Belastung und Selbststärkung im Lehrberuf. Bedingungen und Auswege
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- Karlheinz Brauer
- vor 7 Jahren
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1 Belastung und Selbststärkung im Lehrberuf Bedingungen und Auswege
2 1. Selbststärkung wozu?
3 Belastungsfaktoren im Lehrberuf
4 Die Potsdamer Lehrerstudie (beendet 2006) Untersucht Arbeitbezogenes Verhalten und Erleben von LehrerInnen Fokus auf ihren Gesundheitsressourcen und Gesundheitsrisiken Frage: was kann der / die einzelne tun um nicht auszubrennen? Untersuchte Merkmale (Auswahl): Distanzierungsfähigkeit, Perfektionsstreben, Arbeitsengagement, Innere Ruhe und Gelassenheit, Lebenszufriedenheit, Resignationstendenz, etc.
5 Musterverteilung LehrerInnen in unterschiedlichen Regionen (Erhebung mit 7043 LehrerInnen; Schaarschmidt 2002)
6 Erkrankungen und Dienstunfähigkeit: Noch mehr Zahlen... (GEW-Zeitschrift 2005)
7 Verbesserungen auf der personenbezogenen Ebene Frühe Überprüfung der Beanspruchungsmuster des Lehrberufs und der persönlichen Voraussetzungen (Studienorientierung) Vorbereitung auf den Lehrerberuf im Studium neben Leistungsfähigkeit auch in Bezug auf Gesundheitsvorsorge (Stress-, und Belastungsprävention) Ausbildung der sozial-kommunikativen Kompetenzen, denen ein besonderer Stellenwert in der Ausbildung zukommen sollte (Kooperations- und Teamfähigkeit, Kommunikations-, Interaktionsund Konfliktbewältigungskompetenzen) Hilfestellung für Lehrende, die bereits durch Belastungserleben betroffen sind
8 Verbindung sozial-kommunikativer Kompetenzen mit anderen Bereichen Selbsteinschätzung des sozial-kommunikativen Verhaltens (Kernkompetenz im Lehrberuf) in den Bereichen: - Aktivität zeigen sich auf - Selbstbehauptung nonverbaler - Durchsetzung Kommunikationsebene - Konfrontationstendenz und entsprechen - Rücksichtnahme dem jeweiligen - Empfindlichkeit Selbstwertgefühl
9 2. Körperbasierte Selbstregulation
10 Körperliche Selbstregulation durch expandierte Körperhaltung Durch Körperhaltung wird eine der Haltung kongruente Emotion generiert / verstärkt, die die bisherige Befindlichkeit aufheben und verändern kann Einnahme einer gebeugten Körperhaltung verursacht Gefühle wie Traurigkeit, Unsicherheit, Verschlossenheit Einnahme einer expandierten, aufgerichteten Körperhaltung verursacht Gefühle wie Freude, Selbstsicherheit, Arroganz, Zuversicht, Offenheit und Verbundenheit mit Anderen
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15 Körper-Feedback - Verstärkung des Gefühls Stolz (Stepper 1992) - Überwindung dysphorischer Stimmung und positivere Selbsteinschätzung (Döring-Seipel, 1996) - Verstärkung des Selbstwertgefühls (eigene Vorstudien)
16 Körper-Feedback - Verstärkung des Gefühls Stolz (Stepper 1992) - Überwindung dysphorischer Stimmung und positivere Selbsteinschätzung (Döring-Seipel, 1996) - Verstärkung des Selbstwertgefühls (eigene Vorstudien) Können LehrerInnen im Unterricht durch expandierte Körperhaltung auf negative Emotionen wie Angst und Unsicherheit Einfluss nehmen?
17 Liegt hierin eine Methode, die der Stressprävention durch situative Selbststärkung auf körperlicher Basis dienlich ist?
18 Vorerhebung ( ) Generierung eines hohen Selbstwertgefühls Angst Unsicherh. Gelassenh. Freude Körper- Feedback alle Strategien kein Körper- Feedback
19 Untersuchungsinteresse Ermittlung der Kontext- und Individualbedingungen für den gelingenden Einsatz von Körper-Feedback 1. persönliche, biographische oder körperliche Bedingungen 2. Möglichkeit der Transformation von Unsicherheit oder Angst in ein gesundes Selbstwertgefühl 3. Bedeutung anderer Faktoren und Strategien bei der körperbasierten Selbstregulation 4. Bedingungen für eine Stresspräventionsmethode in der Lehrer(aus)bildung
20 Erhebungsverlauf Okt./Nov Jan./Feb Juli/ Aug Mai 2004 Erhebungsphase 1 Erhebungsphase 2 Erhebungsphase 3 ( Vorher ) Entwicklungsreflexionen Fragebögen 1- Körper- und Selbstbild- reflexion 3: ( Nachher ) Selbstbeobachtungsreflexionen Interviews: Kommunikative Validierung 1 Kommunikative Validierung 2 Videoaufnahmen: Strategieanwendung Erfahrungsreflexionen Videoselbstanalyse Erfahrungsberichte
21 Ergebnisse Verschiedene Anwendungsformen körperbasierter Selbstregulation: 1. Innenwirkung 2. Außenwirkung 3. Verknüpfung von Innen- und Außenwirkung 4. Selbstwahrnehmung 5. Körpervokabular
22 Bedingungen für einen gelingenden Einsatz 1. Selbstwahrnehmung und Körpergefühl 2. Vorerfahrungen und Körperbiographie 3. Offenheit und Bedürfnis der Selbststärkung 4. Übung 5. Überwindung des Widerstandes gegenüber Selbstmanipulation 6. Gute inhaltliche / konzeptuelle Vorbereitung
23 Ausbildung von Körperkompetenzen - Ergebnisse eigener Studien ( ) a) Ausbildung sozialkommunikativer Kompetenzen gelingt nicht, wenn: Mangelnder Kontakt zum eigenen Körper 1. Fokus liegt auf Inhalt und fachlicher Kompetenz 2. Bewusstsein für den Zusammenhang nonverbale Kommunikation in der Vermittlung von Inhalten fehlt 3. Kontakt zu den Zuhörern nur zur Selbstüberprüfung (Außenwirkung), nicht zur interpersonellen Kommunikation dient b) Ausbildung sozialkommunikativer Kompetenzen gelingt, wenn: Selbstsicherheit und hohes Selbstwertgefühl existiert 1. intensiver Kontakt mit den Zuhörern 2. eigene Präsenz und hohe Körperenergie 3. Klare Vermittlung von Inhalten, Motivation und Aktivierung 4. weniger Angst Fehler zu machen, mehr Mut, Neues zu wagen
24 Bedeutung und Möglichkeiten körperbasierter Selbstregulation Verringerung und Überwindung von Angst und Unsicherheit Basis für andere Kompetenzbereiche (Diagnostik, Konfliktfähigkeit, Beziehungs- und Kooperationsfähigkeit, Reflexion etc.) Selbstregulationsmethode ohne umfangreiches Training jedem Menschen zugänglich Eigenständige erfolgreiche Anwendung ohne Anleitung nach kurzer Zeit möglich
25 Bedeutung und Möglichkeiten körperbasierter Selbstregulation Zugleich Methode zur Selbststärkung und Entwicklung berufsbezogener Kompetenzen Nachhaltige Veränderung lebensgeschichtlich verankerter Probleme (im Beruflichen und Privaten)
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