Kindergärten im Lande Bremen Antwort

Mehr

LEITLINIEN CREGLINGEN, FREUDENBACH UND OBERRIMBACH DER STÄDTISCHEN KINDERGÄRTEN. Stadt MIT IDEEN

LEITLINIEN CREGLINGEN, FREUDENBACH UND OBERRIMBACH DER STÄDTISCHEN KINDERGÄRTEN. Stadt MIT IDEEN LEITLINIEN DER STÄDTISCHEN KINDERGÄRTEN CREGLINGEN, FREUDENBACH UND OBERRIMBACH C r e g l i n g e n F r e u d e n b a c h O b e r r i m b a c h Eine Gemeinde kann ihr Geld nicht besser anlegen, als dass

Mehr

Behinderte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Übergang Schule - Beruf. Angelika Langenohl-Weyer

Behinderte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Übergang Schule - Beruf. Angelika Langenohl-Weyer Behinderte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Übergang Schule - Beruf 1 Kulturen gehen unterschiedlich mit Behinderungen um, die Einstellung ist abhängig von: - Integration von Behinderten

Mehr

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur inklusiven Schule

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur inklusiven Schule Niedersächsisches Kultusministerium Die wichtigsten Fragen und Antworten zur inklusiven Schule Niedersächsisches Kultusministerium Schiffgraben 12 30159 Hannover E-Mail: pressestelle@mk.niedersachsen.de

Mehr

Außendifferenzierung und Förderung durch bilingualen Unterricht

Außendifferenzierung und Förderung durch bilingualen Unterricht Förderkonzept der Grundschule Dresselndorf Situationsanalyse An der Grundschule Dresselndorf werden im Schuljahr 2014/2015 103 Kinder unterrichtet. 44 Prozent der Kinder haben einen Migrationshintergrund.

Mehr

Jugendstudie Baden-Württemberg 2013 Jugendstiftung Baden-Württemberg: www.jugendstiftung.de

Jugendstudie Baden-Württemberg 2013 Jugendstiftung Baden-Württemberg: www.jugendstiftung.de Jugendstudie Baden-Württemberg 2013 Gemeinsames Projekt von Jugendstiftung Baden-Württemberg und Landesschülerbeirat: Jugendliche befragen Jugendliche Finanziell unterstützt aus Mitteln des Ministeriums

Mehr

Inklusive Bildung in Schleswig-Holstein

Inklusive Bildung in Schleswig-Holstein in Schleswig-Holstein Christine Pluhar Inklusionsbeauftragte der Ministerin für f r Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein Mariaberg, 19.10.2012 Begriffsbestimmung Inklusive Bildung: qualitativ

Mehr

Sozialpartnervereinbarung vom Einstieg zum Aufstieg. Baden-Württemberg

Sozialpartnervereinbarung vom Einstieg zum Aufstieg. Baden-Württemberg Sozialpartnervereinbarung vom Einstieg zum Aufstieg Baden-Württemberg Sozialpartnervereinbarung vom Einstieg zum Aufstieg Wesentlicher Beitrag zur Stärkung des Fachkräftepotentials in Baden-Württemberg.

Mehr

Partizipation von Kindern Freiräume aktiv mitgestalten

Partizipation von Kindern Freiräume aktiv mitgestalten Partizipation von Kindern Freiräume aktiv mitgestalten Workshop Kinderbüro Basel Bettina Winkler 20. November 2015 Das Kinderbüro Basel Ist als Verein organisiert Ist Anlauf- und Fachstelle für Kinderanliegen

Mehr

Handlungsfelder der onkologischen Pflege

Handlungsfelder der onkologischen Pflege Handlungsfelder der onkologischen Pflege Erläuterung anhand des Modells von Corbin und Strauß Sibylle Reimers Onkologische Fachpflegekraft UKE Hamburg Gliederung Das Corbin-Strauß-Modell Die Handlungsfelder

Mehr

Unser Leitbild Juni 2012

Unser Leitbild Juni 2012 Unser Leitbild Juni 2012 Jobcenter team.arbeit.hamburg E-Mail: jobcenter-team-arbeit-hamburg@jobcenter-ge.de www.team-arbeit-hamburg.de Präambel Wir unterstützen erwerbsfähige Leistungsberechtigte darin,

Mehr

JUNGEN MENSCHEN IN IHRER VIELFALT BEGEGNEN!

