Deutsch als Fremdsprache

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1 UNIVERZITA PALACKÉHO V OLOMOUCI FILOZOFICKÁ FAKULTA Katedra germanistiky Hana Kunčarová Die Textsorte Rezension in der Zeitschrift Deutsch als Fremdsprache The Review as a Text Type in the Journal Deutsch als Fremdsprache Diplomová práce Prof. PhDr. Libuše Spáčilová, Dr. vedoucí diplomové práce OLOMOUC 2011

2 Prohlašuji, že jsem diplomovou práci vypracovala samostatně a uvedla v ní předepsaným způsobem všechny použité prameny a literaturu. V Olomouci dne

3 Tímto bych chtěla upřímně poděkovat paní prof. PhDr. Libuši Spáčilové, Dr. za odborné vedení práce a za cenné rady a připomínky.

4 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung... 1 Theoretischer Teil Der Textbegriff Textauffassungen in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts Text als transphrastische Einheit: Die Satzverknüpfungshypothese Pronominalisierung Semantische Textbeschreibungsansätze Isotopieansatz Funktionale Satzperspektive: Thema und Rhema Propositionale Textauffassung Makrostrukturen und Textthema Kommunikativ-pragmatische Textmodelle Ein integratives Textmodell Kriterien der Textualität Analyse der Textstruktur Grammatische Bedingungen der Textkohärenz Formen der Wiederaufnahme Thematische Bedingungen der Textkohärenz Wiederaufnahmerelationen und thematische Textstruktur Zum Thema-Rhema-Konzept der Prager Schule... 19

5 3.2.3 Das Makro- und Superstrukturkonzept von T.A. Dijk Textthema und Entfaltung des Themas Zum Begriff der thematischen Entfaltung Grundformen thematischer Entfaltung Die deskriptive Themenentfaltung Die narrative Themenentfaltung Die explikative Themenentfaltung Die argumentative Themenentfaltung Analyse der Textfunktion Textuelle Grundfunktionen Analyse von Textsorten Der Textsortenbegriff Textexterne und textinterne Merkmale zur Differenzierung der Textsorten Textmuster Textgrammatische Strukturen Syntaktische Formen Textgrammatische Besonderheiten Zur Rolle des Kontextes Die Textsorte Rezension Zur Geschichte der Textsorte Rezension Die Stellung der gegenwärtigen Rezension Zur Funktion der Rezension... 42

6 7.4 Genereller Aufbau und Inhalt Morphologie und Syntax Zur sprachlichen Realisierung Phraseologismen Klassifikation von Phraseologismen Spezielle Klassen von Phraseologismen Phraseologismen in wissenschaftlichen Textsorten Zur Funktion von Phraseologismen Einige spezifische Merkmale von Fachphraseologismen Praktischer Teil Analyse der Textstruktur Analyse eines Beispieltextes Zum Thema Typ der Themenentfaltung Zur Morphologie und Syntax Zu den Sprachmitteln der Bewertung Phraseologismen Die Textstruktur im Allgemeinen Syntaktische Formen Satztypen Andere syntaktische Formen Textgrammatische Besonderheiten... 61

7 11 Sprachmittel der Bewertung Phraseologismen Phraseologische Sonderformen Zusammenfassung Resumé Bibliographie Anotace... 92

8 1 Einleitung Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Textsorte Rezension in der Zeitschrift Deutsch als Fremdsprache zu untersuchen. Im ersten Teil der Diplomarbeit werden die notwendigen theoretischen Grundlagen der Textlinguistik vorgestellt. Kapitel 2 widmet sich im Allgemeinen dem Textbegriff und den verschiedenen Textauffassungen, die es in der Entwicklung der Textlinguistik gab. Es wird der sprachsystematische als auch der kommunikationsorientierte Ansatz berücksichtigt. Die Kriterien der Textualität zeigen dann eine Synthese der beiden Ansätze. In Kapitel 3 wird erklärt, auf welcher Art und Weise die Analyse der Textstruktur erfolgt. Im Zusammenhang mit der grammatischen Ebene des Textes spielt das Prinzip der Wiederaufnahme eine zentrale Rolle. Weiter besprechen wir das Textthema und die damit verbundenen Konzepte: das Thema-Rhema-Konzept, das Makrostrukturenkonzept und die thematische Entfaltung. Die Analyse der Textfunktion wird in Kapitel 4 behandelt; es wird eine Klassifikation von textuellen Grundfunktionen angeboten. Das nächste Kapitel erläutert den Begriff der Textsorte. Das sechste Kapitel gibt einen Überblick über verschiedene syntaktische Strukturen und textgrammatische Besonderheiten, die als Basis für die eigene Untersuchung von textgrammatischen Strukturen dienen. Kapitel 7 bietet eine allgemeine Charakterisierung der Textsorte Rezension. Der praktische Teil besteht dann in der Korpusanalyse. Im Korpus sind Rezensionen aus den letzten zwei Jahrzenten vertreten. Um ein möglichst ausgewogenes Korpus von Rezensionen für diese Zeitspanne zu bilden, wurden die Rezensionen aus den Jahren , und ausgewählt. So hat die erste Hälfte der 90er Jahre, das Ende der 10er Jahre sowie die Jahrzentwende ihre Vertretung im Korpus. Aus jedem Jahrgang wurden zehn beliebige Rezensionen genommen, also aus jeder Nummer der angeführten Jahre zwei bis drei Repräsentanten dieser Textsorte. 1

9 In Kapitel 8 wird eine Analyse einer Beispielrezension durchgeführt. Danach wird anhand der Korpusanalyse generell über die Textstruktur unserer Textsorte berichtet. Kapitel 9 und 10 untersuchen, welche textgrammatischen Besonderheiten für diese Textsorte typisch sind. Einem besonders wichtigen Aspekt der Bewertung in der Rezension widmet sich das elfte Kapitel. Über die im Korpus vertretenen Phraseologismen gibt Kapitel 13 eine Übersicht. Was die theoretischen Grundlagen für die vorliegende Arbeit betrifft, ist für die Einführung in die Problematik der Textlinguistik besonders das Buch Textlinguistik und Textgrammatik 1 von Christina Gansel und Frank Jürgens eine zentrale Quelle. Ebenso dient dieses Werk zur Grundorientierung im Bereich der textgrammatischen Strukturen. Als nützlich auf dem Gebiet des Textbegriffs erweisen sich ebenso die Textlinguistik von Wolfgang Heinemann und Dieter Viehweger sowie der entsprechende Teil der Kleinen Enzyklopädie Deutsche Sprache. Was die Untersuchung der Textstruktur anbelangt, ist vor allem die Linguistische Textanalyse von Klaus Brinker von großem Nutzen. Dieses Werk beinhaltet einen detaillierten Leitfaden zur Analyse der Textstruktur. Die einzelnen Schritte werden mit zahlreichen Beispielen illustriert. Es stellt nicht nur die von Brinker entwickelten Konzepte wie die thematische Entfaltung dar, sondern es werden auch Arbeiten von anderen Linguisten berücksichtigt. Zu diesen gehört unter anderen Teun Adrianus van Dijk mit seinem Werk Textwissenschaft. Sein Konzept der Makrostruktur ist für die in dieser Arbeit vorgestellte Analyse bedeutsam. Brinkers Buch und das bereits angeführte Werk von Heinemann und Viehweger vermitteln auch das notwendige Wissen über die Textfunktion. Für die Einleitung in die Problematik der Textsorten sorgt vor allem das Studienbuch Linguistik. Eine Analyse der Textsorte Rezension wurde Ende der 70er Jahre von Sabine Dallmann durchgeführt. Ihre Untersuchung basiert auf dem Kontrast zwischen der publizistischen und der wissenschaftlichen Rezension. Einen Beitrag zur Analyse 1 Die Referenzen zu den in diesem Abschnitt erwähnten Werken finden sich in der Bibliografie. 2

