Die praktischen Übungen sollten während der Arbeitsphase mit dem Arbeitsheft eingesetzt werden oder zum Abschluss.
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- Kirsten Baum
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1 Praktische Übungen 44 Praktische Übungen Die praktischen Übungen sollten während der Arbeitsphase mit dem Arbeitsheft eingesetzt werden oder zum Abschluss. Damit die Schüler/Kinder sich besser in die Menschen mit einer Behinderung hineinversetzen können, liegt der Schwerpunkt der unterrichtlichen Arbeit darauf, praktische Erfahrungen zu sammeln. Anbei ein Vorschlag für die unterrichtliche Gestaltung. Stationenkarten sowie Stationenbeschreibungen liegen bei. Nach einer kurzen Einführung sollen die Schüler möglichst viel Zeit für das Erproben der Stationen zur Verfügung haben. Die Schüler sollen weitest gehend eigenständig ihre Erfahrungen sammeln und sich in der Abschlussrunde äußern bzw. reflektieren. Die Schüler werden in Kleingruppen, je nach Schülerzahl, eingeteilt. Die Stationen können auch doppelt angeboten werden. Mindestens zwei Schüler sollen an jeweils einer Station gleichzeitig Erfahrungen sammeln. Bei der Gruppeneinteilung ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Schüler, die zusammenarbeiten, sich gegenseitig vertrauen. Wenn möglich, sollen die Schüler ihre Partner selbst auswählen. Erfahrungen durch Perspektivwechsel Sammeln Inhalt: Stationenbeschreibungen Seite 45 Stationenkarten Seite 48 Station 1: Station 2: Station 3: Station 4: Station 5: Station 6: Station 7: Station 8: Parcours brailleschrift lesen brailleschrift schreiben Zielwerfen gebärden Fühlen Schwarz vor Augen hören (Hörmemory + Geräusche raten) Weitere Praxisideen Seite 52
2 45 Praktische Übungen Stationenbeschreibungen Parcours Station 1: Parcours Die Schülerinnen und Schüler setzen sich abwechselnd in den Rollstuhl und durchfahren einen Parcours (geeignete Orte: Turnhalle, Pausenhof, Aula). Eine weitere Möglichkeit ist, die nähere Umgebung mit einem Rollstuhl zu erkunden. Dies ist alleine oder zu zweit möglich, abhängig von der Auswahl der Hindernisse. Welche Barrieren versperren den Weg? Wohin können wir fahren? Wo kommen wir nicht weiter? Rollstühle kann man in verschiedenen Einrichtungen (Krankenhäuser, Altenheime, Sanitätshäuser) ausleihen und sich die Handhabung zeigen lassen. Rollstühle (Ausleihmöglichkeit z. B. beim VdK-Landesverband Bayern) Verschiedene Hindernisse, u.a. Rampe, Hütchen, Stühle, Bordstein Markierung: Start/Ziel Alternative: Parcours könnte auch auf Krücken durchquert werden. Brailleschrift lesen Station 2: Brailleschrift lesen Die Schülerinnen und Schüler sollen mit Hilfe des Alphabets (Brailleschrift) den Text in der Brailleschrift lesen. Das Alphabet sowie vorgestanzte Texte befinden sich in der vorliegenden Arbeitsmappe Inklusion. Geschriebenes, was die Schüler entziffern sollen (in der Arbeitsmappe) Alphabet der Brailleschrift (in der Arbeitsmappe) Bleistifte Papier/Blockblatt Brailleschrift schreiben Station 3: Brailleschrift schreiben Die Schülerinnen und Schüler können an dieser Station selbst das Schreiben in der Brailleschrift erproben. Als Hilfe wird ihnen das Alphabet (Brailleschrift) zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe eines Stanzers (Alternative: gespitzter Bleistift) und einer Schreibtafel können sie Buchstaben und Worte auf einem speziellen Papier (dickes Papier) schreiben. dickes Papier gespitzte Bleistifte/Stanzer Alphabet der Brailleschrift (in der Arbeitsmappe Inklusion enthalten) evtl. Schreibtafel zum Stanzen der Brailleschrift
3 Praktische Übungen 46 Zielwerfen Beim Zielwerfen setzen die Schülerinnen und Schüler zunächst Simulationsbrillen (enthalten in der Arbeitsmappe Inklusion) auf und versuchen mit Bällen o. Ä. ein Ziel zu treffen. Station 4: Zielwerfen Simulationsbrille (in der Arbeitsmappe enthalten) Ziel: z. B. Dartscheibe, Dosenturm Gebärden Die Schülerinnen und Schüler erhalten das Fingeralphabet und sollen damit versuchen, ihren Namen zu buchstabieren. Danach können verschiedene Worte dem Partner gebärdet werden mit dem Ziel, diese zu erkennen/zu lesen. Station 5: Gebärden Fingeralphabet (in der Arbeitsmappe enthalten) Fühlen Den Schülerinnen und Schülern werden die Augen verbunden (Tuch/Augenmaske). Sie bekommen verschiedene Gegenstände in die Hände, die sie ertasten/erraten müssen. Station 6: Fühlen Tuch/Augenmaske Verschiedene Gegenstände zum Ertasten (z. B. Watte, Perlen, Lederstück, Legosteine, usw.) Fühlsack (in einem Stoffsäckchen befinden sich die zu ertastenden Materialien)
4 47 Praktische Übungen Schwarz vor Augen Station 7: Schwarz vor Augen Den Schülerinnen und Schülern werden die Augen verbunden (Tuch, Augenmaske). Sie bekommen einen Taststock/Blindenstock und versuchen so, sich z. B. im Klassenzimmer, in der Sporthalle, auf dem Pausenhof zurecht zu finden. Dabei sollten die Schüler bzw. Schülerinnen immer von einer sehenden Person begleitet werden. Tuch/Augenmaske Blindenstock o. Ä. Partner/-in Alternative: Die Schüler/-innen können sich auch durch einen Parcours tasten. Geräusche raten Station 8: Hören, Geräusche raten, Hörmemory Die Schülerinnen und Schüler bekommen Geräusche vorgespielt, die sie erraten müssen bzw. die passende Bildkarte dazu auswählen. Die Aufgabe kann schwieriger gestaltet werden, indem man die Lautstärke der Geräusche variiert. CD mit verschiedenen Geräuschen (bei verschiedenen Verlagen gibt es Geräusche-CDs (z. B. Soundtrack-Spiel. Geräusche: Hören erkennen imitieren; Verlag an der Ruhr) evtl. Kopfhörer Hörmemory Die Schülerinnen und Schüler finden durch Schütteln der Dosen heraus, welche zusammen gehören. Erschwert werden kann diese Übung, indem die Schüler Ohropax (Ohrstöpsel aus Schaumgummi) verwenden. Hörmemory (Filmdosen mit Inhalt, wie Reis, Kieselsteinchen usw.)