JUNGEN MENSCHEN IN IHRER VIELFALT BEGEGNEN! Wir bieten Hilfe an. JUNGEN MENSCHEN IN IHRER VIELFALT BEGEGNEN! Leitlinien Inklusion der Stadt Frankfurt am Main 2 Leitlinien Inklusion der Stadt Frankfurt am Main / Stand 06. Februar 2013 LEICHTE SPRACHE

Mehr

Der Prozess der Inklusion an Bremer Schulen (strukturelle Perspektiven) Inklusion An allen Schulen nehmen Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen am Unterricht teil. Heterogenität

Mehr

Krankheitsbilder und Behinderungen Geistige Behinderung

Krankheitsbilder und Behinderungen Geistige Behinderung 1. Mögliche Ursachen einer geistigen Behinderung sind: Missbrauch von Suchtmitteln (Alkohol, Drogen, Tabletten) vor und während der Schwangerschaft, Einnahme von Medikamenten, schwere gesundheitliche Probleme

Mehr

Praxissemester in der Fünftage-/ Tagesgruppe

Praxissemester in der Fünftage-/ Tagesgruppe Praxissemester in der Fünftage-/ Tagesgruppe Was ist eine Fünftage-/Tagesgruppe? eine Fünftage-/Tagesgruppe ist eine stationäre bzw. teilstationäre Maßnahme der Kinder- und Jugendhilfe nach 34/ 32 SGB

Mehr

Ausschuss im AUSSERSCHULISCHES LERNEN

Ausschuss im AUSSERSCHULISCHES LERNEN Ausschuss im AUSSERSCHULISCHES LERNEN NEUE PERSPEKTIVEN FÜR SCHULE UND KITA: Die Vernetzung mit Lernorten eröffnet Schulen und Kitas neue Perspek tiven. Lernorte sind überall dort, wo Menschen ihre Kompetenzen

Mehr

Sozialpädiatrisches Zentrum

Sozialpädiatrisches Zentrum Sozialpädiatrisches Zentrum Kindern eine Zukunft geben Kompetenz für Kinder und Familien in Bildung Erziehung Diagnostik Beratung Therapie Ein herzliches Willkommen Sozialpädiatrisches Zentrum ein Ort

Mehr

Inklusion Herausforderungen und Stolpersteine

Inklusion Herausforderungen und Stolpersteine Inklusion Herausforderungen und Stolpersteine Inklusion Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft Politische, pädagogische (didaktische Ebene) Anerkennung, Gleichstellung, Chancengleichheit Differenzlinien

Mehr

Konzept zum Umgang mit Hausaufgaben an der Peter-Härtling-Schule

Konzept zum Umgang mit Hausaufgaben an der Peter-Härtling-Schule Konzept zum Umgang mit Hausaufgaben an der Peter-Härtling-Schule 1. Rechtliche Vorgaben Sinn und Zweck Hausaufgaben sollen den Unterricht ergänzen und den Lernprozess der Schüler unterstützen. Sie dienen

Mehr

Unsere Vision. Jugendliche in der Stadt Bern. sind gesund, fühlen sich wohl und wachsen in einem unterstützenden Umfeld auf;

Unsere Vision. Jugendliche in der Stadt Bern. sind gesund, fühlen sich wohl und wachsen in einem unterstützenden Umfeld auf; Unsere Vision Jugendliche in der Stadt Bern sind gesund, fühlen sich wohl und wachsen in einem unterstützenden Umfeld auf; übernehmen Verantwortung bei der Gestaltung ihrer Lebenswelt und ihrer Zukunft;