10 der wissenschaftlichen Rezension leistete dann Mitte der 80er Jahre auch Jörg Pätzold. Weitere Beiträge zur Erforschung der wissenschaftlichen Rezension finden wir im Sammelbad Fachliche Textsorten aus dem Jahre Der Textsorte Rezension widmete Hartmut Lenk ein Kapitel in seinem praktisch orientierten Buch Praktische Textsortenlehre, dessen vierte Auflage in der vorliegenden Arbeit zitiert wurde. Zur Untersuchung der Textsorte tragen auch Artikel bei, die sich auf die Phraseologismen in der Rezension konzentrieren. Dazu gehört beispielsweise der Beitrag Es springt ins Auge von Kathrin Kunkel. Da auch in der vorliegenden Arbeit die Phraseologismen Gegenstand der Analyse sind, war es notwendig eine allgemeine Orientierung in der Phraseologie zu gewinnen. Hierfür werden die entsprechenden Werke von Harald Burger und Wolfgang Fleischer zugrunde gelegt. 3

11 Theoretischer Teil 2 Der Textbegriff In der Alltagsprache wird das Wort Text häufig und in vielen verschiedenen sprachlichen Kontexten verwendet, z.b. Text eines Liedes, einen Text auswendig lernen usw. Es gibt viele Texte und obwohl sie sehr unterschiedlich sind, gilt für die meisten Texte, dass sie in der Regel schriftlich fixiert sind und dass sie mehr aus einem Satz bestehen (vgl. Brinker 2005, S. 12). Diese Kriterien würden wahrscheinlich die meisten Laien angeben, wenn sie auf die Frage antworten sollten, was ein Text ist. Die Textlinguistik braucht aber zur Bestimmung des Textes viel genauere Parameter, die als Textualitätskriterien 2 bekannt sind. In der Linguistik wird Text als Begriff verwendet. Es ist aber nicht einfach, ihn eindeutig zu definieren, deswegen gibt es immer noch keine allgemein akzeptierte Textdefinition. Innerhalb der Textlinguistik gibt es allerdings zwei Hauptrichtungen, die sich nach ihrer Betrachtung des Textes unterscheiden. Es handelt sich um die sprachsystematisch ausgerichtete Methode und um die kommunikationsorientierte Textlinguistik (vgl. Brinker 2005, S. 12). Wie sich die Textauffassung in diesen Richtungen unterscheidet, wird in diesem Kapitel gezeigt. 2.1 Textauffassungen in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts Text als transphrastische Einheit: Die Satzverknüpfungshypothese Bis in die Mitte der 60er Jahre hat die Sprachwissenschaft den Satz für die oberste linguistische Bezugseinheit gehalten (Brinker 2005, S ). Es gab 2 Unter dem Begriff Textualität verstehen wir die Gesamtheit der konstitutiven Merkmale von Texten, die eine Abgrenzung gegenüber Nicht-Texten ermöglichen sollen (Glück 1993, S. 639). Mehr dazu unter Kriterien der Textualität. 4

12 allerdings viele Phänomene, die die damalige Syntax nicht erklären konnte. Dies führte zur Entwicklung einer neuen Disziplin der Textgrammatik (vgl. Gansel 2007, S. 35). Texte wurden damals als phrasen- bzw. satzübergreifende (transphrastische) Einheiten verstanden (Gansel 2007, S. 35 [Hervorhebung im Original.]). Der Satz verlor seine Position der obersten linguistischen Bezugseinheit. Diese Stellung wurde vom Text übernommen und die Textlinguistik konnte sich als eigenständige sprachwissenschaftliche Richtung etablieren (vgl. ebd.) Mit der Textlinguistik kam allmählich auch eine große Veränderung in linguistischen Untersuchungen; die bisherige Konzentration auf das Sprachsystem wurde durch das Interesse am Sprachgebrauch bereichert. In den frühen Textdefinitionen widerspiegelt sich allerdings noch die sprachsystematische Sichtweise (vgl. Gansel S. 36). In der sprachsystematischen Richtung wird der Text als eine kohärente Folge von Sätzen definiert und der Satz versteht sich als die Struktureinheit des Textes (Brinker 2005, S. 14 [Hervorhebung im Original.]). Der zentrale textlinguistische Begriff der Kohärenz 3 wird rein grammatisch definiert er bezeichnet nur die syntagmatisch-semantischen Beziehungen zwischen Sätzen bzw. zwischen sprachlichen Elementen in aufeinanderfolgenden Sätzen (ebd.). Im Rahmen des sprachsystematischen Ansatzes wurde die Hierarchie der bis dahin angenommenen Einheiten des sprachlichen Systems (Phonem, Morphem, Wort, Satzglied, Satz) um die Einheit Text erweitert (vgl. Gansel 2007, S. 36). Daraus folgt, dass genauso wie die Wortbildung oder der Satzbau, auch die Textbildung durch das Regelsystem der Sprache gesteuert wird und auf allgemeinen, sprachsystematisch zu erklärenden Gesetzmäßigkeiten gründet (Brinker 2005, S. 14). 3 Heute verstehen wir Kohärenz als eine zugrundeliegende Verbundenheit von Texteinheiten; ein Merkmal der Texttiefenstuktur (vgl. Tárnyiková 2009, S. 55). Die Begriffe Textoberfläche und Texttiefenstruktur knüpfen an das Modell von Oberflächen- und Tiefenstruktur der Transformationsgrammatik an. Die Textoberfläche ist die konkrete sprachliche Realisierung von Informationseinheiten. Dagegen die Texttiefenstuktur ist das, was unter der Textoberfläche liegt, die konzeptuelle Basis des Textes (vgl. Linke 2004, S ). 5

