Über den Wolken globale
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- Katrin Zimmermann
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1 Klimagerechtigkeit und Flugverkehr Annegret Zimmermann, Brot für die Welt Flughafen Münster/Osnabrück, Seite 1
2 Inhalt 1. Flugverkehr und Klimawandel 2. Tourismus und Klimawandel 3. Folgen des Klimawandels 4. Klimagerechtigkeit 5. Möglichkeiten zur Emissionsreduktion im Flugverkehr Seite 2
3 Flugverkehr und Klimawandel Seite 3
4 Anteil des Flugverkehrs am Klimawandel Der Anteil des weltweiten Flugverkehrs an der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung liegt bei mindestens 5%. In großen Höhen werden neben CO2 auch weitere Stoffe wie Stickoxide, Rußpartikel und Wasserdampf ausgestoßen. Die Bildung von Schleierwolken und Kondensstreifen fördern den Treibhauseffekt. (photo source: Boing 747 beim Start in Frankfurt/Main Daniel Roland/AFP/GettyImages) Seite 4
5 Wachstumsraten im Flugverkehr Entwicklungen des Flugverkehrs laut Luftverkehrsbericht der DLR zwischen 2009 bis 2012: Des globalen Passagierverkehr um 21% auf 3,1 Mrd. Passagiere Des interkontinentalen Luftfracht- und postverkehrs um 20% auf 1,5 Mio. Tonnen befördertes Frachtgut Wenn es bei dieser Entwicklung bleibt, werden Steigerungsraten um 115% im Flugverkehr bis 2030 (gegenüber 2010) prognostiziert (Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr (DLR), 2014) Seite 5
6 Tourismus und Klimawandel Seite 6
7 Anteil des Tourismus am Klimawandel Der Anteil des Tourismus an den globalen Emissionen liegt bei mindestens 12% (Transport, Unterkunft, Aktivitäten) Tourismus ist einer der großen Verursacher von CO2-Emissionen Unterbewertung der Wirkung des Luftverkehrs in Tropo- und Stratosphäre sowie der Wirkung von Wasserdampf (photo source: Seite 7
8 Entwicklung CO2-Ausstoß im Tourismus Bei Business as Usual Bereich für Foto oder Grafik (Quelle: UNWTO-UNEP-WMO, 2008) Seite 8
9 Unser Reiseverhalten führt zu hohen Wachstumsraten im Flugverkehr Steigende Reisehäufigkeiten Mehr Reisen mit dem Flugzeug Sinkende Aufenthaltsdauer, dafür häufigere Urlaube Steigende Entfernungen der Reiseziele Steigende Touristenzahlen (UNWTO-UNEP-WMO, 2008) 2010: 940 Mio. International Ankünfte 2012: erstmalig über 1 Mrd. International Ankünfte 2030: werden 1.8 Mrd. International Ankünfte erwartet Seite 9
10 Emissionen im Vergleich Emissionen verschiedener Flüge pro Person: Flug von Frankfurt nach Palma de Mallorca Flug von Frankfurt nach Santo Domingo 700 kg CO kg CO2 Dazu im Vergleich: Jahresguthaben für CO2 pro Person Jahresanteil an CO2 einer Person aus Äthiopien kg CO2 50 kg CO2 Seite 11
11 Folgen des Klimawandels Seite 12
12 Wenn sich der Klimawandel zeigt Schmelzende Pole und Gletscher führen zu ansteigendem Meeresspiegel - problematisch für kleine Inseln oder flache Küstenlinien Trockenheit und Dürreperioden verschärfen Hunger und Not sowie voranschreitende Wüstenbildung Extremere und häufiger auftretende Wetterphänomene wie Dürren, Fluten und Stürme sorgen für Katastrophen und Desaster Seite 13
13 Seite 14
14 CO2 Emissionen pro Kopf und Tonne (2010) Seite 15
15 CO2 Emissionen pro Kopf und Tonne (2010) Seite 16
16 CO2 Emissionen pro Kopf und Tonne (2010) Seite 17
17 Klimagerechtigkeit Seite 18
18 die Ungerechtigkeit Nur etwa 2% - 7% der Weltbevölkerung nehmen aktiv am Flugverkehr teil Mehr als 90% der Menschen fliegen nie Reisen ist Luxus- egal woher die Reisenden kommen, es ist meist die wohlhabende Bevölkerung Von den Folgen des Klimawandels jedoch sind häufig die weltweit Ärmsten und Marginalisierten betroffen, die kaum zum Klimawandel beigetragen haben Seite 19
19 Definition Klimagerechtigkeit Bereich für Foto Jeder Mensch unserer Erde hat das gleiche Recht auf die Nutzung der Atmosphäre unabhängig von Nationalität, Alter, Geschlecht oder Religion Die totale Belastung der Atmosphäre mit Treibhausgasen muss so begrenzt bleiben, dass die globale Erwärmung 2 C auf keinen Fall übersteigt Seite 20
20 Definition Klimagerechtigkeit Bereich für Foto Übernahme gemeinsamer Verantwortung für die Reduktion von Emissionen und Anpassung an menschengemachte Klimaschäden als Doppelstrategie Für Klimaschutz, Anpassungsmaßnahmen und Kompensation bei Verlusten und Schäden muss das Prinzip der gemeinsamen, aber differenzierten Verpflichtungen gelten ( Common But Differentiated Responsibility - CBDR) Seite 21