Mehr

Ganztagsschule in Hessen. Formen, Rechtsgrundlagen, Qualitätsmerkmale

Ganztagsschule in Hessen. Formen, Rechtsgrundlagen, Qualitätsmerkmale Ganztagsschule in Hessen Formen, Rechtsgrundlagen, Qualitätsmerkmale Serviceagentur Ganztägig lernen Hessen Jürgen Wrobel 06.10.2012 3 kleine Gedankenexperimente: Mutter / Vater Lehrerin / Lehrer Schülerin

Mehr

SAFE SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN

SAFE SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN SAFE SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN Ein Programm zur Förderung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kind Die Bindungssicherheit eines Kindes ist ein zentraler Faktor für seine spätere Entwicklung.

Mehr

Die Zusammenfassung in leicht verständlicher Sprache hat capito Berlin geschrieben. www.capito-berlin.eu

Die Zusammenfassung in leicht verständlicher Sprache hat capito Berlin geschrieben. www.capito-berlin.eu Seite 2 Dieses Heft wurde herausgegeben von: Deutsche UNESCO-Kommission e.v. Colmantstraße 15 53115 Bonn und Aktion Mensch e.v. Heinemannstraße 36 53175 Bonn Die Zusammenfassung in leicht verständlicher

Mehr

Inklusion in Freiburg Fachtag Lebenswirklichkeiten 28.Oktober 2013 Stadt Freiburg Amt für Kinder, Jugend und Familie

Inklusion in Freiburg Fachtag Lebenswirklichkeiten 28.Oktober 2013 Stadt Freiburg Amt für Kinder, Jugend und Familie Inklusion in Freiburg Fachtag Lebenswirklichkeiten 28.Oktober 2013 Stadt Freiburg Amt für Kinder, Jugend und Familie Geschichte der Behindertenrechtskonvention Der Begriff der Inklusion leitet sich aus

Mehr

Arbeitsfelder, Zielgruppen und. Arbeitsfelder, Zielgruppen und Organisationen der Sozialen Arbeit. Vorlesung Prof. Dr. Ulrike Urban-Stahl

Arbeitsfelder, Zielgruppen und. Arbeitsfelder, Zielgruppen und Organisationen der Sozialen Arbeit. Vorlesung Prof. Dr. Ulrike Urban-Stahl Arbeitsfelder, Zielgruppen und Organisationen der Sozialen Arbeit Vorlesung Download von Materialien zur Vorlesung www.asfh-berlin.de/hsl/urban Kurse und Seminare Arbeitsfelder, Zielgruppen und Organisationen

Mehr

Gütesiegel AZWV / AZAV: Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Dr. Eveline Gerszonowicz

Gütesiegel AZWV / AZAV: Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Dr. Eveline Gerszonowicz Gütesiegel AZWV / AZAV: Unterschiede und Gemeinsamkeiten Dr. Eveline Gerszonowicz 22.März 2012 Ziele und Inhalte Gütesiegel Träger- und Maßnahmenzertifizierung AZWV / AZAV Träger- und Maßnahmenzertifizierung

Mehr

Selbstbestimmung. Unsere Frage am Anfang war: Was gehört zur Selbstbestimmung? Wie wo wann wie oft wünsche ich etwas? Wer und was hilft mir dabei?

Selbstbestimmung. Unsere Frage am Anfang war: Was gehört zur Selbstbestimmung? Wie wo wann wie oft wünsche ich etwas? Wer und was hilft mir dabei? Selbstbestimmung Unsere Frage am Anfang war: Was gehört zur Selbstbestimmung? Wie wo wann wie oft wünsche ich etwas? Wer und was hilft mir dabei? Selbstbestimmung Wie viel Freiheit habe ich? Wer kann mir

Mehr

Zusammenfassung. Einleitung

Zusammenfassung. Einleitung Inklusion in der Bildung Gemeinsames Positionspapier der Verbände der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten - Selbsthilfe und Fachverbände e. V. in einfacher Sprache Zusammenfassung Gehörlose und

Mehr

Leitbild. der Kindertagesstätten im Caritasverband Worms e. V.