13 Die Hauptaufgabe der Textgrammatik war festzustellen, nach welchen strukturellen Gesetzmäßigkeiten Texte geformt werden. Die Textgrammatik ging davon aus, dass die Texterzeugungsprozesse anhand des Problems der Verknüpfung von Sätzen zu erklären sind. Für die Verknüpfung von Sätzen war dabei die Pronominalisierung von zentraler Bedeutung (vgl. Gansel 2007, S. 37) Pronominalisierung In der ersten Hälfte der 60er Jahre wurde die Rolle der Pronomen im Text untersucht. In seiner Monographie Pronomina und Textkonstitution (1968) erklärt Roland Harweg die Verknüpfung von Sätzen und somit die Entstehung wohlgeformten Texte durch das Verfahren der Pronominalisierung. Den Text definiert Harweg als ein durch ununterbrochene pronominale Verkettung konstituiertes Nacheinander sprachlicher Einheiten (Harweg 1968, S. 148). Harweg betont dabei den Aspekt der pronominalen Verkettung ohne Unterbrechung: Unser Textdefinies verlangt ununterbrochene pronominale Verkettung. Eine Unterbrechung dieser Verkettung würde folglich die Grenzen, d.h. Anfang und Ende eines spezifischen Textes markieren (ebd.). Am Anfang seines Ansatzes sind die Pronomen, insbesondere die Pronomen er/sie/es, Mittel der Pronominalisierung. Später werden jedoch alle ersetzenden Elemente als Pronominalisierungen angesehen, beispielweise auch Synonyme, Hyperonyme, Metaphern, Metonymien und andere Ersetzungen (Gansel 2007, S. 37). Harweg gibt allerdings zu, dass nicht jeder Text der von ihm geprägten Textdefinition entspricht. Es gibt Texte, die das Konstitutionsprinzip pronominaler Verkettung nicht erfüllen. Es sind in jedem Fall Texte, die zu kurz sind, um das genannte Prinzip erfüllen zu können, so z.b. gewisse aus einem Satz bestehende Aphorismen (Harweg 1968, S. 149). Das heißt, dass es auch wohlgeformte und im heutigen Sinn kohärente Texte gibt, bei denen man die Beziehungen zwischen den Elementen des Textes nicht anhand der Pronominalisierung erklären kann. Der Grund dafür besteht darin, dass die Pronominalisierung auf der Textoberfläche operiert, ohne die 6

14 Texttiefenstruktur zu berücksichtigen. Es werden Kohäsionsmittelmittel 4 untersucht. Um die inhaltliche Verflechtung des Textes also das, was wir heute als Kohärenz bezeichnen zu entdecken, reicht die Pronominalisierung nicht. Das Prinzip der Pronominalisierung wird später von Klaus Brinker als Wiederaufnahme bearbeitet. Brinker unterscheidet im Prinzip zwischen zwei Formen der Wiederaufnahme: der expliziten und der impliziten Wiederaufnahme (vgl. Brinker 2005, S ). Auf die Formen der Wiederaufnahme wird dann in Kapitel 3 über die Analyse der Textstruktur näher eingegangen. 2.2 Semantische Textbeschreibungsansätze Im Unterschied zur Textgrammatik, die bestimmte Merkmale der Oberflächenstruktur untersucht hat, konzentrieren sich die semantischen Textbeschreibungsmodelle auf die inhaltliche Verflechtung des Textes. Wie schon oben angedeutet wurde, reicht die Untersuchung auf der Ebene der Textoberfläche nämlich nicht zur Feststellung der Kohärenz. Eine oberflächliche Verkettung allein kann die Kohärenz nicht gewährleisten. In diesem Kapitel werden der Isotopieansatz und das Thema-Rhema-Konzept vorgestellt, die in der 2. Hälfte der 60er Jahre entwickelt wurden. Behandelt werden weiter dann die propositionale Textauffassung und das Makrostrukturen- Konzept, die in den 80er Jahren aktuell waren Isotopieansatz Der Isotopieansatz 5 weist viele Ähnlichkeiten mit dem Pronominalisierungsansatz auf (vgl. Gansel, S. 40). Wir können das Isotopiekonzept noch zwischen eine kohäsionsorientierte und eine mehr kohärenzorientierte Textanalyse einreihen. Zum ersten Mal wurde der Isotopieansatz in der 2. Hälfte der 60er Jahre von J. A. Greimas vorgestellt (vgl. Linke 2004, S. 260). 4 Als Kohäsion wird die Verknüpfung der Textelemente auf der Textoberfläche bezeichnet (vgl. Tárnyiková 2009, S. 30). 5 Der Terminus Isotopie bezieht sich auf semantische Beziehungen in der Tiefenstruktur des Textes (vgl. Fleischer 2001, S. 484). 7

15 Im Isotopiekonzept spielt die Wortbedeutung und damit die semantische Merkmalanalyse eine zentrale Rolle. Es setzt voraus, dass sich Wortbedeutungen über die Satzgrenzen hinweg (und ohne Berücksichtigung der Wortklassenzugehörigkeit) zu Komplexen verbinden auf der Grundlage teilweiser semantischer Übereinstimmung und Differenz. Diese textsemantischen Komplexe werden als Isotopieebenen bezeichnet; ein Text kann jeweils über mehrere solcher Isotopieebenen verfügen (vgl. ebd.). Eine vom Isotopieansatz stammende Textdefinition ist die Folgende: Text ist ein Gefüge von 1 bis n Isotopieebenen [ ], wobei sich deren Anzahl nach der Anzahl der im Text dominierenden Merkmale richtet (Kallmeyer 1980, S. 147, zitiert nach Heinemann 1991, S. 39). Obwohl dieser Ansatz in vielerlei Hinsicht nützlich sein kann, weist er auch bestimmte Nachteile auf: Semantische Merkmale werden hier in einer operativen Weise verwendet, als ob es sich dabei um wohldefinierte und relativ klar bestimmbare sprachliche Größen handelte. Dies ist aber [ ] durchaus nicht der Fall (Linke 2004, S. 261). Überdies gilt, dass die Semrekurrenz 6 selbst noch nicht aus einer Satzfolge einen kohärenten Text macht (vgl. Heinemann 1991, S. 40). Trotzdem ist der Isotopiekonzept ein geeignetes Instrument zur Beschreibung von Zusammenhängen zwischen lexikalischen Textelementen. Für die Bestimmung der Textkohärenz ist dieses Modell allerdings nicht ausreichend Funktionale Satzperspektive: Thema und Rhema Die funktionale Satzperspektive ist ein semantischer Ansatz, der auf der Grundidee basiert, dass der Satz aus zwei Teilen besteht: aus einem Thema und einem Rhema. Als Thema verstehen wir das, über das etwas ausgesagt wird, als Rhema dasjenige, was darüber ausgesagt wird (vgl. Mathesius 1975, S. 81). Dieses Prinzip bezieht sich zwar ursprünglich auf den Satz, aber wir können ihn auch gebrauchen, wenn wir den thematischen Aufbau eines Textes die sogenannte thematische Progression verfolgen wollen (Daneš 1978, S. 188). Die thematische Progression oder der Komplex thematischer Relationen im Text wurde in der 2. Hälfte der 60er Jahre von František Daneš vorgestellt, der 6 Rekurrenz ist das wiederholte Vorkommen; hier: das wiederholte Vorkommen von Semen. 8