5 # Station 1: Parcours DEINE AUFGABEN: 1.) Versuche den Rollstuhl zusammenzubauen. 2.) Setze dich in den Rollstuhl und versuche möglichst ohne Hilfe den Parcours zu durchfahren. bitte kopieren und auseinanderschneiden Station 2: BRAILLESCHRIFT LESEN DEINE AUFGABE: Versuche die BrailleSchrift zu lesen. Schreibe den Text auf!
6 # Station 3: BRAILLESCHRIFT SCHREIBEN DEINE AUFGABEN: 1.) Schreibe deinen Vornamen. 2.) Schreibe selbst einen Text. Dein Partner hat die Aufgabe, den Text zu lesen. Tipp: Der Text muss spiegelbildlich eingedrückt werden bitte kopieren und auseinanderschneiden Station 4: ZIELWERFEn DEINE AUFGABE: Setze die Simulationsbrille auf. Versuche das Ziel zu treffen.
7 # Station 5: GEBÄRDEN DEINE AUFGABEN: 1.) Versuche den Namen deines Partners zu gebärden. 2.) Versuche deinem Partner ein beliebiges Wort zu gebärden. bitte kopieren und auseinanderschneiden Station 6: FÜHLEN DEINE AUFGABE: Versuche mit verbundenen Augen verschiedene Gegenstände zu fühlen und zu erraten.
8 # Station 7: Schwarz vor Augen DEINE AUFGABE: Versuche mit verbundenen Augen und einem Stock und mit einem sehenden Partner durch ein Zimmer/ das Schulhaus zu gehen. bitte kopieren und auseinanderschneiden Station 8: HÖREN DEINE AUFGABEN: 1.) Versuche genau hinzuhören und die Geräusche zu erraten. 2.) Finde heraus, welche Dosen zusammengehören.
9 Praktische Übungen 52 Weitere Praxisideen Thema: Hören Gespräch: Bei dieser Übung wird eine Schwerhörigkeit simuliert. Es handelt sich um eine Partnerübung. Das bedeutet, dass die Übung zu zweit gemacht wird und einer auf den anderen aufpassen muss. Ein Schüler bzw. eine Schülerin simuliert die Schwerhörigkeit, indem sie Ohropax benützt, der Partner bzw. die Partner versucht, sich mit ihm bzw. ihr zu unterhalten. Thema: Sehen Parcours: Bei dieser Übung handelt es sich um eine Partnerübung. Das bedeutet, dass ihr die Übung zu zweit macht und einer auf den anderen aufpassen muss. In einem Raum, in dem sich wenig Hindernisse befinden (z. B. Sporthalle), geht ihr paarweise zusammen. Einer von euch verbindet sich die Augen, der andere führt seinen Partner an den Händen durch den Raum, langsam und vorsichtig. Wenn der Nichtsehende etwas Vertrauen gefunden hat, könnt ihr die Hände auch loslassen, ihr dirigiert nur noch mit Worten, beispielsweise langsam vorwärts gehen oder ein Schritt zurück gehen. Nach einigen Minuten wechselt ihr die Rollen. Glockenball: Bei Sportversandhäusern und Sportgeräteherstellern gibt es Glockenbälle für 15 bis 20 Euro zu kaufen. Das sind spezielle Gummibälle mit einer kleinen Glocke im Inneren. Mit einem Glockenball kann man z. B. Sitzfußball nach den üblichen Regeln spielen. Dabei wird mit verbundenen Augen gespielt, so dass der Ball nur durch sein leises Klingeln erkannt und verfolgt werden kann. Der Lehrer bzw. Lehrerin ist Schiedsrichter. Thema: Sprache Ohne Worte: In einer Stunde, in der ihr etwas gemeinsam macht, beispielsweise in Werken, Sport oder bei einem Spiel, sollt ihr versuchen, ohne gesprochene Sprache zurechtzukommen. Wer dennoch spricht, erhält einen Strich (auf der Hand, an der Tafel). Gewinner ist derjenige bzw. diejenige mit den wenigsten Strichen. Pantomime: Ein Schüler bzw. eine Schülerin versucht, einen ausgedachten Begriff ohne Worte, nur mit Gesten ihren Mitschülern bzw. Mitschülerinnen zu erklären. Derjenige der bzw. diejenige die den Begriff zuerst errät, darf den nächsten Begriff vor der Klasse präsentieren. Thema: Gehen Parcours mit Krücken: Die Schüler durchqueren mit Krücken einen Parcours (geeignete Orte: Turnhalle, Pausenhof, Aula). Eine weitere Möglichkeit ist, die nähere Umgebung mit Krücken zu erkunden.
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