Leitbild. der Kindertagesstätten im Caritasverband Worms e. V. der Kindertagesstätten im Caritasverband Worms e. V. Mit der Trägerschaft von Kindertageseinrichtungen nehmen wir eine gesellschaftliche und pastorale Verantwortung wahr. Auf der Grundlage eines christlichen

Mehr

Unsere Jugendlichen zählen auf Sie

Unsere Jugendlichen zählen auf Sie Unsere Jugendlichen zählen auf Sie Begleiten Sie Jugendliche in den beruflichen Einstieg Wir unterstützen. Wir entwickeln. Und das bedarfsgerecht. Die stetig steigenden Anforderungen an die Qualifikation

Mehr

Inklusion und Kindertagesstätten

Inklusion und Kindertagesstätten Inklusion und Kindertagesstätten Eine kritische Diskussion Verbandstag Landesverband Lebenshilfe Niedersachsen am 17.03.2012 in Hannover 1 Inklusion / Integration Begriffe, die es in sich haben. Auf die

Mehr

Rahmenvereinbarung. über die Ausbildung und Prüfung. für ein Lehramt der Grundschule bzw. Primarstufe. (Lehramtstyp 1)

Rahmenvereinbarung. über die Ausbildung und Prüfung. für ein Lehramt der Grundschule bzw. Primarstufe. (Lehramtstyp 1) Rahmenvereinbarung über die Ausbildung und Prüfung für ein Lehramt der Grundschule bzw. Primarstufe (Lehramtstyp 1) (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 28.02.1997 i. d. F. vom 10.10.2013) Sekretariat

Mehr

Anforderungen an die Fachkompetenz in der schulischen Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Hörschädigungen

Anforderungen an die Fachkompetenz in der schulischen Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Hörschädigungen Anforderungen an die Fachkompetenz in der schulischen Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Hörschädigungen Gemeinsames Positionspapier der Verbände der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten -

Mehr

Beitrag der Regionaldirektion Bayern zur Umsetzung von Inklusion

Beitrag der Regionaldirektion Bayern zur Umsetzung von Inklusion Expertentagung Inklusive Berufliche Bildung in Bayern Regionaldirektion Bayern, 30.04.2013 Beitrag der Regionaldirektion Bayern zur Umsetzung von Inklusion Herausforderungen am Arbeitsmarkt in den nächsten

Mehr

Interaktion mit Schülern mit Behinderung. Inklusion

Interaktion mit Schülern mit Behinderung. Inklusion Interaktion mit Schülern mit Behinderung Inklusion Gliederung Allgemeine Begriffsklärungen Behindertenrechtskonventionen Internationalgültige Standards Inklusion als Herausforderung Leitlinien für eine

Mehr

Leistungsangebot. Präambel. Leben ohne Behinderung für Menschen mit Behinderung

Leistungsangebot. Präambel. Leben ohne Behinderung für Menschen mit Behinderung Leistungsangebot Präambel Leben ohne Behinderung für Menschen mit Behinderung Die INSEL e.v. hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderung den Weg zu einem selbstbestimmten und gemeindeintegrierten

Mehr

GLOSSAR BEGRIFF FREIARBEIT

GLOSSAR BEGRIFF FREIARBEIT GLOSSAR BEGRIFF FREIARBEIT Allgemeine Didaktik Gestaltung von Lernumgebung in Schule und Unterricht Rebecca Knopf, Katharina Gruber, Florian Bär, Eric Müller KURZBESCHREIBUNG DES BEGRIFFS Form des offenen