16 damit auf das Thema-Rhema-Modell von Vilém Mathesius anknüpfte und dieses weiter entwickelte (Daneš 1978, S. 188). In seinem Model der funktionalen Satzperspektive stellt Daneš fünf Grundtypen der thematischen Progression vor (vgl. Daneš 1978, S ). Dieses Thema wird später in Kapitel 3 über die Analyse der Textstruktur näher behandelt. Die Thema-Rhema-Analyse ist gleichzeitig auch eine Analyse der Rekurrenzbzw. Substitutionsphänomene 7 (Linke 2004, S. 268). Ihr Nutzwert in der Textanalyse besteht darin, dass wir auf diese Weise die Struktur des Referenzbezugs 8 in einem Text erfassen und darstellen können (ebd.) Propositionale Textauffassung Eine andere semantische Texterfassung kann als Weiterentwicklung des Isotopie- Ansatzes verstanden werden. Der Begriff Proposition (Aussage über die Welt) entstammt der pragmatischen Sprechakttheorie von John L. Austin, der diese Theorie schon in den 50er Jahren vorgestellt hat, und dessen Schüler John R. Searle, der die Theorie der Sprechakte in den 60er Jahren weiter entwickelt hat (vgl. Linke S ). In den 80er Jahren hat dann Peter von Polenz auf den Terminus Proposition 9 im Zusammenhang mit der Beschreibung der Satzsemantik zurückgegriffen (vgl. Gansel 2007, S ). Die propositionale Textauffassung versteht Texte als Propositionskomplexe 10 und untersucht, welche Propositionen der Text enthält und wie diese sprachlich realisiert werden (Gansel 2007, S. 44). Zwischen den einzelnen benachbarten Propositionen lassen sich verschiedene Relationen feststellen (vgl. Heinemann 1991, S ). Dieses Konzept konzentriert sich auch auf das Mitbedeutete, auf das, was nicht direkt ausgesprochen wird (vgl. Gansel 2007, S. 45). Im Text gibt es auch Leerstellen, die der Sprachbenutzer aufgrund seines Wissens erschließen muss, um den Zusammenhang zwischen den einzelnen Propositionen zu verstehen. In 7 Mit Substitution ist die Ersetzung eines Elementes einer sprachlichen Kette durch ein anderes Element gemeint (Lewandowski 1994, S. 1117). 8 Referenz verstehen wir als das, worauf Bezug genommen wird. 9 Polenz bezeichnet die Proposition auch als Prädikation (vgl. Gansel 2007, S. 45). 10 Komplexe von Satzinhalten, Satzbedeutungen. 9

17 dieser Tatsache kann man den Hauptvorteil der propositionalen Textauffassung sehen Makrostrukturen und Textthema Die propositionale Textauffassung wurde Ende der 70er Jahre von Teun Adrianus van Dijk weiterentwickelt. In seinem Modell 11 von Text-Makrostrukturen erklärt van Dijk, dass auch zwischen größeren semantischen Einheiten als Propositionen semantische Beziehungen existieren. Anhand von solchen Beziehungen kann man sog. Text-Makrostrukturen herausfinden. Laut van Dijk sind nur solche Satzsequenzen, die eine Makrostruktur besitzen, als Texte zu bezeichnen (vgl. Gansel 2007, S. 47). Eine Makrostruktur des Textes kann man sich als eine globale Bedeutung des Textes vorstellen. Konkret entsteht die Makrostruktur so, dass sich einzelne Propositionen in einem Propositionskomplex verbinden. Die Propositionskomplexe werden Mikrostrukturen genannt. Aus den Mikrostrukturen ergibt sich dann die Makrostruktur (vgl. Gansel 2007, S. 47). Es gibt gewisse Makroregeln, die zur Ableitung der Makrostruktur dienen; zu Makroregeln zählen wir die folgenden Verfahren: Auslassen, Selektieren, Generalisieren und Integrieren (vgl. Fleischer 2001, S. 486). Den Beitrag dieses Modells kann man in der Vorstellung sehen, dass man innerhalb eines Textes eine gewisse Hierarchie von Themen 12 und Subthemen entdecken kann. 2.3 Kommunikativ-pragmatische Textmodelle Der Impuls zur Entwicklung von den kommunikativ-pragmatischen Textmodellen war die Feststellung, dass man Texte nicht lediglich als Propositionskomplexe ansehen kann. Allein die Kategorie der Proposition konnte nicht die ganze Bedeutung des Textes erklären. Man wollte auch wissen, welchen Sinn die 11 Für das entsprechende Modell s. Gansel 2007, S Thema wird hier im alltäglichen Sinne verstanden als Grund oder Hauptgedanke eines Textes (vgl. Gansel 2007, S. 48), also nicht im Sinne der Thema-Rhema-Theorie. 10

18 einzelnen im Text präsenten Äußerungseinheiten haben (vgl. Gansel 2007, S. 49). Einen großen Einfluss auf die Textlinguistik hat die pragmatische Theorie der Sprechakte von Austin und Searle ausgeübt. Die Textlinguisten haben also begonnen, Texte als Handlungen zu betrachten. Untersucht wurde der Handlungswert 13 eines Textes und seiner Teile und die Gegebenheiten der Kommunikationssituation (ebd.). Das Ziel der Untersuchungen des Handlungswertes war festzustellen, welche kommunikative Funktion der jeweilige Text erfüllen soll. 14 Wenn man die Gegebenheiten der Kommunikationssituation analysiert, heißt es, dass man nicht nur den Text selbst (textintern) betrachtet, sondern dass man auch außersprachliche Handlungsfaktoren einbezieht (vgl. Fleischer 2001, S. 487). Von den kommunikativ-pragmatischen Textmodellen werden Texte nicht als etwas Festes, Unveränderliches wahrgenommen, denn man weiß, dass die Textproduktion sowie die Textrezeption von außersprachlichen soziallen und gesellschaftlichen Faktoren beeinflusst werden. 2.4 Ein integratives Textmodell Die beiden oben vorgestellten historischen Hauptrichtungen der Textlinguistik die sprachsystematisch ausgerichtete Methode und der kommunikationsorientierte Ansatz sollten in der Textanalyse komplementär gebraucht werden. Die Einheit Text sollte man sowohl als eine sprachliche wie als eine kommunikative Einheit betrachten (vgl. Brinker 2005, S. 17). Eine integrative Textdefinition kann also lauten: Der Terminus Text bezeichnet eine begrenzte Folge von sprachlichen Zeichen, die in sich kohärent ist und die als Ganzes eine erkennbare kommunikative Funktion signalisiert (ebd.). Während der Begriff Text in der Alltagssprache schriftliche Äußerungen bezeichnet, bezieht sich der linguistische Terminus Text auf sowohl schriftliche 13 Mit dem Ausdruck Handlungswert ist die Absicht des Textproduzenten gemeint; der Handlungswert wird in der Sprechakttheorie als Illokution bezeichnet (vgl. Linke 2004, S. 213). 14 Der Analyse der Textfunktion widmet sich das Kapitel 4. 11

19 als auch mündliche Äußerungen monologischer Natur. Gespräche werden dann der Disziplin Gesprächsforschung überlassen (vgl. Brinker 2005, S. 19). Mit dem Begriff Text verbinden wir automatisch eine sprachliche Äußerung; immer mehr begegnen wir aber der Kombination Sprache Bild, die sich mittlerweile auch als Text versteht. Manchmal werden mit diesem Begriff auch nicht-sprachliche Artefakte bezeichnet (vgl. Fleischer 2001, S. 471). Für die Zwecke dieser Arbeit reicht es aber, wenn wir den Text als eine sprachliche Einheit betrachten Kriterien der Textualität Im Zusammenhang mit dem integrativen Textbegriff ist es nützlich, die Kriterien der Textualität zu kennen, die sowohl die textgebundenen (Kohäsion, Kohärenz) als auch die nicht rein textgebundenen (Intentionalität, Akzeptabilität, Situationalität, Intertextualität und Informativität) Merkmale des Textes umfassen. Zum ersten Mal wurden diese sieben Textualitätskriterien von Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Dressler Anfang der 80er Jahre eingeführt (vgl. Tárnyiková 2009, S ). Die Kohäsion bezeichnet die Verknüpfung von Textelementen auf der Textoberfläche. Die kohäsiven Beziehungen lassen sich auf der lexikalischen sowie auf der morpho-syntaktischen Ebene des Textes beobachten. Im Unterschied zur Kohäsion, die auf der Textoberfläche operiert, ist die Kohärenz ein Zeichen der Tiefenstruktur des Textes und wird als die zugrundeliegende Verbundenheit von Texteinheiten verstanden. Die Parameter Intentionalität und Akzeptabilität hängen eng zusammen. Ein Text muss als Text intendiert wenden, d.h. der Sprecher oder Schreiber muss seinen Text mit einer gewissen Absicht produzieren und der Text muss als solcher akzeptiert werden. Die Akzeptabilität hängt also mit der Einstellung der Textrezipienten zusammen die Textrezipienten haben die Tendenz, eine sprachliche Konfiguration als eine kohäsive und kohärente Struktur zu behandeln und sie als solche zu akzeptieren. 12