21 Das bedeutet im Klartext: dass nach dem Verursacherprinzip Länder, die eine historische Verantwortung an der Erderwärmung tragen, in die Pflicht genommen werden, für die Vermeidung sowie Folgen und Schäden des Klimawandels einzustehen. Aber auch die Länder des globalen Südens sind angehalten einen vertretbaren Beitrag zum Klimaschutz zu erbringen. Seite 22
22 Möglichkeiten zur Emissionsreduktion im Flugverkehr Seite 23
23 Klimaschutzstrategien durch CO2-Emissionsreduktion 1) Freiwillige Verpflichtung und Maßnahmen: Vermeidung von Flügen durch Nutzung anderer Verkehrsträger oder Änderung des Reiseverhaltens Persönliche Klimakompensation Fluggäste zahlen die Menge an Geld, die nötig ist, um die Auswirkungen eines Fluges zu kompensieren vorzugsweise in Projekte, die regenerative Energien fördern (etwa 1% aller Reisenden stellt sich dieser Verantwortung) Beispiele: Klima-Kollekte oder atmosfair Umsetzen von Technologie- und Effizienzstrategien im Luftverkehrssektor Förderung eines kohlenstoffarmen Lebensstils Seite 24
24 Änderung des Reiseverhaltens Auf Kurzstreckenflüge verzichten; Bahn nutzen Mittelstreckenflüge versuchen zu ersetzen - Beispiel Bahnreise nach Italien mit einem Zwischenstopp in Süddeutschland der Weg ist das Ziel! Langstreckenflüge: Reisehäufigkeit reduzieren! Dafür länger bleiben. Damit bleibt auch mehr vor Ort und der Erholungswert steigt Genereller Umstieg auf kohlenstoffärmere Mobilitätsangebote Seite 25
25 Klimaschutzstrategien durch CO2-Emissionsreduktion 2) Verpflichtende Maßnahmen: Staatliche Regulierungen durch nationale Reduktionsziele Bindende Reduktionsmaßnahmen für den Luftverkehrssektor: Existierend: Europäisches Emissionshandelssystem (EU- EST), Luftverkehrsteuer Denkbar: CO2-Abgabe, globales Emissionshandelssystem In Arbeit: Globale Marktbasierte Maßnahmen der (ICAO) im Sinne des Konzeptes Carbon Neutral Growth wird für 2016 erwartet Seite 26
26 Klimaschutzstrategien durch Andere Maßnahmen Stärkung und Ausbau der Luftverkehrsteuer Differenzierung nach Flugklassen, Einbeziehung des Luftfrachtverkehrs Abbau umweltschädlicher Subventionen Aufhebung der Mehrwertsteuerbefreiung von Auslandsflügen (4,2 Mrd. ) Abbau der Steuerbefreiung von Kerosin (7,3 Mrd. ) Seite 27
27 ICAO-Ziele zur GHG-Reduktion 2% jährliche Steigerung der Treibstoffeffizienz zwischen 2010 und 2020 und angestrebte weitere jährliche Steigerung um 2% bis 2050 C02-neutrales Wachstum des Luftverkehrs ab 2020 Halbierung des Netto-CO2-Ausstoßes bis zum Jahre 2050 Seite 28
28 Geplante Maßnahmen der Internationalen Zivilluftfahrtsorganisation (ICAO) Die Globalen Marktbasierten Maßnahmen (GMBM) Reduktionsideen des Luftverkehrssektors: Technologische Verbesserung und Effizienzsteigerung Operative Veränderungen Nutzung von alternativen Treibstoffen (Biokerosin) Globaler Emissionshandel (Kauf von Emissionsrechten anderer Sektoren) Diese Maßnahmen sind notwendig und auch positiv zu bewerten, aber die Ambitionen sind zu gering und es gibt einige Fragezeichen. Reduktion (!) statt nur Begrenzung Seite 29
29 Das Maßnahmenbündel ist entscheidend Technologien und Effizienzstrategien allein reichen nicht aus um die Emissionen des internationalen Luftverkehrs zu reduzieren das Flugaufkommen und die Dynamik des Wachstums im Flugverkehr müssen reduziert werden Um gefährliche Veränderungen der Umwelt durch Klimawandel zu vermeiden, müssen die Menschen 60%-90% der globalen Emissionen im Vergleich zu 2000 reduzieren Seite 30
30 Forderungen: Einbeziehung des Luftverkehrssektors in das neue globale Klimaabkommen (Paris 2015) GMBM der ICAO muss über Carbon Neutral Growth (CNG) hinausgehen (nicht nur Begrenzung sondern Reduktion von Emissionen) Einführung einer Klimaabgabe auf CO2-Äquivalente*, die von 10 USD je Tonne CO2 in 2020 auf 80 USD je Tonne CO2 in 2030 ansteigt * ab 2025 wird damit garantiert, dass auch zusätzliche Klimawirkungen (Non-CO2 und Flughöhe) einbezogen werden Verwendung der generierten Mittel zu einem festgelegten Anteil zur weltweiten Klimaschutzfinanzierung (Green Climate Fund, Adaptation Fund) Seite 31
31 Wir haben die Verantwortung für diesen wunderbaren Planeten. Bereich für Foto oder Grafik Seite 34
32 Erklärfilm zum Thema Klimagerechtigkeit Seite 35
33 Vielen Dank! Annegret Zimmermann Tel.: Fax: brot-fuer-die-welt.de Seite 36
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