Mehr

Thüringer Gesetz zur Gleichstellung und Verbesserung der Integration von Menschen mit Behinderungen (ThürGiG)

Thüringer Gesetz zur Gleichstellung und Verbesserung der Integration von Menschen mit Behinderungen (ThürGiG) Thüringer Gesetz zur Gleichstellung und Verbesserung der Integration von Menschen mit Behinderungen (ThürGiG) Vom 16. Dezember 2005 Gesamtausgabe in der Gültigkeit vom 24.12.2005 bis 31.01.2011 Inhalt

Mehr

Die UN-Behindertenrechtskonvention

Die UN-Behindertenrechtskonvention Die UN-Behindertenrechtskonvention Das Recht auf inklusive Bildung Dr. Marianne Hirschberg Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention Deutsches Institut für Menschenrechte 08.03.2010 VdS-Hessen

Mehr

L e i t b i l d 1. Menschenbild

L e i t b i l d 1. Menschenbild L e i t b i l d 1. Menschenbild Die Würde des Menschen ist unantastbar dies gilt uneingeschränkt für alle Menschen. Das bedeutet, dass jedem Respekt und Achtung, aber auch Toleranz und Akzeptanz entgegen

Mehr

Leitbild der Primarschule Rüschlikon

Leitbild der Primarschule Rüschlikon Leitbild der Primarschule Rüschlikon Wir achten die Einzigartigkeit jedes Kindes und legen Wert auf die Einbindung in die Gemeinschaft Wir unterstützen das Kind in seiner Entwicklung zur eigenständigen

Mehr

Beobachtungsbogen für Unterrichtsbesuche

Beobachtungsbogen für Unterrichtsbesuche Schulleitung Beobachtungsbogen für Unterrichtsbesuche Dieser Beobachtungsbogen dient den Lehrpersonen als Vorlage/Raster bzw. als Ideenkatalog für das Formulieren der Beobachtungsaufträge. Der Beobachtungsauftrag

Mehr

Verband Deutscher Privatschulverbände e.v.

Verband Deutscher Privatschulverbände e.v. Verband Deutscher Privatschulverbände e.v. Weitere Informationen finden Sie auf www.privatschulen.de Bildung in freier Trägerschaft - der demokratisch legitimierte andere Weg Bildung ist eine öffentliche

Mehr

Wahlprüfsteine. an die Fraktionen des Stadtrates Ansbach zur Kommunalwahl 2014. Beirat für Menschen mit Behinderung in der Stadt Ansbach

Wahlprüfsteine. an die Fraktionen des Stadtrates Ansbach zur Kommunalwahl 2014. Beirat für Menschen mit Behinderung in der Stadt Ansbach Wahlprüfsteine an die Fraktionen des Stadtrates Ansbach zur Kommunalwahl 2014 Beirat für Menschen mit Behinderung in der Stadt Ansbach Heilig-Kreuz-Straße 2a, 91522 Ansbach www.behindertenbeirat-ansbach.de

Mehr

Frühförderung und Entwicklungsberatung

Frühförderung und Entwicklungsberatung Frühförderung und Entwicklungsberatung Schritt für Schritt das Leben meistern - das ist für jeden eine Herausforderung! Manchmal gibt es dabei besondere Wege, ein anderes Tempo. Die Frühförderung und Entwicklungsberatung

Mehr

Beratungsstelle für die schulische Bildung von Kindern und Jugendlichen mit autistischem Verhalten

Beratungsstelle für die schulische Bildung von Kindern und Jugendlichen mit autistischem Verhalten Beratungsstelle für die schulische Bildung von Kindern und Jugendlichen mit autistischem Verhalten Beratungsstelle Inklusive Schule BIS-Autismus BIS-A Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Beratungsstelle

Mehr

Netzwerk mehr Sprache Kooperationsplattform für einen Chancengerechten Zugang zu Bildung in Gemeinden