20 Die Situationalität bezieht sich auf alle Faktoren, die den Text mit einer relevanten Situation verknüpfen. Der Text ist situationsgebunden und auch von der Situation determiniert. Das Kriterium der Intertextualität hat zwei Aspekte. Die Intertextualität kann man als die vorige Erfahrung mit anderen Texten (oder eher Textsorten 15 ) verstehen. Der zweite Aspekt der Intertextualität betrifft den Zusammenhang zwischen dem aktuellen Text und anderen Texten, die explizite oder implizite Referenz zu anderen Texten (Zitate, Paraphrasen). Die Informativität bezieht sich vor allem auf den Inhalt des Textes. Im Allgemeinen erwarten wir, dass Texte informativ sind. Texte lassen sich nach ihrer Informationsdichte unterscheiden. 3 Analyse der Textstruktur Die Struktur des Textes kann man grundsätzlich auf zwei Ebenen beschreiben: auf der grammatischen und der thematischen Beschreibungsebene. Auf der grammatischen Ebene wird die grammatische Kohärenz untersucht, d.h. die syntaktisch-semantischen Beziehungen zwischen aufeinanderfolgenden Sätzen eines Textes, die für den Textzusammenhang relevant sind. Auf der thematischen Ebene wird der kognitive Zusammenhang des Textes analysiert (vgl. Brinker 2005, S. 21). Als die Grundeinheit des Textes gilt der Satz. Wird der Satz von der semantischen Seite betrachtet, interessiert uns der vom Satz ausgedrückte Sachverhalt, die Proposition. Propositionen funktionieren als semantische Struktureinheiten des Textes (vgl. Brinker 2005, S. 26). Syntaktisch wird der Satz sowie andere syntaktische Formen in Kapitel 6.1 behandelt. 15 Die Problematik der Textsorten wird in Kapitel 5 näher behandelt. 13

21 3.1 Grammatische Bedingungen der Textkohärenz Eine der möglichen Formen der Entstehung der Textkohärenz ist die Verknüpfung von sprachlichen Elementen in aufeinander folgenden Sätzen. Diese Verknüpfung kann grammatisch mittels der Wiederaufnahme realisiert werden Formen der Wiederaufnahme Die explizite Wiederaufnahme Die explizite Wiederaufnahme besteht in der Referenzidentität (Bezeichnungsgleichheit) bestimmter sprachlicher Ausdrücke in aufeinanderfolgenden Sätzen eines Textes (Brinker 2005, S. 27). Es entsteht eine Beziehung zwischen dem sog. Bezugsausdruck und dem sog. wiederaufnehmenden Ausdruck. Der Bezugsausdruck ist ein bestimmter Ausdruck (ein Wort oder eine Wortgruppe), der durch einen oder mehrere Ausdrücke (wiederaufnehmende Ausdrücke) in den nachfolgenden Sätzen des Textes wiederaufgenommen wird. Eine solche Beziehung wird Referenzidentität oder Koreferenz genannt. Dieser Begriff drückt die Tatsache aus, dass sich der Bezugsausdruck und der wiederaufnehmende Ausdruck auf das gleiche Objekt der Wirklichkeit beziehen. Solche außersprachliche Objekte werden Referenzträger genannt (vgl. Brinker 2005, S.27). Ein Beispiel für die explizite Wiederaufnahme wäre die Referenzidentität zwischen den Ausdrücken: eine Frau (Bezugswort) die Frau (wiederaufnehmender Ausdruck) sie (wiederaufnehmender Ausdruck). An diesem Beispiel sieht man, dass die Wiederaufnahme realisiert werden kann durch Wiederholung desselben Substantivs (eine Frau die Frau) oder durch ein bestimmtes Personalpronomen (eine Frau sie). Eine weitere Möglichkeit ist die Wiederaufnahme durch andere Substantive/substantivische Wortgruppen, zwischen denen eine paradigmatische Beziehung besteht, z.b. ein Auto der Wagen, wo es sich um synonyme Ausdrücke handelt. 14

22 Dabei ist die Verwendung von Artikeln von besonderer Bedeutung. Sie funktionieren als Signale für den Leser. Je nach der Verwendung des bestimmten/unbestimmten Artikels signalisiert der Produzent des Textes, ob er bestimmte Informationen beim Rezipienten als bekannt oder unbekannt voraussetzt (vgl. Brinker 2005, S. 30). Wichtige Merkmale der expliziten Wiederaufnahme sind die sog. Pro-Formen oder auch Verweisformen. Es handelt sich um pronominale Ausdrücke, die sich hauptsächlich auf nominale Bezugselemente beziehen (vgl. Bußmann 2002, S. 538). In einem Text sind prinzipiell zwei Verweisungsrichtungen möglich, die mit Hilfe von Anapher und Katapher realisiert werden. Die Anapher verweist zurück, auf eine Information, die entweder aus dem Kontext oder aus dem Text bekannt ist. Ein anaphorisches Verweisungsmittel ist beispielsweise der direkte Artikel (der/die/das). Die Kataphern dagegen verweisen auf solche Informationen, die erst im Folgetext zu erwarten sind. Der unbestimmte Artikel (ein/eine/ein) kann kataphorisch verwendet werden (vgl. Weinrich 1993, S. 21). Durch Anapher kann die thematische Wiederaufnahme am einfachsten hergestellt werden. In deutschen Texten ist die Anapher viel üblicher als die Katapher. Die Katapher wird aber dann gebraucht, wenn man einen gewissen Spannungseffekt erzielen will (vgl. Gansel 2007, S. 198): z.b. Anapher: Peter hat ein neues T-Shirt bekommen. Es gefällt ihm sehr gut. (ein neues T-Shirt < Es) Katapher: Sie ging in ihre Wohnung und erwartete ihn dort. Wolfgang betrat das Zimmer. (ihn > Wolfgang) Zu den Pro-Formen zählen auch Pronominaladverbien, z.b. dort, dann (vgl. Bußmann 2002, S. 538) Die implizite Wiederaufnahme Im Unterschied zur expliziten Wiederaufnahme gibt es bei der impliziten Wiederaufnahme keine Referenzidentität zwischen dem Referenzausdruck und dem Bezugsausdruck, denn beide Ausdrücke beziehen sich auf verschiedene 15