Netzwerk mehr Sprache Kooperationsplattform für einen Chancengerechten Zugang zu Bildung in Gemeinden Simon Burtscher-Mathis ta n z Ha rd Ra Fr as nk W weil ol fur t Netzwerk mehr Sprache Kooperationsplattform für einen Chancengerechten Zugang zu Bildung in Gemeinden Ausgangspunkte Wieso und warum müssen

Mehr

Unternehmenszweck und -aufgaben

Unternehmenszweck und -aufgaben Unternehmenszweck und -aufgaben Das oberste Ziel der Genossenschaft und ihre Aufgaben leiten sich direkt aus der Satzung ab: Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare

Mehr

DEUTSCHE GEHÖRLOSEN- SPORTJUGEND IM DGS e.v. Erstellt und Ausgewertet Petra Brandt

DEUTSCHE GEHÖRLOSEN- SPORTJUGEND IM DGS e.v. Erstellt und Ausgewertet Petra Brandt Erstellt und Ausgewertet von 1 Der folgende Fragebogen soll helfen, die Einstellung der Mitglieder zum Sportverein/ Verband, zu seinen Ak?vitäten und zum Vereins/Verbandsleben allgemein herauszufinden.

Mehr

Eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung

Eigenes Geld für Assistenz und Unterstützung Eigenes Geld Einleitung Es ist eine Frechheit, immer um Geld betteln müssen. Sie können immer noch nicht selber entscheiden, wie sie leben wollen. Es ist für Menschen mit Behinderungen sehr wichtig, dass

Mehr

Forum D. Partizipation ein Querschnittsanliegen der UN-Behindertenrechtskonvention

Forum D. Partizipation ein Querschnittsanliegen der UN-Behindertenrechtskonvention Forum D Entwicklungen und Reformvorschläge Diskussionsbeitrag Nr. 9/2011 Partizipation ein Querschnittsanliegen der 17.10.2011 von Dr. Marianne Hirschberg, Deutsches Institut für Menschenrechte Die UN-Konvention

Mehr

Das Leitbild der Bahnhofsmissionen in Deutschland

Das Leitbild der Bahnhofsmissionen in Deutschland Das Leitbild der en in Deutschland Beschlossen von der Konferenz für kirchliche in Deutschland am 22.09.2004 in Bad Herrenalb 1. Die en sind Einrichtungen der Evangelischen und Katholischen Kirche in Deutschland

Mehr

DEUTSCHER PARITÄTISCHER WOHLFAHRTSVERBAND LANDESVERBAND Berlin e.v. I Referat Stationäre Pflege und Altenhilfe www.paritaet-pflegeinfo.

DEUTSCHER PARITÄTISCHER WOHLFAHRTSVERBAND LANDESVERBAND Berlin e.v. I Referat Stationäre Pflege und Altenhilfe www.paritaet-pflegeinfo. ÄLTER WERDEN in einer DIGITALEN GESELLSCHAFT - Nutzen und Risiken technikgestützter Assistenzsysteme - Einführung in die Thematik aus Sicht der LSBB Arbeitsgruppe Gesundheit, Pflege und Verbraucherschutz

Mehr

LERNEN FÖRDERN Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Lernbehinderungen e. V.

LERNEN FÖRDERN Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Lernbehinderungen e. V. LERNEN FÖRDERN Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Lernbehinderungen e. V. Beratungs- und Geschäftsstelle Gerberstr. 17 70178 Stuttgart Tel. 0711 6338438 Fax 0711 6338439 http://www.lernen-foerdern.de

Mehr

Empowerment Wie geht das in der WfbM?

Empowerment Wie geht das in der WfbM? Empowerment Wie geht das in der WfbM? Werkstattmesse Nürnberg, 15.04.2016 Dr. Lisa Schreieder Schwarzenbewegung USA Gleiche Rechte Keine Diskriminierung Anerkennung Selbstvertretung Empowerment - Begriff

Mehr

Kommunikation und Aktivierung von Menschen mit Demenz mit Hilfe der Ergotherapie

Kommunikation und Aktivierung von Menschen mit Demenz mit Hilfe der Ergotherapie Kommunikation und Aktivierung von Menschen mit Demenz mit Hilfe der Ergotherapie Susanne Lauschk Definition Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit

Mehr

Wahlprüfsteine des Gehörlosenverbands Berlin e.v. zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses am 18. September 2011 - Antworten der CDU Berlin -

Wahlprüfsteine des Gehörlosenverbands Berlin e.v. zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses am 18. September 2011 - Antworten der CDU Berlin - Wahlprüfsteine des Gehörlosenverbands Berlin e.v. zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses am 18. September 2011 - Antworten der CDU Berlin - Fragen zur Wahl 2011 Im Zuge der Wahl des Parlaments 2011 möchte

Mehr

Gemeinsame Erklärung zur interkulturellen Öffnung und zur kultursensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund

Gemeinsame Erklärung zur interkulturellen Öffnung und zur kultursensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund Gemeinsame Erklärung zur interkulturellen Öffnung und zur kultursensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund 1. Präambel Leitbild und Maßstab der Politik und der Arbeit

Mehr

Job-Center für schwerbehinderte Menschen

Job-Center für schwerbehinderte Menschen Job-Center für schwerbehinderte Menschen Beltgens Garten 2-20537 Hamburg Tel.: 254 996 210 - Fax: 254 996-299 Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr Do: Mi: 08.00 12.00 Uhr für Berufstätige zusätzlich 15.30 17.00

Mehr

Index für f r Inklusion und Gemeinwesen

Index für f r Inklusion und Gemeinwesen Index für f r Inklusion und Gemeinwesen Fachvortrag im Rahmen der Fortbildung inklusive menschenrechte. Baustein 6: lokale und regionale Ressourcen Stefanie Krach, M.A. Integrative Heilpädagogik/ Inclusive

Mehr

Wer Inklusion will, sucht Wege, wer sie verhindern will, sucht Begründungen.

Wer Inklusion will, sucht Wege, wer sie verhindern will, sucht Begründungen. Wer Inklusion will, sucht Wege, wer sie verhindern will, sucht Begründungen. (Hubert Hüppe) Quelle: in einer Pressemitteilung vom 07.03.2011 zur Integration behinderter Menschen; PM auf behindertenbeauftragter.de

Mehr

Die Handreichung Schüler und Schülerinnen mit herausforderndem Verhalten als Anregung zur vernetzten Konzeptentwicklung

Die Handreichung Schüler und Schülerinnen mit herausforderndem Verhalten als Anregung zur vernetzten Konzeptentwicklung Tagung KVJS - Jugendamtsleitungen 12. 02. 2014 - Gültstein Die Handreichung Schüler und Schülerinnen mit herausforderndem Verhalten als Anregung zur vernetzten Konzeptentwicklung Tagung KVJS - Jugendamtsleitungen

Mehr

Aktionsplan der In der Gemeinde leben ggmbh (IGL) zur Umsetzung der UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung

Aktionsplan der In der Gemeinde leben ggmbh (IGL) zur Umsetzung der UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung Aktionsplan der In der Gemeinde leben ggmbh (IGL) zur Umsetzung der UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung 2013 2018 Herausgeber: In der Gemeinde leben ggmbh Ludwig-Erhard-Allee 14

Mehr

HERDER JJ FREIBURG BASEL WIEN

HERDER JJ FREIBURG BASEL WIEN Petra Wagner (Hrsg.) Handbuch Inklusion Grundlagen vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung HERDER JJ FREIBURG BASEL WIEN Inhalt Vorwort 10 1 Inklusion als Werterahmen für Bildungsgerechtigkeit (Annika

Mehr