23 Referenzträger (Fleicher 2001, S. 478). Zwischen den Ausdrücken besteht allerdings eine semantische Kontiguität. Dieser Terminus bezeichnet eine inhaltliche Beziehung zwischen Gegenständen und Ereignissen, die auf ihrem Miteinandervorkommen beruht wie z.b. zwischen den Ausdrücken Wohnung Wohnungstür, Dorf Kirche (Lewandowski 1994, S. 600). Man kann einzelne Kategorien von Kontiguitätsverhältnissen feststellen: 16 a) logisch begründetes Kontiguitätsverhältnis z.b. eine Nachfrage das Angebot b) ontologisch (naturgesetzlich) begründetes Kontiguitätsverhältnis z.b. ein Hund eine Pfote c) kulturell begründetes Kontiguitätsverhältnis z.b. ein Theater der Schauspieler Die implizite Wiederaufnahme kann nur realisiert werden, falls solche Kontiguitätsverhältnisse im sprachlichen System vorhanden sind (vgl. Brinker 2005, S. 37) Die Bedeutung des Prinzips der Wiederaufnahme Zur Relevanz für die Textkohärenz Das Prinzip der Wiederaufnahme selbst ist für die Textkohärenz nicht ausreichend. Wichtig für das Textverständnis ist der gemeinsame thematische Bezug des Textes. Wenn er vorhanden ist, können auch Texte verstanden werden, dessen Elemente nicht auf der Oberfläche verbunden sind (vgl. Fleischer 2001, S. 478), d.h. Texte können auch ohne Wiederaufnahme kohärent sein, wie das folgende Beispiel zeigt: 16 Die Kategorisierung richtet sich nach Brinker (2005, S. 37). 16

24 Die Lampe brennt nicht. Die Sicherung ist durchgebrannt. (Beispiel zitiert nach Brinker 2005, S. 42) In diesem Satz fehlen auch sämtliche syntaktisch-semantischen Verknüpfungssignale. Die Textkohärenz entsteht hier aufgrund einer kausalen Verknüpfung (vgl. Brinker 2005, S. 42). Neben dem Prinzip der Wiederaufnahme gibt es also auch andere grammatische Mittel, die die Textkohärenz bewirken. Es handelt sich um Konjunktionen und Adverbien, die sich nicht als Pro-Formen verhalten (z.b. auch, also, vgl. Brinker 2005, S. 42) Zur Relevanz für das Textverstehen Es gibt verschiedene semantische Indizien der Textkohärenz für den Leser; je nachdem wie die Beziehung zwischen dem Bezugsausdruck und dem wiederaufnehmenden Ausdruck entsteht, sind die Indizien: 17 a) textimmanent Die Beziehung zwischen Bezugsausdruck und wiederaufnehmendem Ausdruck wird im Text selbst hergestellt; sie ist in dieser Form nicht im sprachlichen System verankert (Brinker 2005, S. 43). Wie das folgende Beispiel zeigt, besteht im sprachlichen System keine Beziehung zwischen den Formen des Bezugsausdrucks und des wiederaufnehmenden Ausdrucks. Diese entsteht erst im Text. Ein 30jähriger Mann aus Stuttgart hat in der Nacht zum Freitag in einen Laden eingebrochen. Wie die Polizei mitteilte, wurde der Tischler von den Bewohnern des Hauses gefangen b) sprachimmanent Die Beziehung ist im sprachlichen System verankert (vgl. ebd.). Sprachimmanente Beziehungen betreffen z.b. synonyme Ausdrücke. Dass eine 17 Die Kategorisierung richtet sich nach Brinker (2005, S. 43). 17

25 Beziehung zwischen diesen Ausdrücken besteht, ist auch ohne Einbettung im Text klar. Eva hat sich ein neues Auto gekauft. Sie musste für den Wagen lange sparen. c) sprachtranszendent In diesem Fall basiert die Beziehung auf dem Weltwissen von Produzenten und Rezipienten (vgl. Brinker 2005, S. 43). Um die folgende Sequenz richtig zu verstehen, muss man wissen, mit wem man den Ausdruck US-Amerikanische Präsident verbinden soll. Aus rein grammatischen Beziehungen kann man die Wiederaufnahme nicht eindeutig identifizieren. Letzte Woche hat auch Barack Obama das Sundance Film Festival besucht, das von Robert Redford veranstaltet wird. Der US-Amerikanische Präsident hat den anwesenden Journalisten einige Interviews gegeben. Zu den syntaktischen Indizien der Textkohärenz gehören Artikelformen und die in Artikelfunktionen auftretende Pronomen (vgl. Brinker 2005, S. 44). 3.2 Thematische Bedingungen der Textkohärenz Wiederaufnahmerelationen und thematische Textstruktur Für die Kohärenz des Textes ist das Prinzip der Wiederaufnahme in dem Sinne bedeutend, dass sich in den verschiedenen Wiederaufnahmen des Textes die Einheitlichkeit des Textgegenstandes ( ) sprachlich ausdrückt (Brinker 2005, S. 46). Die Wiederaufnahme versichert also, dass auf den Textgegenstand häufig genug hingewiesen wird. Die Hauptgegenstände innerhalb eines Textes können im Prinzip entweder nacheinander oder auch nebeneinander erscheinen (vgl. Brinker 2005, S. 47). Der Nutzwert der Wiederaufnahmestruktur besteht darin, dass uns die thematische Progression des Textes aufgedeckt wird (vgl. Brinker 2005, S. 48). Die Analyse der Wiederaufnahmestruktur bietet eine gute Grundlage für die Untersuchung der thematischen Struktur des Textes. Solche Analysen können aber bei längeren 18

26 Texten wie Romane aufgrund des großen Aufwandes nur schwer durchgeführt werden Zum Thema-Rhema-Konzept der Prager Schule František Daneš gehört, wie schon in Kapitel 2 vorgestellt, zu den Vertretern des Thema-Rhema-Konzepts. Ihm zufolge kann jeder Text als eine Sequenz von Themen betrachtet werden (Daneš 1978, S. 188). Die eigentliche thematische Struktur des Textes besteht ( ) in der Verkettung und Konnexität von Themen, in ihren Wechselbeziehungen und ihrer Hierarchie, in den Beziehungen zu den Textabschnitten und zum Textganzen, sowie zur Situation. (ebd.) Diesen Komplex von thematischen Relationen bezeichnet man als thematische Progression (TP), die so viel ist wie das Gerüst des Textaufbaus (ebd.). Daneš stellt fünf Grundtypen der thematischen Progression vor: 1. Einfache lineare Progression: Das Rhema (R) des ersten Satzes wird zum Thema (T) des zweiten Satzes usw. Ich (T1) bin heute in die Stadt (R1) gefahren. Dort (T2=R1) habe ich mit ein neues Kleid (R2) gekauft. Es (T3=R2) gefällt mir sehr gut 2. Progression mir einem durchlaufenden Thema: In einer Folge von Sätzen bleibt das Thema konstant; in den einzelnen Sätzen werden ihm fortlaufend neue Rhemen zugeordnet. Mein Kleid (T1) ist neu (R1). Es (T1) ist ein Geschenk meiner Mutter (R2). Es (T1) hängt zur Zeit im Schrank (R3) 3. Progression mit abgeleiteten Themen: Die Themen der einzelnen Sätze werden von einem Hyperthema überdacht. Sein Körper (T1) ist weiß mit schwarzen und braunen Flecken (R1). Sein Kopf (T2) ist eckig (R2). Seine Ohren (T3) sind klein und gebogen (R3). Das Hyperthema von T1, T2, T3 ist der Foxterrier. 4. Progression eines gespalteten Rhemas: Das Rhema eines Satzes wird in mehrere Themen zerlegt. In diesem Gebäude (T1) befinden sich zwei Lehrstühle (R1=R1a+R1b). Der Lehrstuhl für Anglistik (T2a=R1a) ist hier schon seit zwanzig Jahren (R2a); der Lehrstuhl für Romanistik (T2b=R1b) erst seit einem Jahr (R2b). 19

27 5. Progression mit einem thematischen Sprung: Ein Glied der thematischen Kette wird ausgelassen, weil er aus dem Kontext leicht zu erschließen ist. Ich (T1) bin heute in die Stadt (R1) gefahren. Dort (T2=R1) habe ich mit ein neues Kleid (R2) gekauft. Der Gürtel (T4) ist sehr schön gemacht (R4). Durch den Sprung von R2 zu T4 wird die Kohärenz nicht unterbrochen, weil man das Thema Gürtel aus Kleid erschließen kann. Ein gewisses Problem bei der Thema-Rhema-Analyse des Textes stellt die Tatsache dar, dass Thema und Rhema oft nicht eindeutig zu definieren sind (vgl. Brinker 2005, S. 51) Das Makro- und Superstrukturkonzept von T.A. Dijk T.A. Dijk orientiert sich in seiner Textauffassung nach der Unterscheidung von Oberflächen- und Tiefstruktur so, wie sie in der Generativen Transformationsgrammatik vorgestellt wurden. Er entwickelte das Konzept von Makrostruktur von Texten (vgl. Heinemann 1991, S. 45). Sein Ansatz ist vor allem, was den Thema-Begriff betrifft, von Bedeutung. Nach T. A. Dijk repräsentiert die semantische Tiefenstruktur (Makrostuktur) die globale Bedeutung des Textes. Um die Makrostruktur zu gewinnen, muss man sich nach den folgenden Makroregeln richten (vgl. van Dijk, 1980, S ): Auslassen Irrelevante Informationen werden ausgelassen, z.b.: Ein Junge mit einer kurzen Hose lief vorbei. Dieser Satz enthält drei Propositionen: Ein Junge lief vorbei. Er hatte eine Hose an. Die Hose war kurz. Nach dem Auslassen der nicht-essentiellen Informationen bleibt das Folgende übrig: Ein Junge lief vorbei. 20

28 Selektieren Eine relevante Information wird ausgelassen; sie kann aber problemlos nach dem Sinnzusammenhang rekonstruiert werden. Jana rannte zum Zug. Sie stieg ein. Sie fuhr nach Bonn. (Der Zug kam in Bonn an.) In Bonn sah sie sich das ehemalige Parlament an. Generalisieren Essentielle Informationen gehen verloren, da sie für die Makroebene irrelevant sind. Eine Tasse lag auf dem Tisch. Ein Teller lag auf dem Tisch. Gläser lagen auf dem Tisch. > Das Geschirr lag auf dem Tisch. Konstruieren und Integrieren Bei diesem Verfahren orientiert man sich an einem gewissen Wissensrahmen. Aus den einzelnen zusammenhängenden Propositionen entsteht eine globale Proposition: Ich bekam die Wahlzettel. Ich habe mir eine Partei ausgewählt. Ich ging in den Wahlraum. Ich warf einen Zettel in die Urne. > Ich habe gewählt. Durch diese Verfahren gelangt man an eine Themenzusammenfassung, die die Makrostruktur des Textes ausdrückt.die gewonnene Makrostruktur ist keine objektive Größe; sie ist von Faktoren wie Kontext oder kognitive Einstellung des Rezipienten abhängig (vgl. Brinker 2005, S. 53). Das Textthema ist nach dieser Auffassung eine Makroproposition auf einem bestimmten Abstraktionsniveau (van Dijk 1980, S. 50). Außer Makrostrukturen hat van Dijk auch das Konzept von sog. Superstrukturen eingeführt. Superstrukturen werden charakterisiert als globale Strukturen, die den Typ eines Textes kennzeichnen (van Dijk 1980, S. 128 [Hervorhebung im Original.]). Texte, die dieselbe globale Struktur, denselben Aufbau ausweisen, ordnen wir demselben Texttyp (oder auch derselben Textsorte) zu. Die 21

29 Makrostruktur können wir uns als das Thema des Textes, den Textinhalt, und die Superstruktur als die Textform vorstellen (vgl. van Dijk 1980, S. 128) Textthema und Entfaltung des Themas In der Alltagssprache gebrauchen wir das Wort Thema für den kommunikativen Hauptgegenstand eines Textes (Brinker 2005, S. 55). Weiter bezieht sich das Wort auch auf das, was im Text über den kommunikativen Hauptgegenstand ausgesagt wird (vgl. ebd.). In der Textanalyse bezeichnet der Terminus Textthema den inhaltlichen Kern eines Textes (Bußmann 2002, S. 692). Den Ausdruck Textinhalt gebrauchen wir für den auf einen oder mehrere Gegenstände ( ) bezogenen Gedankengang eines Textes (Brinker 2005, S. 56). Das Textthema (Inhaltskern) ist entweder im Text vorhanden (z.b. als Überschrift) oder es muss zuerst der Textinhalt abstrahiert werden, wozu die zusammenfassende Paraphrase (Umschreibung) nötig ist (vgl. ebd.). Es gibt bestimmte Prinzipien, die im Prozess der Themenbestimmung zum Wort kommen. Folgt man dem Wiederaufnahmeprinzip, stellt man meistens mehrere Themen fest, die allerdings eine unterschiedliche thematische Relevanz besitzen, so dass eine Rangordnung von Themen, eine Art Themenhierarchie entsteht (Brinker 2005, S. 57). Es entsteht ein Hauptthema und Nebenthemen. In der Unterscheidung zwischen dem Hauptthema und den Nebenthemen gelten das Ableitbarkeitsprinzip und das Kompatibilitätsprinzip. Falls es im Text mehrere Themen gibt, kann man das Hauptthema aus den einzelnen Themen ableiten. Als Hauptthema ergibt sich das Thema, dem sich alle anderen Themen zuordnen lassen. Das Kompatibilitätsprinzip drückt die Kompatibilität aus, die zwischen dem Thema und der kommunikativen Funktion des Textes entsteht (zwischen der Proposition und Illokution) das Hauptthema muss mit der Textfunktion 18 kompatibel sein. Beispielsweise muss das Hauptthema eines Kochrezeptes immer das Gericht und seine Herstellung sein; mögliche weitere Informationen sind als Nebenthemen zu betrachten (vgl. Fleischer 2001, S. 479). 18 Die Textfunktion wird in Kapitel 4 näher behandelt. 22

30 3.2.5 Zum Begriff der thematischen Entfaltung Nach Klaus Brinker ist mit dem Begriff thematische Entfaltung (oder Themenentfaltung) die gedankliche Ausführung des Themas gemeint (Brinker 2005, S. 61); d.h. wenn wir die Themenentfaltung analysieren, wollen wir wissen, wie das Hauptthema ausgestaltet ist. Die Analyse der thematischen Entfaltung erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt formuliert man knapp anhand der einzelnen Propositionen gegebenen inhaltlichen Beitrag des Textes. So entstehen Textinhalte (Texthemen), die man dann im zweiten Schritt bestimmen und kategorial bezeichnen kann (vgl. Brinker 2005, S ). Es gibt viele Formen der thematischen Entfaltung. Die Art der Themenentfaltung ist in der Regel von der Textfunktion abhängig (Bußmann 2002, S. 698). Die Grundformen der Themenentfaltung werden im folgenden Kapitel vorgestellt. 3.3 Grundformen thematischer Entfaltung Die deskriptive Themenentfaltung Über die deskriptive Themenentfaltung sprechen wir, wenn ein Thema in seinen Teilthemen dargestellt und in Zeit und Raum eingeordnet wird (Fleischer 2001, S. 479). Innerhalb der deskriptiven Themenentfaltung gibt es verschiedene Varianten. Das Thema kann bezeichnen 19 : a) Einen einmaligen Vorgang (ein historisches Ereignis) b) Einen als regelhaft dargestellten Vorgang c) Ein Lebewesen oder einen Gegenstand Handelt es sich um einen Ereignisbericht (a), ist der zeitliche Ablauf der beschriebenen Geschehnisse für die Anordnung der Propositionen maßgebend. Was die grammatischen Mittel betrifft, ist der Gebrauch von Vergangenheitstempora typisch sowie die Verwendung von Temporal- und Lokalbestimmungen (vgl. Brinker 2005, S. 65). Diese Art Themenentfaltung ist 19 Die Kategorisierung richtet sich nach Brinker (2005, S ). 23

31 besonders für die informativen Textsorten Nachricht und Bericht kennzeichnend (vgl. Brinker 2005, S ). Bei einem solchen Vorgang wie das Stielen des Hammers (b) wird der Gesamtvorgang in seinen Teilvorgängen vorgestellt, die der Reihe nach beschrieben werden. In grammatischer Hinsicht dominieren die Handlungsverben. Typisch ist auch der Infinitiv in absolutem Gebrauch, der den Textsorten wie Bedienungsanleitung und Gebrauchsanweisung eigen ist. Statt des Infinitivs kann auch das Vorgangspassiv erscheinen (vgl. Brinker 2005, S. 67). Wenn das Thema ein Lebewesen oder einen Gegenstand vorstellt (c), vollzieht sich die Themenentfaltung nach der Teil-Ganzes- oder Enthaltens-Relation (Brinker 2005, S. 68). Typisch für solche Beschreibungen ist die durchgehende Wiederaufnahme (vgl. ebd.). Die deskriptive Themenentfaltung ist auch für normative Texte wie Verträge charakteristisch (vgl. Fleischer 2001, S. 479) Die narrative Themenentfaltung Bei diesem Typ der Themenentfaltung wird ein abgeschlossenes (interessantes) Ereignis dargestellt. Es werden Komplikationen und deren Auflösungen behandelt. Oft äußert der Produzent seine Stellungnahme. Die narrative Themenentfaltung ist für Alltagserzählungen sowie für erzählende literarische Texte charakteristisch (vgl. Fleischer 2001, S. 479) Die explikative Themenentfaltung Bei der explikativen Entfaltung des Themas wird ein Sachverhalt erklärt, wobei diese Erklärung aus einem oder mehreren anderen Sachverhalten abgeleitet wird (vgl. Fleischer 2001, S. 480). Was die sprachliche Seite von der explikativen Themenentfaltung angeht, nehmen besonders Adverbien, Präpositionen und Konjunktionen, die Kausalbeziehungen signalisieren, eine wichtige Stelle ein (vgl. Brinker 2005, S. 79). 24

32 Wir finden die explikative Themenentfaltung bei solchen Textsorten, die die Erweiterung des Wissens als Ziel haben (Lehrbuch, populärwissenschaftlicher oder wissenschaftlicher Text). Oft stellen diese Texte eine Kombination von explikativen, erklärenden und argumentativen Passagen dar (vgl. Fleischer 2001, S. 480) Die argumentative Themenentfaltung Bei der Analyse von Texten mit argumentativer Themenentfaltung ist es unser Ziel, die einzelnen Argumente zu entdecken. Dann können wir feststellen, was das Hauptargument ist und welche untergeordneten Argumente ihm angehören. Der argumentativen Themenentfaltung begegnen wir häufig bei appelativen Texten 20. Sie ist auch bei normativen Texten (Gerichtsentscheidungen) und bei einigen informativen Texten (Rezensionen, wissenschaftlichen Abhandlungen) zu finden (vgl. Brinker 2005, S. 87). 4 Analyse der Textfunktion In der Analyse der Textfunktion kommt der textexterne Blick zum Wort; es wird untersucht, wie Texte in der Kommunikation funktionieren (vgl. Fleischer 2001, S. 480). Texte können mehrere kommunikative Funktionen haben, meistens dominiert allerdings eine von ihnen und diese Funktion nennt sich Textfunktion (vgl. Brinker 2005, S. 89). Den Anfang der Analyse der Textfunktion verbindet man mit dem Organon-Modell der Sprache von Karl Bühler aus den 30er Jahren, in dem die Funktionen der Darstellung, des Ausdrucks und des Appells figurieren. Später wurden noch die phatische Funktion, die zur Herstellung sozialles Kontaktes dient, und die poetische Funktion, die dort auftritt, wo die Sprache eines Textes auf sich selbst verweist, vorgestellt 21 (vgl. Fleischer 2001, S. 480). Ein weiterer Schritt in der Analyse der Textfunktion stellt die von Austin und Searle eingeführte Sprechaktklassifikation, die die Sprechakte nach ihrer 20 Vgl. Kapitel 4 Analyse der Textfunktion. 21 Diese Funktionen wurden in den 50er Jahren von Roman Jakobson beschrieben. 25

33 Illokution sortiert (vgl. Linke 2004, S. 218). Brinker lässt sich von dieser Klassifizierung inspirieren und appliziert sie auf die Ebene des Textes: was die Illokution für die Satzebene darstellt, entspricht der Textfunktion auf der Ebene des Textes (vgl. Brinker 2005, S ): - repräsentative Sprechakte > Informationsfunktion - direktive Sprechakte > Appellfunktion - kommissive Sprechakte > Obligationsfunktion - expressive Sprechakte > Kontaktfunktion - deklarative Sprechakte > Deklarationsfunktion Näher werden diese textuellen Grundfunktionen im folgenden Kapitel vorgestellt. Besonders nützlich für die Funktionsanalyse erscheinen die sog. Illokutionsindikatoren, die uns viel über die Absicht des Textproduzenten mitteilen können und in der Feststellung des Sprechhandlungstyps helfen können. Zu Illokutionsindikatoren zählen wir (vgl. Brinker 2005, S. 95): - explizit performative Formel (z.b. Ich verspreche dir, dass ) - den Satztyp (z.b. den Aufforderungssatz verbinden wir prototypisch mit der Appellfunktion) und das Satzmuster (z.b. den Satz Du solltest zum Arzt gehen begreifen wir normalerweise als eine Empfehlung, wozu das Modalverb im Konjunktiv II beiträgt) - Abtönungspartikel (z.b. doch, ja, aber) und Modalwörter (z.b. hoffentlich, bestimmt) - den propositionalen Gehalt (der oft eine bestimmte illokutive Rolle erfüllt, allerdings nicht kontextunabhängig) - prosodische Merkmale (bei der gesprochenen Sprache) Um die Intention des Textproduzenten richtig zu entziffern, sollte man bei der Funktionsanalyse die oben genannten Indikatoren in Betracht ziehen. 26

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